Klassenfahrt mit oder ohne Sensor?

In der ersten Juni-Woche geht's für Lars (9 Jahre, 4. Klasse) auf die erste richtige Klassenfahrt und zwar volle 5 Tage.

Nachdem ich die KK Anfang des Jahres dazu gebracht habe, die Kosten für CGM zu übernehmen, fragen wir uns nun freilich, ob Lars besser mit oder ohne Sensor auf Klassenfahrt geht.

Dafür spricht:

- Lars bemerkt keinerlei Unterzuckerungen im Schlaf. Aber obwohl man neben ihm, wenn er schläft locker ein Platzkonzert abhalten kann, wacht er durch den Sensor-Alarm grundsätzlich auf.
- Auch am Tag wäre bei der wahrscheinlich ungewohnten Bewegung eine Warnung bei Unterzuckerungen nicht schlecht, denn das Gefühl dafür ist Lars leider im Laufe der letzten 10 Monate zum Teil verloren gegangen.

Dagegen spricht:

- Lars findet den Alarm nervtötend, erstrecht wenn mal ein (oder gar mehrere) Fehlalarm dabei ist. Demzufolge klickt er den Alarm meistens einfach weg, oft ohne überhaupt mal aufs Display zu schauen und stellt ihn spätestens nach dem 2. Alarm ganz ab.
- Lars findet den Sensor "ganz okay", ist aber lieber ohne.

Was meint ihr?

LG, Heike

Hallo,

wir sind gerade am kämpfen, um einen Sensor zu bekommen.

Wir möchten gerade für solche Situationen, wie du sie beschreibst, einen Sensor haben. Damit, wenn zB Sohnemann alleine auf Klassenfahrt ist, er ein bisschen "Unterstützung" hat und nicht ganz auf sein Körpergefühl alleine gestellt ist (UZ merkt er mal bereits bei 70, kann aber auch sein dass er bei 40 liegt und gar nichts merkt - nachts merkt er UZ gar nicht).

Bei uns ist es aber so, dass Manuel selbst den Sensor haben möchte. Er fühlt sich damit sicherer. Würde mein Sohn nicht 100% hinter dieser Entscheidung stehen, würde ich nicht dafür kämpfen.

Hausaufgaben sind auch doof und nervig - machen muss man sie trotzdem.

LG Kerstin

Hallo,

haben zwa kein CGM aber was ist denn die alternative gerade wo er CGM kennt?

alle nase lang messen und nachts wecker stellen um auch noch mal zu messen und vorplannen wegen sport BEs und so da er ja bestimmt nicht alle 10min sich messen möchte,
oder
ab und zu ein piep alles sehr normal mitmachen ohne sehr viel vor zu denken (ein bisschen schon) und nachts schlafen oder was man halt so auf Klassenfahrt macht.

Cheffchen

Cheffchen schrieb: ab und zu ein piep alles sehr normal mitmachen ohne sehr viel vor zu denken (ein bisschen schon) und nachts schlafen oder was man halt so auf Klassenfahrt macht.

Cheffchen

Na ja, es ist manchmal schon mehr als nur ab und zu ein Piep. Wir hatten schon Nächte (meist die erste Nacht mit neu gelegtem Sensor), da hat der Sensor ununterbrochen "unter 40" gemessen und der BZ lag in Wahrheit immer um die 100. Kaum war man wieder eingedöst, ging der nächste Alarm los. Das führt dann natürlich dazu, dass man irgendwann den Alarm abstellt.
Lars wacht vom Alarm zwar auf, ist aber viel zu müde zum Nachmessen und/oder Essen (erstrecht natürlich wenn's kein Fehlalarm sondern wirklich UZ ist). Zu Hause messen dann mein Mann oder ich nach und füttern bei Bedarf. In der Jugendherberge wird das wohl eher keiner machen.

Ein weiteres Problem sind die Kalibierungen, die min. alle 12 h nötig sind und zwar bei stabilem BZ. Und genau an der Stabilität wird es vermutlich mangeln.

Wie viele Kinder in seinem Alter hat Lars ein ausgeprägtes Schwarzweißdenken. Alles ist entweder toll oder blöd, dazwischen gibt's nicht viel. Manchmal findet er den Sensor cool und schaut gern mal zwischendurch aufs Display und ist heilfroh, wenn er bei einen schnell sinkenden BZ mit ein bisschen Traubenzucker abfangen kann, bevor die UZ richtig da ist. Andermal, wenn mal wieder Daueralarm ist, findet er ihn total blöd.

Grundsätzlich wäre mir natürlich lieber, er führe MIT Sensor.

Also ich kann deine Bedenken nachvollziehen. Wir hatten letztes Jahr 5 Sensoren, die wir selbst bezahlt haben mit einem Leihgerät aus der Ambulanz.
Fazit:
Es war teilweise ziemlich nervig, weil es ständig piepte. Da ich mit der Pumpe nicht so vertraut war, hatte ich auch Schwierigkeiten nachts alles auszustellen.
Beim Training fand es Theo ganz praktisch. Aber insgesamt hatte ich den Eindruck, dass er noch überfordert wäre, das GCM sinnvoll zu nutzen. In der Schule hat er alle Warnungen ignoriert.
ES gab auch oft Fehlermeldungen.

Es ist doch eine Menge Information, auf die man reagieren muss.

Aber vielleicht hatte er es einfach nur nicht lange genug.


Wir haben das Thema erst mal wieder ad acta gelegt, auch weil die Sensoren recht fehleranfällig waren.

