In Schottland erhalten alle Kinder mit Diabetes eine Insulinpumpe

EgonManhold schrieb: Hallo,

wenn ich hier so manche Beiträge lese, frage ich mich manchmal, wo die MitarbeiterInnen der Diabetes Teams ihre Weiterbildung gemacht haben bzw. woher sie ihre vorgeblichen Kenntnisse haben.

Es gibt in der technischen/medizinischen Zulassung (mit einer Ausnahme, auf die ich gleich gesondert eingehe) keine Altersbegrenzungen der Patienten für Insulinpumpen!
Was es gibt, sind unterschiedliche Auffassungen der Ärzte und/oder DiabetesberaterInnen zum Sinn von Insulinpumpen für bestimmte Altersgruppen.

Ausnahme:
Die Animas Vibe - Pumpe mit CGM ist erst für Patienten ab 18 Jahre zugelassen.
Die Pumpe selbst entspricht weitgehend der Animas 2020. Zusätzlich ist die Animas Vibe mit einem Gerät zur CGM vorgesehen. Aus rechtlichen Gründen ist dafür das Mindestalter auf 18 Jahre (Volljährigkeit) festgelegt.


Um Nachfragen u.U. vorzubeugen:
Für die Medtronic - Pumpen bzw. das dazu passende CGM ist kein Mindestalter des Patienten vorgeschrieben.

Gruß, Egon

Danke für die Info Egon,

Das war aber glaube ich ein Missverständnis. Zumindest uns (und wenn ich das richtig verstanden habe, auch Sanny) hat man gesagt, unsere Kinder seien NICHT ZU JUNG, sondern ZU ALT!

Und ich war letztes Jahr deshalb so sauer, weil ich dachte, na es kann doch wohl kaum im Interesse irgend einer Krankenkasse liegen, dass jemand möglichst früh DM bekommt (wenn man darauf einen Einfluss hätte ) ...

Die erste Diabetologin, mit der wir es zu tun hatten, äußerte allerdings zum Thema Pumpe tatasächlich folgende Meinung: "Das ist nicht kindgerecht! Frühestens im Jugendalter, besser nie!"

LG Heike

Hallo Heike,

es gibt aus technischer/medizinischer Sicht auch keine obere Altersbegrenzung.

Allerdings sehe ich schon erhebliche Probleme auf die Pumpen-Diabetiker zukommen, wenn sie altersbedingt in eine Pflegeeinrichtung gehen (müssen) oder auch zu Hause von einem Pflegedienst versorgt werden.

In der Altenpflegeausbildung ist das Thema "Insulinpumpe" ein noch größeres Stiefkind als in der Krankenpflegeausbildung (jetzt: Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung).

Hallo Heike,

meine Tochter war bei der Erstmanifestation noch keine 2 Jahre alt.

Der Diabetologe im Krankenhaus meinte damals, Kinder sollten frühestens mit 12 Jahren eine Pumpe bekommen. Vorher wäre die intensivierte Therapie das einzig Wahre.

Nun schlagen wir uns also mit hohen Werten rum. Der jetzige Diabetologe meint, Pumpe wäre eine Option, aber meine Tochter müsse die Pumpe wirklich wollen, bevor man das ins Auge fasst.


LG Lili

Hallo Lili!

Das ist ja wirklich wieder ein der blödesten Aussagen überhaupt! Da denkt man, man ist in fachlicher Obhut, und dann solche Aussagen Kinder sollten frühestens mit 12 Jahren eine Pumpe bekommen

Wie steht denn deine Tochter inzwischen zur Pumpe? Kennt sie andere Pumpenkinder?
Wenn euer Profil noch aktuell ist, dann ist der HbA1c ja tatsächlich nicht so prickelnd.
In dem Alter, in dem deine Tochter mittlerweile ist, müssen die Kinder es sicher wirklich selber wollen, aber man muss ihnen auch die Möglichkeit geben, es als Therapieform für sich in Betracht zu ziehen.

