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marielaurin
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08 Jan. 2015 11:34 #95042 von marielaurin
marielaurin antwortete auf Sendung auf Arte

Meike schrieb: Das "Problem" bei den Wuschkaiserschnitten sind doch nicht wirklich die Frauen die sich aus welchen Gründen auch immer für einen KS entscheiden sondern der Zustand unseres Gesundheitssysthems, das dafür sorgt, dass eine angemessene Betreuung von Gebährenden garnicht gewährleistet werden kann


... und die wahnsinnige Angst vor Fehlern, Falschentscheidungen und vor zu spätem Eingreifen, da macht man lieber einen KS, als dass man eine "Personenschadenklage" am Popo hat, wo doch heutzutage alles eingeklagt wird (hat jetzt nix mit dem Thema zu tun, aber in unserem Kindergarten wurde eine Erzieherin angezeigt, die einem 3jährigen geholfen hatte, den Po abzuwischen. Es gab eine Gerichtsverhandlung und ab da sind sämtliche kleinen Kinder mit verschmiertem Po nach Hause, wenn sie es nicht selbst konnten, aber Hauptsache, man hat wegen sexuellem Übergriff erreicht, dass diese Erzieherin die Kündigung bekam ...)

Niemand möchte so eine Geburtserfahrung wie du haben, Heike.

Ich möchte aber auch nicht nochmal so eine machen, wie ich bei meinem zweiten Kind hatte, ging zwar megaschnell, war aber so schmerzhaft, sowas möchte ich nie nochmal erleben müssen, ich hatte 18 Minuten von der ersten Wehe bis zur Geburt und der 4500g-Herr ist mir vorm Pförtner aus dem Bauch "gesprungen".

Natürlich sind manche Kaiserschnitte überlebensnotwendig, für beide Seiten, aber es gibt eben auch viele, die vielleicht gar nicht notwendig wären, wenn da nicht die Angst der Anzeige/Klage hinterstecken würde.

Andererseits ist ein Krankenhaus auch ein Wirtschaftsunternehmen und es kommt die Vermutung auf, dass man zu der Angst die immer besteht auch rein wirtschaftliche Interessen gerne mal zu einem frühen KS führen, die Pauschale für einen KS ist ja doch um einiges höher ...

Und nein, weder Hebammen noch Ärzte wissen, was aus den Kindern wird, mit welchen Problemen sie vielleicht zu kämpfen haben oder auch nicht.
Meiner Freundin wurde ein wehenfördendes Mittel verabreicht, weil "die Hebammen Schichtwechsel hatten und das Kind möglichst noch in der alten Schicht geboren werden sollte" (so ein Blödsinn, gibt es Provisionen für die Geburtenanzahl?). Ende vom Lied war, dass dieses Medikament 6 Monate nach der Geburt vom Markt genommen wurde, weil verschiedene Studien darauf kamen, dass Kinder, deren Mütter dieses Medikament unter der Geburt verabreicht bekamen, extreme Verhaltensauffälligkeiten zeigten und "schmerzunempfindlich" waren. Das hatte sehr verheerende Folgen auf den gesamten körperlichen und sozialen Entwicklungsverlauf. Erst die Ergotherapeutin hat auf die Problematik aufmerksam gemacht und einen Geburtsbericht mit allen Medikamenten gefordert.


Aber zurück zum Ursprungsthema: Ich möchte eigentlich auch keine Würmer haben, es ging ja auch nur darum, dass man wieder zurückfindet, den Körper in einem gewissen Gleichgewicht zu halten. Dazu gehört nicht nur eine angemessene medizinische Versorgung, sondern auch gewisser Dreck und Stärkung des Immunsystems durch Herausforderung und Übung.

Es wurde ja auch gesagt, dass das Immunsystem über Generationen weitergegeben wird, die Kinder in Indonesien kamen ja mit einem viel umfangreicheren Mikrobiom zur Welt als wir, gegen Malaria sind aber auch sie machtlos. Es geht ja auch nicht um Malaria oder andere schlimme Sachen, sondern um die "kleinen" Immunfehlleitungen unter denen "wir" in so großem Ausmaß zu "leiden" haben.

Vermutlich ist dieses Mikrobiom doch viel wichtiger als wir denken.

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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08 Jan. 2015 11:42 #95043 von Wenke
Wenke antwortete auf Sendung auf Arte
Du sagst es Meike!

Gäbe es eine vernünftige Betreuung bei natürlichen Geburten (würde diese anständig bezahlt), wäre sicher meine erste Geburt weitaus sanfter abgelaufen und auch die beiden anderen Kinder vaginal geboren worden.

