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Weniger messen - schlechte Werte

Juli
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Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

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Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1998
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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13 März 2010 12:21 #36296 von Juli
Lieber Gottwalt,

geht auch mir so, dass ich sehr bewundere wie du den Diabetes deines Sohnes managt, wieviel du weißt und was du alles aus Werten ableiten kannst! Für mich gehörst du eigentlich in die Expertenliga ... also, irgendwie sind wir da wohl alle reingezwungen worden ... aber du studierst den Diabetes regelrecht. Und ich frage mich schon die ganze Zeit, wie das zeitlich überhaupt möglich ist. Meine Tochter geht um 7.00 Uhr aus dem Haus und kommt um 14.00 Uhr wieder ... in der Zeit KANN ich gar nicht kontrollieren. Naja und Nachmittags ist es auch nicht so, dass sie dann ständig um mich rum wäre! ;)

Ich bin deshalb immer davon ausgegangen, dass du deine Kontrollen auf Dauer so nicht beibehalten kannst. S... wird - wenn auch vielleicht jetzt noch nicht - früher oder später rebellieren. Er wird nicht permanent BZ messen und kontrollieren und anpassen wollen. Und ich kann das verstehen - damit wird ihm auch wieder ein Stück Normalität genommen.

Vielleicht ist deshalb jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo ihr die BZ-Kontrollen einfach reduzieren müsst ... auch wenn es jetzt umständehalber so ist, finde ich ganz persönlich, dass es aber so auch "normaler" ist. Es dreht sich ansonsten ja alles um BZ-Werte ... wobei ich nicht vergesse, dass dir der Erfolg einfach recht gibt.

Aber eine konstante Einstellung bei einem Kind ... davon habe ich mich einfach verabschiedet. Ich schaue natürlich auch, dass sie weitestgehend gute Werte hat - wer hier tut das nicht. Aber konstant bei 120 ... das wirst du nicht hinbekommen. Vielleicht kannst du dich aber damit anfreunden, dass du das auch gar nicht musst.

Ich denke, eure Einstellung ist jetzt einfach hinfällig, weil du ja wohl immer sofort eingegriffen hast, wenn es nicht stimmte. Ich würde jetzt eine komplett neue Einstellung aufbauen, in der du eben vor den Mahlzeiten und dann frühestens 2 Stunden danach wieder kontrollierst oder von S... kontrollieren lässt. Wenn wir eine Stunde nach dem Essen schon wieder korrigieren würden, würde das bei uns nicht zu einer guten Einstellung, sondern zu permanenten Hypos führen. Ich kanns schlecht erklären, aber ich glaube, dass unsere Einstellung einfach großzügiger über einen längeren Zeitraum verteilt ist als eure im Moment. Und dass ihr deshalb diese extrem schwankenden Werte habt, eben weil du sie nicht permanent kontrollierst. Aber das ist eigentlich gut und richtig und ganz normal.

Schwierig auszudrücken! Ich hoffe, du verstehst in etwa, was ich meine! :)
Ich bin aber davon überzeugt, dass du einen Weg für euch findest ... auch ohne permanente Messungen. :)

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Gottwalt
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Diamant Schreiber
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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13 März 2010 18:34 #36311 von Gottwalt
Gottwalt antwortete auf Aw: Weniger messen - schlechte Werte
Hallo Christine,

sehr gut verstehe ich, was Du mir sagen möchtest. Dennoch bleibt ein zweifaches, riesengroßes "ABER":

Einerseits schaffe ich selbst es nur schwer, S... die Verantwortung für seinen BZ zu übergeben, denn er kann und vorallem will es einfach (noch?) nicht selbst übernehmen, und ich möchte ihn dazu nicht zwingen.
Andererseits ist er sowieso schon arg verhaltensauffällig, da spielt halt seine ganze Zusatzbelastung durch die Traumatisierung (wir waren 7,5 Stunden im brennenden Haus eingeschlossen) auch kräftig mit hinein, er kann sich seither nicht mehr irgendwie ungezwungen verhalten. Und wenn dann der BZ noch irgendwie nach oben oder unten geht, wird er entweder aggressiv und absolut sozial unverträglich oder weinerlich-wehleidig bei hohen Werten. Beides führt dazu, daß die Spielkameraden nicht mit ihm spielen wollen, und das will ich ihm natürlich auch ersparen. Bisher erschien es mir immer als das geringere Übel, wenn ich wenigstens dafür sorgte, daß die Unverhältnismäßigkeiten aufgrund des BZ so weit wie möglich unterblieben. Da ich ja recht rasch die Tendenzen bemerkte und weitgehend unauffällig gegensteuerte, ging das auch gut. Jetzt gehts halt zur Zeit nicht so, und die Folgen sind durchwegs schwierig. Bis dahin, daß er mit schwierigen Werten einfach in der Schule nicht tragbar ist, weil er dann den ganzen Unterricht sprengt. Wobei das dann auch wieder ein wenig ein Henne-Ei-Problem ist, ob nun die Werte so schwierig sind, weil er emotional so gebeutelt ist (was ich halt früher trotzdem immer einfing, nicht nur vom BZ her, aber auch dort), oder ob der enorm schwankende BZ zu den Stimmungsschwankungen zumindest erheblich verstärkend beiträgt.

Insgesamt nicht wirklich einfach, weder für ihn noch für uns.

Lieben Gruß

Gottwalt

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