Werte versus Selbstständigkeit
Mitglied
Beiträge: 218
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2005
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Bitte teilt mir eure Erfahrungen im Umgang mit: Müssen eure Kinder immer fragen, bevor sie etwas essen? Sind Lebensmittel frei zugänglich oder grundsätzlich weggeschlossen? Nehmt ihr lieber schwankende Werte in Kauf, damit eure Kinder selbstständig werden oder kontrolliert ihr ständig? Wie reagiert ihr auf "Eskapaden", die euer Kind macht?
Zur Erinnerung: Mein Sohn wird jetzt 8 Jahre.
Danke für Input, Astrid
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied
Beiträge: 292
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2005
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
mein Sohn ist auch 8 Jahre, wir haben den Diabetes allerdings schon seit etwas über 2 Jahren, seit einem Jahr eine Pumpe.
Wir hattens anfangs Traumwerte. Ich weiß noch, wie uns im Krankenhaus gesagt wurde, dies seien Werte, wie sie ein "Nichtdiabetiker hat" - sie haben uns aber auch gesagt, dass dies nicht so bleiben wird und was soll ich sagen, sie hatten natürlich recht.
Ich weiß jetzt nicht, in welchem Bereich die Schwankungen bei euch sind. Das ist ja immer sehr unterschiedlich. Für den einen sind sie "relativ normal" und für den anderen schon "absolutes Chaos".
Mein Sohn isst zum Glück nichts ohne zu fragen. ABER er ist so lange lästig, bis er bekommt was er möchte :woohoo: (nicht immer, aber oft gg). Er ist ein "Daueresser" - um 15 Uhr ein Joghurt, um 15:30 nen Apfel, um 16:00 nen Müsliriegel usw.
Solange die Werte halbwegs im Normalbereich sind, darf er das auch machen.
Bei uns sind die Lebensmittel frei zugänglich. Er hat in der Schule eine "BE-Box" mit Müsliriegeln als Sport-BE und Schokoriegel usw. wenn mal jemand Geburtstag hat oder ähnliches - wegen der Zöliakie darf er dann ja den Kuchen nicht mitessen.
Würde meinem Sohn das Jausenbrot nicht schmecken, hätte aber das Insulin schon abgegeben, würde er es vermutlich trotzdem essen und dann zu Hause gleich ein "das brauchst du mir nicht mehr einpacken" kommen.
Und ja, ich würde die Schwankungen bis zu einem gewissen Maß in Kauf nehmen, damit er selbstständig werden kann. Vorallem auch in Hinblick auf die Krankheitsakzeptanz.
LG Kerstin
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied
Beiträge: 292
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2005
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Mein vorheriger Beitrag klingt so, als wäre bei uns alles so "einfach", aber dem ist natürlich nicht so.
Und ich denke gerade wenn man schon frustriert ist, hilft es oft etwas mehr, wenn man sieht dass es bei anderen auch nicht immer nur "gut" läuft.
Wir hatten im August eine Phase, wo wir nur Werte im Bereich 200-400 hatten. Das ging über 3-4 Wochen. Es war Horror und diese Zeit hat meinem Sohn (und mir) ziemlich viel Kraft gekostet. Er musste auf so einiges verzichten, obwohl er ja so gar nichts für die Werte konnte
Zum Glück hat sich das mittlerweile wieder halbwegs eingependelt.
Und als ich letztens für 5BE gebolt habe, Sohnemann dann aber nicht essen wollte .... war auch nicht so ganz lustig, ging aber gut aus und somit abgehakt (Es war übrigens mein Fehler, ich habe das Frühstuck gleich gebolt, da er normalerweise noch keine 5 Sek. die Augen offen hat und schon kommuniziert dass er Hunger hat ... an diesem Tag war es nicht so, tja...)
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Benutzer
Beiträge: 289
Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2001
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Benutzer
Beiträge: 933
Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1999
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
Vielleicht würde sich die Problematik ein wenig entspannen, wenn man erstmal schaut, was und wie viel das Kind isst und dann passend bolt.
Wir haben früher auch einen SEA eingehalten, das hat uns nur genervt, wenn Sina mehr oder weniger gegessen hatte und entweder mit Saft auffüllen oder nochmal spritzen musste, wenn es doch mehr war als vorab "geplant".
Diese Planungen und Beschränkungen setze ich immer gleich mit dem veralteten CT.
Wir machen ICT, seit gut zwei Jahren ohne SEA, denn Sina spritzt grundsätzlich nach dem Essen, bei uns wirds halt ne Spritze mehr, wenn es mehr Essen/Trinken wird. Unter CSII könnt ihr doch abgeben, wann und wie viel ihr wollt/braucht, oder nicht?
