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Schulung im Diabetes-Dorf Althausen

Feuerdrachen
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10 Nov. 2010 12:34 #43779 von Feuerdrachen
Schulung im Diabetes-Dorf Althausen wurde erstellt von Feuerdrachen
Hallo allerseits,

unsere Tochter Johanna ist 8 Jahre und hat seit 5 Jahren Diabetes, von Anfang an mit Insulin-Pumpe. In der Schule klappt`s sehr gut, auch Dank einer super netten, kooperativen Lehrerin. Johanna wurde allerdings selbst noch nicht geschult (außer einer kurzen ambulanten Vorbereitung auf die Einschulung im letzten Jahr)und legt sich bisher noch nicht die Katheter selbst (Bauch und Bein verweigert sie). Wir möchten daher im nächsten Frühjahr eine Kur/Schulung mit ihr machen und sind über diese Forum auf das Diabetes-Dorf Althausen gekommen. Ist das auch für Kinder-Schulungen eine gute Adresse- die sind ja vom Alter her eher gemischt, weil nicht so viele Kinder-Schulungstermine angeboten werden-? Macht das auch Sinn für eine Familie aus Norddeutschland trotz der weiten Anfahrt? An Althausen interessieren würden mich vor allem die ausführlichen Infos zum besseren Verständnis der BZ-Schwankungen etc.(haben wir phasenweise, und dann frag ich mich immer, wie ich`s besser in den Griff bekommen kann).
Wer kann mir positives oder negeaitives von Althausen berichten oder mir eine vergleichbar gute Schulung woanders empfehlen? -Danke!
Feuerdrachen

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DerAndre
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10 Nov. 2010 12:54 #43781 von DerAndre
DerAndre antwortete auf Aw: Schulung im Diabetes-Dorf Althausen
Hallo.

Bei diesem Thema geht es meist sehr emotional zu.

Was ich Dir aber sagen kann: Frag erstmal die KK. Denn die übernimmt in den allermeisten Fällen A. nicht. Aus dem Forum war schon mindestens eine Familie da und die sind ohne
bestätigte Kostenübernahme dort hin gefahren. Wie das ausgegangen ist kann ich Dir leider nicht sagen und ich weiß, das Leute inzwischen vor dem Sozialgericht deswegen stehen.

Gruß

André

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André

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Feuerdrachen
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10 Nov. 2010 16:30 #43795 von Feuerdrachen
Feuerdrachen antwortete auf Aw: Schulung im Diabetes-Dorf Althausen
Hallo André,

Johanna ist privat versichert, die zahlen wohl eh normalerweise keine Kur, oder nur anteilig. Wir würden die Schulung schlimmstenfalls selber bezahlen (nach meinen Informationen ca. 1250,-€ pro Person für knapp 3 Wochen alles inklusive). Gibt es denn jemand mit eigener Erfahrung in Althausen? Bitte melden!

Gruß,

Anja (Feuerdrachen)

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DerAndre
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11 Nov. 2010 06:24 #43806 von DerAndre
DerAndre antwortete auf Aw: Schulung im Diabetes-Dorf Althausen
Hallo Anja.

Schau Dich auch mal in den Erwachsenenforen um. Vielleicht bekommst Du da eher was zu lesen.
Ich habe auch schon erlebt, das ganze Threads wegen gegenseitiger Anfeindungen _gelöscht_ wurden, da es ein Ausmaß angenommen hatte, was nicht mehr Vertretbar war.

