Mit Pumpe in den Kindergarten?

Hallo,

unsere Tochter Lara (4) hat seit einem Jahr DM und soll nun eine Pumpe bekommen. Es war schon vor einem Jahr etwas schwierig mit den Kindergärtnerinnen, aber mittlerweile hat es sich ganz gut eingespielt. Lara wird vor der Brotzeit gemessen und sie achten darauf, dass sie ihr Essen isst - tut sie auch immer problemlos. Wenn sie ihnen komisch vorkommt, messen sie auch mal zwischendurch und handeln entsprechend. Als ich ihnen gesagt habe, dass Lara eine Pumpe bekommt und sie ihr dann aufs "Knöpfchen"drücken müßten, waren sie nicht sehr begeistert und ob sie es auch wirklich machen werden, weiß ich nicht. Wie läuft es denn in anderen Kindergärten. Können 4-jährige die Pumpe auch allein (unter Aufsicht) bedienen?

Viele Grüße
Diana

Hallo Diana,

also Josefine ist jetzt 3 und hat gleich von Anfang an (also seit August 2008) ihre Pumpe bekommen. Seit Mitte September geht sie wieder in den Kindergarte.
Obwohl der Kindergarten erst zugesichert hatte die Pumpe zu bedienen, hat das leider überhaupt nicht geklappt. Ich denke da kann man den Erziehern auch keinen Vorwurf machen, bei 12 Kindern in der Gruppe geht es manchmal ziemlich hektisch zu und man muss sich ja doch etwas konzentrieren. Wir haben das Problem mit einem ambulanten Pflegedienst gelöst. Der kommt zu den Mahlzeiten in die Kita misst dem BZ und gibt dann über die Pumpe das nötige Insulin ab.
Auch unsere Krankenkasse hat sofort die Kosten dafür übernommen.

Ob ein 4 jähriges Kind eine Pumpe bedienen kann, glaube ich eher nicht. Aber da kannst du dein Kind besser als alle anderen einschätzen.

Viele Grüße

Heidi

Hallo Diana,

unser Felix ist im Juli 4 Jahre alt geworden und hat seit März 2008 DM1. Er hat gleich im Krankenhaus eine Pumpe bekommen.

Felix besucht seit August 2007 einen kleinen Kindergarten mit 2 Gruppen, in jeder Gruppe werden 25 Kinder von 2 Erzieherinnen betreut.

Die Erzieherinnen in Felix´ Kindergarten haben von Anfang an zugesichert, daß sie alle notwendigen Maßnahmen mittragen (Blutzucker messen, Essen beaufsichtigen, Pumpe bedienen usw.).
Gleich nach der Entlassung aus der Klinik habe ich mich mit allen Erzieherinnen zusammengesetzt und ihnen die Einzelheiten erläutert. Ich habe ihnen gezeigt, wie das Blutzuckermessgerät und die Pumpe bedient werden und ihnen eine schriftliche Anleitung mit den wichtigsten Tastenfolgen, eine Broschüre über Kinder mit Diabetes im Kindergarten und eine KE-Tabelle dort gelassen. Außerdem habe ich ihnen eine Einverständniserklärung unterschrieben, daß sie ihm Insulin verabreichen dürfen und das wars!!!

Auf Felix´ Brotdose klebe ich morgens einen Zettel mit Angabe von Inhalt, KE-Menge und jeweilige Bolusmenge. In den ersten 2 Wochen haben sie mich regelmäßig angerufen, um sich abzusichern und mittlerweile sind die Erzieherinnen so fit (und engagiert), daß ich kaum noch angerufen werde.

Allein kann Felix´ seine Pumpe auf keinen Fall bedienen, da Kinder in dem Alter normalerweise feinmotorisch noch nicht in der Lage sind, die Tastensperre zu deaktivieren (bei unserer Accu Chek Spirit müssen dafür 2 Tasten zeitgleich mehrere Sekunden gedrückt werden).

Ich wünsche Dir, dass die Erzieherinnen in eurem Kindergarten auch ihre Berührungsängste überwinden und es Lara ermöglichen, weiterhin ein "ganz normales" Kindergartenkind zu sein.

Alles Gute

Bianka

Hallo,

Maxine (2,5 J.) bekommt ihre Pumpe jetzt im Dezember. Der Kindergarten hat bis jetzt immer getestet und das Essen enstprechend kontrolliert und gegeben.
Als wir ihnen gesagt haben, daß Maxine jetzt die Pumpe bekommt, haben die Erziherinnen auch signalisiert, daß sie Angst hätten, sie zu bedienen. Kann ich auch gut verstehen. Wir sind jetzt so verblieben, daß zunächst entweder ein Pflegedienst oder mein Mann zum bolen in den Kindergarten kommt. Finde ich eine gute Lösung.
Ich glaube auch nicht, daß Maxine sich besonders daran stören wird, wenn jemand in den Raum kommt auf einer Fernbedienung herumdrückt und wieder geht.....


Grüße
Claudia

Hallo!

Bei uns läuft es ähnlich ab, wie Bianca schon beschrieben hat. Als Liv-Tone nach ihrer Diagnose vor fast einem Jahr wieder in den Kindergarten kam (sie hatte ihre Pumpe schon von Anfang an), habi ich das gesamte KiGa Team über alle Grundlagen aufgeklärt und die Bedienung der Pumpe vorgeführt. Außerdem habe ich einen Ordner mit allen wichtigen Informationen für die Erzieherinnen zusammengestellt, der immer in der Gruppe von Liv-Tone liegt, so dass alle bei Unklarheiten nachschlagen können.
Wenn Fu Interesse hast, kann ich Dir die Unterlagen gerne per Email schicken.

