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Elternblog: GIPFELSTÜRMER - Neues aus dem Kosmos Schulbegleitung

Am letzten Mittwoch des Monats Juli 2025, lief ich um kurz nach 11 Uhr, vom Eingangsbereich der Schule zurück ins Klassenzimmer. Wenige Augenblicke zuvor hatte ich mich von meinem Begleitkind und dessen Eltern in die Sommerferien verabschiedet. Im Klassenzimmer stand die Lehrkraft. Wir schauten uns an. Ein Moment, wo sich zwei verstehen und es nicht vieler Worte bedarf. Oder, nur eines Wortes. Ich warf die Hände in die Luft und rief: „Geschafft!“ Danach fielen wir uns in die Arme.

Geschafft – als ob mit diesem einen Wort alles gesagt wäre. An mir flossen die Erlebnisse des Schuljahres herunter. Nicht wie der berühmte Schwall Wassers über dem Kopfe, sondern eher als warmer Strom von Erinnerungen.

Wir lachten und plapperten los:

„Wir haben es überlebt!“

„Keiner ist zu Schaden gekommen.“

„Was für ein Jahr!“ 

In einer Hochstimmung, wie am Silvesterabend, wenn das neue Jahr gerade ein paar Minuten alt ist, liefen wir nach oben ins Lehrerzimmer.


Letzter_Schultag_25.jpgDie KI hat bei der Bildgenerierung etwas übertrieben.  Das Durchschnittsalter ist deutlich höher und die dominante Haarfarbe eher grau.  Außerdem fehlt noch der einzige Mann im Haus. Nein, mit dem Hausmeister sind es sogar zwei. Trotzdem nutze ich das Instrument, da ein Bild - wenn denn auch ein künstliches - mehr sagt als 1000 Worte.  Von der Stimmung her passt die Szene auf jeden Fall.

 

 

 

 

 

 

Anders als bei Kindern mit Diabetes läuft nun alles über das zuständige Schulamt. Die Koordination und auch die persönliche Betreuung stehen in keinem Vergleich zum Jugendamt. Dieses trat nach Regierungs- und Personalwechsel eher als Gegner auf. Das Schulamt agiert ganz anders. Sie sind daran interessiert, dass die betreffenden Kinder so viele Tage wie möglich in der Schule verbringen. Ich habe jetzt feste Ansprechpartner, die ich bei Bedarf kontaktieren kann. Sie besuchen uns mehrmals! Sie kümmern sich und sorgen dafür, dass z. B. Baumaßnahmen umgesetzt oder angepasst werden. Die Frau, die uns betreut, meinte später im Reflexionsgespräch, nach einem Unterrichtsbesuch, dass mein Begleitkind aufgrund der Erkrankung ganz oben auf ihrer Sorgenliste gestanden hätte. Ich erinnere mich noch sehr deutlich an den letzten Akt des Szenarios.

 

 WIE MAN EINE SCHULBEGLEITUNG

MIT INS BOOT HOLT, IN DAS KEINER EINSTEIGEN WILL


Frosch_im_Bad.jpgDer Rankinggrund auf ihrer Sorgenliste, ein Kind, 70 cm groß, mit Glasknochen und den damit einhergehenden gravierenden Bewegungseinschränkungen. Als ich die ersten spärlichen Informationen von meinem Vorgesetzten bekam, sah ich mich als Frosch im kochenden Wasser sitzen und alles in mir schrie: NEIN!

NEVER! 

Gleichzeitig gab es die Anfrage, ein Kind mit Diabetes im Kindergarten zu betreuen. Mein Vorgesetzter – und heute bin ich ihm dafür sehr dankbar – riet mir, mich mit der Mutter des Kindes zu unterhalten. Das Kind bräuchte jemand mit Erfahrung. Nur ein Telefonat und zuhören. Ich war gerade aus dem letzten Kochtopf gesprungen, bei dem ich eine Menge Verantwortung übernommen hatte – Verantwortung, die in meiner Jobbeschreibung mit keinem Wort erwähnt wurde. In der letzten Klasse ging ich als Schulbegleitung hinein und kam als kleine Klassenlehrerin wieder heraus. In sieben Jahren hatte ich drei Klassenlehrer kompensiert. Ich wollte endlich das tun, was Schulbegleitungen eigentlich machen. Aber nicht so! Nicht das! Satzfetzen schwirrten in meinem Hinterkopf: Dafür bin ich nicht ausgebildet. Die Verantwortung kannst du nicht übernehmen! Ich bin doch keine examinierte Pflegefachkraft! Keine Intensivkrankenschwester! Was, das Kind wurde vor kurzem noch künstlich beatmet? Umsetzen? Zur Toilette bringen? Wieso ich, wenn alle anderen abwinken? 

Und dann, während des Gesprächs, war da dieser Moment – der positive Ausblick. Die Mutter sprach über die Entwicklung ihres Kindes, über die Stationen seit der Geburt, die sie gemeinsam durchlaufen hatten. Es war deutlich ein positiver Verlauf zu sehen. "Dafür bin ich nicht ausgebildet!" Hatte ich nicht selbst erlebt, wie man für sein eigenes Kind zur Fachkraft wird – einfach, weil man es muss? Für unsere Kinder können wir alles sein. Warum also nicht auch für ein anderes Kind? Der übergeordnete Wunsch der Eltern war der Gleiche. Chancengleichheit.  "Die Verantwortung kannst du nicht übernehmen!" Fragt uns Eltern auch keiner und war ein Satz, der mich selbst in Bezug auf Typ1 in der Schule sauer gemacht hatte.  "Ich bin doch keine examinierte Pflegfachkraft!" Ich wusste zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht, was genau ich tun musste. 9 kg Kind war eigentlich kein Grund hysterisch zu werden. Je länger ich in den Kochtopf guckte und zuhörte, umso mehr wuchs meine Zuversicht, dass schaffen zu können. Aber die Entscheidung Ja zu sagen, war, dass dieses Kind ohne Hilfe gar nicht gehen konnte. Überhaupt nicht und das, obwohl der Zwerg im Kopf ein ganz normales Schulkind sei. Das hat bei mir den Schalter umgelegt. Genau das ist doch, was ich mache. Kindern die Regelschule zu ermöglichen. So viel Schultage wie nur gehen.  "Wieso soll ich, wenn alle anderen absagen?" Genau deswegen!

 

WO IST DAS BOOT? WO SOLL ICH EINSTEIGEN?

