Wir suchen Beispiele für Eingliederungshilfe

Alexandra schrieb u.a.:

Ich fiel aus allen Wolken, als sich ausgerechnet eine Ärztin die uns seit vielen Jahren mit betreut dagegen aussprach!!!
Ihrer Meinung nach müsste eine Ganztagsschule in der Lage sein, für Kinder mit Besonderheiten zu sorgen, wenn sie denn bereit seien eben diese aufzunehmen....

Ich verstehe da die Ärztin nicht.
Die Schule ist m.E. eine Institution zum Lehren / zum Lernen und auch um pädagogisch tätig zu sein; sie ist aber keine Diabetes-Tagesklinik oder Diabetes-Ambulanz. Das kann eine Schule in der heutigen Organisationsform nicht leisten.

Dafür gibt es ja dann aber die verschiedenen Möglichkeiten, die hier ja bereits angesprochen wurden. Allerdings benötigt am i.d.R dazu ein ärztliches Attest o.ä. Und in dem Punkt verstehe ich die Ärztin eben nicht.

Gruß, Egon M.

Alexandra schrieb u.a.:

Ich fiel aus allen Wolken, als sich ausgerechnet eine Ärztin die uns seit vielen Jahren mit betreut dagegen aussprach!!!
Ihrer Meinung nach müsste eine Ganztagsschule in der Lage sein, für Kinder mit Besonderheiten zu sorgen, wenn sie denn bereit seien eben diese aufzunehmen....

Das ist wohl kein Einzelfall. Ich hab zur Geburt meiner zweiten Tochter auch keine Behandlungspflege bekommen. Nach Meinung des Arztes wäre es meine Aufgabe den Diabetes zu behandeln und das könnte ich auch noch vom Kreissaal aus. Für den Kindergarten bekommen wir auch nichts. Behandlungspflege aus dem gleichen Grund. Eingliederungshilfe müsse der Kindergarten beantragen... haben sie gemacht und gesagt bekommen, dass Diabetes keiner Eingliederungshilfe bedarf und haben jetzt verständlicherweise auch keinen Nerv mehr für weitere Antragsformaltäten. Ich hab's insgesamt drei Mal versucht und bekam dann telefonisch gesagt, dass sie meine Lage verstehen, aber das im Gesetz eindeutig verankert wäre, dass es bei Diabetes-Kindern außerhalb der Schule keine Eingliederungshilfe gibt (ich habe die Stelle nicht gefunden, aber ohne Bescheid, den sie wohl nicht mehr ausstellen müssen, weiß ich keinen Paragraphen.)

Hallo Nadine,

das, was Du beschreibst, grenzt zumindest an unterlassene Hilfeleistung seitens Deines Arztes!
Daß Du jetzt keine Möglichkeiten und Kräfte mehr hast, das alles weiter zu verfolgen (insbesondere die Eingliederungshilfe für den Kindergarten) versteht sich von selbst, Du hast nun wirklich über beide Ohren genug zu tun.

Ich habe in ähnlicher Situation das Ganze dann notgedrungen einem Anwalt übergeben, der sich auf die Durchsetzung der Ansprüche Behinderter spezialisiert hat, und er schaffte es glücklicherweise in wenigen Wochen, das alles zu klären. Wobei mir auch völlig unverständlich bleibt, weshalb Euch die Behandlungspflege für die Zeit der Geburt und fürs Wochenbett nicht verordnet wurde. Bei uns wollte der Diabetologe das nicht verordnen, aber sowohl Hausarzt als auch Kinderarzt waren sofort dazu bereit. Und da der Diabetologe die Eingliederungshilfe ablehnte, klärte das der Kinderarzt mit ihm und erwirkte die entsprechenden fachärztlichen Stellungnahmen.
Anscheinend haben manche Kinderdiabetologen wirklich keine Ahnung, was in Kindergarten und Schule möglich und was notwendig ist.

Lieben Gruß

Gottwalt

Hallo Nadine,

noch ein Nachsatz: Es gibt nirgends eine gesetzliche Verankerung, daß bei Diabetes außerhalb der Schule keine Eingliederungshilfe zu leisten sei! Habe gerade nochmal einen sonntäglichen Mailkontakt diesbezüglich mit unserem Anwalt gehabt und er ist schlicht entsetzt über solche Aussagen. Für den Anspruch auf Eingliederungshilfe ist immer der Grad der Behinderung ausschlaggebend und für die Form der Eingliederungshilfe immer die tatsächlichen Bedürfnisse.
Und nochwas: Jede Behörde muß Dir einen Bescheid geben, wenn Du einen Antrag stellst! Denn sonst hast Du keine Rechtsmittel zur Hand.

Lieben Gruß (und wenn Du doch noch die eine oder andere Unterstützung brauchst, dann gerne auch per Telephon oder E-Mail!)

Gottwalt