Umgekippt
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ich kenne den Beitrag von Oliver Ebert, habe auch deswegen noch einmal persönlich E-Mail - Kontakt mit ihm gehabt.
Weil mir die Meinung der Schulbehörden/Kultusministerien einiger Bundesländer bekannt war (insbesondere auch Bayern), habe ich extra noch einmal bei den Behörden in Nds und HB nachgefragt und die oben mitgeteilte Antwort erhalten.
Ein anderes Beispiel aus Bayern:
Dort lernen die Rettungsassistenten in ihrer Ausbildung, welche Medikamente in welcher Dosierung wie eingesetzt werden müssen, um lebensgefährlich Erkrankte (z.B. Herzinfarkt) zu retten.
Die Bayrische Ärztekammer hat aber durchgesetzt, dass nur Ärzte diese Medikamente anordnen dürfen - und sie der Rettungsassistent vor dem Eintreffen und der Anordnung durch den Notarztes nicht verabreichen darf.
Ein Rettungsassistent der sich daran nicht gehalten hat (und dadurch das Leben des Betroffenen gerettet hat), ist von dem diensthabenden Notarzt verklagt worden, mit der Folge, dass er seinen Arbeitsplatz verloren hat. Der Prozess geht z.Zt. in der nächsten Instanz weiter.
Ich weiß, jedes Beispiel hinkt - aber dieses zeigt doch ganz gut die generelle Situation auf.
Gruß, Egon
PS:
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist der Mensch mit dem ich gesprochen habe, der in Nds für diesen Teil der Lehrerfortbildung zuständig ist, auch Jurist.
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
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die Problematik ist mir sehr geläufig, allerdings auch andersherum: Die Hebamme, die eine ärztlich anzuordnende Notfallmaßnahme unterläßt, weil kein Arzt zugegen ist (Notarzt steht im Stau) haftet vollumfänglich, denn sie hätte die Maßnahme durchführen und dadurch weiteren Schaden verhindern können.
Aner das sind beides Beispiele, die hier nicht treffen, denn es liegt eine ganz andere Situation vor:
Es wurde die Glucagon-Spritze diesem einen speziellen Diabetiker verordnet, anzuwenden in einem ganz bestimmten Fall (Unterzuckerung mit Bewußtseinstrübung). Das heißt: Im speziellen Fall der Glucagon-Spritze erfolgte die ärztliche Anordnung bereits.
Lieben Gruß
Gottwalt
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du hast mit der Aussage
natürlich Recht.Das heißt: Im speziellen Fall der Glucagon-Spritze erfolgte die ärztliche Anordnung bereits.
Das Problem welches ich da noch sehe, ist, dass der "fachliche Laie" Lehrer entscheiden muss, ob das Medikament Glucagon jetzt wirklich angebracht ist oder nicht.
Mir ist (leider? / zum Glück?) bisher auch kein Urteil bekannt, welches genau diese Lehrer-Situation betrifft.
Zum großen Teil ist diese ganze Diskussion in meinen Augen auch eher eine theoretische als wirklich an der Praxis orientiert.
Denn: wie oft kommt es vor, dass in der Schule / im Kindergarten eine Unterzuckerung mit Bewusstlosigkeit auftritt?!
Und des Weiteren auch die Spritze wirklich notwendig ist.
In der Mehrzahl der Fälle ist das Kind doch auf Grund der Gegenregulation schon wieder bei Bewusstsein, bis die Spritze in der Schule zur Injektion fertig ist.
Ich weiß auch von einigen (größeren) Kinderkliniken, die davon abraten, in der Schule eine Glucagon-Spritze zu platzieren. Sie empfehlen dann eher, eine Absprache mit der nächstgelegenen Arztpraxis zu treffen, damit der Arzt dann im Notfall sofort in die Schule kommt (und ggf. Glucose direkt intravenös injiziert).
Gruß, Egon
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Hallo Gottwalt,
du hast mit der Aussagenatürlich Recht.Das heißt: Im speziellen Fall der Glucagon-Spritze erfolgte die ärztliche Anordnung bereits.
Das Problem welches ich da noch sehe, ist, dass der "fachliche Laie" Lehrer entscheiden muss, ob das Medikament Glucagon jetzt wirklich angebracht ist oder nicht.
