Kombination von Pumpe und Pen?

Hallo liebe User,

ich komme mal mit einer Frage zu Euch. Kennt ihr Menschen, die die Pumpe nur nachts und als Mahlzeiten- und Korrekturbolus verwenden?

Also sprich, der Katheter bleibt unter der Haut. Morgens wird ein Langzeitinsulin manuell gespritzt und der Mahlzeitenbolus mit Humalog über die Pumpe abgegeben. Dann abkoppeln und die Pumpe mitnehmen. Zur Frühstückspause in der Schule wieder messen, ankoppeln, evtl. Korrektur- und Mahlzeitenbolus abgeben. Wieder abkoppeln. Mittags dasselbe und gleichzeitig wieder Langzeitinsulin per Spritze. Abends dann wieder zum Abendessen normal ankoppeln und die Pumpe über nacht mit Basalraten laufen lassen.

Die Frage stellt sich deshalb, weil meine Tochter (8 Jahre) sich durch das Tragen der Pumpe schon behindert fühlt. Sie treibt viel Sport und koppelt sich dabei immer ab. Aber oft vergisst sie zwischendurch zu messen und zu korrigieren, weshalb die Werte dann oft zu hoch sind.

Eine Kombination von Pumpe und Pen wäre ideal. Ich habe das bei der Diabetologin mal angesprochen. Sie meinte das ginge nicht. Dann müsste man wieder ganz auf Pen umsteigen.

Eigentlich wäre es uns die Freiheit ohne die Pumpe den ganzen Tag am Körper tragen zu müssen das wert. Allerdings müsste meine Tochter Korrekturinsulin selbst ausrechnen, wenn ich nicht dabei bin und dazu ist sie noch zu klein.

Hier an alle Profis. Kennt ihr jemand, der solch eine flexible Therapie hat oder denkt ihr, dass das nicht funktionieren kann.

Ich freue mich über zahlreiche Meinungen.

LG Geserl

Hallo
ich denke, die Kombination wird daran scheitern, dass beim Abkoppeln Luftblasen im Katheter entstehen können.
dann lieber auf Pen umsteigen.
liebe Grüsse
Rahel

Hallo Geserl!

Ich hatte hier schon mal eine ähnliche Frage gestellt,
vielleicht helfen Dir die Antworten dazu weiter:

www.diabetes-kids.de/forum/geschlossene-...rlaub-72951/page-1-4

Ich habe diese Kombination aber eher als Absicherung für Ausnahmesituationen überlegt. Haben wir dann übrigens auch nicht gemacht.
Wir haben zwar zur Sicherheit eine Packung Levemir nach Kuba mitgenommen, aber nicht verwendet, weil Hitze und Strand der Pumpe nicht geschadet haben. Für den Alltag wäre mir das zu kompliziert. Ich denke, dass es dabei neben den Ungenauigkeiten durch das häufige Abkoppeln auch zu schwer berechenbaren Überschneidungen von Basalinsulin in der Pumpe und Peninsulin kommt.

Aber oft vergisst sie zwischendurch zu messen und zu korrigieren, weshalb die Werte dann oft zu hoch sind.

Dieses Problem bleibt, oder wird sogar noch dazu verstärkt, weil dann noch das Ankoppeln dazukommt, das sie vergessen kann!

Wenn Deine Tochter die Pumpe so stört, wäre ev. die Omnipod eine Option?

LG
Andrea

Hallo Geserl,

ich kenne auch niemanden, der das auf Dauer so betreibt, sondern nur Leute, die es im Urlaub am Strand so machen.

Mir hat mal eine Mutter die umgekehrte Frage gestellt, nämlich ob es wohl möglich wäre die Pumpe nur am Tag zu benutzen und für die Nacht Protaphane zu spritzen. Ihr Kind konnte nämlich eine Zeit lang mit der Pumpe schlecht schlafen. Ich glaube aber nicht, dass sie das je ausprobiert haben... (Oder doch? Falls du das hier liest, Nathalie, berichte doch mal, ob ihr es probiert habt bzw. was unser Doc dazu meinte.)

Was für einen Sport treibt deine Tochter denn? Lars (9) macht jeden Sport (außer Schwimmen natürlich) mit Pumpe. Er erzählte mir heute morgen, dass sie jetzt am Reck turnen würden.
Ich war etwas erschrocken, weil ich davon ausging, dass die Pumpe da vielleicht doch Probleme macht. Er klagte auch prompt über Beschwerden... aber nicht wegen Pumpe oder Katheter, sondern darüber, dass ihm beim Felgaufschwung immer schwindelig wird.

