Wie verhalten bei Magen Darm infekt?
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Der Krhs-Tourismus setzte voraus, dass keine KH aus der Verdauung kommen, kein TZ toleriert wird und dass noch eine relevante Menge Bolus am nachkommen ist.
Deine geschilderte Strategie hört sich auch durchaus sinnvoll geplant an, scheint aber taktisch schon auf eine Situation vor dem Essen angelegt zu sein?
Ich habe schon die hier von Sandra geschilderte Ausgangssituation im Focus gehabt. Was vielleicht insofern ein Fehler ist, weil sich die Frage von Sandra ja auch als die Frage nach einer allgemeinen Gebrauchsanweisung für ein Handlungsschema bei MD-Infekt verstehen lassen kann.
Natürlich passt Ratschlag A der für Kind B in Situation XYZ zutrifft nicht unbedingt auf Kind C unter anderen Voraussetzungen.
Deswegen scheint es mir sinnvoll, die Diskussion am geschilderten Geschehen entlang zu führen. Ich hoffe mal, dass sich die Lage unterdessen beruhigt hat an der MD-Infektionsfront? Vielleicht berichtet Sandra noch mal kurz dazu?
Ich will auch keinesfalls eine Basalreduktion ausschließen. Schon gar nicht, wenn auch noch geleerte Glykogenspeicher lauern. Aber es sollte dann schon so laufen, dass Resistenzen verhindert werden.
Na ok. Soweit mal ...
Allen eine gute Nacht und
einen guten Start in die kommende, 3. Adventswoche
Gruß
Joa
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Aber ja.delphyine schrieb: Der Plan mit der Fahrt ins Krankenhaus hat noch einen Haken ...
War ein schnell konstruiertes Beispiel, kein ausgearbeiteter Kathastrophenplan. Als Ernstfallplanung stimme ich Dir völlig zu.
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Gruß
Joa
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Ella hatte 5 KE gegessen, es wurde gebolt (sie war im Kindergarten)und 10 Minuten später kam der ganze Brei wieder retour! Ich kam einige Minuten bevor sie spuckte in den Kindergarten und habe sofort die Pumpe ausgestellt und abgekoppelt.
Ich bin dann mit Ella nach Hause gefahren. BZ messen alle 15 Minuten...der Wert fiel und fiel...TZ wollte Ella nicht, auch sonstige zuckerhaltige Getränke oder lebensmittel wurden abgelehnt.
Bei einem BZ von 39, knapp 2 Std nach der Bolusgabe habe ich mich auf den Weg ins KKH (im Ort) gemacht (hatte uns angemeldet/Fahrzeit ca. 15 Min). Im Auto wird Ella auf einmal munter und meint...sie könne jetzt mal ein bißchen TZ gebrauchen. Sie hat sich dann ca. 4 KE reingezogen und auch drinbehalten. Im KKH angekommen, lag der BZ bereits bei 140. Wir mussten 2 Std zur Kontrolle da bleiben. Der BZ stieg weiter, s dass ich im KKH bereits vorsichtig korrigiert habe.
Das einzige was ich beim nächstenmal anders machen würde ist, ich würde mich nicht mehr von einer Freundin fahren lassen, sondern den Krankenwagen rufen.
Ella hätte ja auch nicht munter werden können und weiter absacken können.....
DA HATTEN WIR NOCHMAL GLÜCK!
Ansonsten gehört Ella leider zu den Diabetikern, die ganz schnell Hungerketone bilden bei einem MD Infekt.
Damit landen wir leider eher häufig im KKH....Kinderklinik mit Schwerpunkt Diabetes/Entfernung 75 km/ 1 Std Fahrt :blink: ...in unser städtisches Klinikum würde ich mit sowas nie fahren...
beim letzten mal bin ich so früh gefahren, dass wir nach 24 Std schon wieder nach Hause fahren konnten
Allen einen schönen Abend noch und immer gute Gesundheit!
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s_eusi schrieb: ...uns ist das in diesem Jahr passiert...
Ella hatte 5 KE gegessen, es wurde gebolt (sie war im Kindergarten)und 10 Minuten später kam der ganze Brei wieder retour!
