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Vom Prof. im Kinderkrankenhaus irre gemacht....

Gottwalt
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29 Aug. 2010 16:50 #40799 von Gottwalt
Hallo Tanja,

Du hast bei einem Zwölfjährigen gar keine Kinderkrankengeldtage mehr, es sei denn, er ist behindert.

Und behindert im Sinne des Gesetzes ist Markus. Ich zitiere mal wieder § 2 Sozialgesetzbuch 9 Nummer 1:

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist.


Im Sinne dieser Definition ist Diabetes mellitus Typ 1 ganz klar eine Behinderung.

Lieben Gruß

Gottwalt

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29 Aug. 2010 16:56 #40802 von
Hallo Vera,

so habe ich das noch gar nicht gesehen ;-) ich bin nämlich, genauso wie Markus auch, Brillenträger ....

Dass die Kinderkrankentage nur bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres gehen wusste ich auch nicht, hm. Ok danke erst mal für Info.

Wie habt ihr das denn so gehandhabt? Habt ihr den Ausweis für euere Kinder beantragt? Oh Mann, es gibt so viele Dinge, die da jetzt auf mich zukommen, das ist schon ganz schön viel!

@gottwald: vielen Dank für deine Ausführungen, das muss ich erst mal sacken lassen wenn ich ehrlich bin....

sg Tanja

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cociw
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29 Aug. 2010 17:00 #40803 von cociw
Hallo Tanja!

Das mit dem Schwerbehindertenausweis kannst du dir ja auch später noch in Ruhe überlegen - ist ja im Moment nicht dein vordringlichstes Problem.
Grundsätzlich bringt die Annerkennung als Schwerbehinderter zumindest bei uns nur Vorteile.
Fängt bei der Steuer an und hört bei der kostenlosen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel auf. Aber informier dich in Ruhe später!

Alles in allem habt ihr ja einen echt dramatischen Start - ich könnte vor Wut schäumen, wenn ich lese, was euch da widerfährt.
Das Leben kann auch mit Diabetes relativ problemlos sein, wenn man die für das Kind passende Therapieform gefunden hat. Und CT ist für einen 12jährigen absolut das suboptimalste!!!
Kannst du einen Ex-Mann nicht dahin "beschwallern", dass du ja schließlich die Hauptsorge um Markus trägst und ihn daher um Einverständnis für die Entlassung - auch gegen ärztlichen Rat - aus dem KH bitten? Soll er sich doch Urlaub nehmen und mit in die Dia-Ambulanz gehen; vielleicht können ihm dort auch einige seiner Ängste genommen werden.

Haltet durch!! Liebe Grüße, Cordula

Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)

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Gottwalt
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29 Aug. 2010 17:08 #40804 von Gottwalt
Hallo Tanja,

leider ist das Wort "behindert" bei uns sehr negativ besetzt. Versuche, es wertfrei als Definition eines bestimmten "Andersseins" zu nehmen, dann ist der Rest auch nicht so schlimm. Denn wertend ist es nicht und darf es auch nicht sein, dieses Wort. Oder ganz deutlich: Kein Mensch wird durch eine "Behinderung" weniger wert. Nur wird u. U. das Leben für diesen Menschen komplizierter. Und um dies ein wenig zu kompensieren gibt es für behinderte Menschen Sonderregelungen. So dürfen Menschen mit Gehbehinderung auch im Halteverbot parken, wenn sie dadurch kürzer zu fuß gehen müssen. Und Mütter von Diabetikern dürfen bei ihrem Teenager zuhause bleiben, wenn dieser Fieber hat und sein Blutzuckermanagement deshalb überhaupt nicht in den Griff bekommt. Einfach, weil diese Zusatzerschwernis anders nicht zu meistern ist.

Lieben Gruß

Gottwalt

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monday
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29 Aug. 2010 17:11 #40805 von monday
Hallo Tanja,
ich habe den Ausweis beantragt wir haben aber nur einen Status von 40% bekommen mit dem Merkzeichen H, das bedeutet hilflos. Somit hat Jana keine kostenlose Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, dazu braucht man 50%, wenn ich richtig informiert bin, denn dann bekommt man erst einen Ausweis mit Bild. Wir haben nur eine Bescheinigung bekommen. Aber da ihr das hilflos bescheinigt wurde, bekomme ich eben noch immer die Krankentage, obwohl mir die AOK erzählen wollte, dass ich keine mehr hätte.
Das war mir wichtig, denn wenn Jana wirklich mal einen Magendarminfekt hat möchte ich sie nicht allein zu Hause lassen. Bei Halsschmerzen und stabilen Werten habe ich das schon gemacht und bin arbeiten gegangen.
Gruß Vera

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29 Aug. 2010 17:18 #40806 von
cociw schrieb:

Kannst du einen Ex-Mann nicht dahin "beschwallern", dass du ja schließlich die Hauptsorge um Markus trägst und ihn daher um Einverständnis für die Entlassung - auch gegen ärztlichen Rat - aus dem KH bitten? Soll er sich doch Urlaub nehmen und mit in die Dia-Ambulanz gehen; vielleicht können ihm dort auch einige seiner Ängste genommen werden.