LG, Cordula

Witzig, uns hat man gratuliert, weil Leya noch klein genug war, um definitiv die Pumpe genehmigt zu bekommen. Bei usn hieß es, bei älteren Kindern ist es schwieriger, da müsse man deutlicher argumentieren, dass es unbedingt nötig ist und muss es ggf. erst mit ICT versuchen (CT kenne ich nur hier aus dem Forum, finde ich nach wie vor befremdlich ein Kind so einzustellen.), bei kleineren braucht man hauptsächlich begründen, dass der Bedarf ja so gering ist und es deshalb indiziert ist, diesen geringen Bedarf mit Pumpe zu steuern, weil es mit Pen nicht möglich wäre.
Aber klar, wenn ein Kind die Pumpe nun gar nicht will, wird es schwierig. Aber dazu gab es ja vor kurzem auch eine Diskussion.

delphyine schrieb: (CT kenne ich nur hier aus dem Forum, finde ich nach wie vor befremdlich ein Kind so einzustellen.)

Da sagste was! Ich finde das auch befremdlich (wir sind ja selbst in den "Genuss" gekommen)!

Durch den Typ 2 meiner Mutter (die durch ihre Gehbehinderung nicht viel machen konnte und mit Leidenschaft Gesundheitsratgeber aller Art las) hatte ich schon ca. 15 Jahrgänge des "Diabetes Ratgeber" intus und wusste demzufolge, dass "eine Spritze morgens, eine abends" längst nicht mehr üblich ist... ich dachte die wollen uns auf den Arm nehmen oder sowas. Ich habe die ersten Tage quasi darauf gewartet, dass einer hinter dem Vorhang rausspringt, mir die versteckte Kamera zeigt und "April, April" ruft.

Hallo Cordula,

der HbA1C ist schlecht, da gibt es nichts zu deuteln. Und es ist auch sehr schwierig, sie einzustellen.

Meine Tochter kennt ein Mädchen, das inzwischen die Pumpe trägt. Aber leider ist sie einige Jahre älter als sie (schon ein Teenie) und wir sehen sie auch eher selten.

Also hat sie auch nicht so richtig eine Vorstellung davon, wie es mit der Pumpe ist oder sein könnte.


LG Lili

Hallo Heike,
der Grund war, das Jungs ab 6 Jahre zu unsensibel, stürmisch, hitzig, rabiat wären und lauter so´n nettes Zeug.
Bei Mädchen wäre es anders, sie wären ruhiger, sensibler...
Wir standen ja noch unter Schock, alles war neu und haben es halt akzeptiert (müssen). Könnte ich die Zeit zurückdrehen, mit meinem jetzigen Diabetes-Wissen,würde ich sofort um eine Pumpe kämpfen. Hätte uns viel Leid erspart.
Bei uns hieß es eindeutig, Nik ist zu ALT für eine Pumpe, warum auch immer.

LG Silvia

Sanny schrieb: Hallo Heike,
der Grund war, das Jungs ab 6 Jahre zu unsensibel, stürmisch, hitzig, rabiat wären und lauter so´n nettes Zeug.
Bei Mädchen wäre es anders, sie wären ruhiger, sensibler...
Wir standen ja noch unter Schock, alles war neu und haben es halt akzeptiert (müssen). Könnte ich die Zeit zurückdrehen, mit meinem jetzigen Diabetes-Wissen,würde ich sofort um eine Pumpe kämpfen. Hätte uns viel Leid erspart.
Bei uns hieß es eindeutig, Nik ist zu ALT für eine Pumpe, warum auch immer.

LG Silvia

Hallo Silvia,

ja, das mit dem Schock ist uns genauso gegangen. Sonst hätte ich wohl auch das mit der CT und den echten Spritzen nicht zugelassen. Ich habe das ja in den ersten Tagen nicht mal hinterfragt, obwohl es mir überhaupt nicht "geschmeckt" hat.
Man hat als Neuling ja auch keine Argumente, kann nur sagen "ich habe gehört/ gelesen..." und das ist dann natürlich schnell abgetan.

LG Heike

Also hat sie auch nicht so richtig eine Vorstellung davon, wie es mit der Pumpe ist oder sein könnte.

Hallo Lili!

Wenn du "scharf" auf eine Pumpe bist, kannst du sie ja evtl. auch deiner Tochter schmackhaft machen.
Auf youtube gibt es diverse Filmchen, in denen Kinder/junge Jugendliche die Pumpe mit allem Drumrum erklären. Suchwort: Insulinpumpe.

Da könnte sie sich schon mal einen Eindruck verschaffen. Wenn eine Pumpe für deine Tochter interessant wird: beim DiaDoc hartnäckig bleiben und freundlich nerven.
Oder mal einen Pumpentag besuchen, wenn es sich gerade anbietet. Oder versuchen, Kontakt zu anderen Pumpis in euer Nähe aufzunehmen (Mitgliederkarte!).

LG, Cordula