Genau DAS ist so meine persönliche Horrorvision! Richtig viel bolen (im Vergleich zum Alter des Kindes; bei Jugendlichen dürfte das noch reichlich MEHR sein) und dann alles wieder raus... Wenn der BZ dann wie bei euch dauernd weiter fällt, würde ich auch losdüsen ins KKH. - Darf man denn in so einer Situation einen Krankenwagen rufen, d.h. muss man den dann nicht etwa noch selbst zahlen? Kann mir gut vorstellen, dass ich sonst dauernd nach hinten zum kotzenden Kind schauen würde (und ja beruhigen und trösten müsste), und dann vor lauter Hektik/Panik noch einen Unfall baue. Bin auch froh, dass ich bisher noch nie die Notfallspritze nutzen musste, denn das würde ich bestimmt auch eher nicht hinbekommen vor Aufregung. Dann lieber Notarzt rufen.
Gut, dass Ella sogar von selbst wieder nach TZ verlangt hat! Da habt ihr wirklich Glück gehabt, denn normalerweise geht's bestimmt nicht so schnell mit der Erholung, und der Brechreiz dauert viel länger...
Sind denn die Hungerketone in jedem Fall ein Problem? Ich dachte immer, die hätten auch "gesunde" Menschen (es gibt ja auch so "Keto-Diäten"), und das sei jetzt nicht zu verlgeichen mit der diabetischen Ketoazidose.
Liebe Grüße,
Nicole
...aktuell nicht besorgt wegen MD, aber wegen grippelem Infekt in der Endphase (dachte ich), aber immer mehr werdendem Husten (seit sie im Bett ist heute).
LG, Nicole
mit Elisabeth (geb.2006, DM seit 2008,
Pumpe seit 2009)
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ja, der Krankenwagen würde gezahlt, habe sogar im KKH einen Anschiss kassiert weil ich ihn NICHT genutzt habe. Wie gesagt, ich hatte mich von einer Freundin fahren lassen, mit Spuckschüssel, TZ und Notfall Spritze bewaffnet. Trotzdem, ein gutes Gefühl war das nicht!
Die Hunger Ketone kommen immer bei MD Infekten, ob man DM hat oder nicht. Beim einen mehr/schneller, bei anderen weniger/langsamer. Ella entwicket die Ketone sehr schnell und kommt damit leider aus der Spuckerei nicht mehr raus. Da hilft dann nur noch eine Infusion samt Glucose und dann wird meist auch das Insulin per Infusion verabreicht!
Im März diesen Jahres hatte sich Ella gleichzeitig Scharlach (daher konnte sie schon nicht essen) und Rotaviren eingefangen. SUPER KOMBI als sie anfing zu spucken musste ich schon keinen Keton mehr messen, das lag dann auf der Hand. Da hatte es sie schlimm erwischt 6 fach Ketone und das ging ganz schnell...4 Tage KKH, drei Tage davon am Tropf!
Sowas passiert einem bestimmt nur einmal, das hoffe ich sehr....somit hätten wir das schon mal durch
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Ich habe schon die hier von Sandra geschilderte Ausgangssituation im Focus gehabt. Was vielleicht insofern ein Fehler ist, weil sich die Frage von Sandra ja auch als die Frage nach einer allgemeinen Gebrauchsanweisung für ein Handlungsschema bei MD-Infekt verstehen lassen kann.
Der Infekt begann ja erst. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, wie sich der BZ entwickelt. Bei einer akuten Erkrankung wird der BZ engmaschig kontrolliert (zu Beginn ruhig stündlich). Spätestens nach 2 Stunden, hat man so Gewissheit über den veränderten BZ-Verlauf und kann dementsprechend reagieren.
In der Regel geht der BZ bei einem MDI in den Keller und man bekommt ihn nur schwer wieder hoch. Wir Eltern haben hier im Forum die Erfahrung gemacht, dass der BZ auch bei einem leichten MDI, lediglich durch Übelkeit/evt. Bauchschmerzen begleitet, jedoch o h n e Erbrechen/Durchfall, die BZ-Werte absinken und auch unten verharren lässt. Deshalb setze ich gerade zu Beginn eines MDI alles daran, dass die Blutglukosewerte nicht zu stark absinken. Die Insulindosis muss also reduziert werden, aber n i e darf das Insulin ganz weggelassen werden um einen kombinierten Kohlenhydrat- und Insulinmangel zu vermeiden.
Gerne akzeptiere ich bei einem Magen-Darm-Infekt (MDI) auch etwas höhere Werte, auch über 160 mg/dl. Ein hoher BZ-Wert ist schnell korrigiert, hingegen ist es schwer, niedrige BZ-Werte zu erhöhen, wenn das Kind wegen Durchfall und Erbrechen nichts bei sich behalten will.