Hallo Cordula,

ich habe ja schon versucht mit dem Papa zu reden aber er hört halt auf den Prof. weil der Prof. der Prof. ist! Ich habe ihn mit allen Nummern, auch der 24-Stunden-Notfall-Nummer der Schwerpunktpraxis versorgt und ihn schon mehr als einmal darum gebeten dort anzurufen und sich informieren zu lassen, er tut es einfach nicht! Er war bei einer Schulung komplett dabei und hatte ein Gespräch mit der Beraterin in der Klinik. Er weiss, dass das nicht reicht aber er ist einfach nicht in der Lage, das zu meistern. Ich habe das Gefühl, dass seine Welt zusammen gebrochen ist, weil ausgerechnet sein Kind vom Diabetes betroffen ist. Er schiebt es weg und ich soll es wieder richten! Ich bin aber nicht dazu da seine Welt wieder in Ordnung zu bringen. Er ist gegangen und hat eine neue Frau, die ist nun da ihn aufzufangen und ihm zu vermitteln, dass das Leben unseres Kindes nicht zu Ende ist! Ehrlich, die Frau hat meinen vollen Respekt, denn was ich so mitbekomme ist sie dabei sich zu informieren und viel darüber zu lesen. Ich weiss nicht woran es liegt, dass der Papa von Markus sich nicht ordentlich mit dem Thema auseinandersetzt, denn wenn er so weitermacht, kann ich Markus nicht übers Wochenende zu ihm fahren lassen und das wäre für Markus nicht gerade schön, denn er will seine kleinen Schwestern unbedingt wieder sehen!

Aber eines kann ich jetzt schon sagen, ich werde nicht aufgeben und nichts unversucht lassen Markus Anfang der nächsten Woche heim zu holen!

lg Tanja

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Gottwalt
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29 Aug. 2010 17:21 #40807 von Gottwalt
Hallo Vera, hallo Tanja,

für die Kinderkrankentage benötigt man weder den Ausweis noch den Bescheid, da genügt (eigentlich) der Hinweis auf die Erkrankung (also z. B. Bescheinigung des Arztes über manifesten Diabetes mellitus Typ 1, insulinpflichtig therapiert). Denn die sog. "versorgungsmedizinischen Grundsätze" sind da eindeutig und besagen, daß Diabetes mellitus immer eine Behinderung darstellt, wenn er mit Insulin therapiert wird. Allerdings wissen das manche Krankenkassensachbearbeiter nicht, und dann tut man sich mit einem Bescheid vom Versorgungsamt leichter.

Das Merkmal "H" bringt erhebliche steuerliche Vorteile, aber auch z. B. den Vorteil, daß man leichter mehr als 10 Kinderkrankentage bekommt, weil das hilflose Kind eben die Mutter benötigt und die Hilflosigkeit bereits amtlich bestätigt wurde.

Den Ausweis (und damit z. B. die unentgeltliche Beförderung in öffentlichen Verkehrsmitteln) bekommt man erst ab einem Grad der Behinderung von 50, den wird man mit CT nicht erhalten. Denn er setzt eine erhebliche Beeinträchtigung im Alltag voraus.

Lieben Gruß

Gottwalt

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29 Aug. 2010 17:33 #40808 von
Hallo Gottwald,

vielen Dank für den Hinweis mit den Kinderkrankentage :-) Meine Chefs wissen ja auch bereits, dass Markus an Diabetes erkrankt ist, denn ich hatte noch Urlaub als er in die Klinik kam und wurde noch für einige weitere ´Tage freigestelt, zwischenzeitlich bin ich wieder im Büro, weil alle anderen im Urlaub sind. Da sie Markus kennen (ihr Sohn ist mit ihm befreundet) und sie selbst im Bekanntenkreis ein Kind haben welches an Diabetes errankt ist, denke ich, dass das mit den Kinderkrankentagen kein Problem sein wird aber dass ich diese auch bekommen, wenn ich keinen Behindertenausweis habe, ist gut zu wissen.

lg Tanja

PS:So ihr Lieben,

wir werden jetzt noch unsere letzte Mahlzeit zu Hause einnehmen und dann gehts zurück in die Klinik :-( Ich hoffe ich kann euch bald verkünden, dass mein Schnegge daheim ist und den Alltag angeht.....

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monday
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29 Aug. 2010 18:26 #40809 von monday
HAllo Gottwalt,
das hatte ich auch mal so gedacht und wollte nach Entlassung der Erstmanifestation noch zu Hause bleiben mit ärztlichem Kinderkrankenschein, dass die Betreuung erforderlich sei, das hat die Kasse abgelehnt und ich musste mir Urlaub nehmen.
Gruß Vera
Hallo Tanja,
ich drücke euch die Daumen, dass die Ärzte ein Einsehen haben, dass sich Markus da wo er sich wohlfühlt auch am leichtetsten einstellen lässt und die Werte dann besser sind....und für Markus: Kopf hoch, die blöde Zeit geht auch vorbei.
Es ist doch schön, dass dein Arbeitgeber da verständnissvoll ist.
Also viel Glück für euch
Vera

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Gottwalt
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29 Aug. 2010 18:39 #40810 von Gottwalt
monday schrieb:

HAllo Gottwalt,
das hatte ich auch mal so gedacht und wollte nach Entlassung der Erstmanifestation noch zu Hause bleiben mit ärztlichem Kinderkrankenschein, dass die Betreuung erforderlich sei, das hat die Kasse abgelehnt und ich musste mir Urlaub nehmen.
Gruß Vera


Hallo Vera,

ja mir ist klar, daß sich viele Krankenkassen nicht an die Gesetzeslage halten. Deshalb ist es umso wichtiger, diese genau zu kennen. Oft hilft es, dem zuständigen Sachbearbeiter den entsprechenden Paragraphen zu faxen.

Lieben Gruß

Gottwalt

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