Mir fällt aber noch jemand ein, den ich fragen könnte, der vielleicht urspünglich mal vorhatte die Pumpe nur am Tag zu benutzen, falls ich das nicht missverstanden habe Ich frage mal nach.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei so einer Therapie vielleicht auch die KK meckern und dann die Notwendigkeit der Pumpe anzweifeln könnte.

LG Heike

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Kommentare. Ja, es wäre ganz toll, wenn du dich nochmal erkundigen könntest, ob Deine Bekannte das durchgezogen hat, die Pumpe nur nachts zu tragen.

Also Pauline geht ins Ballett und ins Kunstturnen. Da scheitert das Tragen der Pumpe schon aufgrund der Optik. Bei Handstand, Salto etc. wäre die Pumpe außerdem mehr als störend.

Ich würde bei der Komplettumstellung auf Pen eben tatsächlich den größten Nachteil darin sehen, dass die Korrekturen dann nicht mehr so schön per Computer berechnet würden. Wenn sie alleine irgendwo ist, kommt sie damit nicht klar. Das Pieksen ist mitlerweile kein Problem mehr. Pauline hatte 2 Jahre lang eine Spritzentherapie vor Umstellung auf die Pumpe.

Es würde mich auch interessieren, ob tatsächlich jemand von der Pumpe wieder zurück ist zur Spritze.

Wegen der Krankenkasse würde ich mir vorerst übrigens keine Gedanken machen, da ich dann das Peninsulin sogar selbst bezahlen würde. Theoretisch müssten die dann das doch gar nicht mitbekommen, dass wir die Pumpe nur nachts tragen. Schwieriger stelle ich mir vor, die Diabetologin davon zu überzeugen, dass es einen Versuch wert wäre. Deshalb wollte ich Meinungen und vielleicht Erfahrungen hören, damit ich sagen kann, dass es durchaus möglich ist. Oder aber eine Erklärung bekommen, woran es gescheitert ist.

Ich würde mich daher wahnsinnig freuen, wenn ich noch mehr über solche "Experimente" hören würde. Vielen Dank für Eure Mühe.

LG
Geserl





Aufgrund

Hallo Geserl,

ich bin heute per Zufall bei FB auf eine Mutter gestoßen, die erzählte, ihre Tochter trüge seit ein paar Monaten eine Pumpe aber nur nachts. Am Tag spritzt sie weiterhin.

Ich habe allerdings noch keine Einzelheiten in Erfahrung bringen können, weder was bei ihnen der Grund dafür ist, noch ob sie auch bei :DK: angemeldet sind.

LG Heike

Wie oben schon gefragt wurde:

Wenn Deine Tochter die Pumpe so stört, wäre ev. die Omnipod eine Option?


Da stört nichts beim Handstand, beim Ballett etc... die kann man auch schön verstecken

lg
susanne

Hier die versprochenen Infos:

In dem einen Fall handelte es sich um ein Missverständnis. Die Mutter hatte vorher angenommen, die Pumpe sollte nur für die Nacht sein. Sie wurde aber nie als reine "Nachtpumpe" benutzt.

In dem anderen Fall, hat sich das Kind bisher nicht so ganz mit der Pumpentherapie anfreunden können und toleriert sie vorerst nur nachts, wo die Werte sonst einfach nur fruchtbar waren.

LG Heike

Hallo,

Geserl schrieb: Ich würde bei der Komplettumstellung auf Pen eben tatsächlich den größten Nachteil darin sehen, dass die Korrekturen dann nicht mehr so schön per Computer berechnet würden.

Nun, wenn die BZ-Verläufe als solche eigentlich keinen Grund darstellen, eine Pumpe zu benutzen, dann lässt sich die Computerberechnung der Korrekturen auch unter ICT realisieren. Es gibt BZ-Messgeräte mit Tagebuchfunktion, die auch einen Bolus-Rechner dabei haben.
Das wäre das FreeStyle Insulinx (m.M.n. weniger empfehlenswert) und das Aviva Expert (m.M.n. durchaus zu empfehlen).

Zur Frage der Realisierung einer Mix-Therapie auf Dauer, solltet Ihr Euer Diabetes-Team eingehend konsultieren.

Sowas zu realisieren ist, mit Einschränkungen, möglich, aber es verlangt eine sehr gute Einschätzung der Stoffwechselverläufe und Bedingungen, sowie der Pharmakodynamik und -kinetik (beides zusammen lässt sich auch als Wirkungseigenschaften benennen) der Insuline.

Gruß
Joa

Hallo,
wir machen diese Kombination im Strandurlaub, allerdings bleibt die Pumpe bis nach dem Frühstück dran, sodass "nur" die Zeit zwischen ca. 12h und 18h mit dem Pen abgedeckt wird.
Das Problem Deiner Tochter wird aber durch so eine kombinierte Therapie nicht gelöst, denn auch dann müsste sie messen und spritzen.
VG; Maja