Stress beim Wechseln...

Hallo,

leider habe ich den Beitrag erst jetzt entdeckt.
Bei uns ging das Theater schon los, als Daniel sah, dass ich zum Schrank ging wo die Katheter drin sind.
Vor der Pumpe hat er schon geschrien als er das Messgerät und die Spritze sah und ist weggerannt.

Nachts haben wir auch schon gewechselt aber nur weil der Wert nach der Korrektur nicht runter ging oder weil mal Blut im Schlauch war.
Allerdings könnte ich nicht jedesmal bis nachts warten um zu wechseln bzw. nach dem Fussballtraining wechseln wir immer und wenn nach der 2. Korrektur der Wert immer noch viel zu hoch ist wäre es einfach zu lang bis spät abends zu warten.

Als er kleiner war, bat ich ihn sich auf das Sofa zu legen und dabei machten wir schon den Po frei :laugh:
Daniel bekam die Aufgabe seinem Kuscheltier mit einem Katheter zu versorgen (Wir hatten einen extra für ihn beiseite gelegt) und während er sein Kuscheltier verarztete habe ich den Katheter gelegt.
Danach fragte er mich wann er denn dran sei, da war er immer ganz erstaunt, dass die Nadel längst im Po war ohne dass er es mitbekommen hat...Mami, das hat ja gar nicht weg getan...
Irgendwann gab es vor dem Nadelwechsel keine Schreierei mehr.
Nun ist er ja schon 8 und ist genervt, dass schon wieder mal Zeit ist für eine neue Nadel...das war doch erst vor ein paar Stunden...:silly: :whistle: meint er dann meist :silly:

LG
DanielsMama

DanielsMama schrieb: Hallo,
Daniel bekaum die Aufgabe seinem Kuscheltier mit einem Katheter zu versorgen (Wir hatten einen extra für ihn beiseite gelegt)

:woohoo: Da sind bei euch ja Katheter durchgegangen, wie nix. Ich glaub, soviele dürften wir gar nicht ordern. Oder gibt's da einen Trick?

delphyine schrieb:

DanielsMama schrieb: Hallo,
Daniel bekaum die Aufgabe seinem Kuscheltier mit einem Katheter zu versorgen (Wir hatten einen extra für ihn beiseite gelegt)

:woohoo: Da sind bei euch ja Katheter durchgegangen, wie nix. Ich glaub, soviele dürften wir gar nicht ordern. Oder gibt's da einen Trick?

:woohoo: Natürlich hat er nicht jedesmal einen neuen bekommen, sondern "seinen Katheter"...das Papier hat er dran gelassen und nur so gemacht als ob er ihn richtig setzt, wie ein Kleinkind halt so spielt
Der kam dann wieder mit in die Schachtel, damit er ihn beim nächsten Mal wieder nehmen kann.

Hallo,

ich poste hier mal, um anderen vielleicht etwas Mut zu machen. Wir mußten zwar nie unsere Tochter festhalten und es hat auch selten länger als mit 5 min Geschrei gedauert, aber also zum Glück nie so schlimm, wie bei einigen von euch. Auch bei uns waren früher viele Tricks notwendig, erst beim Fernsehen (da war sie zu Beginn wie hypnotisiert). Aber da ich nicht wollte, dass sie so regelmäßig schaut, haben wir dann was anderes ausprobiert, nämlich die Tapferkeitsmedallie in Form von einer kleinen Süssigkeit (d.h. einen Mini-Traubenzucker, eine Schokoei oder ein Gummibärchen). Dann wollte ich das halt auch nicht als Regel aufkommen lassen und ich habe die Beschützer Taktik erfunden, d.h. ein Kuscheltier passt auf, dass nichts weh tut und wenn es doch mal wehtat, dann hat Pia den Beschützer beschimpft. Der Beschützer hat auch während des ganzen Vorgangs mit ihr geredet. Sie darf mir auch regelmäßig mal einen Katheter legen, dabei bin ich dann immer ganz tapfer und zeige nicht, wenn es mal weh getan hat. Irgendwie scheint sie das zu motivieren.

Seit etwa 2 Monaten klappt es meist ohne jede Probleme, d.h. wenn sie mal schlecht drauf ist, kommt die Tapferkeitsmedaille oder der Beschützer ins Spiel.

Vor 2 Tagen war sie dann mit mir im Bad und ich hatte schon alles zurechtgelegt für den Wechsel wollte aber noch meine Haare Fönen. Da hör ich aus Pias Zimmer : "Mama ich trau mich doch nicht". Ich geh rüber und was sehe ich: Meine 3 jährige Tochter steht mit dem Stahlkatheter in der Hand (alles so weit vorbereitet zum einstechen) und die Nadel ist kurz vor der Haut. Dann hat sie wohl der Mut verlassen.

Ich hoffe, ihr alle findet ebenso einen Weg, dass eure Kinder ihre Angst ein wenig verlieren.

Liebe Grüße

Astrid

DanielsMama schrieb: :woohoo: Natürlich hat er nicht jedesmal einen neuen bekommen, sondern "seinen Katheter"...das Papier hat er dran gelassen und nur so gemacht als ob er ihn richtig setzt, wie ein Kleinkind halt so spielt
Der kam dann wieder mit in die Schachtel, damit er ihn beim nächsten Mal wieder nehmen kann.

