Essensinsulinierung für Fett und Eiweiß (FPE)
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Ja, der Ratschlag hat schon eine Berechtigung, die Begründung ist aber etwas fragwürdig.DianaT schrieb: Wir haben in der Kur den Ratschlag bekommen, wenn es wirklich so fettig ist, dass eine FPE-Berechnung notwendig ist, dann sollten auch die KE nicht alle sofort gebolt werden weil der Fett-/Eiweißanteil auch die Aufnahme und Aufspaltung (?) der KHs verlangsamt und es so zu Hypos kommen kann.
Wenn Du die FPE für sich berechnest und mit Insulin abdeckst und dann gesondert auch die KH rechnest, muss der Faktor für die KH gesenkt werden, da diese dann nicht mehr den im üblichen Gesamtfaktor (für KH+FPE zu dieser Mahlzeit) enthaltenen FPE Anteil des Insulins benötigen. Aus diesem Grund gibt es auch die Empfehlungen pure KH, z.B. Obst, mit einem geringeren Faktor zu berechnen.
Wenn Du Dir mal Pommes ansiehst, dann haben die massig Fettanteil aber einen GI wie Schmidts Katze. Da ist nicht viel an Verzögerung der KH durch den Fettanteil.
Ähnlich bei Pizza. Auch da kommt der schnelle KH-Anteil ziemlich unbeeindruckt von dem Insulinbedarf, der noch von den FPE hinterhergekleckert kommt.
Gruß
Joa
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Ja, das ist bei Greta auch so. "Nur" Obst = halber FaktorJoa schrieb: Aus diesem Grund gibt es auch die Empfehlungen pure KH, z.B. Obst, mit einem geringeren Faktor zu berechnen.
Liebe Grüße,
Diana
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DianaT schrieb:
Ja, das ist bei Greta auch so. "Nur" Obst = halber FaktorJoa schrieb: Aus diesem Grund gibt es auch die Empfehlungen pure KH, z.B. Obst, mit einem geringeren Faktor zu berechnen.
Wir auch! Aber nur bei Obst. Bei Gummibärchen haut das nicht hin.
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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Wenke schrieb:
DianaT schrieb:
Ja, das ist bei Greta auch so. "Nur" Obst = halber FaktorJoa schrieb: Aus diesem Grund gibt es auch die Empfehlungen pure KH, z.B. Obst, mit einem geringeren Faktor zu berechnen.
Wir auch! Aber nur bei Obst. Bei Gummibärchen haut das nicht hin.
Da spielt wohl die Sache mit dem GI (Glykämischer Index) mit rein.
Sehr "schnelle KH" benötigen mehr Insulin als normale oder langsame KH.
Und dass auch noch mit DEA/SEA. Bei mir braucht ein Bierchen grundsätzlich 150% vom KH-Faktor. Bier hat einen GI von rd. 110%. Seine Maltose (Malzzucker) ist somit schneller am Start als Traubenzucker. :woohoo:
Für Kids eignet sich als Hypo-Drink Malzbier ganz exzellent. Falls es zu herb schmeckt, einfach noch einen Löffel Zucker oder Maltose dazu tun. :laugh:
Oder ein Fläschen mit Maltosegetränk anrühren und für den Hypofall bereit haben.
Hinsichtlich des geringeren Insulinbedarfes von Obst käme noch die Frage hinzu, ob eine gewisse Fructoseintoleranz besteht. Also ob ein Teil der Fructose den Darm unresorbiert passiert. Im Extrem als Dünnpfiff.
Da wir nun voll in die Fragen der Futterinsulinierung reingeraten sind, werde ich dem Chef (Michael) mal eine Mail schicken, ob er den Thread ab Post 78049 hier abtrennt und als eigenes Thema, z.B. "Essensinsulinierung für Fett und Eiweiß (FPE)" einfügt?
Das hat zwar besonders oft mit hohen Nachtwerten zu tun, ist aber doch ein eigen Ding.
Gruß
Joa
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Joa schrieb: Da wir nun voll in die Fragen der Futterinsulinierung reingeraten sind, werde ich dem Chef (Michael) mal eine Mail schicken, ob er den Thread ab Post 78049 hier abtrennt und als eigenes Thema, z.B. "Essensinsulinierung für Fett und Eiweiß (FPE)" einfügt?
