Hallo Georgina,
die Psychotherapie ist schon eine längere Behandlung. Man muß auch erstmal den richtigen Psychotherapeuten finden. Unser Sohn hatte beide Formen der Psychotherapie probiert, zuerst die Tiefenpsychologie (die hat ihm leider garnicht geholfen). Unser Diabetologe hat uns dann einen weiteren Psychotherapeuten verwiesen, der bereits mehrere Diabetes-Kinder in Behandlung hat. Er macht die Verhaltenstherapie, mittlerweile das 2.Jahr. Die Termine sind sehr unterschiedlich, meistens aber alle 4 Wochen, zwischendurch natürlich alle paar Monate Termine mit uns als Eltern. Therapiert wird bei ihm in der Gruppe, da der Therapeut bei seinen Untersuchungen eben sehr mangelndes Selbstvertrauen festgestellt hat und er das halt als Therapieansatz gesehen haben. Also bei ihm geht es garnicht so sehr in der Therapie um das Anerkennen seiner Erkrankung sondern mehr um den Aufbau von Selbstvertrauen, in der Hoffnung, dass sich dies auch auf seine Einstellung dem Diabetes gegenüber auswirkt. In seinen Gruppen sind auch keine weiteren Diabetes Kinder, sondern Kinder mit anderen gesundheitlichen Problem oder psychischen Problemen, familiären Problemen. Die Therapie hilft in kleinen Schritten, an Selbstvertrauen hat er schon gewonnen (natürlich hat auch der Schulwechsel mit dazu beigetragen). Seine Erkrankung versteckt er immer noch, aber wir lassen ihn. Das heißt, wenn wir unterwegs sind und er sich nicht alleine fühlt, wird nach dem Essen irgendwo versteckt gemessen und gespritzt usw. Es funktioniert, seine Werte sind einigermaßen, der Diabetologe ist noch zufrieden.
Vielleicht solltet ihr mit Eurem Kinderdiabetologen darüber sprechen und er hat vielleicht auch einen Tipp, welcher Therapeut in Frage käme und ob das in Eurem Fall überhaupt der richtige Weg ist. Der Psychotherapeut macht verschiedenen Tests, um herauszufinden, welche Probleme vorliegen und ob er das auch therapieren kann und bezieht auch bei Behandlung Euch als Eltern mit ein.
Ich wünsche Euch alles Gute.
Liebe Grüße - Anett
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