 

Ganz kopflos bin ich nicht losmarschiert. Mit der gebotenen Vorsicht hatte ich mich im Internet schlau gemacht. Ich weiß ja, was an Diabetesmärchen grassiert, daher hat mein Filter die schlimmen Sachen gleich aus dem Gedächtnis radiert. Was war eigentlich Osteogenesis imperfecta? Das wusste ich durch meine Ausbildung und kannte Ursache und Auswirkungen. Aber was bedeutete Typ III? Kind und Eltern hatte ich mehrmals vor der Einschulung besucht. War auch beim Gespräch mit der Klassenlehrerin dabei. Zusätzlich absolvierte ich einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs. Was ich auch sehr hilfreich fand, den Podcast "Mein Herz lacht". Hier erfährt man viel über den nichtalltäglichen Alltag, Sichtweisen und Fettnäpfchen, in die wir Normalos treten. Wirklich vorbeireitet fühlte ich mich nicht. Es war klar, dass es nur eine Möglichkeit gab. Einfach loslaufen. The same procedure as every year! Beobachten und lernen.

Die Schulbegleitung hat ein von Vorurteilen geprägtes Setting. „Stört die nicht den Tagesablauf?“, um eins aufzugreifen. Wie in allen Belangen der Begleitung hängt das von unendlich vielen Faktoren ab. Dort wo ich und meine Kolleginnen hinzugezogen werden, kommt aus Sicht der Einrichtung gar kein Tagesablauf zu Stande. Das möchte ich deutlich klarstellen! Es geht nicht darum etwas zu stören, wir kommen, um die Störung zu beheben.

Aus Sicht der Kinder ist Chaos sehr gut aushaltbar und wenn Lernziele nicht erreicht werden, stört sie das am allerwenigsten. Nur, wenn der Durchschnitt in Klassenarbeiten exorbitant schlecht ausfällt, dann stellen Eltern durchaus Fragen. Oft die Falschen. Herr oder Frau Müller dürfen auch nicht sagen: „Sorry liebe Eltern, in dieser Klasse bräuchte ich eine Sonderpädagogin oder einen Sonderpädagogen, aber uns wurde nicht mal eine Schulbegleitung genehmigt. Kommt mit den Konsequenzen klar, ich muss es auch tun!“  Das ist in vielen Schulen Realität und der Grund, warum immer mehr Begleitungen angefordert werden. 

 

 

SEPTEMBER 2024 - BEOBACHTEN UND LERNEN

 

Einschu.jpg

Die Einschulung

Diese Begleitung ist vermutlich der extreme Fall und höchstwahrscheinlich in Regelschulen eher die Ausnahme. Kein Wunder, es gibt nur um die 5000 Betroffene. Der bekannteste Mensch damit ist Raúl Krauthausen - Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit. 

Das Bild ist ganz schön nah an der Wirklichkeit. 

Zuerst gings zum Gottesdienst, anschließend zur Aufnahmefeier und danach liefen wir mit den Erstklässlern zur Schule durch einen Konfettiregen. 

 

 

 

 

Die Hürde Schulbegleitung zu werden ist bei uns in Baden-Württemberg nicht hoch, was allerdings durch die Anforderungen sehr schnell revidiert wird. 100 Prozent Leistung reicht nicht, sondern man steigt bei mindestens 150 Prozent Erwartungshaltung ein. Inklusive der vorausgesetzten steilen Lernkurve, die als ungesagtes Muss mit einhergeht. Als Schulbegleitung bist du ein Chamäleon. Du musst zu dem werden, was von dir erwartet wird, ohne, dass man dir sagt, was du zu tun und zu lassen hast.

Vor dem Schulstart, im neuen Kollegium, sagte ich, dass ich aus dem Tiefschlaf gerissen, ein Referat über Diabetes halten könnte, aber über Osteogenesis imperfecta, kurz OI, standen wir allesamt auf dem gleichen Level. In ganz vielen Situationen sah ich mich auf der anderen Seite stehen. So fühlt sich das also an, wenn man im Trüben fischt. Haben die EGHs meines Sohnes das Gleiche durchgemacht?

Ein Jahr danach kann ich lachend sagen: „OI ist in etwa so, wie ganz schlimm Zucker haben." Es beschreibt nicht einmal annähernd die Lebenswirklichkeit dieser Familie. Dagegen erscheint Diabetes harmlos. Dass ich das mal sagen würde, kann ich kaum glauben! Dafür kämpfen wir mit ähnlichen Vorurteilen und müssen uns wirklich in allem beweisen. 

 

September 24

Ausflüge sind nicht selbstverständlich. Nicht alle Kinder wissen wie man sich im Straßenverkehr verhält. Schnödes hintereinander in Zweierreihe laufen mag banal sein, macht allerdings in einer großen Gruppe Sinn. Den Sinn nicht unter die Räder zu kommen. Dies war der erste Ausflug mit den neuen Erstklässlern. Es ging in den Wald. Dort konnten sie Höhlen für die Fledermaus bauen, mit allem was zu finden war.

 

 

 

 

 

 OKTOBER 2024

Kleines Klassenzimmer. Knapp dreißig Erstklässler. Seit gestern ist die 2. Schulbegleitung mit an Bord. Die meisten Namen der Kinder habe ich drauf. Die Klasse ist schon allein durch ihre Größe und die räumliche Begrenzung eine Aufgabe. Der Pausenhof ist für den Bewegungsdrang der Kinder ausgerichtet. Sie können aus einer Fülle an Spielsachen auswählen, die ihre Motorik fördert. Leider ist das für mein Begleitkind alles unerreichbar. Es wird nie toben. Nie klettern können. Nie leichtfüßig über eine Wiese rennen. Außerdem ist der Pausenhof eine stark unterschätzte Gefahrenquelle. Nicht nur für das Leib, sondern deutlich drüber. Momentan sind wir auf der Suche alles barrierefreier zu gestalten, um Teilhabe zu ermöglichen. Meine Kreativität ist jeden Tag gefordert.
 

