Was bedeutet für euch Akzeptanz?
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Geburtsjahr: 2002
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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Unserem Sohn ging es jedoch schon über ein Jahr vor der Diagnose nicht gut. Auch er war oft traurig, lustlos, mutlos .. hatte immer die Befürchtung eine schwere Krankheit zu haben. Hatte ständig Bauchschmerzen und ließ freiwillig!!! schmerzhafte Untersuchungen über sich ergehen nur um vielleicht endlich die Ursache für sein Befinden zu erfahren. Wir sind von einem KH und einem Arzt zum nächsten.
Als dann vor 2 Jahren die Diagnose gestellt wurde (es hört sich jetzt vielleicht komisch an) ging es ihm von einem Tag auf den anderen besser. Er hat den DM eigentlich sofort akzeptiert, es ging ihm nach der ersten Behandlung sofort besser. Er hatte nie Probleme mit dem Spritzen und dem Messen und mit der Omnipod läuft alles problemlos. Er hat die Krankheit akzeptiert. Ich erst viel später.
Er hatte nie mehr ein seelisches Tief seither. Auch wenn es sich komisch anhört und wissenschaftlich nicht bewiesen ist, glaube ich dass er gespürt hat, dass etwas mit seinem Körper nicht stimmt.
Irgendwann habe auch ich die Krankheit angenommen und wir haben unser Leben danach ausgerichtet.Es gibt durch den Diabetes sicher viele Nachteile ich finde jedoch, wir essen seitdem viel bewußter und gesünder. Sicher geht das auch ohne DM :whistle:
Ich würde ihm die Krankheit sofort abnehmen. Auf der Stelle. Aber es geht nicht und damit muß man sich abfinden. Was mir auch oft hilft, ist mir klarzumachen, dass es einen so viel schlimmer treffen könnte. Habe erst jetzt ein Buch gelesen, wo das Kind Lupus erythematodes hatte - auch eine Autoimmunerkrankung. Was, wenn einen so etwas trifft? Daran darf ich gar nicht denken.
Und ich glaube noch immer fest daran, dass es in absehbarer Zukunft eine Heilung geben wird :evil:
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Geburtsjahr: 2003
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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Ich kann das gar nicht klar beantworten merke ich.
Hätte ich die Frage vor 2 Tagen gestellt bekommen wäre sie positiver ausgefallen.
Jetzt gerade sitze ich hier,habe gerade einen Wert von 356 gemessen, zum Glück ohne Ketone und denke nur Scheisse!Mann ist beruflich weg,ich wäre bei der Arbeit morgen gerne ausgeschlafen und Lotte schreibt morgen eine wichtige Deutscharbeit Schlafen kann ich jetzt nicht und ausserdem habe ich Angst vor dem messen nachher.Vielleicht sitzt der Pod auch nicht richtig,obwohl alles gut aussieht. Soll ich bei wieder hohen Wert den Pen holen oder noch mal bolen....bin gerade wieder so verunsichert wie lange nicht mehr.Hatte so einen Wert noch nie in der Nacht!
Ich schließe daraus wahrscheinlich noch mehr Erfahrung und Ruhe zu brauchen um den DM anzunehmen. Ich habe sehr schnell akzeptiert, dass es sich nicht ändern lässt,KEINER etwas tun kann damit die Krankheit weg geht. Das ist aber absolut rational! Emotional fällt es mir schwer,mal mehr mal weniger!
Ich hoffe sehr dass Lotte damit in ihrem Leben zurecht kommt aber ich bin mir sicher,dass sie auch von Zeit zu Zeit an ihre Grenzen kommen wird.Ich glaube auch,dass das nie ganz weg geht. Es ist ein notwendiges Übel,was man akzeptieren muss.Ich glaube aber fest daran,dass es ganz sicher möglich ist trotzdem ein glücklicher Mensch zu sein,wenn man es schafft sich trotzdem auf die vielen schöne Momente des Lebens einzulassen! Das ist für mich eine Akzeptanz,eben mit Kompromissen
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Geburtsjahr: 2007
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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Mario wurde älter und so ab 4J. kam schon ab und zu die Weigerung zum Katheterwechsel oder BZ messen. Ich finde das auch schwierig. Man bringt den Kindern bei, dass ihr Körper nur ihnen gehört und dann zwingt man ihnen eine Nadel rein... Seit er in der Schule ist, komme ich mit dem DM besser klar. Aber Mario immer weniger Letztens wollte er den Unterschied zw. Typ1 und 2 wissen und meinte nach meiner Erklärung, dass er lieber Typ2 hätte, dann würde er den im Anfangsstadium wieder weg kriegen :dry:
Akzeptiert habe ich den DM nicht, wir kümmern uns intensiv drum, aber herzlich ist unser Verhältnis nicht...
Wir versuchen Mario das Gefühl zu geben, dass er eine Person "unabhängig" vom DM ist. Früher war ich bei hohen Werten schlecht gelaunt, heute versuche ich das nicht so raushängen zu lassen. Es gibt bei uns auch die Sprachregelung (Schule/Familie), dass es zwar hohe, normale und tiefe Werte gibt, aber keine guten und schlechten. Und als positives Mantra gegenüber Mitleidskommentaren sage ich immer: er geht auf eine Regelschule, kann schwimmen und Fahrrad fahren und kann alles tun, was andere auch tun.