Grüße
Michael Bertsch
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Diana: wir bolen meist alle KEs sofort, nur bei sehr fettigem Essen wie z.B. Pommes oder Pizza im Restaurant geben wir nicht alle KEs sofort oder wenn unser Ausgangswert niedrig ist oder wenn die Menge eher größer ist (bei 3 KEs Pommes geben wir alles sofort bei 6 Ke nicht). Das liegt aber auch daran, dass wir schon manchmal bei normalen Essen mit mehr als 2 FPE etwas Insulin für die FPEs verzögert abgeben müssen.
Diana und Heike: Das Phänomen haben wir nicht?! Habe ich noch gar nicht dran gedacht, dass dies sein könnte, upps. Silas isst oft Obst; in der Schule Äpfel und zu Hause häufig Joghurt mit Obst und Nüssen. Da werde ich mal genauer drauf achten.
Wir haben das Fett Problem häufig gerade bei Broten. Salami und Käse, dann vielleicht noch ein normaler Joghurt oder ein Nachtisch dazu und schon sind wir über 2 FPE. Das habe ich aber auch erst gemerkt, als ich mal alles akribisch aufgeschrieben habe. Dagegen sind Gemüse, Kartoffeln und ein kleines Stück auch ruhig etwas fetteres Fleisch fettarm. Meine Kinder meutern im Moment, da es aus diesem Grunde abends immer Salzkartoffeln gibt und sie auch gerne mal wieder Bratkartoffeln oder Back-Kartoffelspalten möchten. Ich habe im Moment aber nach den letzten Wochen (Infekt ...) keine Lust auf Experimente.
Liebe Grüße Steffi.
S., geb. 08/2005, D. seit 03/2012, Pumpe Accu chek combo seit 06/2012
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Ich finde sie sehr einfach zu merken und darum viel leichter anwendbar:
100 kcal aus Fett und/oder Protein = 1 Fett-Protein-Einheit (FPE)
Das kann man, wie schon erwähnt berechnen aus
1 g Fett = 9 kcal, 1 g Eiweiß = 4 kcal
oder einfacher:
Gesamtkalorien - KH-Kalorien ( 1 gKH = 4 kcal)
Angaben zu Gesamtkalorien und zu Kohlenhydraten sind ja in den meisten Tabellen...
Die errechnete FPE-Menge wird halbiert und dann als KE berechnet und mit Verzögerung nach dem Essen gebolt.
Dual-Bolus: Normalbolus für die KE (wir geben immer einen sicheren Teil vor dem Essen ab, den Rest später...), verlängerter Bolus für die FPE.
Dabei entspricht die Verzögerungszeit der FPE-Anzahl, also 1 FPE über 1 Stunde, 2 FPE über 2 Stunden usw.
Bei Max funktioniert das ganze ziemlich gut. Dabei berechne ich nur den Anteil, an FPE, der zusätzlich zum normalen Essen dazukommt.
Also z.B. funktioniert bei ihm zum Abendbrot ein Salamibrot und Joghurt mit dem normalen Faktor. Wenn er sich jetzt noch eine Scheibe Käse drauf packt, dann berechne ich dafür je nach Größe eben 0,5-1,5 FPE extra.
Wenn man aus irgendeinem Grund keinen verzögerten Bolus abgeben kann / konnte funktioniert auch noch die normale Abgabe nach ca. 1h.
Danach wirds dann kritisch. Ab ca. 1,5h fangen sich bei Max an Fettsäureresistenzen zu bilden, die schnell zu hohen Werten (über 13 mmol) und die man mit normalen Korrekturen im Glücksfall nur konstant halten kann. Wenn ich z.B. am WE nach dem Frühstück das Rührei nicht mit Insulin abdecke, habe wir den ganzen Tag (bis ca. 17 Uhr) "Spaß" mit 11-15er Werten.
Auch bei Fehleinschätzung der FPE oder auch BE kann es dazu kommen. Ich weiß inzwischen schon, dass ein Wert > 7 mmol ca. 2 h nach dem Bettgehen / 3 h nach dem Essen meist noch weiter ansteigt. Ein Wert unter 7 dagegen bleibt meist so.