SPORTHALLE.jpgIm Sportunterricht bin ich sehr oft Beinersatz, da sich das Kind aus Kraftmangel mit Rolli gar nicht oder nur sehr langsam bewegen kann. Beim Linienfangen muss der Gefangene eine Runde um das Spielfeld rennen und darf danach wieder mitmachen. War ein Riesenspaß für das Kind, als wir zusammen durch die Halle joggten. Mit dem leichtgängigen Rolli muss ich mich behutsam an Grenzen herantasten, da ein Sturz schwerwiegende Folgen hätte. Trotzdem liebt das Kind den Sportunterricht. Es ist sehr glücklich, wenn sich die anderen Kinder umziehen und es die ganze Halle für sich hat. Sich durch einen so großen Raum ohne Barrieren zu bewegen, wird als etwas ganz Besonderes wahrgenommen. Nichts ist im Weg. Diese Minuten sind großes Glück!
Auch dieses Bild habe ich von der KI generieren lassen. 
 
 
 
 
 
Oktober 24
Zum Thema Apfel ging es auf eine Obstwiese. Die Äpfel wurden heruntergeschüttelt, aufgelesen, gewaschen, zerteilt und gehäckselt. Danach gepresst und der Saft in mitgebrachte Flaschen abgefüllt.

Ganz neu mit der Aufgabe betraut, war ich nicht vorbereitet. Was zur Folge hatte, dass mein Spielraum an Möglichkeiten sehr gering war. Dadurch bestand unser Erlebnis überwiegend in Zuschauen. Der Tag wurde als sehr negativ erlebt und war für mich eine Lehre mich intensiver mit alternativen Tätigkeiten zu beschäftigen, die man anbieten könnte.
 
 
 
 
 
 
 
 
Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit umfasst ein großes Feld. Da es mehrere Schulen auf dem Campus gibt, profitieren alle davon. In der Woche ging der Ausflug für 2 Schulstunden zu den Räumlichkeiten. Bei den Erstis ging es darum sich der Größe nach aufzustellen.
Auf einer Bank stehend und keiner durfte herunterfallen. Eine ganz schön schwierige Aufgabe.
 
 
 
 
 
 
 
 
Brandschutzübungen
NOVEMBER 2024
 
Brandschutzübungen werden wahrscheinlich nie zur Routine werden, sind aber in regelmäßigen Abständen notwendig. Schließlich muss jeder wissen was im Ernstfall zu tun ist.
Es gibt angekündigte und unangekündigte Übungen. Durch nicht barrierefreie Wege ist uns der kürzeste Weg versperrt. Was nicht auszudenken ist, wenn es uns auf der Toilette erwischen sollte. Ein Gang dauert, selbst wenn es schnell geht, nicht unter 10 Minuten. 
 

Der Apfel
IN DER SCHULKÜCHE

Hier geht's morgens in die Schulküche.
Wieder werden Äpfel geschnippelt, dann gekocht und Apfelmus daraus gemacht. Lecker!
Die meisten Handgriffe muss ich machen, da es zu schwach ist das Messer zu führen. 
 
 
 
 
 
Spielenachmittag
SPIELENACHMITTAG
 
Am späten Nachmittag trafen wir uns in der Schule. Jedes Kind durfte sein Lieblingsspiel mitbringen. Es gab Plätzchen und Punsch. Zwei Stunden konnten die Kinder Spiele ausprobieren. Strategie dahinter ist, die Klassengemeinschaft stärken.
 
 
 
 
 
 Mathematik
 
Der erste Ausflug in die Kombinatorik.
Baue ein Lama mit 8 Steinen. Solche Aufgaben machen Spaß, auch wenn es erst einmal ganz schön knifflig ist.
Da mein Kind nicht die Kraft hatte, um die Steckwürfel miteinander zu verbinden, tat ich es auf seine Anweisung hin.
 
 
 
 
 
 
 
Waldtag Nummer 2
Der Wald wurde für einen weiteren Tag zum Klassenzimmer. Es wurde über den Wald erzählt. Ein indianisch angehauchtes Lied gesungen und mit rauchenden Salbei böse Geister (Stechmücken) vertrieben. Außerdem gespielt und zum Thema Fledermäuse aus Lehm und allem was der Wald zur Verfügung stellt, Fledermäuse geformt.

Dieses Mal war ich besser vorbereitet. Hatte eine Picknickdecke dabei und mir schon vorab überlegt wie ich Wartezeiten füllen konnte, die gehende Kinder mit Fangen spielen verbrachten. Beim Freispiel entstand Lloyd der grüne Ninja.

Damit endet der erste Schulblock und es geht in die Ferien. Endlich Zeit krank zu sein. Ich bin seit 6 Wochen mit kurzen Unterbrechungen erkältet und seit zwei Tagen rebellieren die Gelenke. Der Hals kratzt, die Nase läuft und die Ohren kitzeln.
 
 
 
 
HERBSTFERIEN
Die Zahlen bis 10 wurden eingeführt.
Zahlenentdeckung und Zerlegung (Schüttelbox)
Zahlenerfassung und Darstellung
Kombinatorik (Mit 2 Farben)

Einführung der Buchstaben A, L, O, M, E und I.
Erste Worte und Silben mit der Leserutsche erarbeitet.
Selbstorganisation wird mit Wochenplänen gefördert.

Für die Kinder geht es nun in die Herbstferien.
Danach geht es nahtlos vom Herbst in die Vorweihnachtszeit über, denn in nicht einmal 4 Wochen öffnen die ersten Weihnachtsmärkte. Ich nutzte die Zeit, und versackte in Lehrwerken der Sonderpädagogik und im Kurrikulum. 
 
 
 
Geburtstage
 
Der erste Tag und Süßigkeiten satt.
Es wurden gleich mehrere Geburtstage nachgefeiert.
Bei der Menge an Kindern hat gefühlt immer jemand Geburtstag.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
ICH BIN JETZT BEREIT DIE HERAUSFORDERUNG ANZUNEHMEN
 
  
I wie Igel
Mit dem Buchstaben I wurde nicht nur in Sachkunde das Thema Igel eingeführt, sondern auch in Kunst.

IM LEHRPLAN VORGESEHEN: Werk­zeu­ge (zum Bei­spiel Ham­mer, Schrau­ben­dre­her, ...) und Ver­bin­dungs­mit­tel (zum Bei­spiel Na­gel, Schrau­be, Dü­bel, ...) er­pro­ben und sach­ge­mäß an­wen­den.

Die Kraft meines Begleitkindes reicht gerade so einen 20 bis 30 Gramm schweren Klebestiftes zu halten. Nur halten wohlgemerkt.
Ein Hammer stellt allein durch sein Gewicht und Hebelwirkung ein unbezwingbares Hindernis dar. Daher habe ich das Material angepasst, sodass ein gleichwertiges Kunstobjekt entstehen konnte. Das hat dem Selbstwertgefühl meines Begleitkindes nicht geschadet, ist aber nicht konform mit dem Lehrplan.