Gruß

André

Gruß

André

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Claudius
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16 Dez. 2010 21:12 #45009 von Claudius
Claudius antwortete auf Aw: Schulung im Diabetes-Dorf Althausen
Hallo Andre,
habe gerade erst die Anfrage entdeckt, da ich nur doch selten auf diesen Seiten unterwegs bin.
Das liegt hauptsächlich am Aufenthalt in Althausen im April 2009. Seitdem haben wir den Diabetes im Griff und nicht der Diabetes uns! Doch langsam und der Reihe nach:
Herr Teupe hat ein umfassendes Regelwerk für Pumpennutzer entwickelt, das einen einzigen Nachteil hat. Es ist komplex, umfangreich und nicht in zehn Minuten zu verstehen.
Es hat aber auch einen entscheidenden Vorteil, es funktioniert!!!
In Althausen bekommt man die Grundlagen der Diabetologie serviert, garniert mit Erfahrungen, praktischen Übungen, Tipps und Tricks rund um die Pumpentherapie. Was man damit anstellt, liegt wie immer im Leben in der eigenen Verantwortung.
Einmal jährlich wird ein 18tägiger Kurs für Eltern mit Kindern angeboten. Es gibt eine Kinderbetreuung und 3x2Stunden Ausbildung ohne Kinder!!! von Mo. bis Sa.
Einem Kind nutzt das Ganze gar nichts, da sich die Inhalte an Erwachsenen orientieren und nicht kindgemäß vermittelt werden. Man sollte ein bis zwei Jahre eigene Erfahrungen als Eltern mit dem Diabetes gesammelt haben, alle wichtigen Grundbegriffe verstanden haben, um überhaupt zu wissen um was es geht. Einigen der teilnehmenden Eltern haben damals die Ohren geschlackert, weil sie gar nicht so schnell denken und verarbeiten konnten, wie die Infos kamen. Ich arbeite als Lerntherapeut und bin gewohnt mich täglich auch mal einige Stunden am Stück zu konzentrieren. Ich war nur an den Wochenenden dabei. Trotzdem fand ich die ganze Sache aus Vermittlungssicht grenzwertig. Viele schalteten einfach ab, schrieben nicht mehr mit und hatten das meiste nicht verstanden.
Das ganze ist also drei Wochen Stress pur und damit nicht jedermanns oder -fraus Sache. Gekocht und gefuttert wurde übrigens in der Gruppe und einen Austausch zwischen den Eltern gab es natürlich auch noch. So ganz nebenher wurden erst mal die Kinder neu eingestellt, mit teilweise ziemlicher Reduktion der Insulinmengen.
Während meine Tochter morgens ca. 2,5 bis 3 Einheiten brauchte - pro BE wohlgemerkt - waren nach der Umstellung in Althausen noch 0,8 i.E. davon übrig. Damals habe ich Bauklötzer gestaunt, heute kann ich über meine damalige Unwissenheit lachen.
Herr Teupe rechnet einfach vieles aus und versucht die Flexibilität des Alltags erst mal in Standardsituationen zu bringen und mit Regeln zu klären, was, wann, wie und warum!!! zu tun ist. Es gibt für alles Formeln und Regelwerke, Pumpentherapie zum Be(rechnen) also.
Wer bereits mit dem Berechnen von BEs Probleme hat, wird bei der Nutzung Teupscher Regeln an seine Grenzen stoßen. Wer aber einmal erlebt, dass man selbst sportliche Betätigung berechnen kann, wer kapiert hat, warum es einen Ruhe-, Arbeits-, und Sportbolus gibt und welche Rolle die Basalrate spielt, wie ein up- und down-Regulation durchgeführt wird, wie verschiedene Krankheiten den Insulinbedarf beeinflussen, der ist fasziniert von soviel Erkenntnis und nur noch wild darauf sie auch anzuwenden.
Also kurz und gut, wer wissen will, was aus der Pumpentherapie herauszuholen ist, der kommt meiner Meinung nach an den Teupschen Regelwerken nicht vorbei. Wir leben wesentlich entspannter und flexibler mit dem nötigen Hintergrundwissen, anwenden muss man es natürlich trotzdem.
Die Unterbringung ist weit alltagsnäher als in einem Krankenhaus. Es gibt mehrere Häuser mit Einzelzimmern und Selbstversorgung mit je einer Gemeinschaftsküche pro Haus. Die Mitarbeiter waren allesamt sehr freundlich, offen für Anregungen und bemüht den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Mit der Krankenkasse, in unserem Fall der DAK, hatte ich einiges an Kämpfen durchzustehen. Meine Frau ist ohne Kostenübernahmeerklärung der DAK nach Althausen gefahren. Ich hatte damals den Eindruck, die verschleppten die Entscheidung, weil es keinen Vertrag zwischen Althausen und den gesetzlichen Kassen gibt. Letztendlich haben sie einen Zuschuss gezahlt, der bis auf einige hundert Euros die Kosten gedeckt hat. Mit meinem heutigen Wissen hätte ich die 18 Tage auch aus der eigenen Tasche finanziert.
Die wichtigsten Teupschen Regelwerke wurden und werden übrigens im Insuliner, www.insuliner.de einer Zeitschrift von Diabetikern für Diabetiker abgedruckt. Die kostet 12 Euro im Jahr und ist eine wohltuende Alternative zu allen glänzenden Werbezeitschriften der Pharmaindustrie.
Warum beim Thema Teupe so polarisiert wird, ist mir übrigens unverständlich. Ich empfand den Mann als offen, er sagt was er denkt und natürlich merkt man, dass er viel um die Ohren hat. Er hat die Eigenschaft small-talk als Zeitverschwendung zu empfinden. Also Fragen aufschreiben, direkt zur Sache kommen und zielgerichtet nachfragen. Damit bin ich glänzend klar gekommen.
Ach ja, die Infos sollte man Nacharbeiten und so aufschreiben, dass man sie später noch mal wiederholen kann. Eine Kamera für die vielen Power-Point Folien ist auch von Nutzen.

