Hoher BZW nach Frühstück
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Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
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Hallo,
unser kleiner (3 Jahre) Spatz hat seit 8 Monaten Diabetes Typ1. Meine Vorstellung von einer Instulintherapieeinstellung war, dass wir spätestens nach einem halben Jahr "normale" BZW haben d.h. max. bis 150. Wir haben aber andauernd Werte über 200 mind. 1x am Tag.
Am komischsten finden wir die Werte nach dem Frühstück. Wir spritzen ihn spästens 1/2 Std. nach dem Frühstück sein Insulin und 2 Stunden später ist er bei ca.350 und schlapp. Zum Mittagessen ist sein Wert optimal unter 150.
Kann man diesen hohen Wert ignorieren, da der Wert zum Mittagessen passt?
2.Frage: Wie macht Ihr das, spritzt ihr auch nach dem Essen?
Grüßle von
danram02
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Wenn die Werte trotzdem weiter so hoch sind nach dem Frühstück, dann würde ich im zweiten Schritt den Mahlzeitenfaktor mal etwas erhöhen. Wahrscheinlich ist der etwas zu niedrig, weil die Spitze 2 Std. nach dem Frühstück ist.
Verabschieden solltest du dich aber dennoch von deiner Vorstellung nur "normale" BZ-Werte zu haben. Ein 200er Wert pro Tag ist jetzt nicht wirklich außergewöhnlich und das wird es immer wieder geben.
Es ist natürlich richtig, so wie ihr es jetzt auch registriert: Merkt man eine Auffälligkeit immer um die gleiche Tageszeit, stimmt irgendwo die Einstellung nicht und gehört korrigiert. Aber konstante Werte bei einem Typ-1-Kind ... gibt es leider nicht!
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herzlich willkommen erstmal!
danram02 schrieb: ... und 2 Stunden später ist er bei ca.350 und schlapp. Zum Mittagessen ist sein Wert optimal unter 150.
Dazwischen spritzt oder isst er nichts, richtig?
Wann frühstückt ihr und wann esst ihr zu Mittag?
Nüchternwerte liegen um die 100mg/dl +/-30mg/dl?
Welches Insulin nutzt du fürs Frühstück (Actrapid oder ein anderes Normalinsulin)?
Zwei Stunden nach dem Essen bei akzeptablem Ausgangswert auf 350mg/dl find ich jetzt nicht verwunderlich, erst recht nicht erst 1,5 Stunden nach Injektion. Aufgrund des langen Ess-Spritz-Abstands muss man ja davon ausgehen dass je nach KH/Fett- und Eiweißgehalt der Nahrung der BZ in der halben Stunde Wartezeit schon in die Höhe geht (was trinkt er denn?). Auch bei kurzwirksamen Insulin-Analoga (Novorapid zum Beispiel) finde ich den Wert noch in Ordnung.
Der Faktor stimmt für mich auch, da der Wert zum Mittag im Zielbereich liegt, wäre jetzt interessant um welches Insulin es sich handelt.
Dauerhaft gleichmäßige BZ-Werte bis maximal 150mg/dl sind nicht realisierbar. Zumindest nicht innerhalb von 2 Stunden nach dem Essen mit einem langen Ess-Spritz-Abstand. Als Zielwert ist das super. Es ist völlig normal, dass der BZ nicht gleichmäßig bleibt. Wäre schön, wenn er gleichmäßig bliebe, dann würden wir alle gerne wissen, wie das geht
Warum sollt ihr 30 Minuten warten und nicht direkt nach dem Essen spritzen?