Liv-Tone erhält von den Erzieherinnen nach dem Frühstück ihren Bolus (ich klebe immer einen Zettel mit der erforderlichen Menge auf ihre Brotdose), wird 2 Stunden nach dem Essen gestickst, vor dem Mittagessen dann noch einmal BZ-Kontrolle und Bolusgabe nach dem Essen. Falls eine BZ-Korrektur nötig ist, machen das ebenfalls die Erzieherinnen - anhand einer Tabelle, die sich auch im Ordner befindet.

Ich finde die Erzieherinnen bei uns im KiGa hier super engagiert, und mittlerweile brauchen sie mich auch kaum noch anzurufen ... wobei ich aber froh bin, dass sie es trotzdem machen, wenn etwas unlar ist.

Leider liest man hier ja auch immer wieder von anderen, negativen Erfahrungen. Das finde ich dann sehr schade, weil die Leidtragenden ja letztendlich dann immer die Kinder sind.

Aber wie schon gesagt, wenn es Dir weiter hilft, stelle ich Dir unsere Unterlagen gerne zur Verfügung ... musst Dich nur kurz melden.

Lieben Gruß, Ina

Hallo Ina,
gilt das Angebot die Info-Unterlagen "Kindergarten / Pumpe" per eMail zuzuschicken auch für andere Mütter? Wir bekommen auch demnächst die Pumpe & der KiGa weiß noch nix von seinem "Glück", dass sie dann den Bolus abgeben müssen... Falls ich es bekommen könnte, wäre das auf jeden Fall einfacher (mit Erfolgsgeschichten gekoppelte Unterlagen motivieren bestimmt).
Wäre toll, wenn das okay wäre für Dich,
Danke & Gruß,
Daniela

LeMaDa schrieb:

Hallo Ina,
gilt das Angebot die Info-Unterlagen "Kindergarten / Pumpe" per eMail zuzuschicken auch für andere Mütter? Wir bekommen auch demnächst die Pumpe & der KiGa weiß noch nix von seinem "Glück", dass sie dann den Bolus abgeben müssen... Falls ich es bekommen könnte, wäre das auf jeden Fall einfacher (mit Erfolgsgeschichten gekoppelte Unterlagen motivieren bestimmt).
Wäre toll, wenn das okay wäre für Dich,
Danke & Gruß,
Daniela

Hallo Daniela,

sorry, aber der Kindergarten muss den Bolus nicht abgeben. Selbst mit den besten Schulungunterlagen und Vorbereitungen baut das die Ängste vielleicht im ersten Schritt nicht ab. Sie müssen eine "Maschine" bedienen, die mit Deinem Kind verbunden ist und Fehler können fatale Folgen haben. Das macht Angst, manchmal trotz der besten Aufklärung und Erfolgsgeschichten

Drücke Euch ganz fest die Daumen, dass alles zu Eurer Zufriedenheit klappt!

viele Grüße
Claudia

Hallo Ina,

vielen Dank für dein Angebot. Das ist supernett von dir. Ich würde mir deine Unterlagen wirklich gerne mal anschauen. Meine e-mail adresse lautet:
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Danke. Viele Grüße
Diana

LeMaDa schrieb:

Hallo Ina,
gilt das Angebot die Info-Unterlagen "Kindergarten / Pumpe" per eMail zuzuschicken auch für andere Mütter?

Hallo Daniela!

Ja, natürlich gilt das für alle!
Bin ja selbst auch immer für jede Hilfe dankbar ... und wenn man die Unterlagen ein wenig auf die eigene Situation anpasst, sollten sogar ängstliche Erzieherinnen zu überzeugen sein Aber es stimmt leider: Verpflichtet ist niemand von denen, das Insulin zu verabreichen - auf welchem Weg auch immer.

Lieben Gruß, Ina

Hallo Diana,
unsere Tochter hat seit Febr.´08 Diabetes und sie wurde gleich auf eine Pumpe eingestellt. Unsere Kita lehnt die Behandlung (also Spritzen oder Bedienung der Pumpe) generell ab. Aber dies wird wohl von den Ländern bzw. Kitaverwaltungen unterschiedlich geregelt. Wir mußten uns dann einen Pflegedienst suchen, der auch Kinder betreut. Unsere erste Wahl war eine Katastrophe. Wir waren gar nicht zufrieden (in einer Woche wurde unsere Tochter 5 mal falsch mit Insulin behandelt, obwohl wir Bolusregeln übergeben hatten) und haben nach kurzer Zeit den Pflegevertrag gekündigt. Der jetzige Pflegedienst ist total super, man kann immer anrufen, neue Regeln werden immer sofort umgesetz und unsere Tochter bekommt schon mal Haarspangen, kleine Kuscheltierchen oder Tatoos mitgebracht. Tja, bei uns führte jedenfalls kein Weg zum Bolen durch die Erzieher, obwohl diese dazu bereit sind und in unserer Kita bereits drei DB-Kinder sind. Dadurch sind wir leider auch bei Ausflügen immer außenvor, weil wir immer mitfahren müssen. Ich wünsche und hoffe für euch, dass ihr alles zu eurer Zufriedenheit regeln könnt und ihr als Eltern die Rechte eurer Tochter durchsetzen könnt. Bei uns kam jetzt sogar die Leitung auf die Idee, dass die Erzieher beim Sticksen mit Handschuhe und Desinfektionmittel bei den DB-Kindern arbeiten müssen. Da fehlten mir dann erst einmal die Worte. Sogar der Sticksmüll muss nun in eine gesonderte Dose durch uns entsorgt werden. - Ich drücke euch die Daumen, dass ihr von solchen Dingen verschont bleibt.
liebe Grüße, Antje