Aber es lief halt so, dass 2 Hebammen (den größten Teil der Geburt war zudem auch noch Sonntag) prallel in 4 Kreißsälen 5 Geburten (ein Kind kam im Aufzug) betreuten. Wenn man dann die ist, bei der es nicht so recht voran geht, wird man schnell mal liegen gelassen.

Da läuft auf jeden Fall was falsch im System.

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marielaurin
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08 Jan. 2015 12:31 #95044 von marielaurin
marielaurin antwortete auf Sendung auf Arte
Ich sags vorweg: Das folgende betrifft nicht die Situationen, in denen es wirklich um Leben und Tod geht, sondern die, die ich für überschnelle Entscheidungen halte, ohne wirklich drüber nachgedacht zu haben und ohne die Bereitschaft, selbst etwas dazu beizutragen, dass es besser läuft.


Es ist die Frage ob das System suboptimal ist oder/und unsere Erwartungen.

Wieso erwarten wir eigentlich, dass uns jemand bei einer Geburt hilft? Wieso geben wir die Geburtsverantwortung überhaupt ab? Weil wir zum Glück ein solches System haben, dass uns zum Arzt gehen lässt wenn wir das möchten und nicht, wenn Geld da ist. Wir möchten auch, dass da jemand mit Plan (und Wissen und der nötigen Ruhe) draufschaut und so mancher hysterischen Ich-will-ein-Kind-aber-keine-Schmerzen-haben-also-tu-was-Neumami möglichst alles recht gemacht wird. Es kann einfach nicht schmerzfrei sein, eine Grapefruit durch eine Pflaume pressen zu wollen. Nur offenbar ist diese Info sehr oft nicht wirklich frühzeitig angekommen und dann steht man da, hat ein Kind im Bauch und das muss irgendwie da raus. Ups ...

Ähnlich wie dass wir erwarten, dass sich in der Massentierhaltung was ändert, wir aber nicht bereit sind, selbst unseren Konsum entsprechend zu ändern oder für ein vernünftig gehaltenes und gefüttertes Hähnchen 12 Euro pro Kilo zu zahlen. Lass die anderen machen ... Verantwortung abgeben ist so leicht und bequem und hinterher motzen auch. Warum sind eigentlich immer alle anderen schuld?

Natürlich verlässt man sich in der Obhut eines Krankenhauses auf eine optimale Betreuung. Aber erwarten kann ich das nicht. Es sei denn, ich zahl entsprechend für die Leistung, die mir erbracht wird. Dann schaut mal, was ein Krankenhaus für eine Geburtsüberwachung und -hilfe bekommt. Verdammt wenig für viel Verantwortung über Leben und Tod.

Ähnlich, wie man bei einem Arzt in 10minütiger Beratungszeit nicht erwarten kann, dass man einen Typ 2 verständlich und altengerecht erklärt. Aber für mehr wird er nicht bezahlt und er will auch leben ... Also kommt das Kurzprogramm und der Betroffene lebt in Unwissenheit und mit einem Dauer-HbA1c von 10%, wenn es gut läuft, es sei denn, er informiert sich selbst. Machen sie nicht, sie geben auch hier Verantwortung ab.

Auch das muss sich langfristig ändern. Aber nicht seitens der Ärzte, sondern unsererseits. Wir müssen wieder lernen Verantwortung zu übernehmen, für uns. Und entsprechend handeln. Und nicht warten, dass die anderen anfangen.

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08 Jan. 2015 14:47 - 08 Jan. 2015 14:48 #95045 von Noam
Noam antwortete auf Sendung auf Arte
mein Diabetes-Sohn ist als normale Geburt im Geburtshaus auf die Welt bekommen.
Er hat all die Bakterien bekommen, die er im Geburtskanal auflesen sollte.
Die Geburt war zwar schnell, aber nicht hektisch, die Hebamme hatte Zeit für uns.

Als 3.Kind ist er keineswegs in einem sterilen Haushalt aufgewachsen, wir leben ausserdem auf dem Land,die Kinder klettern auf Bäume, essen ungewaschene Erdbeeren, Sandkasten haben wir auch im Garten, der Wald ist grad 100m von uns weg (mit Bach).

Er hat dasselbe Impfprogramm verpasst bekommen wie die 2 Grossen.

Aber nur er hat Diabetes, seit er 3,5 ist, die beiden Grossen nicht.