Am Aktionstag Dschungel, der ebenfalls in der Woche stattfand, bastelten wir aus Papier und Blättern einen weiteren Igel. Damit nahm ich das Thema des Films auf "Anna und die wilden Tiere - Wie kommt der Igel durch den Winter", Für die Klassen hatte man in der Turnhalle einen Parcours gebaut, der nicht Rolli geeignet war.

IM LEHRPLAN VORGESEHEN: un­ter­schied­li­che Ma­te­ria­li­en sam­meln, er­kun­den, hin­sicht­lich ih­rer Ver­wend­bar­keit er­pro­ben.

Stattdessen bauten wir im Klassenzimmer den Igel samt Überwinterungsnest (Laub, Ton- und Zeitungspapier), der im Klassenzimmer mit den anderen Sachen der Kinder ausgestellt wurde. (Siehe nächstes Bild)

https://www.ardmediathek.de/video/anna-nina-pia-und-die-wilden-tiere/wie-kommt-der-igel-durch-den-winter/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzYyNTIxYTZmLWM5NzQtNGE2Yi05OTVjLTQ3ZDgxNmUxMWRiMA?isChildContent=

Was für mich neu dazukommt ist, kreativ umsetzen, mit Einrechnung der Arbeitsschritte, die es dazu in einer Unterrichtsstunde braucht. So, dass sie für das Kind passen und gleichzeitig vorhandene Fähigkeiten zu fördern.
 
 
 
Das EX in der Inklusion Schule ist nicht grenzenlos. Es gibt strukturelle Grenzen, die auch die engagiertesten Lehrkräfte nicht ändern können.

Exklusion (Ausgrenzung) wird besonders beim Sportunterricht deutlich. Für Kinder mit Diabetes gilt: was nicht passt, kann passend gemacht werden. Es braucht nur Kenntnis, vorausschauendes Denken und Handeln.
Im Gegensatz zu dieser sehr seltenen Erkrankung ist passend machen schwierig. Der Sportunterricht ist ausnahmslos für gehende Kinder ausgelegt. Es kommt daher immer wieder vor, dass der Lehrplan etwas enthält in dem wir nur zwei Möglichkeiten haben: zuschauen oder etwas anderes anbieten.

Mit dem Igel, der mit Laub gestaltet wurde, konnte ich zeigen, dass ich eigenständig planen und umsetzen kann. Das Bild oben links ist aus dem Internet und nicht das Original.

Mit der Eule greife ich das Thema aus dem Sachkundeunterricht mit auf. Fressfeinde des Igels. Das wird mit Kunst kombiniert und unterschiedliche Materialien verwenden. Das Federkleid wird mit einem Ohrstäbchen und kleinen runden Schwämmchen bedruckt. Da uns nur 45 Minuten zur Verfügung stehen, kann nur wenig geschnitten werden, um noch ausreichend Zeit für die Gestaltung zu haben. Der Dachs ist Plan B. Man braucht immer einen Plan B und muss hoffen, dass nicht irgendwo das C in der Tür steht und dahinter das D fröhlich winkt. Dafür war ich letzte Woche shoppen. Die Kiste steht nun in der Schule, um mich daraus bedienen zu können.

In der Schule haben sie mir die Schatzkiste gezeigt. Darin sind weitere Sachen, mit denen wir arbeiten können. Die nächsten Wochen können also kommen. Ich frage mich trotzdem, egal wie gut ich den Bildungsplan für dieses Kind umsetze, ist das Inklusion oder nur eine luxuriöse Form von Exklusion?
 
Im Laufe der Monate hat die Lehrkraft den Sportunterricht anpassen können, sodass auf Nachfrage, was denn das Lieblingsfach sei, stets der Sportunterricht genannt wurde. Der Satz steht auch so in der Zeitung. Wir hatten nämlich ein denkwürdiges Interview und einen Artikel in der Tageszeitung. 
 
 
 
 Unterrichtsbesuch
 UNTERRICHTSBESUCH
 
 
Es war jemand vom zuständigen Schulamt im Unterricht. Sie schauen, wie es läuft. Ob das Kind gut integriert ist und gab Tipps, um die Selbständigkeit weiter zu fördern. Ein paar Wochen später kam ihr Feedback über die Schulleitung und meinem Vorgesetzen zurück. Es wäre gelogen, wenn mir das nicht wie Öl hinuntergeflossen wäre. 
Die Aussicht auf die zukünftigen Herausforderungen ist beachtlich! Dieser Berg an zu bewältigenden Aufgaben wirkt von unten betrachtet unüberwindbar!
Gut, dass ich bereits Erfahrung im Berge erklimmen habe. Wir müssen heuten nicht auf dem Gipfel sein und übermorgen auch noch nicht. Der Weg dahin wird sich zeigen. Es führen schließlich viele Wege nach Rom. Ob nun stehend, rollend oder auf dem Hintern rutschend. 
 
 
Was braucht Inklusion?
Inzwischen weiß ich sehr viel mehr über die Herausforderungen mit Glasknochen, aber bei Weitem sehe ich noch nicht den Bodensatz. 
In der kommenden Woche, nach dem Unterrichtsbesuch, durfte ich das Kind nachmittags begleiten. Dort wurde mir gezeigt, was ich in den Ruhephasen unterstützend tun kann. Wie beim Diabetes ist die Erkrankung allgegenwärtig und bedarf 24/7 Aufmerksamkeit. Jede Aktivierung der Muskeln ist wichtig. Auch außerhalb des Rollis. 
Ich werde nie 100 Tage in diesen Schuhen schaffen, aber ich bemühe mich so weit zu gehen, wie ich kann.
 
 
 
 
 
 
 Inklusion umsetzen
Unterrichtsbesuch ==>
Feedback überdenken ==>
Was läuft schon gut und was muss zeitnah erfolgen?
Weitere Informationen einholen ==>
Umsetzung planen ==>

Die Umsetzung ist eine Kür. Besonders die notwendigen Ruhepausen stellen eine beträchtliche Barriere dar. Es gibt kaum Raum und noch weniger Zeit dafür. Diese Zeit wiederum sollte nicht auf Kosten der Bildung oder soziale Kontakte gehen. Nachdem ich alle Faktoren abgewogen habe, ist ein Plan entstanden wie man beides vereinbaren kann.

