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Unterzuckerung ohne Insulin?

Morning
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09 Juli 2015 19:53 #97314 von Morning
Morning antwortete auf Unterzuckerung ohne Insulin?
Hallo JarisMama, vielen Dank für deinen Beitrag!
Du sprichst etwas an, was mich auch seit der Entlassung aus dem KH, wo wir zur Pumpenschulung waren, wurmt. Bei der ICT hatten wir 6! IE Basal und um die 7-8 IE Bolus am Tag. Die Werte waren super, der HbA1c bei 5,8.
Bei der Pumpeneinstellung wurden Basalratentests gemacht und in Windeseile war die Basalrate auf 1,525 am Tag reduziert. Das scheint auch zu passen, wenn wir mal ein paar Stunden ohne Essen haben. Der BZ ist dann recht konstant. Laut Pumpe haben wir jetzt aber ein Verhältnis von 12 %zu 88 %!
Was mich jetzt aber nervt, ist, dass sowie ich mich mal ein bißchen verschätze, was den Fettgehalt, langsame oder schnelle KH oder "voraussichtliche Verdauungsdauer des Essens" ( versteht mich jemand?) angeht, haben wir plötzlich hohe Werte über 200!
Das bin ich gar nicht gewöhnt...
Außerdem ist der tägliche Bolus jetzt eher bei 10 IE weil sich die Mahlzeitenfaktoren etwas erhöht haben und wir zwischendurch korrigieren müssen.

Langer Rede, kurzer Sinn: Sollte ich die Ärzte bei der nächsten Sprechstunde fragen, ob es Sinn macht, die Basalrate wieder etwas raufzusetzen?

LG, Martina

PS an Cheffchen: was bedeuten die Quadrate?

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Joa
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09 Juli 2015 20:59 - 09 Juli 2015 21:08 #97316 von Joa
Joa antwortete auf Unterzuckerung ohne Insulin?
Hallo Martina,

die Basalratendiskussion ist mit Sicherheit hoch spannend und zwischen 6IE Basal zu 7-8IE Bolus unter ICT und einer BR von 1,525 IE zu fast 10 IE klafft eine erklärungsbedürtige Diskrepanz.

Da mag es sein, dass z.B. bei Nutzung von NPH-Insulin (z.B. Protaphane) ein Insulinanteil des Basal auch Essensbedarfe mit abgedeckt, oder dass bei noch leistungsrelevanter Eigenproduktion die Basalversorgung tatsächlich nur wenig Stützung braucht, schlüssig finde ich diesen Unterschied allerdings nicht. Ich möchte vermuten, dass die hypochondrische Praxis vieler Praxen und Ambulanzen, zuförderst niedrige Zuckerwerte vermeiden zu wollen und eher absurd hohe Werte zu tolerieren, da eine Rolle spielt. OK, kann man ggf. mit dem Alltagsgeschäft und fehlender Zeit entschuldigen, allerdings habe ich den Verdacht, dass leider auch oft ein gerütteltes Maß fehlender Kompetenz im Spiel ist.
Zumal diese oft geübte Praxis genau das Gegenteil von dem bewirkt, was erreicht werden soll, nämlich Hyposchutz, denn die sich ergebende Neigung zum Rollercoaster führt ganz im Gegenteil dazu, Hypos unberechenbar zu machen und ihnen erst die richtige Power aufzupfropfen.
Es beißt die Katze sich in den Schwanz und jagt sich spiralartig den Berg hoch.

Zum Thema Schwimmen. Das ist völlig normal, dass der Körper bei Wärmeentzug, in kaltem Wasser schneller, in puplauem Wasser halt etwas langsamer, versucht diesen auszugleichen und Wärme zu erzeugen, um die Temperatur stabil zu halten. Dazu wird dann alles verbrannt, was sich anbietet. Primär im Rahmen von Muskelarbeit, wie man an zitternden und mit den Zähnen klappernden Kindern sehr schön sieht, wenn die mal wieder kein Ende am Wasserspaß finden konnten.

Gemein dabei ist, dass die Muskulaturzellen dann auch Glucose verbrennen können, ohne dass dafür Insulin erforderlich ist. Der Glucosetransport in die Zellen hinein erfolgt im Modus des Grundstoffwechsels der Muskulaturzellen nicht über den insulinabhängigen Glucosetransporter 4 (GluT-4) sondern über den insulinunabhängig arbeitenden Transporter 1, GluT-1.
Daher sollte bei längerem Spaß im Wasser, es reicht auch einfach nur herumzustehen, immer mal was an schnellen KH nachgefeurt werden. Und wenn der Spaß länger dauert auch mal ein paar KE mit moderater Insulinversorgung einzufahren, damit keine Resistenzen wegen Unterbrechung der basalen Versorgung entstehen.