Wichtig fänd ich nur, dass man den Kindern klar macht, dass Essen/Trinken und Bolen/Spritzen grundsätzlich zusammenhängt. Bei uns gilt: Man darf essen, was, wann und wie viel man möchte, sofern die Hauptmahlzeiten eingehalten werden, und man muss das, was oben reingeht mit Insulin versorgen.
Wenn eure Kinder die Pumpe bedienen können, wäre es eine Lösung, wenn man mit dem Kind zusammen überlegt, was es eventuell in eurer Abwesenheit essen möchte, die Mengen und passenden Einheiten als Liste aufschreibt und das Kind bittet, auf Nachfrage zu sagen, was es wann gegessen hat und was es dafür gespritz/gebolt hat? Vielleicht kann man die Situation so in Lob umwandeln, auch wenn es nicht superpassend läuft, das Kind aber guten Willen zeigt und man mit ihm nach und nach die ganze Sache zu optimieren versucht?
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Benutzer
Beiträge: 1259
Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1994
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Es ist doch dann nur wichtig, dass sie dafür bolen.
Machst du Bolognese Soße mit Kohlenhydraten?
Ich mach sie nur mit Gewürzen, Tomatenmark und-pürierten Tomaten und Gehacktem. Demnach also ohne BE-rechnung.
Wir haben immer Würstchen, Käse etc. ohne BE vorrätig für den Hunger zwischendurch. Denn natürlich ist es mit den Korrekturen etwas schwierig, wenn sie pausenlos essen....
Ich kann es gut verstehen, wenn man nicht immer gleich viel Hunger hat. Kannst du nicht auf der Brotdose notiern, wieviel die Hälfte und das Ganze hat? Oder ist das dann zu verwirrend?
Bei uns im Kindergarten ist ein Diabetiker, der darf Kakao trinken, wenn er nicht aufessen mag. Vielleicht könnte man irgendetwas in der Art in die Dose mit einpacken? Für den Fall der Fälle... des Nicht essen mögens...
Merkt er seine Unterzuckerungen gut?
Meine Tochter bolt immer direkt nach dem Essen. Das geht mit der Pumpe doch auch. Dann braucht man wirklich nur das zu bolen, was sie essen mögen.
LG Vera
PS.: Bei uns wurden noch nie Lebensmittel weggeschlossen wegen Diabetes. Meine Tochter ist jetzt 19, war bei der Erstmanifestation allerdings schon 12 Jahre. Da ist die Schulung natürlich schon ganz anders. Und das Verständnis auch. Obwohl auch wir viele Höhen und Tiefen hatten.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied
Beiträge: 292
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2005
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Petra F. schrieb: Darf ich mal kurz fragen warum ihr entscheidet wieviel BE gegessen werden und nicht euer Kind selber?? Nicht falsch verstehen bitte, soll keine Kritik sein, aber meine Tochter entscheidet selber was und wieviel sie isst auch morgens nach dem Aufstehen. Sie würde ganz schön protestieren wenn ich entscheiden würde wieviel gebolt wird.
Wenn an 364 Tagen im Jahr diese Menge gegessen wird, am liebsten eher noch mehr, kann das mal vorkommen.
Sein Frühstück an Schultagen ist übrigens fast immer gleich. Ne Banane, ein Joghurt, Brot und iwas Süßes (süßer Aufstrich, Kekse oder ähnliches).
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied
Beiträge: 218
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2005
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Benutzer
Beiträge: 1111
Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
.
.
War das ein Grund, im August von NovoRapid auf Humalog umzusteigen?ketaha schrieb: .
Wir hatten im August eine Phase, wo wir nur Werte im Bereich 200-400 hatten. Das ging über 3-4 Wochen. Es war Horror ...
Zum Glück hat sich das mittlerweile wieder halbwegs eingependelt.
Gruß
Joa
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied
Beiträge: 292
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2005
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Joa schrieb: Hallo,
.
.War das ein Grund, im August von NovoRapid auf Humalog umzusteigen?ketaha schrieb: .
Wir hatten im August eine Phase, wo wir nur Werte im Bereich 200-400 hatten. Das ging über 3-4 Wochen. Es war Horror ...
Zum Glück hat sich das mittlerweile wieder halbwegs eingependelt.
Gruß
Joa
nein - Grund waren unsere "Dellen" die nun auch an den Oberschenkeln auftauchten. Es war vermutlich nicht der beste Zeitpunkt mit der Umstellung, da dies im Wertechaos erfolgte. Aber NovoRapid war aus und ich wusste ja zuvor nicht, dass sich das 'übliche Chaos' welches wir haben wenn Sohnemann bei seinem Dad war, noch weitere 3 Wochen halten würde ... vielleicht lags aber auch am Wechsel des Insulins ... wer weiß.
Eventuell haben sich auch einfach nur die letzten eigenproduzierenden Zellen verabschiedet. Der Insulinbedarf ist doch um einiges gestiegen.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.