Manchmal gibt es keine Standardlösung.
Wie die Ruheecke, die eigentlich Fluchtweg ist. Sein soll. Ein Meter, der für die kalte Jahreszeit doppelt genutzt wird. Ein Meter. Entspannen, Lesen, Essen und Arbeiten muss bei Bedarf möglich sein. Ein Meter kreativer Pragmatismus.
 
Ruhe-Arbeitsbereich.jpg
Heute war ich dafür shoppen und werde anschließend daran arbeiten. Das Fenster bekommt einen Sichtschutz und davor ein waschbarer kuscheliger Teppich. Dort liegen wir, wenn der Po vom Sitz schmerzt. Mit Klemmbrett oder IPad. Wird mit anderen Kindern gespielt. Dafür hatte ich die alten Legosteine aus dem Keller geholt. Die Zeit, die ich dafür aufwende, sowie die Materialien, sind wie stets was in der Schule außer der Norm läuft, unbezahlt.
 
Dieses Bild ist aus meiner Sicht nicht gut dargestellt, fängt aber die wesentlichen Dinge ein. 
 
 
 
 
 
 
 
 Pragmatismus In Sachen Krisen- und Konfliktpädagogik kenne ich nicht alle Tricks, aber verdammt viele, um die Kids zu beflügeln über sich hinauszuwachsen. Als Privatlehrerin, Pflegekraft und Bodyguard darf ich Inklusion umsetzen. 
🥁
Machen ist wie wollen, nur krasser!
🥁
Selbstwirksamkeit funktioniert seit letzter Woche beim Ankommen.
Mit einer unterfahrbaren Garderobe. (Ist eigentlich ein umfunktionierter Handtuchhalter)
Damit ist so weit alles umgesetzt, was der Selbständigkeit in Sachen Ankommen, Lernen und Ruhephasen im Wege stand.
Ich hätte nicht gedacht, dass sich das bis zu den Weihnachtsferien so (auf)lösen lässt.

Auch das Auskühlen bei eisigen Temperaturen auf dem Schulhof musste mitgedacht werden. War eine Dreitagesaktion. Fußsack häkeln und Futter einnähen.
 
 
 
 

Die Vorweihnachtszeit
 DEZEMBER 2024
 
Die Vorweihnachtszeit ist voller Rituale. Welche, die die ganze Schule betreffen und andere, die nur die Klasse zelebriert. Es wird gesungen und Geschichten gehört.
Manchmal kommen auch andere Aktionen dazu, wie die Python, die in einer Kiste mit Wärmflasche vor der Schule stand. So kann man als Zirkus auch Punkten, wenn man Werbung machen möchte.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

PrickelwindlichtIm Kunstunterricht stellen wir diese Prickelwindlichter her. Das Prickeln selbst geht nicht durchgängig aus eigener Kraft, wenn ich das Signal vom Kind bekomme drücke, ich mit dem Zeigefinger noch etwas, um die Prickelnadel durch die Folie zu drücken.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aida und der magische Zaubertrank
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Januar 2025
 JANUAR 2025
 
 
Bald ist Halbzeit. In 4 Wochen gibt es für die meisten Klassen Halbjahreszeugnisse. Die Erstis haben diese Woche mit der Subtraktion begonnen und in den vergangenen Wochen weitere Buchstaben gelernt. Das R, S, T, U, N, F und das D.
In Sachkunde wird das Thema Jahreszeiten behandelt. In Musik werden Winterlieder gesungen und in Kunst mit Knete gearbeitet.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 1. Halbjahr vorbei
 FEBRUAR 2025
 
Zum Abschluss wurde eine große Arbeit in Mathematik geschrieben. Die meisten Erstis können im Zahlenraum bis 10 rauf und runter rechnen.
Damit sind Umkehr- und Tauschaufgaben gemeint. In Geometrie haben sie die Formen: Kreis, Dreieck, Quadrat und Rechteck gelernt.
In Sachkunde die Mülltrennung und in Deutsch die schwierigen Laute: Sch und Ei.
Für die Pausen in denen mein Begleitkind aus dem Rolli und liegen muss, habe ich eine Ladung Legosteine aus dem Keller geholt. Mit jedem Kind entstehen andere spannende Spiele und Bauwerke.
Durch das, was die Kinder jeden Tag tun, ist mein Kind kräftiger geworden. Es kann ein Blatt länger halten und auch selbst wenden. Das war vorher nicht möglich. Auch der Deckel vom Klebestift kann es an guten Tagen selbständig abdrehen. In den letzten zwei Wochen konnte ich dadurch schon ein paar Schritte zurücktreten.
Es ist schön mit anzusehen, wie es nun 10 Minuten allein die Arbeitsblätter bearbeitet. Ein riesen Fortschritt!!!
 
 Erzähl- und Mitmachtheater
 
 
 Erzähl- und Mitmachtheater
 
Der Esel "Lümmel" stand heute auf dem Programm und sorgte bei den Erstis für Begeisterung.
Anschließend bekam jedes Kind einen Plüschesel.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Februar
 
Es führen viele Wege nach Rom und viele Wege, um Geometrie begreifbar zu machen. Heute gabs ganz viele Stationen dazu.

Die Maske mit den Federn hat nichts damit zu tun. Ich hatte nach Unterrichtsende ein paar Minuten angehängt, weil mein Begleitkind damit auftreten möchte und es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war.
Nach Unterrichtsende hatten wir Zeit und Ruhe, die Maske fertig zu bekommen. 
 
 
 
Das 2. gemeinsame Frühstück
 
 Vor dem Frühstück gab es ein buntes Programm. Jede Klasse hatte dafür etwas eingeübt. Auch die Chor-, Gitarre- und Flötenkinder. Thema war der Winter und Tiere im Winter. Unsere Erstis hatten Vogelmasken gebastelt und sangen das Lied "Im Vogelfutterhaus".

https://youtu.be/BTO8dIEBG9k?feature=shared

Danach fielen wir geordnet übers Büfett her.
 
 
 
 
 
 
 
 
 Verkehrserziehung
 VERKEHRSERZIEHUNG
 
 Schon wieder Theater. Diesmal drehte sich alles um Verkehrserziehung. Wie kommt das kleine Zebra über die Straße?