Aber annehmen ist hier auch nach 5J. noch nicht gelungen, würde ich sagen...
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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da ich mich gerade mit einer neuen chronischen Erkrankung auseinandersetzen muss, habe ich folgendes zum Thema Krankheitsakzeptanz gefunden.
Es sind auch Aussagen von "Betroffenen":
„Krankheitsakzeptanz bedeutet für mich ...
- dass ich mit der Krankheit an die Öffentlichkeit gehen kann.
- dass mich die Reaktionen meiner Mitmenschen kaum mehr stören.
- dass ich das Gefühl habe, etwas gegen die Beschwerden in der Hand zu haben.
- dass die Krankheit zu meinem Leben gehört, aber mein Leben nicht bestimmt.
- dass ich auch mal Feiern gehen kann, ohne an die Krankheit zu denken.
- dass ich gegenwartsorientierter lebe und nicht mehr so viel von mir verlange.“
Ich finde die meisten dieser Aussagen recht zutreffend.
LG, Cordula
Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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schwierig.
Ich meine, dass ich und meine Tochter ihn akzeptiert haben.
Es ist zur täglichen Routine geworden, zu messen, zu spritzen, zu überlegen, was und wie viel gegessen werden darf.
Aber es gibt halt so Tage, wo man denkt, Sch....., ohne die Krankheit wäre dieses oder jenes Problem gar nicht da oder eben leichter zu lösen.
LG Lili
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Er hat sich dran gewöhnt, aber lästig findet er es trotzdem.
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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...vielleicht würde er dann wiedergeboren - OHNE Diabetes...
Und Justus sagt jetzt schon, dass er auf keinen Fall Kinder haben will.
Er möchte nicht, dass diese DM bekommen.
LG, Cordula
Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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Wenn sie Kinder hat und die Diabetes bekommen, ist das gar nicht schlimm, weil sie sich als Mutter dann ja schon gut auskennt!
Ist das Akzeptanz?
Ich für mich weiß nicht, ob ich Nenas DM akzeptiert habe. Doof finde ich ihn immer, aber ich bewundere meine Tochter, wie souverän sie damit umgeht.
LG
Steffi
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Steffii schrieb: Das sieht Nena anders:
Wenn sie Kinder hat und die Diabetes bekommen, ist das gar nicht schlimm, weil sie sich als Mutter dann ja schon gut auskennt!
Cool!
Ich denke immer, dass ich es traurig fände, wenn jemand von unseren Enkeln (falls wir denn mal welche haben werden...) auch DM bekäme (besonders weil Väter es ja statistisch häufiger vererben als Mütter), aber dass das betreffende Kind dann auf jeden Fall Großeltern hätte, bei denen es problemlos ein Wochenende verbringen kann, weil die viel Übung haben...
Lars weiß, glaube ich, noch nichts davon, dass sowas vererbt werden kann. Aber weil er Geschwister nervig findet, will er auf jeden Fall nur EIN Kind.
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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sehr schwieriges Thema!
Akzeptieren kann ich es noch nicht! Ich beuge mich! Mir bleibt auch gar nichts anderes übrig! Dazu ist es auch noch viel zu frisch!
Der Diabetes hat bei uns alles durcheinander geworfen.
Seit der Manifestation spricht unser Kind nicht mehr. Wir haben diesen Sommer auch kein einziges Eis gegessen, weil ich es nicht berechnen kann (ich weiß nicht genau, was drin ist) und vor essen will ich dem Kleinen nichts.
Alles ist auf einmal nicht mehr so einfach und so verändere ich mich einfach mit. Ich esse keine Süßigkeiten mehr und gehe auch nicht mal schnell beim Bäcker Kuchen holen.
Manchmal wächst mir alles über den Kopf, aber ändern kann man es eh nicht!
Wir waren jetzt im SPZ bei einer Logopädin und sollen jetzt am Heidelberger Eltern Training teilnehmen.
Ich denke immer, er will sprechen, aber es geht nicht. Ihn hemmt etwas. Er hat das alles nicht verarbeitet und er spürt bestimmt auch, dass es sich nicht mehr ändert.
Und ich hab absolut keine Ahnung, wie ich ihm noch helfen kann.
Am liebsten würde ich die Krankheit nehmen und er soll dafür wieder gesund sein - nur leider geht das nicht.
Viel kuscheln, Zuwendung, kleine Extras - Hauptsache es geht ihm gut! Verwöhnen? Klar, auch das! Nicht übermäßig, aber ich denke, er bekommt mehr und darf auch mehr als meine großen Jungs.
Er muss schon genug ertragen, also muss ich es nicht noch schlimmer machen!
Manchmal möchte ich einfach nur den Schalter umdrehen - und alles soll wie vorher sein.
Wenn er mir doch sagen könnte, was ihn bedrückt!
Er ist manchmal ein ganz fröhliches, ausgeglichenes Kind und dann wieder so verschlossen und ernst.
Mir würde es besser gehen, wenn ich ihm helfen könnte. Wenn er mir sagen könnte: "Du Mama, das gefällt mir nicht, das tut weh..., ich habe Hunger..., mir geht's nicht gut ..." Aber er schweigt.
Hat jemand Erfahrung mit Hypnose? Vielleicht löst das ja seine Blockade?
Nein, zum akzeptieren ist es noch ein langer Weg!
Und wir müssen ihn gehen, so steinig und beschwerlich er auch ist.
Lene
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