Viele Grüße
Claudius

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MiniMaid
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18 Nov. 2011 15:53 #61344 von MiniMaid
MiniMaid antwortete auf Aw: Schulung im Diabetes-Dorf Althausen
Hallo Claudius,

ich habe eben Deinen Beitrag auf Diabeteskids zum Thema DD Althausen gelesen. Ich möchte auch gerne bei Doc Teupe eine Korrekturschulung machen und habe schon seit Anfang Oktober einen Antrag bei der Krankenkasse laufen, der sich dauernd verzögert aus x Gründen :( . Zuletzt wollte die DAK eine schriftliche Begründung meines Diabetologen, in der bestätigt, dass er selbst keine Teupe-gleichwertige Schulung anbietet und es gutheißt, wenn ich außerhalb meines wohnortes eine solche schulung mache. die kk sieht keinen grund, warum ich das nicht auch in einer "normalen" arztpraxis bzw. im hießigen unikrankenhaus machen könnte, obwohl diese nicht auf pumpen spezialisiert sind und allenfalls eine woche normalo-schulung anbieten :ohmy: .

ich habe gelesen, dass ihr auch mit der dak gekämpft habt um eine kostenübernahme. Hattet ihr erfolg? wenn ja, hast du ein paar gute tipps, was bei euch geholfen hat, den medizinischen dienst zu überzeugen? bin für alle tipps dankbar!!! würde zwar mittlerweile die 3 wochen selbst bezahlen, aber da mein gehalt als berufsanfänger nicht das größte ist, wäre es doch schon ein ganz schönes opfer :( .
ich investiere zwar in meine gesundheit, aber es ärgert mich doch ein wenig, dass ich der kk regelmäßig beiträge bezahle und dann wenn ich eine gegenleistung brauche, nichts davon habe :( .

vielen dank für deine hilfe und viele Grüße MiniMaid

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Joa
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18 Nov. 2011 19:05 #61357 von Joa

MiniMaid schrieb: ... würde zwar mittlerweile die 3 wochen selbst bezahlen, aber da mein gehalt als berufsanfänger nicht das größte ist, wäre es doch schon ein ganz schönes opfer :( .

Ich gehe davon aus, dass Althausen, wenn Du nicht mehr zu den Berufsanfängern zählst, eine Historie der Diabetologie geworden ist.

Zumindest laufen die Informationen, die sich so vom letzten Pumpentreffen finden lassen darauf hinaus. :unsure: :huh:

Gruß
Joa

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MiniMaid
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19 Nov. 2011 09:55 #61370 von MiniMaid
MiniMaid antwortete auf Aw: Schulung im Diabetes-Dorf Althausen
Oh je das hört sich nicht so gut an Joa. Magst Du mir dazu vielleicht noch genaueres sagen? Warst Du mal in Althausen? ich gehe mal davon aus, wenn Du davon schreibst, dass du beim letzten Pumpentreffen etwas darüber gehört hast. Vielleicht hast Du aber dennoch ein paar hilfreiche Tipps für meine aktuelle Problematik, wie ich die KK zur Kostenübernahme bewegen kann. Noch gibt es das Diabetesdorf ja noch.
Grüße, MiniMaid

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Joa
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19 Nov. 2011 12:12 #61375 von Joa
Nun ja, über die Rente sinniert Dr. Teupe ja schon etwas länger. ;)
Auf dem Pumpentreffen soll er geäußert haben, dass die Übergabe von Althausen an eine Nachfolge auch nicht mehr redlich sei, da er in absehbarer Zeit mit der Möglichkeit zur "Heilung" des Diabetes rechne. Ich glaube, das hat er aber nicht weiter ausgeführt.
Ein Grund wird jedoch wohl auch darin liegen, dass die Kassen sehr zurückhaltend mit der Finanzierung umgehen und dass Diabetiker, auch wenn sie es sich leisten könnten, sparsam sind. Das Trägheitsgesetzt. Was dann beides dazu führen dürfte, dass Althausen schwerlich eine Goldgrube ist.