Liebe Grüße,
Tanja
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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meine Tochter ist im gleichen alter und wir haben auch das Probleme nach den Frühstück. Der BZ schiesst in die Höhe. Sie trinkt morgens noch aus den Fläschen, 240ml milch mit kakaopulver und drei tl reisschleim von Holle und zwei scheiben Brot mit st moret dafür geben ich ihr 1,5 einheit. Abends ist sie das Gleich plus Gemuse der Saison. Und dafür gebe ich ihre nur die Hälfte. Ich weiss zwar nicht warum, aber so ist es. :blush:
Ich habe einiges ausprobiert; weil der BZ nämlich mittags schnell ausrutschte. Ich gebe ihr die Brote erste um 10h00 und teile die gabe der insulin in zwei. Allerdings muss ich dazu sagen das lena eine Pumpe hat und ich weiss nicht ob es mit eine ICT gibt!
Es ist immer ein Balance Akt mit den Werten, bei uns geht es jetzt einigermassen; Aber ich muss dazu sagen ich bin die ganze Zeit damit beschäftigt, wieder arbeiten liegt noch in weite Fern.
Grüsse Julia
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wir haben bei unser inzwischen sechsjährigen Tochter die Erfahrung gemacht, dass der erste Bolus morgens ca. 30 Minuten braucht, bis "da was wirkt". Und das erste Frühstück wirkt quasi intravenös schnell in den BZ!
Wir sind daher dazu übergegangen, einen Teil der Frühstück-BEs vorzubolen (Marie hat eine Pumpe), idR 1 BE. Damit fahren wir seit drei Jahren sehr gut.
Im Urlaub, in Maries gewünschter Pumpenpause, haben wir es genauso gemacht. 1 BE 30min vor dem Frühstück gebolt (sofern nicht eh der Morgenwert zu hoch lag und korrigiert werden mußte) und den Rest des Insulins gab es dann nach dem Frühstück.
Ich denke, wenn Ihr erst eine halbe Stunde nach dem Frühstück bolt, dann ist der BZ ja schon total nach oben geschossen und bis das Insulin maximal wirkt, sind bestimmt 2,5 bis 3h vorbei. Was erklärt, dass Euer Sohn mittags wieder gut liegt.
LG, Maja
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Grübel ... was ist st moret?julene schrieb: Hallo,
meine Tochter ist im gleichen alter und wir haben auch das Probleme nach den Frühstück. Der BZ schiesst in die Höhe. Sie trinkt morgens noch aus den Fläschen, 240ml milch mit kakaopulver und drei tl reisschleim von Holle und zwei scheiben Brot mit st moret
240ml Milch mit Kakaopulver + 2 Scheiben Brot und dazu noch das Gemüse?Abends ist sie das Gleich plus Gemuse der Saison.
Abgesehen davon, dass mir nicht klar wird, ob es am Abend das Gleiche ist, stellt sich noch die Frage, welcher Insulinspiegel jeweils vor dem Essen anliegt und wie der Ausgangswert (vor dem Essen) ist.Und dafür gebe ich ihre nur die Hälfte. Ich weiss zwar nicht warum, aber so ist es. :blush:
Am Morgen habt ihr ja nur das Insulin der Basalrate im System. Da braucht das Essensinsulin vielleicht erst mal eine Vorlaufzeit, um die Enzyme in den Zellen auf Glucoseverwertung umzuschalten.
Wenn dagegen, auch bei gleicher KH-Menge am Abend, noch Bolusrestwirkungen aus vorherigen Mahlzeiten insulinseitig wirken, kann es sein, dass die Wirkung des Essensinsulins auch ohne Vorlaufzeit viel direkter in der Verwertung neu zugeführter Glucose sichtbar wird. Der BZ ist dann deutlich gutmütiger.
Meinst Du mit ausrutschen, dass der BZ nach unten rutschte, also hyopmäßig?Ich habe einiges ausprobiert; weil der BZ nämlich mittags schnell ausrutschte.
Wann gibt es die Milchflasche? Die Brote um 10:00 sind die vorher mit der Milchflasche zusammen erwähnten Brote? Das Insulin wird auf 2 x 0,75IE verteilt (oder so ähnlich)?Ich gebe ihr die Brote erste um 10h00 und teile die gabe der insulin in zwei.
