Wir hatten heute unseren "Spaß"

Hallo Marianne,

Markus ignoriert auch manchmal den Pumpenalarm. Darüber rege ich mich sehr auf. Da hat er schon so ein "tolles Teil" und nutzt es nicht richtig....

Anfangs hatte er nachts öfter mal Alarm (zu niedrig). Er wird vom Signal leider nicht wach.:laugh: Sein Bruder zwei Türen weiter ist dann aufgestanden und hat ihn geweckt. Mein Mann und ich schlafen eine Etage höher. Habe schon mal überlegt ob ich wieder ein Babyphon anschaffe.

Gruß Kristina

hallo kristina,
du hast geschrieben, dass du geschockt bist, wie oft unsere kinder in den unterzucker fallen und dann hast du einmal geschrieben, dass dein sohn nur einmal bisher in den unterzucker gefallen ist und beim naechsten mal, dass der guardian oefters alarm geschlagen hatte.......
wie marianne schon geschrieben hatte, liegt es wahrscheinlich wirklich auch an anna's alter (5), dass sie einfach noch zu klein ist. selbst wenn sie "innerliche" anzeichen haben sollte (kribbeln auf der zunge oder verschwommenes sehen) nehme ich an, dass es fuer anna in diesem moment einfach dazu gehoert und sie sich gar nichts dabei denkt. nicht zu vergessen, dass dein sohn schon 14 ist und damit doch schon einiges aelter um seinen koerper besser einschaetzen zu koennen.
aufgrund dessen steht uns ein krankenhausaufenthalt naechste woche bevor und anna bekommt ihre erste pumpe und den guardian. hoffen wir mal, dass anna dieses "fremdobjekt" auch akzeptieren wird.....
vlg, barbara

Hypo und Hypowahrnehmung ist ein schwieriges Thema.

Erstmal ist jeder Mensch und jeder Tag anders. Die Anzeichen reichen von extrem Ausgeprägt, leider gehört auch Gewalttätigkeit dazu, bis hin zu keinerlei Anzeichen. Ich hatte auch schon 36 und keinerlei Anzeichen, noch nichteinmal meine Frau hat was gemerkt. Ich habe normal reagiert und gesprochen. Ein anderes mal hatte ich mit 70 schon Sehstörungen.
Es ist auch Richtig, das im Laufe der Zeit die Wahrnehmung sinkt. Das hat auch was mit der Gesamteinstellung des Diabetes zu tun. Je knapper man Eingestellt ist, desto niedriger ist die Wahrnehmungsschwelle. Das sieht man sehr gut an Leuten die lange Zeit sehr hohe Werte hatten. Diese Leute haben dann Anzeichen einer Hypo, wenn sie sich in Ihrem Zielbereich aufhalten.
Ein weiterer Punkt ist das Insulin an sich. Da hatte ich mal ein Gepräch mit meinem Diabetologen, denn es wurde festgestellt das mit jeder neuen Generation von Insulin die Wahrnehmungsschwelle nach unten gegangen ist. Also das letzte mal mit den Analoga.

Auch wenn es jetzt blöd klingt, aber wenn es mal nicht aufgefallen ist, versucht trotzdem euch zu erinnern, ob etwas ungewöhnlich war.

Das mit den Fressattacken ist auch eine normale Reaktion. Das ist sozusagen ein Notfallplan. Man stopft solange Zeug in sich rein, bis es einem besser geht. Das zu kontrollieren ist sehr schwierig, gerade für Kinder. Ich kann mich noch daran erinnern, das auch schonmal eine Tüte Haribo dran glauben musste wenn ich eine Hypo hatte.

Weiterhin Hypofreie Tage

@André:Ja, Heißhunger hat Meryem auch schon als Anzeichen gehabt. Aber gerade beim Spielen übergeht sie den schon mal. Dafür sind es eben Kinder! Sie ist auch schon mit 28 noch mit ihrem Bruder auf dem Sportplatz rumgerannt und irgendwann ist ihr eingefallen, sie könnte mal messen. Ihr Bruder hat mich dann mit dem Handy angerufen: "Meryem isst jetzt ihren Traubenzucker und dann joggen wir nach Hause!" ...sie sind natürlich nicht gejoggt, ich habe sie mit dem Auto abgeholt

@Kristina: Geschimpft habe ich noch nicht, wenn sie den Pumpenalarm ignoriert hat, nachts hört sie den auch nicht und ich höre ihn nachts auch nicht unbedingt sofort beim 1. Alarm.

@Barbara: unsere Pumpe ist so eingestellt, dass sie schon bei einem Sensorwert von 80 Alarm gibt, da es sein kann, dass der aktuelle Blutzucker dann schon bei 60. Ich schaue dann, wie der Trend ist! Es kann also sein, dass sie nachts über Stunden zwischen 75 und 80 liegt und dann gibt es immer Alarm, obwohl ich keine Maßnahmen ergreifen muss weil sich entweder der Wert kaum ändert oder sich bei einer Blutzuckerkontrolle rausstellt, dass der Sensorwert stimmt - das hatten wir auch oft, dass beide Werte (Sensor und Blutzuckermesswert) identisch bzw. nahezu identisch waren!