Hallo Heike,
ich würde den Sensor einen Tag vorher starten und mit Lars besprechen, dass der Sensor so lange liegen bleibt, bis er zuviel piepst. Wenn Du die Grenzwerte zwischen 70 und 350 stellst, hat er ne gute Chance, nicht nach jedem Essen mit Piepsen genervt zu werden.
Ich verstehe allerdings, dass er keine Lust hat Dich ständig anzurufen, wenn die Pumpe piepst. Sollte es also zu viele Alarme geben wegen Sensor Fehler o.ä., dann würde ich den Sensor ausmachen und abmachen. Dann wird Lars halt normal messen wie immer bzw wie Ihr es absprecht. Somit lässt Du Lars dann ein wenig Wahlfreiheit - und schliesslich ich der Sensor ein Segen, wenn er nicht zuviel piepst
Lg, Maja

Hallo Heike,

meine Tochter (damals 9 ) war letztes Jahr auch so 4-5 Tage auf Klassenfahrt ohne Sensor, hat gut geklappt. Wir hatten das Basal angepasst und verabredet, dass sie jeden Abend vor dem Schlafen gehen mit mir telefoniert und wir die Werte besprechen. Es gab einen Tag da war sie sehr hoch um 22.00Uhr da sie den Abendbolus vergessen hatte, wir haben mit der Lehrerin besprochen, dass sie den Wecker stellt und meine Tochter zum messen weckt, sowie mich anruft damit ich auch beruhigt bin.
Dieses Jahr wollte sie auf Ski-Ausfaht gehen, für eine Woche, da hatten wir dann auch an einen Sensor gedacht, wegen der ungewohnten und vielen Bewegung, unsere Dia-Ärztin hat uns aber abgeraten...nämlich aus den gleichen Gründen wie du sie nennst, das ewige Gepiepse sowie die Kalibrierung, dann stört es veilleicht auch die anderen Nachts usw. Wir hatten daraufhin einige Tage vorher nochmal einen Termin bei der Ärztin und haben wieder die Basalrate verringert und alles nochmal genau besprochen - also viel Vorbereitung- sprich auch in der Pumpe einen Messalarm eingestellt, damit sie das nicht vergisst usw.
Allerdings merkt sie ihre Unterzuckerungen, tagsüber.

Leider wurde sie zwei Tage vorher krank (Magen-Darm-Virus) . ...

Drück euch die Daumen, dass ihr die richtige Entscheidung trefft und er eine schöne
Klassenfahrt hat

LG Heike

MarieR schrieb: Hallo Heike,
ich würde den Sensor einen Tag vorher starten und mit Lars besprechen, dass der Sensor so lange liegen bleibt, bis er zuviel piepst. Wenn Du die Grenzwerte zwischen 70 und 350 stellst, hat er ne gute Chance, nicht nach jedem Essen mit Piepsen genervt zu werden.

Hallo Maja,

ja, an sowas hatte ich auch gedacht, wobei wir als unteren Grenzwert eh schon 60 haben, aber den oberen Grenzwert würde ich dann auch deutlich erhöhen.

An dauernde Anrufe hatten wir auch gar nicht gedacht. Klappt sowieso nicht, schon wegen des Funklochs im Hohen Venn. Letzteres bereitet mir zwar Kopfschmerzen, aber ich denke, es wird schon gutgehen...

Hallo Heike,

den Arzttermin kurz vor der Fahrt haben wir auch schon ausgemacht. Am 02.06. geht's auf Klassenfahrt, am 28.05. tanzen wir nochmal beim Doc an.

LG, Heike

Hallo,
vielleicht könnt ihr ja auch einige Alarme ganz raus nehmen? Rate fallend/steigend oder Hoch bzw. niedrig erwartet wären vllt. geeignete Kandidaten. Wann kommt denn der Wiederholungsalarm für hohe Werte bei euch? Wir haben 60min, das könnte man ja hoch stellen. Ich würd Mario nur mit Sensor fahren lassen, aber er merkt ja hypos auch überhaupt nicht. Heute hatte er 279, konnte aber vor dem Messen nicht sagen, ob er hoch oder tief ist. Später bei 51 fühlte er auch nix Da war es nett, dass etwas Bescheid gepiepst hat. Ich finde die neuen enlite-Sensoren irgendwie haltbarer (kann auch Placebo-Effekt sein) und ich kalibriere nicht immer mit den stabilsten Werten, einfach aus dem Grund, weil es sie nicht oft gibt...
Wer macht denn auf der Klassenfahrt solche Sachen wie Katheterwechsel und BE berechnen? Kann es mir gar nicht vorstellen, dass der Zwerg irgendwann mal allein fährt, aber Lars wünsche ich viel Spaß

Hallo Mariosmama,

die Alarme "Rate fallend/steigend" und "Hoch/niedrig erwartet" haben wir sowieso nicht angeschaltet, weil sonst den ganzen Tag der Alarm ginge.

Den Wiederholungsalarm für hoch haben wir auf 2 h, die für niedrig auf 30 min. Letzteren wollte ich vielleicht auch so für zu Hause noch ein bisschen verlängern.

Kather wechseln kann Lars seit er 7 ist und macht es auch immer allein, wenn er bei den Großeltern ist (die können das nämlich nicht). Was mir allerdings Sorgen macht, ist, ob er in der Jugendherberge die nötige Ruhe haben wird. Werde demnächst mit der Lehrerin abklären, ob es irgendwie möglich ist, dass er dazu ein paar Minuten allein in einem Raum sein kann (oder nur mit dem besten Freund, falls er das möchte).
Kohlenhydrate berechnen kann er auch allein. Seit Anfang diese Schuljahres managt er in der Schule das Mittagessen ganz allein. Von letzterem habe ich erst erfahren, da lief es schon eine Woche. Ich war erstmal ganz schön erschrocken, aber es läuft gut.

LG, Heike