Ich glaube ich versteh das noch immer nicht. Was ist denn "sein Katheter"? Habt ihr da ein mal einen Katheter ausgepackt, aber nur die Nadel rausgenommen? Welche Katheter nehmt ihr dafür? Oder müssen das Stahlkatheter sein, dass sie wiederverwertbar sind? Wir haben Quickset, Sofset und Mio im Einsatz.
Wie habt ihr das gemacht, dass die Kinder die Katheter nehmen? Macht er das freiwillig? Ich habe das ja heute gleich ausprobiert, aber Leya war nicht bereit sich auf die Kuscheltiernummer einzulassen. Irgendwas mache ich falsch. Sie war bis der Papa heim war bei 499, aber ohne Hilfe war es wieder nicht machbar. Es ist zum Verzweifeln.

Hallo,

vielleicht zieht es ja, wenn Leya den Katheter mal bei dir setzen darf....

Ich habe Pia immer von Anfang an am Katheter setzen beteiligt, d.h. zum Beispiel durfte sie mal die Verpackung öffnen oder schon mal das Pflaster für darüber auspacken usw. Wenn dabei mal etwas schief geht und wir einen Katheter entsorgen müssen, dann ist das halt so. Genauso mit den etwa 10 Kathetern, die sie mir bisher gelegt hat. Wie sollen die Kinder es denn lernen ohne es zu versuchen. Es gehen ja auch immer mal wieder Katheter drauf, weil sie verstopfen oder so. Ich mache mir da keine Sorgen, dass die Versicherung uns wegen dieser Katheter mal Probleme macht.

@ Delphyne: Versuche doch einmal ganz locker damit umzugehen(ich weiß, dass ist einfach gesagt, wenn man bisher schon soviel Stress hatte) aber leg ihr den Katheter mal verpackt hin und sag, sie darf damit machen was sie will..... Und wenn sie ihn aus Wut an die Wand schmeißen will. Irgendwie muss sie ihre Ängste und den Stress ja loswerden. Oder leg dich einfach vor sie hin, zieh den Pullover hoch und sag, dass sie ihn dir legen darf. Sie wäre heute mal die Diabetes Mama (oder der Arzt) und du das Kind. Die meisten Kinder lieben doch Rollenspiele, vielleicht wird es dadurch für sie interessant.

LG Astrid

Astrid, das haben wir schon probiert, aber bislang nimmt sie den Katheter nicht selbst in die Hand. Sie ist die Königin der Rollenspiele, aber im Rollenspieleland gibt es keine Katheter und Mamas die auf solche Ideen kommen, werden ins Rollenspielgefägnis gesperrt. :blink: Puppen die im rollenspieleland gemessen werden müssen, dürfen das Land nicht mehr betreten.
Sie misst sich ja auch nicht selbst. Wir versuchen es immer wieder ihr schmackhaft zu machen, wenigstens das Gerät selbst zusammen bauen, messen können wir ja, aber sie mag es nicht anfassen. Sie holt nicht mal die Tasche mit dem Messgerät herbei oder packt sie weg. wobei vorgestern hat sie es ein mal weggeräumt und letztes Jahr am Edersee hat sie sich komplett selbst gemessen, ein mal! Wir dachten da schon an eine Kertwende, aber es war eine einmalige Sache. :whistle:

Hallo Delphyine,

das tut mir in der Seele weh, das zu hören (mir kommen fast die Tränen). Ich weiß schon wie schwer es für mich war meiner Tochter wehzutun, obwohl sie es doch meist so tapfer über sich ergehen läßt und sogar mit macht.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, was das dann für dich und deinen Mann bedeutet. Ich hoffe inständig, dass es bald eine Wendung für euch gibt.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Liebe für die nächste Zeit.

Astrid

Danke. Wir haben jetzt-ermutigt von euch und von einem Video bei youtube (gebt mal JDRF ein, da sind sehr viele Videos von Kindern, die selbst irgendwas machen, das fand sie sehr interessant, konnte aber bei Katheterwechseln oder BZ messen nicht zuschauen), anders angefangen. Sie darf jetzt jedesmal eine Schätzung abgeben, wieviele KH in ihrem Essen sind. Das ist ziemlich schwierig, weil sie von Kommazahlen null Ahnung hat und diese ganzen Nummern gar keine Bedeutung für sie haben, außerdem isst sie relativ schlecht, sie muss also wissen, wieviel KH ihr Kakao hat und dann davon auch noch nur die Hälfte rechnen und abwiegen macht eben noch weniger sinn, weil 45g Reis ja keine 45g KH oder sogar KE haben.
Diese Schätzung durfte sie jetzt zwei mal schon in den Bolus Expert eintippen Und wir haben es so gelassen (gott sei dank lag sie beide Male nur leicht daneben, zum Frühstück hat sie 0,5 zu wenig geschätzt, gestern zum Abendessen 1 KE zu wenig) wir haben gestern abend dann als sie gschlafen hat nachkorrigiert und heute früh hab ich es gänzlich so gelassen. Ich denke, da sie so arg kopfgesteuert ist und für alles und jedes eine Erklärung braucht (wir sind weitaus mehr geplagt von der Warum-phase als manch anderer) ob sie vielleicht eher bereit ist, wenn sie zuerst die Zusammenhänge für sich begreift. Die sind ja schwer zu erklären, wo man selbst häufig keine Erklärung hat. Wir werden es sehen. Die Höchstmenge Insulin hab ich im Bolus Expert vorsichtshalber mal auf eine IE herabgesetzt. Somit kann sie sich im schlimmsten Fall (nachmittags) maximal um 3KE verschätzen.