Hallo zusammen!
Es freut mich sehr wie toll Thomas mit seinem DM klar kommt und vor allem wie er mit 15-16 Jahren damit klar gekommen ist.
Respekt!
Sofie hat mit 2 Jahren Diabetes bekommen und ist mittlerweile (fast) 8 Jahre alt.
Wir setzen alles daran, dass sie damit so „cool“ umgeht wie Thomas und ich denke sie ist auf einem sehr gutem Weg.
Nur lässt sich meiner Meinung nach die Situation vom Thomas der mit 15 Jahren DM bekommen hat in Bezug auf „behindert oder nicht behindert“ mit der von Eltern mit DM-(Klein-)Kindern überhaupt nicht vergleichen.
Ich glaube die „Behinderten“ sind in erster Linie nicht die (Klein-)Kinder sondern die Eltern.
Die Freiheit der Eltern wird bei Ausbruch der Krankheit von einem Tag auf den anderen radikal eingeschränkt. Viele müssen Ihren Job auf geben, andere Paare trennen sich weil einer der Partner die permanente physische und psychische Belastung nicht mehr ertragen kann.
Selbst wenn finanzielle, emotionale und organisatorische Probleme einigermaßen gemeistert werden (auch dank dieses Forums hier), muss oft jahrelang, wie zumindest in unserem Fall, nachts gemessen werden, das Kind bei Kindergeburtstagen, Klassenfahrten begleitet werden. Dazu permanent die Angst aus der Schule angerufen zu werden, dass das Kind schwer unterzuckert ist (auch wenn es noch so toll mit dem DM umgeht).
Na, wenn das keine Behinderung ist...
Ich kann Peter das nur zustimmen: Wenn man das ein paar Jahre mitgemacht hat, gibt es da nichts zu beschönigen.
DM ist ganz klar eine Behinderung.
Sofie hat einen Behindertenausweis (50%, H).
Sofie bekommt von Anfang an Pflegegeld.
...und merkt Sie was vom Ausweis oder dem Pflegegeld in Ihrem normalen Leben?
Nein.
Sie merkt nur das Sie sich 8-10x pro Tag messen muss und 5 x am Tag gespritzt wird.
So ist das nun mal wenn man DM hat.
Der Ausweis und das Pflegegeld sind lediglich eine finanzielle Entlastung für die Eltern, die dadurch evtl. etwas bessere Möglichkeiten haben ihrem Kind das Leben so normal wie möglich zu gestalten.
Ob man glaubt das eigene Kind behindert ist oder nicht ist meiner Meinung nach völlig egal.
Wenn man sich um sein Kind kümmert und es stark macht, wird es irgendwann hoffentlich genauso gut mit dem DM umgehen wie Thomas.
Das ist aber keine Selbstverständlichkeit.
Es gibt leider viele Teenager und junge Erwachsene die mit dem Diabetes überhaupt nicht klar kommen und oft mit schwerem Über- oder Unterzucker im KH landen.
Daher habe ich mir auch erlaubt einen weiteren Beitrag zu diesem Thema zu schreiben und es nicht mit dem positivem Beispiel von Thomas so stehen zu lassen.
Damit das eigene Kind später wirklich gut mit dem DM umgeht, bedarf es meiner Meinung nach sehr viel Einfühlungsvermögen, Liebe und Kraft.
Gruß,
Torsten