Ich habe mich da auch lange vor der Schulung gedrückt und zuvor 3 x die, durchaus sehr gute, Pumpengruppe in der DK-Bad Mergentheim mitgemacht. So mit Vollpension und Zimmerservice und recht viel freier Zeit zum Lustwandeln im Kurpark oder der Stadt. Und mit Krankenhaustagegeld. ;)

Da gab es immer Teupe-light als Schulungsinhalte. Schließlich hatte er ja auch die Pumpengruppe aufgebaut als OA in der Klinik.
Als ich dann 05 doch mal nach Althausen bin, hab ich mich schon ein Stück geärgert. So manches ist mir erst dort im Zusammenhang klar geworden. Das ist halt ein laienkompatibles Grundstudium in Sachen Diabetologie und Stoffwechselzusammenhänge. Da werden Sachen klar, hinsichtlich Ursache und Auswirkung, dass mir doch noch ein um's andere Mal die Kinnlade runterklappte. Manchmal habe ich echt nach Luft geschnappt und gedacht... "so schei... einfach ist das also".
Gut ich war natürlich auch schon gedanklich, Dank der Schulungen in der DK, den Seiten von Matthias und diversen Forendiskussionen, in den Themen drin.
Und schon die Inhalte der DK-Schulung hatte ich daheim mit einer mir bekannten Diabetikerin, die Pädiaterin ist, ventiliert. Sie meinte mal, das habe Ihr mehr gebracht, als alles von Ihrer Diab-Praxis zusammen. Und das war eine aus der 1a-Klasse . Da war ich übrigens auch.

Soweit mal meine etwas ausschweifende Antwort auf Deine kurze Frage. :whistle:

Zur Frage der Begründung würde ich wohl eher auf Deinen entsprechenden Thread im anderen Forum zurück kommen wollen.

Claudius hatte das Wesentliche dazu ja oben schon sehr schön zusammengefasst.
Das fehlende Schulungsmaterial, was immer ein fatales Manko war, ist wohl mit dem Buch von Dr. Teupe aktuell kein Thema mehr. Ich hörte/las irgendwo, das gäbe es jezt als Begleitmaterial zum Kurs? Somit kannst Du wohl von den Kosten schon mal 150,- Euro abziehen.

Gruß
Joa

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Claudius
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20 Nov. 2011 21:41 #61450 von Claudius
Claudius antwortete auf Aw: Schulung im Diabetes-Dorf Althausen
Hallo Minimaid, hallo Joa,
wenn ich mich recht entsinne, hat uns die DAK damals einen Zuschuss gezahlt und wir blieben auf rund 500 Euro sitzen, die wir dann selber gezahlt haben. Die Krankenkassen kann man, glaube ich, alle vergessen, ich hatte damals einen Juristen der DAK am Telefon, der gar nicht verstehen wollte was mein Ziel ist und wo mein Problem liegt. Die denken rein wirtschaftlich und freuen sich über die erhöhten Zuweisungen, die sie für einen Diab 1 bekommen. Die lassen es auch locker auf eine Klage ankommen, da sie ja wissen, dass sie rein rechtlich meist gewinnen, wenn sie sich juristisch sauber verhalten und keine Verfahrensfehler begehen.
Dass ein motivierter und sehr gut ausgebildeter Diabetiker Typ 1 nur Insulin, Pumpe und Katheter sowie Messstreifen braucht und damit seine Therapie selber führen kann, dass kapieren die nicht.

Seit Althausen fahre ich jährlich zwei Mal zu einem Kinderdiabetologen, der mich machen lässt und mir Rezepte für die benötigten Dinge ausstellt. Allerdings fahre ich eher mit meiner Tochter dorthin, um diesen Zustand nicht zu gefährden, benötigen würde ich eigentlich nur die Rezepte.

Zu Althausen/Dr. Teupe: Das Regelwerk gibt es mittlerweile als Buch: "Die Logik meines Diabetes" 150 Euro. 890 Seiten Wissen, Regeln, Grundlagen der Diabetologie. Dieses Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen, man kann alles nachlesen, was man in Althausen erfährt.