In Deutsch geht's diese Woche noch ums Au/au und in Mathe sind wir bei den Tauschaufgaben im Zahlenraum bis 20. Subtraktion und Addition. In Kunst sollten Clowns gemalt werden. Gut die Hälfte der Bilder hatten nichts mit dem freundlichen Clown zu tun, sondern erinnerte mehr an Stephen King.

 
 
 
 
 
 
 Ab in die Faschingsferien
Wahnsinn, was hier gemeinsam mit den Eltern gezaubert wurde. Es gab Spiele satt. Als Sahnehäubchen war das Programm gut organisiert, sodass wirklich alle Spaß hatten. Kinder und Erwachsene. Das Kostüm meines Begleitkindes war ein Hingucker! Am Ende des Schultages starteten alle gutgelaunt in die Ferien. So weit so gut.


 
 
 
 
 
 
 
 

Lernen mit IPads
  (https://www.grundschule-klauberg.de/die-erste-ipad-stunde/)
Wir sind vor ungefähr zwei Wochen damit eingestiegen. Für knapp 30 Schüler haben wir 10 Stück.  Dafür hat jedes Kind seinen eigenen Kopfhörer. Bei meinem Begleitkind wurde das Gerät fest im Wochenplan eingebaut. Zusätzlich bekam es einen Stift, um das Gerät besser zu bedienen.

Nachtrag MÄRZ2025: Mit der Anwendung fällt auf, ob das Gerät praktikabel ist oder ob man andere Wege gehen muss. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jede Lehrkraft für sich herausfinden soll, welche Fördermöglichkeiten es gibt. Am Freitag nach Schulschluss hatte die Lehrkraft mit mir über das Thema gesprochen, worauf ich meine Kontakte in den sonderpädagogischen Bildungseinrichtungen anzapfte.

Ein Vorteil der Schulbegleitung ist, dass man herumkommt und ziemlich viele Leute kennenlernt. Mein Träger veranstaltet zwei große Events. Ein Sommerfest und die Jahresabschlussfeier im Januar. Dort treffe ich auf Schulbegleitungen in allen Schulformen und in den Gesprächen ergeben sich neue Blickwinkel. Auch in den Fortbildungen sehe ich alte und neue Gesichter. Höre, wie sie für unterschiedliche Probleme Lösungen suchen und finden. Mit der Zeit zahlt sich diese Vernetzung aus.
 

Das wars! Schon wieder.
  (Bild von katemangostar auf Freepik)
Stimmt, ich habe wirklich unverschämt viele Ferien und im Gegenzug zu Lehrerkräften deutlich mehr Urlaubstage. So um die 90 Tage müssten es sein. Die Schule hatte Mitte September begonnen und ungefähr ab der dritten Woche war ich krank. Wie jedes Jahr. Eine Erkältung kam nach der nächsten. In den Herbstferien kurierte ich mich aus. Spätestens da lasse mir die Grippeimpfung verpassen. Wie jedes Jahr. Danach kommen die Erkältungswellen. Sie ziehen sich über Wochen und Monate hinweg.

In der letzten Schulwoche vor den Ferien hatte gleich am Wochenanfang eins der Kinder quer über den Gruppentisch erbrochen. Bis zum Wochenende war ich froh, dass mich weder das noch die Erkältungen ereilt hatten. Ich seit dem Schuljahresanfang endlich mal gesund in die Ferien und man von Erholen sprechen konnte. Das Wochenende hatte ich noch gepackt. Hatte Besuch von Freunden aus der alten Schule. Nun liege ich flach. So richtig. Wie ich das hasse! Als ob mein Körper nur auf Ferien warten würde, damit er krank sein kann.

Dieses und nächstes Wochenende gehe ich auf Schulungen. Es wäre für mich gut gewesen, wenn ich von der Erschöpfungs- in die Erholungsphase gekommen wäre, denn die nächsten zwei Wochen mache ich quasi durch. Na ja, ich jammere wahrscheinlich auf hohem Niveau.
 
 SEMINAR - COCHING(Bild von rawpixel.com auf Freepik)
Du kannst mit 100 Schulbegleitern in einem Raum sitzen und hast 100 verschiedene Fragen oder Problemlagen.
Diese Seminare finden im deutlich kleinen Kreis statt und die Wahrscheinlichkeit geht gegen Null, dass auch nur einer deiner Mitstreiter eine ähnliche Herausforderung hat. Mir gegenüber saß eine junge Frau, die vorher ein Kind mit Diabetes betreut hatte, wie ich aus den Erzählungen entnahm und neben mir ein Herr, der es selbst hatte. Sensibilisiert wie ich bin, fallen mir bestimmte Schlagwörter oder Bewegungsmuster auf.

Geleitet wird das Seminar von zwei Sonderpädagoginnen.
In Einzel- oder Gruppengesprächen, sowie in Rollenspielen, werden unsere Fragen sortiert und nach und nach erarbeitet.

Was uns im Beruf eint, dass wir alle Einzelkämpfer sind.

Das hat mehrere Gründe, als ich aufzählen kann.
Ein Grund ist, dass jede Schule für sich aus einem in sich geschlossenes System besteht. Mit unterschiedlichen Hierarchien und kollegialem Miteinander. Ich habe Schule im stetigen Wandel erlebt. Es bilden sich ständig neue Teams und genauso enden sie.
Man arbeitet auf Zeit miteinander. Mit Kollegen, mit Kindern und mit Eltern. Das macht etwas mit den Menschen. Im positiven, aber auch im negativen Sinn. Im Wissen, dass man schon im nächsten Jahr in ein anderes Team geworfen wird, ohne einen großen Einfluss zu haben in welches, da stelle auch ich mir die Frage, wieviel Energie kann ich geben?

Dazu eine Geschichte:STRAND.jpg

ES WAR EINMAL ein alter Mann. Jeden Morgen lief er am Meer entlang. Eines Tages sah er ein kleines Mädchen, das emsig am Strand umherlief, etwas aufhob und ins Meer warf. Als der Mann näherkam, fragte er das Mädchen: „Guten Morgen, was machst Du da?“
Das Mädchen richtete sich auf und sprach: „Ich werfe die Seesterne, die durch die Flut an Land gespült wurden, ins Meer zurück. Es ist Ebbe und die Sonne brennt. Wenn ich es nicht tue, dann sterben sie.“
Verwundert sah der alte Mann sie an. „Ist Dir denn nicht klar, dass der Strand hier meilenweit ist? Es liegen überall Seesterne. Du kannst sie unmöglich alle retten. Was hat es da für eine Bedeutung, ob du die paar zurück ins Wasser wirfst?“
Da hob das Mädchen einen weiteren Seestern auf, lächelte und sprach: „Für diesen einen bedeutet es alles.“

Nach einer Erzählung von Loren Eiseley „The Star Thrower“.
 
