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Diabetesfachkräfte im Krankenhaus– eine übersehene, unverzichtbare Ressource in der Krankenhausreform

Berlin – Im Fokus der anstehenden Krankenhausreform steht die bestmögliche stationäre Versorgung von Patient:innen. Dazu gehört bei Menschen mit Diabetes eine individuelle Therapieeinstellung, -planung und -überwachung. Diabetesberater:innen und Diabetesassistent:innen gewährleisten eine solche adäquate Versorgung und sind gleichzeitig eine unverzichtbare Schnittstelle in der Kommunikation zwischen Patient:innen, Ärzt:innen und Pflegenden. Dennoch wird im neuen Finanzierungsmodell der Krankenhausreform diese Berufsgruppe nicht berücksichtigt. In seinem Positionspapier zur aktuellen Krankenhausreform betont der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) die Notwendigkeit, qualifizierte Diabetesfachkräfte in allen klinischen Versorgungsebenen auch finanziell abzubilden, um eine optimale Versorgung sicherzustellen.

 Mindestens die Hälfte aller Diabetespatient:innen hat bei Diagnosestellung auch eine weitere chronische Erkrankung, die möglicherweise eine Versorgung im Krankenhaus erfordert.1 „Diese Patient:innen benötigen ein professionelles Diabetesmanagement“, so Kathrin Boehm, stellvertretende Vorsitzende des VDBD. „Mit jedem Ernstfall, wie etwa einer Stoffwechselentgleisung, erhöht sich das Risiko für akute Notfälle und damit einen längeren stationären Aufenthalt sowie langfristige Gesundheitsprobleme. Daher ist die sorgfältige Kontrolle des Blutzuckerspiegels, die Einhaltung des Behandlungsplans und die Schulung der Patient:innen über die Erkennung und Bewältigung von Stoffwechselentgleisungen von entscheidender Bedeutung, um diese Gefahren zu minimieren.“

Die Diabetesberater:innen sind in Deutschland seit 40 Jahren eine konstante Ressource in allen Versorgungsstrukturen und damit unverzichtbarer Teil jedes multiprofessionellen Teams im Krankenhaus. Diabetesfachkräfte spielen eine essenzielle Rolle in der Aufnahme- und Entlassungsplanung, der Therapieplanung und -überwachung sowie in der Kommunikation zwischen Ärzt:innen, Pflegenden, Patient:innen und deren Angehörigen. Auch Schulung und Betreuung der sich stets wandelnden Diabetestechnologien erfordert einen erheblichen zeitlichen Aufwand, für den im hektischen Klinikalltag von Ärzt:innen und Pflegenden oft die Zeit und u.U. auch die Kompetenzen fehlen. „Die aktuellen Fachkenntnisse und Erfahrungen der Diabetesfachkräfte sind von unschätzbarem Wert in der Umsetzung einer angemessenen und individualisierten Therapie“, so Yvonne Häusler, VDBD Vorstand.

Doch während in der ambulanten Diabetesversorgung die Berufsgruppe der Diabetesberater:innen DDG und Diabetesassistent:innen DDG ein abrechnungsrelevantes Strukturmerkmal ist, wurde diese in der stationären Versorgung bisher nicht berücksichtigt. „Auch in der aktuellen Krankenhausreform wird die ausreichende Finanzierung dieses für die Patient:innen notwendige Versorgungsangebot nicht mitgedacht,“, so Dr. Lars Hecht, Vorstandsmitglied VDBD.

Der VDBD fordert in seinem aktuellen Positionspapier die Politik dringend dazu auf, die Leistungen der Diabetesberater:innen und Diabetesassistent:innen auf allen Ebenen der stationären Diabetesversorgung zu berücksichtigen, um eine verbesserte Versorgungsqualität, die die Krankenhausreform verspricht, auch für die rund 9 Millionen Menschen mit Diabetes zu garantieren. „Aus unserer Sicht ist das nur möglich, wenn Bund und Länder qualifizierte Diabetesfachkräfte als Strukturvoraussetzung in den Finanzierungskatalog der klinischen Versorgungsebenen aufnehmen“, so Kathrin Boehm.

Weitere Informationen:

Quellverweis: Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD) vom 7.11.2023

Diabetologe, Krankenkasse, Politik, Kinderdiabetologen, VDBD

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