@Inge:Meryem ist ja dort im Eiscafé auch aufgesprungen und dann weggelaufen. Auf dem Parkplatz hat sie sich dann auf den Boden fallen lassen, dass ich schon Angst hatte, sie wäre bewusstlos und ich muss den Notarzt rufen. Sie wiegt etwas über 30 kg und ich hab sie dann wirklich tragen müssen, im Café ist sie dann wieder auf dem Boden zusammengesunken, dass Leute vom nahen Bahnhof noch dazukamen - die dachten wohl, ich würde das Kind misshandeln :ohmy:, weil ich dann auch recht aufgeregt und auch etwas lauter wurde. Alle haben doch etwas komisch geschaut.:S Die Inhaberin es Cafés war auch recht entsetzt, weil sie meine Tochter kennt (sie geht mit ihren Freundinnen oft auch alleine dorthin).

Hallo,

noch ein paar allgemeine Anmerkungen von mir:

- wenn der BZ über eine längere Zeit sehr niedrig eingestellt ist und auch Hypos häufiger vorkommen, ist das für den Körper (fürs Gehirn) der "normale" Zustand und kein Grund mehr mit entsprechenden Symptomen zu reagieren/zu warnen.

- anders herum geht es auch: wenn der BZ längere Zeit im Ende 200er (11,1) Bereich war, und der BZ dann relativ schnell auf z.B. 150 (8,4) sinkt, hat der Betroffenen Hypo-Symptome.

- je langsamer der BZ in den Hypo-Bereich sinkt, umso mehr Zeit hat das Gehirn, diese Situation zu erfassen und umso mehr Zeit bleibt, die Hypo-Symptome zu bemerken - und entsprechend zu reagieren

- und umgekehrt: je schneller der BZ sinkt, umso weniger Zeit ist ja auch da, die Symptome zu bemerken und dann zu reagieren. Wenn man dann erst noch abwarten will, ob es wirklich eine Hypo ist, ist der BZ inzwischen so tief, dass man selber nichts mehr tun kann, also "Fremdhilfe" notwendig ist.

- Darum heißt der Spruch in der Schulung ja auch:
bei Hypo-Symptomen erst essen - dann messen
Aber insbesondere in dieser Situation erst die Hände waschen!

- manche Diabetiker haben ihre "eigenen" Hypo-Symptome, die nicht unbedingt mit denen aus dem Schulungsbuch übereinstimmen müssen.

- Das die jeweils neuen Insuline die Hypo-Wahrnehmung verschlechtern bzw. erst bei niedrigeren BZ-Werten auftreten ist nur eine Hypothese. Es scheint bei manchen Leuten so zu sein, ist aber nocht nichts bewiesenes. Es gibt sehr viele (mehr als umgekehrt bekannt sind) Beispiele dafür, dass sich die Hypo-Wahrnehmung nicht verändert.

- die Fressattacken kann man sich, wie von Andre beschrieben, nur sehr schwer abgewöhnen.
Solange die Angst machenden und unangenehmen Hypo-Symptome da sind, ist das Verlangen da, etwas dagegen zu tun. Auch wenn man weiß, dass 2 - 4 BE völlig ausreichen. Bis der BZ soweit angestiegen ist, dass die Hypo-Symptome weg sind, dauert es ja eine Weile. Und solange hat man das Verlangen zu essen/zu trinken. Und in der Situation sich selbst zu sagen: 4 BE reicht, hör auf weiter zu essen/zu trinken, ist ein schwieriger Prozess.
Selbst vom Diabetes betroffene Diabetologen / Diabetesberater / Psychologen haben sich da nicht immer im Griff.

Gruß, Egon M.

Hallo Barbara,

es tut mir leid, wenn meine Angaben wiedersprüchlich klangen. Es ist schon so wie Marianne sagte, das man bei einem Alarm nicht unbedingt eine Hypo haben muß. Manchmal weichen auch die Sensorwerte vom tatsächlichen BZ ab. Der Alarm soll einen ja auch zum Handeln anregen.

Sicher ist es auch viel leichter, wenn man schon 14 Jahre alt ist!!!, darüber bin ich auch sehr froh.

Nichts für ungut.

Gruß Kristina

@Marianne, glaub ich dir das du erschreckt warst, mir waren in Hände auch etwas zittrig und 60 Kilo Kind hätte ich nicht tragen können:)

@Egon, hast gut erklärt. Hätte ich nicht besser können
Bei ihr lag es wohl das der BZ zu schnell gefallen ist, hatte um 17 Uhr gespritzt und 18.45 Wert 57, hatte dann 1 BE dafür gerechnet und 19.15 fürs normale Essen gespritzt. Und 20.30 Uhr war dann nichts mehr. Denke Überschneidung und vielleicht bei einer Mahlzeit zu hoch gerechnet. Das ab 20 Uhr dann alles in Keller ging.