 
 
Fortbildung §8a SGB 8 
 Fortbildung zum Thema §8a Kindeswohlgefährdung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das 3. Jahreszeitenfrühstück
 
DAS 3. JAHRESZEITENFRÜHSTÜCK
 
 
Themen, die uns gerade beschäftigen sind Frühlingsblumen und Zahngesundheit.
In Deutsch ist der schwierige Laut Pf in Bearbeitung. In Mathematik Euro und Cent.

So ganz knapp vor den Osterferien dreht sich im Kunstunterricht alles um diese Feiertage.
 
 
 
 
Osterferien
APRIL 2025
 
Kurz vor den Ferien hat uns die Dame vom Schulamt besucht. Es ging um den nächsten Schritt, welches digitale Gerät gebraucht wird. Es gibt eine Anlaufstelle, wo man verschiedene IPads und Tastaturen, so wie Software ausprobieren kann.
Im Gespräch mit ihr, wie es so läuft gab sie mir weitere Anregungen. Räumliches Denken und die Grundlagen des mathematischen Verständnisses. Die Fachbücher gibt es gottseidank über Portale gebraucht und im guten Zustand.


 

 

 
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MaiTrotz Feiertage wurde sehr viel unternommen.
Die Schule bekommt einen Zaun. Dafür musste jede Klasse eine Menge Pfosten bemalen. Der Rolli kostet um die 10 000 Euro und musste deshalb vor der Werkstatt parken. Den Therapiestuhl hatte ich vorher mit Malerfolie eingewickelt und abgeklebt. Die Sachen sind unglaublich teuer und müssen bei solchen Aktionen, dazu gehört auch der Kunstunterricht, geschützt werden.

Im Kunstunterricht selbst ist alles im Einsatz! Flüssigkleber und Acrylfarbe, der normale Farbkasten. Je nach Aktion, muss der Therapiestuhl her, der Tisch abgeräumt und als Staffelei hochkant gestellt werden. Mit Zeitungen abgedeckt. Die Räder des Rollis auch, denn wie ich beim ersten Einsatz feststellen musste, ist das Tropfen der Farbe durch nichts zu vermeiden.

Das höhenverstellbare Waschbecken wurde endlich installiert. Ich hatte mit der Bauleiterin und der Dame vom Schulamt gesprochen. Bei der Begehung gezeigt, wo es noch klemmt. Nun kann der Rolli ins Klo fahren, was seither aus Platzmangel nicht möglich war. Genial!

Wir haben den Monat viele kleine und große Ausflüge unternommen. Es ging zur Bücherei, auf den Sportplatz, Kirchen angucken und auf dem Bauernhof waren wir auch.
 
Der Bauernhof
Der Bauernhof mit seinen Tieren ist ein umfassendes Thema im Sachunterricht. 
Wir besichtigen deswegen einen Demeter Bauernhof. Um uns herum gibt es viele Bauernhöfe, aber der Unterschied zu den konventionellen Höfen ist deutlich sichtbar. Weniger Tiere und mehr Platz. Was besonders bei den Kälbern zu sehen war, die nicht in den kleinen Boxen stehen mussten, sondern ihr eigenes Freigehege hatten und durch das wir durchlaufen konnten.

Ohne Extraausstattung, mit einem normalen Rollstuhl, wäre das nicht zu bewältigen. Heute wurde ein Rad vor dem Rolli montiert. Der Rolli selbst war etwas nach hinten geneigt, damit die kleinen Räder keinen Kontakt mehr hatten und somit konnte der Rolli super über Wiesen und Schotterwege fahren. Nur bergab, ohne Bremsen, wie es bei einem Fahrrad gut gewesen wäre, musste man ordentlich Kraft aufwenden, um das Gefährt halten zu können.
 
 
 
 
 
In Musik singen wir ein ellenlanges, aber lustiges Lied und im Kunstunterricht wurden Schweine gemalt, die sich in einer Schlammgrube suhlen. Die Kinder konnten mit Kleber, Farbe und Heu ordentlich herummatschen.I
In Mathematik sind wir bei Ungleichstellungen und Gleichstellungen in der Subtraktion und Addition angekommen im Zahlenraum bis 20 angekommen.
7+8>3+7
Um diese Aufgaben schnell zu lösen oder sie überhaupt zu lösen, müssen die Kinder schon ein paar Strategien verstanden und anwenden können.

In Deutsch fehlen nur noch ganz wenige Buchstaben. Die Kinder können bereits kleine Texte zu schreiben. Einen Brief an den Osterhasen. Einen Bericht über den Büchereibesuch oder was sie auf den Bauernhof erlebt haben.
Mein Begleitkind tippt seinen Text auf den IPad und wie wir herausgefunden haben, ist die Druckfunktion eingerichtet und kann bei Bedarf ausgeführt werden.
 
 Ab ins verlängerte Wochenende Obwohl der Mai so kurz ist, ist er der Auftakt der anstrengendsten letzten Wochen vor den großen Sommerferien.
Es gilt die Nerven zu behalten. Meine Kraftreserven sind aufgebraucht. Die Wochenenden helfen nicht zur Erholung, sondern nur noch, um die Erschöpfung zu lindern.
Eins der Kinder quatscht mir die Ohren zu und das seit mehreren Wochen, da mein Begleitkind einen Dienst mit der Quasselstrippe hat. Heute wars besonders schlimm, weil ich in der Pause auf den neusten Stand eines Spiels gebracht wurde. Nach Unterricht ging es weiter. Die Flut der Worte hat mich überfordert. Irgendwann sprudelten sie an mir vorbei.

Am Ende des Schultages hatte ich das Gefühl nicht auch noch einen weiteren Satz akustisch aufnehmen zu können. 
Daheim angekommen danke ich allen Mächten, dass meine Kinder aus dem Alter raus sind. Ich kann einfach auf dem Sofa zusammenbrechen. Egal wer zur Türe hereinkommt, ich kann liegenbleiben und mich todstellen. Zum Glück sind bald Pfingstferien. Noch eine Woche Schule, mit zwei Ausflügen und einen Test.