Für mich ist die Geburtsart keine Erklärung.
Es muss noch mehr Faktoren geben, als Kaiserschnitt, Bakterien und co.

liebe Grüsse

Rahel
Letzte Änderung: 08 Jan. 2015 14:48 von Noam.

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08 Jan. 2015 15:14 #95046 von Meike
Meike antwortete auf Sendung auf Arte

marielaurin schrieb: Wieso erwarten wir eigentlich, dass uns jemand bei einer Geburt hilft? Wieso geben wir die Geburtsverantwortung überhaupt ab? ...

...
Wir müssen wieder lernen Verantwortung zu übernehmen, für uns. Und entsprechend handeln. Und nicht warten, dass die anderen anfangen.


Ich sehe es zwar auch so, dass wir in der Verantwortung sind uns um Informationen zu bemühen etc...
Aber gerade bei Geburten ist das Ganze meiner Meinung nach aufgrund des Zeitproblems einfach nochmal schwieriger. Ich kann mich nicht im Vorfeld über alle Möglichkeiten informieren und muss mich schon irgendwie auf den Arzt verlassen.(Sorry, die Herztöne sind schlecht? Schaatz googelst du mal bitte :whistle: )
Hier bei uns gibt es keine Belegärzte und Beleghebammen, also kenn ich den Arzt/Hebamme der/die da kommt nicht. Schonmal schlecht. Hausgeburtshebammen gibt es noch exakt eine. Wenn man mit der nicht kann ist das schlecht. Aus Ärzten ehrliche klare Antworten im Vorfeld rauszukriegen ist auch schwer, wenn man da nicht sehr geübt im zwischen den Zeilen lesen ist kriegt man nicht die Antworten die man braucht. Und dann hat man gelegentlich die Auswahl zwischen Teufel und Belzebub und Alleingeburt. Da hilft dann auch alle Vorinformation und Aufgeklärtheit nichts. (Sind jetzt meine Erlebnisse vor Ort mit einer spontanen BEL, einem Gesichtslagen-Sternengucker-abgebrochenen Geburtshaus-KS und einer "normalen" Spontanen Geburt.

Ich würde als sagen: Das Systhem ist auf jeden Fall supobtimal, die Erwartungen warscheinlich z.T. auch, aber selbst wenn man mit sehr realistischen Erwartungen rangeht bleibt viel verbesserungswürdig.
Aber verbessert wird nicht, nur stärker kontrolliert (beim letzten Kind sollte ohne Grund mehrfach während der Nacht der BZ getestet werden und die Temperatur kontrolliert :woohoo: zur Sicherheit. Falls Sicherheit rechtliche Absicherung ist ok. Aber nicht mit uns (war mir übrigens beim Vorgespräch weder "freiwillig noch bei der Frage nach Standartuntersuchungen nach der Geburt genannt worden. Hauptsache alles ist protokollierbar.
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Pusteblume
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10 Jan. 2015 15:33 #95071 von Pusteblume
Pusteblume antwortete auf Sendung auf Arte

besorgterVater schrieb:

Wenke schrieb:

Auch unsere haben in den Pfützen gespielt und tun es noch heute. Auch unsere haben sich Schaufelweise Sand in den Mund gesteckt und ähnliches.
So wie wir es damals auch taten.
Die Große, welche bei Ihrer leiblichen Mutter wohnt und bei der peinlichst daraufgeachtet wurde, die hat ein Gesamtpacket zu tragen...Ohje, Ohje.

Diabetes Typ 1, Zöliakie, Rheume und Hashimoto


Das mir zu einfach gedacht, auch wenn ich generell zustimme, dass die Umstände unter den wir in der vermeintlich zivilisierten Welt leben nicht zwangsläufig gesundheitsfördernd sind.

Aber ich hab als Kind viel im Dreck gespielt, meine Mutter lässt als Typ gern Fünfe gerade sein und war weit von einem Putzfimmel entfernt, ich habe meine Kindheit mit diversen Tieren verbracht, trotzdem habe ich als Erwachsene Asthma bekommen.

Auch meine Kinder spielten und spielen im Dreck, hier wird nicht desinfiziert, beide wurden 2,5 Jahre gestillt ... die Große hat Diabetes und Zöliakie, die Kurze ADS ... manchmal läuft es halt einfach blöd.

Die Problematik, dass wir mit der Nahrung viele Dinge zu uns nehmen, die nur Form, Farbe und Haltbarkeit dienen und die Umweltbelastungen steigen halte ich für problematischer.

LG

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