Mit Pizza hat es bei uns noch nicht so gut funktioniert. Wahrscheinlich muss ich da doch mehr FPEs ansetzen.
lg
Tina
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TinaSchnecke schrieb: Danach wirds dann kritisch. Ab ca. 1,5h fangen sich bei Max an Fettsäureresistenzen zu bilden, die schnell zu hohen Werten (über 13 mmol) und die man mit normalen Korrekturen im Glücksfall nur konstant halten kann. Wenn ich z.B. am WE nach dem Frühstück das Rührei nicht mit Insulin abdecke, habe wir den ganzen Tag (bis ca. 17 Uhr) "Spaß" mit 11-15er Werten.
Wie meinst du das mit 1,5 h? Könntest du das noch ein bisschen erläutern? Ich merke bei Matheo auch, dass er nachts oft auf Korrekturen gar nicht oder kaum anspricht.
Berechnest du zu jeder Mahlzeit die FPE's mit? Viele schreiben, dass sie das nur abends machen?
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So, heute haben wir uns zum ersten Mal an FPEs getraut; es gab Lasagne; Mo hat 4KE davon verspeist, die wir dann auch komplett abgegeben haben (sonst immer verzögert), aber zusätzlich 1,5 FPE über 2 Stunden verzögert. Ursprünglich hätten sich 3,5 FPE darin versteckt, aber wir wollten uns ja langsam rantasten. Nach 2 Stunden hatte Mo einen BZ von 109, also schien die reine KE-Abgabe i.O. gewesen zu sein; nach weiteren 1,5 Stunden lag er dann bei 189. Also hätte es wohl doch noch etwas mehr verzögertes Insulin sein können. Wir probieren weiter.
Wir haben das allerdings mittags getestet, Moritz` Nachtwerte sind momentan viel zu lange zu hoch; wir hatten während unserer Krankenhaus-Schulungswoche insbesondere nachts stark nach unten geschraubt, dort passte es. Jetzt gar nicht mehr!?! Wir kehren langsam zu den Werten vor der Krankenhauswoche zurück, mal sehen, wie es morgen aussieht..
LG Alex
Alexandra mit Moritz *04/2005, Diabetes Typ 1 seit 04/2012,
Insulin Novorapid, Medtronic G780 (seit 05/2022); CGM (seit Nov 2017)
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Bei Nudelgerichten ist auch noch zu berücksichtigen, dass Nudeln aus langkettigen Stärkemolekülen bestehen, die durch Gluten (Eiweiß) verklebt sind. Durch Kochen (optimale Temperatur = 80 Grad) werden die Stärken bereits gelöst. Die Anteile nicht gelöster Stärkemoleküle werden dann in der Verdauung nur langsam aufgespalten und resorbiert. Erhebliche BZ-Anstiege durch Nudeln im Zeitraum über zwei Stunden hinaus können dann durchaus auch KH-bedingt sein.AlexMo schrieb: So, heute haben wir uns zum ersten Mal an FPEs getraut; es gab Lasagne ... Nach 2 Stunden hatte Mo einen BZ von 109, also schien die reine KE-Abgabe i.O. gewesen zu sein; nach weiteren 1,5 Stunden lag er dann bei 189.
Heute wird der verzögerte Bolus gerne mit dem Spitznamen Pizza-Bolus bedacht.Also hätte es wohl doch noch etwas mehr verzögertes Insulin sein können.
Als die ersten Insulinpumpen mit der Möglichkeit einen Verzögerungsbolus zu programmieren auf den Markt kamen, wurde der sehr verbreitet auch "Pasta-Bolus" genannt. Nicht (nur) wegen des möglichen Fettanteils bei Nudelgerichten (siehe Spaghetti m. Tomatensoße).
Mmmmh, woran liegt es? Isst Moritz daheim viel FPE-reicher zu abend, oder wächst er vielleicht ein Bisschen, so dass sich der Insulinbedarf für das Wachstumshormon in der Einschlafphase erhöht hat (siehe Einschlafinsulin, EI)?Moritz` Nachtwerte sind momentan viel zu lange zu hoch; wir hatten während unserer Krankenhaus-Schulungswoche insbesondere nachts stark nach unten geschraubt, dort passte es. Jetzt gar nicht mehr!?! Wir kehren langsam zu den Werten vor der Krankenhauswoche zurück, mal sehen, wie es morgen aussieht..
Oder etwa beides?
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@Eike: Deine vorgehende Frage ist im To-Do-Speicher: "Was ist eine Fettsäurenresistenz?"
Gruß
Joa
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