Mir ist (leider? / zum Glück?) bisher auch kein Urteil bekannt, welches genau diese Lehrer-Situation betrifft.
Zum großen Teil ist diese ganze Diskussion in meinen Augen auch eher eine theoretische als wirklich an der Praxis orientiert.
Denn: wie oft kommt es vor, dass in der Schule / im Kindergarten eine Unterzuckerung mit Bewusstlosigkeit auftritt?!
Und des Weiteren auch die Spritze wirklich notwendig ist.
In der Mehrzahl der Fälle ist das Kind doch auf Grund der Gegenregulation schon wieder bei Bewusstsein, bis die Spritze in der Schule zur Injektion fertig ist.
Ich weiß auch von einigen (größeren) Kinderkliniken, die davon abraten, in der Schule eine Glucagon-Spritze zu platzieren. Sie empfehlen dann eher, eine Absprache mit der nächstgelegenen Arztpraxis zu treffen, damit der Arzt dann im Notfall sofort in die Schule kommt (und ggf. Glucose direkt intravenös injiziert).
Gruß, Egon
Bei uns ist das in den letzten Jahren noch nie vorgekommen, nur einmal zu Hause habe ich den Hypokit benutzt. In der GS war eine Lehrerin, dir mir die Verwendung persönlich zugesagt hatte (ihr Vater hatte auch Diabetes) - trotz gegenteiliger Meinug ihres Dienstherrn. In der weiterführenden Schule habe ich tatsächlich keinen Hypokit mehr hinterlegt, die sollen den Notarzt anrufen und gut.
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ich habe das Hypo-Kit einmal angewandt als meine Tochter bei einem Magen-Darm-Infekt überhaupt gar nichts bei sich behalten hat und wir zwar kein Insulin mehr nachgespritzt hatten, aber das für 's Frühstück halt schon im Kind war (bevor die Spuckerei völlig unvermutet losging). Als sie dann auf dem Sofa lag und ich sie beim Messen nicht mehr wecken konnte, hab ich die Spritze geholt. War nicht schön, aber im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht und danach ging es ihr auch wieder besser.
Wir hatten im Kiga und jetzt in der Schule eine Spritze deponiert, einfach damit sie greifbar ist, falls mal was vorkäme.Uns wurde gesagt, dass der Notarzt nicht unbedingt eine solche Spritze dabei hat.
Die Lehrerinnen haben aber die Order, bei Bewusstlosigkeit den Notarzt zu rufen und dem die Spritze in die Hand zu drücken und zu sagen, dass das Kind DM hat.
Ich bin selbst Lehrerin und finde, dass es ein großer Unterschied ist, für sein eigenes Kind zu entscheiden oder als Lehrerin bei einem "fremden" Kind.
Hinter Bewusstlosigkeit kann ja auch sehr vieles anderes stecken als eine Hypo.
Außerdem ist es ja so, dass wir als Eltern z.T. seit Jahren täglich DM-Erfahrung sammeln. Als Lehrer ist man nie so nah dran und dadurch ist man in der Notfall-Situation unsicherer und spult nicht einfach das gelernte Programm ab, auch wenn einem mal vor Jahren jemand gezeigt hat, wie das mit der Spritze geht. Ein bewusstloses Kind in der Schule ist zum Glück die ganz große Ausnahmesituation. Aber entsprechend macht diese Situation auch sehr viel Angst.
Unabhängig von der Rechtslage finde ich, sollte man da mit seinen Erwartungen auf dem Teppich bleiben.
Die Erwartungshaltung, Lehrer müssten nicht nur im täglichen Ablauf Verantwortung für den DM der Kinder mit übernehmen (Essen, Messen, Spritzen bzw. Bolen überwachen, bei leichten Hypos reagieren), sondern auch bei Bewusstlosigkeit noch tatkräftig selbst aktiv werden, indem sie nicht nur Fachleute herbei holen und allgemein erste Hilfe leisten , sondern die Spritze zücken etc. führt meiner Meinung nach dazu, dass Schulen und Kitas davor zurückschrecken, Kinder bei denen so eine Situation entstehen könnte überhaupt aufzunehmen.
Wir hatten in drei Jahren Kindergarten nie eine so schlimme Situation. Sprich, natürlich kann es ganz unerwartet mal zu einer Extremsituation kommen, aber ganz oft kann man durch Aufmerksamkeit auch vermeiden, dass das Kind in eine solche schlimme Hypo rutscht.