Kleines Beispiel praktischen Nutzens in Kurzform:
Buch trifft vor ein paar Wochen ein, zwei Nächte bis morgens um drei einige Kapitel durchgearbeitet, dann weggestellt, Schlaf ist schließlich wichtig.

Freitag Anfang Oktober abends springen meine beiden Mädels 5 und 8 Jahre alt in die Wanne. Ich kümmere mich um die Kleine und nachdem alle im Bett liegen, denke ich mir noch im Einschlafen: Mensch das war heute das erste Mal, dass die Große ohne meine Hilfe gebadet und ihre Pumpe wieder angelegt hat und die letzte Messung war mit 105 mg/dl so um 22.30 auch prima. Also mal wieder Durchschlafen.
Samstag morgen 7.30 werde ich von Gejaule im Bad geweckt, mir tut der Bauch weh, höre ich als Erklärung. Erster Handgriff zwei Blättchen TZ in den Mund gestopft, wo kommt die Hypo her? Zweiter Griff zum Messgerät, 380mg/dl das Messergebnis. Was soll das? Dritter Gedanke, müssen wir wohl etwas Bolen, Griff zur Pumpe, jedoch keine am Kind zu finden. Vierter Gedanke ... es wurde Licht ... seit 19.00 Uhr letzten Tag keine Pumpe am Kind, folglich kein Insulin im Kind.
Fünfter Gedanke: Teupe, Ketoazidose, Schema A
Und so kam es, dass ich Samstag 7.32 Uhr eine Spritze mit 10 i.E. Normalinsulin aufzog und meiner quiekenden und jaulenden Tochter setzte. Sie hat seit vier Jahren eine Pumpe und keine Spritze mehr gesehen!!!

Ich hatte mich immer gefragt, wie kann ein denkender Diabetiker in eine Ketoazidose kommen??? Nun wusste ich, das geht verdammt schnell! Die nächste halbe Stunde ging für die Seiten 487-500 des Teupschen Buches drauf.
Die Diabetische Keto-Azidose (DKA)

Dann war mir klar was abläuft und was zu tun war. Ketone waren auf dem Teststreifen fast schwarz, der Atem roch komisch, ich hatte aber noch nie an einem faulen Apfel gerochen, deshalb wusste ich nicht, wie der richt.

Der Katheter wurde gewechselt, die alte Nadel war dicht, das habe ich noch am Kind ausprobiert, die Pumpe zeigte schon nach 1,9i.E. keine Abgabe möglich.

Samstag 14 Uhr war der BZ wieder unten, 16 Uhr keine Ketone mehr im Urin, 17 Uhr sagte meine Tochter es täte ihr nichts mehr weh, am Montag, also 48 Stunden später waren wir wieder bei normalen Therapiemengen an Insulin angekommen.

Zwischenzeitlich liefen Schema A (bis Sa. 14 Uhr) und Schema B (bis Sonntag) und ab Sonntag auch wieder normale Essensmengen. Insulinmehrverbrauch ca. 80 i.E. zu den üblichen 24-28i.E. pro Tag Gesamtdosis dazu.

Konsequenz der Geschichte:
1. Beim Baden wird die Pumpe jetzt immer auf das Messgerät oder das Messprotokoll gelegt.
2. Es gibt ein Gute-Nacht-Ritual für die Pumpe: Insulin drin, Batterieanzeige noch mind. 2 Striche, Schlauch bis zum Bauch o.k.

Teupsche Regeln ersparen also nicht das Denken aber sie ersparen Krankenhausaufenthalte und ermöglichen planvolles Handeln.
Lange Autofahrten und sportliche Aktivitäten verursachen seit Althausen übrigens auch keine Chaos-BZ-Werte mehr.

Ach ja, an eine Heilung des Diabetes 1 glaube ich zu meinen Lebzeiten nicht mehr, dafür ist Diabetes zu komplex. Mediziner neigen komischerweise dazu zu glauben, sie könnten die Natur reparieren, sie können sie aber nur manipulieren.
Der Bedarf für solche Einrichtungen wie das Diabetesdorf ist hoch, unser Gesundheitssystem allerdings immer noch auf Entmündigung und nicht auf Prävention ausgelegt.

Mein Tipp an Minimaid: Buch kaufen, durcharbeiten und dann entscheiden ob noch eine Schulung nötig ist.
Ein wichtiger Aspekt fehlt mir bei Teupe aber auch noch; die Motivation als Grundlage jeder Insulintherapie.

Gute Nacht
Claudius

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