Ja, Du hast Recht, Joa! Ich gab Sandra hier im Thread allgemeine Verhaltenshinweise bei einem Magen-Darm-Infekt. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, dass ich es mit einer Fachfrau zu tun hatte. Ich wollte ihr schnell antworten, habe nur geschrieben und zwischendurch gesendet; damit sie weiß, dass ihre Anfrage in Bearbeitung ist.
Spezielle Fragen wurden dann über den Chat beantwortet, z.B. dass die Basalrate bei einem BZ-Wert von 160 mg/dl wieder auf 80% angehoben werden soll. War aber für Sandra alles Peanuts, wie Du ihrem Morgenbericht entnehmen kannst.
Lieben Gruß
Tina
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ich fand es gut das du so allgemein geantwortet hast.
Der Thread ist ja für alle, und nicht nur speziell für Sandra.
Und hier sind nunmal die wenigsten PTA oder gar Apotheker.
Es lesen ja immer mehr in den verschiedenen Threads,
und die Überschrift ist auch allegemein gehalten.
Bei einer Notfallsituation bin ich immer froh,
in den auch schon älteren Beiträgen gute Tipps zu bekommen.
Danke nochmal
Grüßchen
Petra
Ich bin nicht gestört!!!
Ich bin Verhaltensoriginell.
;o)
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Ich möchte dieses Thema nochmal hervorkramen und hoffe auf einige wertvolle Tipps.
Unser Sohn ist 2 und hat seit zwei Monaten Diabetes. Seit einer Woche kämpfen wir mit einem Magen-Darm-Infekt, allerdings "nur" Durchfall. Der BZ geht seit Tagen völlig unkalkulierbar auf und ab. Unser größtes Problem ist im Moment, dass er manchmal die Nahrungsaufnahme komplett verweigert. Vorhin hatten wir eine ziemlich schwierige Situation zu meistern:
Da es ihm heute morgen noch ganz gut ging, haben wir sein Frühstück ganz normal gebolt. Eine Stunde später war sein BZ bei 42. Er wollte aber weder Traubenzucker noch Saft zu sich nehmen, und natürlich kann man von einem Kind in seinem Alter auch noch keine Einsicht erwarten. Schließlich haben wir mit Müh und Not doch noch löffelweise eine KE in ihn hineinbekommen und das hat den BZ erstmal gerettet. Es war ein ziemlicher Kampf und er tat mir sehr leid.
Was gibt es außer Flüssig-Traubenzucker noch für Tricks, einem völlig unkooperativen Kleinkind Kohlenhydrate zu verabreichen? Oder ist der nächste Schritt da schon die Notfallspritze? Darauf würde ich nicht warten wollen!
Wir haben seine Pumpe erst einmal auf 0% gestellt, wie in den letzten Tagen immer mal wieder. Jetzt lese ich hier, dass man das nicht machen soll. Warum? Gilt das auch für die Remissionsphase, in der wir uns ja noch befinden?
Über Eure Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße,
Emja
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Die Basalrate auf 0% soll man nicht dauerhaft, weil der Körper dann Ketone entwickelt. Es könnte bei euch in der Remissionsphase noch gut gehen, aber irgendwann habt ihr noch größere Schwierigkeiten als jetzt. Der Körper braucht ja die Energie und er bekommt sie nur mit Insulin in die Zellen rein.
Wir geben bei Magen-Darm-Infekt und unkooperativen Kind ziemlich zügig Anti-Durchfall-Mittel/Antibrechmittel. Und wir geben auch bei dem geringsten Verdacht auf einen aufkommenden Magen-Darm-Infekt das Insulin erst nach dem Essen, ab Ausbruch des MD-Infekts geben wir das Insulin evtl. sogar erst eine halbe Stunde oder sogar Stunde nach dem Essen und messen lieber zwischendurch noch nach, ob auch wirklich etwas im Blut ankommt. Und wenn es nciht mehr geht, dann Zäpfchen/Saft rein ins Kind. Vor der Notfallspritze würde ich erst mal ins Krankenhaus fahren und dort eine Infusion geben lassen. Es ist in dem Moment ja absehbar. (Wir sind bislang einmal ins Krankenhaus gefahren und auch da haben sie ihr nur Vomex gegeben und Flüssigkeit reingepumpt.)
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