Gruß
Joa

p.s.
@Cheffchen: Die Frage nach den Quadraten bewegt mich jetzt aber auch ein Bisschen... ;-)

p.p.s.
@Martina: hinsichtlich niedriger Werte nach Mahlzeiten, besonders in der Remi, lassen sich noch ein paar weitere Zusammenhänge denken. So ist es völlig normal, dass auch Nichtdiabetiker nach KH-reichen Mahlzeiten ziemlich tief runter rutschen können mit dem Blutzucker. Werte im 50er oder gar 40er Bereich, 2-3 Stunden nach der Mahzeit, sind auch beim Nichtdibatiker dann keine wirkliche Sensation. Fachlich wird das als alimentäre (durch Essen bedingte) Hypoglykämie bezeichnet.
Als Erklärung kann man annehmen, dass hohe Blutzuckerspitzen nach dem Essen, die von der Erstantwort der Betazellen nicht ausreichend abgepuffert werden können, einen nachhaltigen Sekretionsreiz für das Insulin stimulieren, der dann erst mal stur abgearbeitet wird, auch wenn der Blutzucker selbst die Zellen schon längst nicht mehr zur Insulinausschüttung anregt. Der Glucosereiz zur Insulinsekretion durch die Betas liegt bei rd. 80mg/dl.
Letzte Änderung: 09 Juli 2015 21:08 von Joa.
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09 Juli 2015 21:23 #97317 von
Hallo Martina,
ja, was soll ich dazu schreiben, wir haben auch mit 18 % Basalrate unter CSII angefangen, fand ich wenig erfreulich, auch bei uns waren die Werte unter "ICT" zuvor eher besser.
Ich glaube hier muss man selbst entscheiden welchen Weg man gehen will, ich möchte jedenfalls keine niedrigere BR mehr haben...
LG Lena

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Morning
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10 Juli 2015 22:19 #97329 von Morning
Morning antwortete auf Unterzuckerung ohne Insulin?
Danke nochmal für eure Antworten!
ich denke beim nächsten Ambulanztermin werde ich das Basal/Bolusverhältnis ansprechen. Mal sehen, ob wir es versuchsweise etwas anheben dürfen.
Das ist übrigens etwas, was mich an der Pumpe nervt : ALLES was man verändert, ausprobiert oder sonstwas, wird beim Auslesen der Pumpe offensichtlich. Das bringt einen doch irgendwie in die Lage, sich rechtfertigen zu müssen -oder?
Bei ICT war man freier, was das angeht.
Trotzdem wollen wir die Pumpe nicht wieder hergeben, grins. Endlich keine Pusteln mehr durch die Pens! :)
LG, Martina

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Joa
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10 Juli 2015 22:44 - 10 Juli 2015 22:46 #97330 von Joa
Joa antwortete auf Unterzuckerung ohne Insulin?

Morning schrieb: ... ich denke beim nächsten Ambulanztermin werde ich das Basal/Bolusverhältnis ansprechen. Mal sehen, ob wir es versuchsweise etwas anheben dürfen.

Grundsätzlich würde ich denken mögen, dass das Diab-Team berät und dass ihr entscheidet, wobei Eure Entscheidung durch die Beratung fundiert wird.
Das ist natürlich eine hehre Vorstellung und reibt sich mit den verfügbaren Beratungszeitvorgaben im Zuge der Kassenfianzierung.

Das ist übrigens etwas, was mich an der Pumpe nervt : ALLES was man verändert, ausprobiert oder sonstwas, wird beim Auslesen der Pumpe offensichtlich. Das bringt einen doch irgendwie in die Lage, sich rechtfertigen zu müssen -oder?

Oder es bringt das Team in die Lage rechtfertigen zu müssen, warum das, was sie vorschlagen nicht klappt, wenn es nicht klappt?

Bei ICT war man freier, was das angeht.
Trotzdem wollen wir die Pumpe nicht wieder hergeben, grins. Endlich keine Pusteln mehr durch die Pens! :)

Nun, ein paar Benefits mehr als nur ausbleibende Pusteln sollte man sich von der CSII ja schon erwarten dürfen?
Seid ihr in der Probetragezeit?

Gruß
Joa

p.s.
Auch ist es natürlich sinnvoll, dass Ihr Überlegungsmodelle habt, warum ihr was auf welche Art ausprobiert. Wenn die Überlegungsmodelle korrekturbedürftig wären, täte sich dann ein Beratungsbedarf durch das Team offenbaren. Chaotisches Rumexperimentieren ist ziemlich kontraproduktiv.
Letzte Änderung: 10 Juli 2015 22:46 von Joa.
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11 Juli 2015 08:10 #97332 von Morning
Morning antwortete auf Unterzuckerung ohne Insulin?