Viele Grüße
Petra
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Wir hatten im Kiga und jetzt in der Schule eine Spritze deponiert, einfach damit sie greifbar ist, falls mal was vorkäme.Uns wurde gesagt, dass der Notarzt nicht unbedingt eine solche Spritze dabei hat.
Nein, der Notarzt hat kein Hypokit (Glucagon) dabei. Wenn nötig, spritzt er Glucose direkt in die Vene bzw. legt eine Glucose-Infusion an. Das wirkt dann sofort - und auf jeden Fall, was ja bei der Glucagon-Injektion nicht immer der Fall ist (leerer Glucose-Speicher in der Leber).
Gruß, Egon
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Mein Sohn ist Diabetiker seit Dez.05
Und er ist noch nie umgekippt gott sei dank!!!
Seine Werte im Kiga waren nicht so toll,er hatte immer
eine Hypo um 11.30 egal wieviel oder wenig ich spritze!!
Wir sind nie auf einen Grünen Zweig gekommen!!!!
Nun ja jetzt sind wir in der Schule und is auch net besser
geworden jetzt hat er wiederrum zuviel,aus Angst er könnte
umkippen!!
Auf Dauer ist das auch nix
Mann hat als Mutter nicht leicht,aber wir machen das beste draus
unser letzt HBLC1 Wert liegt bei 7,5 das war jetzt im Oktober
Wir spritzen mit Levemir und Novorapid
lg simone
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Das ist schon etwas, das mich schreckt......
@ Simone: das kenn ich auch von meiner Tochter: sie neigt dazu, gegen Mittag Hypos zu bekommen, deshalb schaut sie, dass sie am Vormittag (10 Uhr) immer Werte zwischen 200 und 250 hat, damit landet sie zum Schulschluss um 13 bzw. 14 Uhr bei Werten von 100-110 (selten auch noch niederer! aber nie höher), bei niederen Vormittagswerten (100-150) hat sie oft spätestens um 12 Hyposymptome.... Zwischenessen geht nicht, das verweigert sie leider :S , dummerweise.....
Nein, auf Dauer ist das wirklich nix, da hilft nur, sich als Mutter ständig liebevoll den Mund fusselig zu reden, bis es dann irgendwann hoffentlich irgendwann an der richtigen Stelle landet.....
LG,
Irene
LG,
Irene
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Die Ersthehelferin der Schule (in unserem Fall die Schulsekretärin) ist von der Praxis im Gebrauch unterwiesen worden und hat es an den Klassenlehrer weitergegeben.
Ob sie es wirklich anwenden würden? Ich weiß es nicht.
Mir ist es wichtig, das die Möglichkeit gegeben ist helfen zu können.
Wenn eine Notsituation eintritt, weiß man nie wie man reagiert.
Unser Ältester hat es mal geschafft Sekundenkleber in beide Augen zu spritzen(er wollte nur mal schauen, warum da nichts mehr rauskommt :S ). Mein Mann ist bei der Bundeswehr, ausgebildeter Ersthelfer und macht regelmäßig seine Auffrischungskurse, zudem ist er bei einer ABC Abwehreinheit und speziell auf den Kontakt mit Giftstoffen geschult. Er ist trotz allem nicht auf die Idee gekommen die Augen zu spülen, weil es um sein Kind ging und die Nerven mit ihm durch sind.
Also bleibt mir auch bei unserem Diabetiker nur: Das Beste hoffen und die Vorraussetzungen für Hilfe schaffen.
Den Rest kann ich nicht beeinflussen.
Ich wünsche uns allen, daß wir es nicht erleben müssen. In diesem Sinne, eine schöne Woche,
Marlene
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Bei uns in der Schule war auch schon das Thema was ist wenn der Dominik das
Bewusst sein verliert was tun???????
Dann habe ich mit der Notfall spritze angefangen und jeder war muckmäuschen
still keiner wollte sie wirklich anwenden,dabei gehört das spritzen im Notfall
zum erste hilfe kurs dazu du bist verflichtigt sie zum spritzen!!!!
Wenns die Lehrein das nicht macht dann muss der Schulartz machen
Im Grund genommen is mir Wurscht wers spritz,aber es muss gespritz
werden wenns soweit mal kommt!!!
lg simone
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