Pubertierende Jungs

Hallo, Sandra,
willkommen in der Runde. Für uns war dieses Forum immer wieder eine große Hilfe bei den vielen akuten Problemen, die bei DM 1 auftreten.
Konkret zur Schule: wir haben gerade wieder (nach einem Jahr!) eine neue Inforunde bei den Lehrern und den Eltern der Klasse begonnen. Es gibt immer wieder (oft aufgrund von Halb- oder Unwissen) Probleme in der Schule - erst recht, wenn die Pubertäts-Hormonschwankungen mal wieder alles durcheinander bringen; zumal wenn diese Schwankungen auch psychische Veränderungen ("Gemütsschwankungen") oder Leistungsdefizite mit sich bringen.
Zu den ergänzenden und unterstützenden (zusätzlich zur Insulindosis) Maßnahmen findet hier im Forum auch einiges (siehe z.B. "Die sogenannte Erholungsphase").
Ansonsten wünsche ich euch viel Kraft und Geduld; vieles wird mit längerer Erfahrung leichter.
Herzliche Grüße
Wilfried

Hallo Wilfried !

Auch Dir vielen Dank für Deine netten Worte und die tolle Aufnahme in der Gruppe.
Wir sind noch am Anfang mit dem Diabetes Typ 1.

Der Diabätologe hat auch wieder den Plan umgestellt zum
"Spritzen".

Heute Abend gehen wir zum Elternabend. Bin gespannt
was die Lehrer usw. über Patrick und das Thema "Diabetes" berichten. Wahrscheinlich fragen sie uns Löcher in den Bauch !!!!

Aber lieber fragen, als überhaupt nix gewußt und falsch gemacht.

Liebe Grüße
Sandra

Hallöchen alle !

Ich mache mir im Moment leider Sorgen, weil mein
Sohn seine Krankheit überhaupt nicht mehr ernst nimmt
und ihm im Moment alles egal ist.

Er ist im Betreuten Wohnen und seit Freitag klappt über-
haupt nichts mehr. Er hat so eine richtige null Bock Phase
und läßt sich von mir und den Betreuern im Moment sehr wenig sagen.

Wie kann man ihn weiterhin unterstützen ????

Vielleicht weis jemand Rat !!!!

Danke !!!!

Liebe Grüße
Sandra

Auch mein Sohn 16, hat Schwierigkeiten, sich in der öffentlichkeit zu zeigen, das er DM hat. Wenn wir zum Essen gehen, dann geht er zum messen und spritzen auf die Toilette, oder er schaut, das es wirklich keiner mitbekommt. Dann noch die Pubertät, da ist man
eh ganz durch den Wind, nichts paßt.
Ella

Hallo Ella !

Da bin ich froh, dass ich mit dem Problem nicht alleine da stehe.
Mein Sohn kommt wahrscheinlich in die Diabetesklinik im Mai.

Vielleicht hilft es ihm !!!!!!

Lg
Sandra

Hallo, in der Runde,
was das Spritzen angeht: in der Schule bekommt unser Sohn einen Extra-Raum aufgeschlossen, in dem er in der ersten Pause messen und spritzen kann. (Schul-Toilette finden wir nicht zumutbar). Wenn wir unterwegs sind (Bahn, Restaurant etc.), spritzen wir immer in den Oberarm, das macht er ohne Probleme mit.
Was die Null-Bock-Phasen angeht: Im ersten halben Jahr nach der Diagnose, hatte unser Sohn immer mal wieder heftige depressive Phasen, oft auch morgens vor der Schule, wo er heulend zusammengebrochen ist. Das ist jetzt zum Glück vorbei. Wir haben viele Gespräche mit den Lehrern (einzeln und in den Konferenzen) gehabt; hatten schon das Gefühl, ihnen auf den Wecker zu fallen; da läuft es jetzt auch besser (obwohl er immer wieder mal gemobbt wird); gut tut ihm auch der JuJutsu(?)-Kurs; vielleicht ist überhaupt eine Form von Selbstverteidigungstraining für unsere DM1-Kinder wichtig!?
Dennoch: immer wieder frustrieren uns Lehrer(innen), die mit Sprüchen kommen wie: fast jedes Kind hat doch heute mit irgendeiner Krankheit zu kämpfen, da ist Diabetes doch nichts Besonderes! :silly:

An die Hochs und Tiefs durch die Hormonschwankungen haben wir uns gewöhnt. Dazwischen funken allerdings die Naschlustanfälle (ohne zu spritzen), die er immer mal wieder heimlich hat.
Wenn mal wieder alles eskaliert, gehen wir erstmal raus und versuchen uns zu entspannen, bevor wir versuchen, darüber zu reden, wie es laufen soll...
Es ist eine Gradwanderung zwischen sanftem Druck und Kontrolle einerseits und Selbstverantwortung überlassen andererseits.

lg
Wilfried

Hallo Wilfried !

Dumme Sprüche haben wir uns auch schon genügend anhören müssen.

"Der soll sich nicht so anstelle, usw." Vorallem die Leute oder die Schüler die überhaupt keine Ahnung von Diabetes haben, klopfen die meisten Sprüche.

Patrick möchte unbedingt sein Verhalten zum "Diabetes" ändern, aber er weis nicht wie er es anstellen soll.

Der Diabätologe hat jetzt empfohlen Patrick in die Diabetesklinik nach Bad Mergentheim anzumelden.

Ansonsten ist das auch immer ein Hoch und Tief bei uns.
Die Werte sind als ziemlich hoch, aber bis jetzt ist Gott sei Dank nichs schlimmeres passiert.

g Sandra

Stupsi schrieb:

Patrick möchte unbedingt sein Verhalten zum "Diabetes" ändern, aber er weis nicht wie er es anstellen soll.

Es hilft bestimmt, wenn er mit anderen Betroffenen austauscht.
Da gibt es zum Beispiel die Plattform diabetes-teens.net
Vielleicht gibt es ja auch mal ein Diabetes-Camp in eurer Nähe. Für den "Kids-Kurs" ist er schon zu alt, aber such doch mal nach "Camp D".

Er muss eben auch versuchen zu verinnerlichen, daß es nunmal so ist wie es ist und das niemand daran schuld ist.
Eric war auch am Boden zerstört, hat sich aber z.B. ab dem 2. Tag in der Klinik selbst gespritzt, weil er da wieder raus wollte. Mittlerweile ist er der Meinung "So schlimm ist es gar nicht, andere Krankheiten sind schlimmer".

Grüße
Frank

Liebe Stupsi,

habe gerade gefrustet im Forum gestöbert und an meinen pubertierenden Sohn (15 Jahre) gedacht.
Auch er hat ADHS und seit Dezember 2009 ist Diabetes 1 mit einem noch nicht bestimmbaren Anteil Diabetes 2 festgestellt worden. Für meinen Sohn, der sowieso Probleme mit festen Regeln hat, sind die festgelegten Meßzeiten, Spritzzeiten, Eßzeiten eine sehr große Herausforderung. Und das nicht genug, ich möchte auch wissen, wie seine Werte sind, ob er gemessen hat etc. und er fühlt sich von mir wie ein Kleinkind behandelt und beginnt seine pubertären Machtkämpfe über den Diabetes auszutragen. Heißt konkret:" Nö, heute meß ich mal nicht... ist doch alles nicht so schlimm...Mama, du überreagierst..." Was wirklich keine Freude macht, mir schlaflose Nächste beschert und die Tage werden dadurch nicht besser.

Geht Patrick in die Diabetesklinik in Bad Mergentheim?
Solidarische Grüße
bluemoon