Joa schrieb: Grundsätzlich würde ich denken mögen, dass das Diab-Team berät und dass ihr entscheidet, wobei Eure Entscheidung durch die Beratung fundiert wird.
Das ist natürlich eine hehre Vorstellung und reibt sich mit den verfügbaren Beratungszeitvorgaben im Zuge der Kassenfianzierung.

Nun, ein paar Benefits mehr als nur ausbleibende Pusteln sollte man sich von der CSII ja schon erwarten dürfen?
Seid ihr in der Probetragezeit?

p.s.
Auch ist es natürlich sinnvoll, dass Ihr Überlegungsmodelle habt, warum ihr was auf welche Art ausprobiert. Wenn die Überlegungsmodelle korrekturbedürftig wären, täte sich dann ein Beratungsbedarf durch das Team offenbaren. Chaotisches Rumexperimentieren ist ziemlich kontraproduktiv.


Hallo Joa,
klar hat die Pumpe auch andere Benefits, grins. Alleine dass ich Töchterchen nicht um 22Uhr noch mal wachschütteln muss, um das Basal zu spritzen ist Gold wert! Plus sämtliche anderen Vorteile die man durch CSII hat. Aber ich muss sagen, dass wir in der ersten Woche nach der Schulung doch relativ ernüchtert waren...Die Basalrate war ja auf ein Viertel geschrumpft, die Faktoren wurden teilweise halbiert! Ich hätte eigentlich was sagen müssen, die Werte waren ja da schon nicht mehr so dolle, aber ich hab gedacht, die wissen schon was sie tun und es wird sich schon alles einrenken...
Mittelerweile wurden die Faktoren wieder ordentlich erhöht,nur die Mini-Basalrate ist geblieben.

ich glaube, dass ihre Restproduktion jetzt völlig ausgereizt wird, durch die geringe Basalrate und darum keine Reserven mehr für die Mahlzeiten übrig sind. Dadurch haben wir viel schwankendere Werte als früher und das nervt...

Probezeit haben wir nicht, die Krankenkasse hat bezahlt und das wars :-)

LG, Martina

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11 Juli 2015 08:26 #97334 von
Letztendlich ist das Therapie-Ergebnis wohl am besten, wenn man die Therapieanpassungen selbst vornimmt. Auch weil dies ja viel öfter notwendig ist als alle 3 Monate. Ich glaube die meisten Ambulanzen sind auch eher dankbar, wenn ihnen die Arbeit abgenommen wird :whistle:
So bleibt also eher die Frage auf welchem diabetologischen Modell man seine Therapie aufbauen will, gerade bezüglich der BR Höhe und des Verlaufs gibt es enorme Unterschiede. Unsere Diabetes-Ambulanz verwendet das übliche 1/3 BR Modell, wobei dann Hügel und Täler eingebaut werden (nach dem vermeintlichen Bedarf-aus meiner Sicht ist dies allerdings eher Essensinsulin). Es hat sich aber auch niemand daran gestört, dass ich es ganz anders mache. Ich habe mich nach Pumpenumstellung ja mit Teupe beschäftigt und die BR relativ zügig auf 40% angehoben. Inwzischen sind es 50% und Normalinsulin in der Pumpe - auch dies war kein Problem. Allerdings gehen wir dort dann auch mehr zur Bestimmung des HbA1c hin, Therapieanpassungen kann ich nicht besprechen. Es ist eher so, dass ich gefragt werde, wie ich solche Therapieergebnisse hinbekomme B)
Da ich mir dies aber wünsche (ich möchte ja auch noch weiter dazulernen) werden wir in Zukunft weitere Wege in Kauf nehmen und zu Fr. Dr. Gillig nach Bad Mergentheim fahren.
LG, Lena

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27 Juli 2015 21:25 #97567 von Morning
Morning antwortete auf Unterzuckerung ohne Insulin?
Hallo,
ich wollte jetzt doch mal berichten, was aus unserer Basalrate geworden ist.

Ich wollte nicht auf den Ambulanztermin warten und daher habe ich mich durch unsere alten ICT-Werte gewühlt, mir den Kopf zerbrochen, Kurven gezeichnet und habe dann die Basalrate neu programmiert. Aus ursprünglich 1,525 Einheiten sind nun 4,4 geworden. Natürlich haben wir uns die erste Nacht um die Ohren geschlagen und alle ein bis zwei Stunden gemessen, aber -alles gut! Blutzucker war stabil, obwohl die Rate teilweise dreimal soviel war ( naja, drei mal 0,025 ist halt immer noch wenig)

Seitdem sind die Werte insgesamt wieder viel stabiler. nicht mehr soviele Ausreißer nach oben und trotzdem nicht mehr hypos als früher.

Der Ambulanztermin war dann recht unspektakulär...da die Werte gut waren, hat die Ärztin gesagt, alles könne so bleiben ;-)

Wollte ich nur noch mal berichten.

Vielen Dank noch mal an euch.

Gruß, Martina

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