Die letzten Wochen
JUNI 2025
 
Es ist Ende Juni. Das Schuljahr ist fast vorbei und der Sommer treibt uns den Schweiß aus allen Poren.  Momentan üben wir für das Musical. In Mathe geht's um die Uhrzeit. In Sachkunde um Lichtquellen und Schatten. In Deutsch die richtig schwierigen Laute, wie ng und nk.

(Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)
 
 
 
 Bundesjugendspiele
 
 
In den letzten Zügen und am heißesten Tagen dieses Sommers gings ins Stadion.
Der Tag war ein Alptraum! 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der wirklich letzte Test!
 
 
 
Die letzten Klassenarbeiten sind anspruchsvoll. Das Textverständnis was hier verlangt wird, wurde in der alten Schule erst von späten Zweitklässlern verlangt.

Wer hier von den Erstklässlern des Lesens nicht mächtig ist, der hat jetzt bereits ein ernstes Problem.
 
 
 
 
Klassenbelohnung
 
 
Heute verbrachten wir den ganzen Tag auf dem Spielplatz. Sie konnten, matschen, graben und schaufeln. Es war ein toller Tag!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jahreszeitenfrühstück
JULI 2025
 
Das 4. gemeinsame Frühstück vor den Sommerferien. Dieses Mal waren die Eltern der Erstis mit dem Buffet an der Reihe.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Unterrichtsbesuch
Unterrichtsbesuch 
 
 
Der Letzte in diesem Schuljahr. Heute kam eine weitere Lehrkraft dazu, die wissen wollte, wie die Eingliederung mit Kindern im Rolli funktionieren kann.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Freundschaft_25.jpgMomente wie diesen (von der KI generiert), habe ich ganz oft erlebt. Mein Begleitkind ist angekommen. In der Schule. In der Klasse. Das Bedürfnis nebeneinanderzusitzen, sich zu berühren, indem sie sich aneinander lehnen, ist ausgeprägter als bei den Mitschülern unter sich. Es ist die intensivste Möglichkeit, ihre Sympathie zu zeigen. Das zu fördern stand ganz oben auf meiner Liste an Prioritäten für dieses Schuljahr.
 
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf selbständiges Arbeiten. Dafür habe ich am Tisch eine schmale Verlängerung angebracht, die sich auch nach unten klappen lässt. Wie ein kleiner Minitisch. An ihm hängt eine Sammeltasche fürs Papier. Sämtliche Schnipsel werden dort hineingeworfen. Nicht nur ich, sondern auch das Kind, hat ein sehr großes Bedürfnis, dass der Arbeitsplatz aufgeräumt ist. Alles muss übersichtlich sein und bleiben. Jeden Tag standen Fitnessübungen auf dem Programm: Stifte, Schere, Kleber aus dem Mäppchen holen. Den Reißverschluss öffnen oder schließen. Ein Blatt festhalten. Es drehen. Die Fitnessübung: schreiben und gleichzeitig das Arbeitsblatt festhalten ist eine unterschätze Leistung. Häufig rollte der Rolli ungewollt nach hinten. Jede kleine Bewegung war, ist Kraftsport! Anfangs war schon das schneiden von Papier der Endgegner. Fürs Falten oder Stifte spitzen, reicht die Kraft immer noch nicht. Und natürlich, wenn Dinge auf den Boden fallen. Weg ist weg. Nächstes Schuljahr gibt es neue Punkte auf meiner Liste, die umgesetzt werden müssen. Durch stetige Zunahme der Selbständigkeit in den Arbeitsphasen, werde ich das im kommenden Schuljahr auf die Selbstverwaltung ausdehnen. Da ständig AB`s in Ordner abgeheftet oder an bestimmte Stellen im Raum gebracht oder geholt werden müssen. Dafür muss ich ein neues Ablagesystem auf dem Tisch integrieren. Wie das dann letztendlich umgesetzt wird, kann ich erst sagen, wenn ich das Arbeitsmaterial der 2. Klasse vor mir habe. 
 
 
 
 Projekttage

Eine Woche ganze Woche beschäftigen wir uns mit dem Wald.

Unter mittelschweren Regen ging es in den Wald, unter strömenden Regen saßen wir unter einer Plane im Wald und unter prasselnden Regen liefen wir aus dem Wald zur Schule. 
 
Die Aktion lief unter Legendär!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Buchstabenparty
 
 
Einen Tag vor den Sommerferien feierten wir eine Buchstabenparty. Es wurden Spiele gespielt, vorgelesen und in der Küche gab es Buchstabensuppe für alle.
 
Mein Begleitkind ist auch in der Nahrungsaufnahme eingeschränkt. Das war das erste Mal, dass ich volle Begeisterung und Löffeleinsatz beobachten konnte.
 
An dem Tag wurden die Zeugnisse ausgeteilt und das meines Begleitkindes war wie fast alles, was wir in den vergangen Monaten gezeigt hatten. 
Es sprengte alle Erwartungen. 
 
Läuft!
 
 
Das wars ... schon wieder
 
 
Mittwoch, der 30. Juli 2025. 

Das wars!  Der Moment, wo der Fuß ein Ziel erreicht, auf das man das ganze Jahr hingearbeitet hat. 
Die erste Klasse ist geschafft!
Das erste Etappenziel in jeglicher Form glorreich erreicht. 
An Tagen wie diesen, da denke ich, wir könnten das wirklich schaffen und den Gipfel erreichen. 
 
Daheim angekommen, beschloss ich die nächsten 24 Stunden meinen Schlafanzug nicht abzulegen und mein Leben zu chillen. Wie zerstört ich nach dem Marsch, trotz der vielen Ferientage bin, kann sich keiner vorstellen. Aber die Sache war es wert. Jeder Tag, an dem ich den Kopf nur unter Schmerzen halten konnte, weil ich mich über einen langen Zeitraum herunterbeugen muss. Die Rückschmerzen, weil kaum Platz ist, sich hinzusetzen und auch kaum Zeit. In meinem eigenen Saft stand, mit eh schon wenig an, weil es im Klassenzimmer über 30 Grad hatte. Im Winter selten unter 26. Mit gekippten Fenstern. Der Job ist eigentlich was für jüngere Leute, aber ich befürchte, dass sich dafür keiner freiwillig melden wird. Ein Spaziergang ist das hier nicht. 
 
 
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