Also eine gewisse Präzision der Beobachtungsgenauigkeit (und Darstellung) ist schon hilfreich um dem Insulinbedarf und der Insulinwirkung auf die Schliche zu kommen.
Sonst hat auch der beste Prof. seine liebe Not.
Eine aussagekräftige Dokumentation ist sehr hilfreich, wenn Du gute Tipps bekommen möchtest.
Schau Dir mal das Programm SiDiary an. Damit kannst Du gut übersichtliche Dokumentationen machen und auch die Daten aus der Medtronic Software, CareLink personal und CareLink professional übernehmen. Sowie das dann noch im Handy durch eine laufende Eingabe von Fakten ergänzen, die Du in die Medtronic Programme nur mühsam oder gar nicht reinbekommst.
Gruß
Joa
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leider ist nicht erkennbar, welches/welche Insulin/e ihr spritzt.
Aber unabhängig davon:
+ der BZ beginnt mit den KH des Frühstücks i.d.R. unmittelbar zu steigen
+ i.d.R. dauert es 1/2 bis 1 Std., bis ein schnell wirkendes Insulin erkennbare Wirkung zeigt
+ 1/2 Std. nach dem Essen injiziert, bedeutet also, ca 1 1/2 Std. steigtr der BZ von den KH des Frühstücks, bevor eine BZ-Senkung überhaupt beginnt
+ da sind die KH bereits weitgehend verdaut
+ d.h., es ist völlig normal, dass der BZ bei dieser Verfahrensweise so stark ansteigt
Grundsätzliche Empfehlung (natürlich nur mit Absprache und unter Anleitung des DiabetesTeams):
Umstellung der CT auf ICT oder Pumpentherapie
Gruß, Egon
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....
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wir haben für´s Essen Actrapid und Basal steigen wir momentan um auf Levimir.
Gestern haben wir einen Versuch gestartet. Es wurde vorm Frühstück Insulin gegeben. Für 5 KE (die er auch nur bei Oma-Frühstück verdrückt ) x 0,4 Faktor = 2 IE. Promt wollte er natürlich nicht alles essen. Somit ist Oma mit zittrigen Knien aus Angst einer Hypo in die Stadt mit ihm spaziert. Nach 2 Std. (nach Insulingabe) war er auf 280!! :S Aber Eis gabs trotzdem, 2 KE waren ja zuviel gespritzt. Und zu mittag war er bei 329.
Bei uns zu Hause frühstücken wir gegen 8.30, Mittagessen um ca. 13.00. Dazwischen trinkt er Wasser, essen tut er nichts.
Im Krankenhaus sagte die Schwestern uns, dass wir spätestens 1/2 Std. nach dem Essen Insulin gegeben werden soll. Das ist hetzte pur. Mein Kleiner ist ein sehr langsamer Esser, bis man das alles ausgerechnet hat und ihn für die Spritze überredet hat .... Die halbe Stunde klappt meistens auch nur morgens.
Heute ist ein neuer Tag: Versuchen wirs aufs Neue
Vielen lieben Dank für Eure Antworten,
sie sind echt hilfreich,
Grüßle
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Insulin geben wir eine 1/2 Std. NACH BEGINN des Frühstücks.
Ciao
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Actrapid ist ein sog. Normalinsulin, das im Verhältnis zu kurz wirkenden Analoginsulinen relativ langsam und lange wirkt. I.d.R. muss wegen des Wirkprofils des Normalinsulins zwischen zwei Hauptmahlzeiten eine Zwischenmahlzeit erfolgen, meist ca 2 Stunden nach z.B. dem Frühstück.
Unter Umständen lässt sich bei eurem Spritz-/Essrhythmus der hohe BZ-Anstieg mit einem Analoginsulin reduzieren/vermeiden.
Gruß, Egon
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