Skip to main content

Werde unser Facebook Fan

Meine 13 jährige Tochter akzeptiert ihren Diabetes nicht

Daria82
Benutzer


Neuling
Neuling

Beiträge: 4

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2001
Therapieform:
Private Nachricht
16 Dez. 2014 17:52 #94879 von Daria82
Da hast du vollkommen recht. Aber daran liegt es ja nicht. Sie ist super eingestellt mit der Pumpe. Kenne meine Tochter gut um zu wissen ob die hohen Werte auf grund anderer Faktoren liegt oder weil sie kein Insulin abgegeben hat.

Auch ihr anreize zu geben nützen nichts. Es hilft ihr nicht besser auf den Zucker zu schauen. Leider geht sie auf keinen kompromiss ein. Hab ihr vorgeschlagen das ihr ihr Diabtets Tagebuch führe weil ich weiss das sie es nicht gerne macht. Aber auch das ist kein anreitz...

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

monday
Benutzer


Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

Beiträge: 1259

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1994
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
18 Dez. 2014 16:15 - 18 Dez. 2014 16:16 #94891 von monday
Hallo Daria,
bei allem, was du ausprobierst, wird sich das Verhalten Deiner Tochter nicht von heute auf morgen verändern. Man kann nicht sofort Erfolg erwarten. Wenn du dich dafür entscheidest, dass ihr Verhalten eine Konsequenz haben soll, dann reicht es nicht, das einmal zu testen und zu sagen, es hilft sowieso nicht. Dann erreicht man nur, dass einen die eigenen Kinder nicht ernst nehmen. Das muss dann eine dauerhafte Konsequenz sein. Da deine Tochter angibt, keine Probleme zu haben (wobei sie das in der Pubertät fast alle sagen und doch einen Haufen Probleme haben- nur wir sind gerade die falschen Ansprechpartner- weiß man doch aus der eigenen Jugend) und du das auch nicht feststellen kannst, fehlt es ihr vielleicht an Struktur? Damit meine ich sie selber, nicht, dass du ihr keine vorgibst.

Wann soll sie denn messen? Wie oft? Ist ihr das vor den Mitschülern peinlich? Gibt es dann eine Möglichkeit es unauffällig irgendwo zu machen?- Und bitte nicht auf dem Klo!!!
Wie geht sie selber mit dem Diabetes um- abgesehen davon, dass sie ihn im Moment ignoriert, wenn es geht? Wissen ihre Mitschüler, dass sie Diabetes hat? Hat sie Freundinnen? Wie gehen die damit um? Wurde sie schon deswegen geärgert? Wie ging es ihr, als sie den Diabetes bekommen hat?
Was macht sie sonst? Ist sie aktiv? Trifft sie sich mit Freunden?

Wenn du diese Fragen für dich selber beantwortest (das brauchst du hier nicht schreiben) Kommst du vielleicht ein bisschen weiter. Und Konsequenzen, die bei anderen helfen, müssen nicht für euch die Richtige sein. Guck, was für euch beide gut ist. Lass eure Beziehung nicht aus dem Spiel. Vielleicht kann sie auch einfach mit dem Druck nicht umgehen und braucht etwas ganz anderes. Dann sind Konsequenzen das völlig Falsche, dann sind Liebe und Verständnis gefragt. Wichtig ist auch, dass sich nicht alles um den Diabetes dreht. Wenn die erste Frage mittags ist, ob man gemessen und gebolt hat, fühlen sich manche Kinder auch nicht mehr persönlich wahrgenommen. Manchmal hilft es, eine feste Zeit zu haben, an dem man z.B. 10 Minuten am Tag über den Diabetes spricht, das Tagebuch gemeinsam führt, gemeinsam guckt, was sie man gemeinsam verbessern kann. Für den Rest des Tages ist der Diabetes dann als Thema ausgeklammert.
Versuch an sie heranzukommen. Die meisten Jugendlichen haben sich in dem Alter einen dicken Panzer zugelegt...
Sag deiner Tochter, dass du dir Sorgen um sie machst, weil sie nachlässig mit ihrem Diabetes umgeht und dass du ihr gerne helfen möchtest, aber selber nicht weißt wie. Und dass du gerne mit ihr zusammen einen Weg finden möchtest, gut mit dem Diabetes zurechtzukommen.
Vielleicht kannst du ja mit einigen Dingen etwas anfangen. In den kurzen Beiträgen hier ist es immer schwer festzustellen, was für den einzelnen richtig sein könnte. Aber du kennst dein Kind am Besten und wirst sicher wissen, was euch gut tut.
Liebe Grüße
Vera
Letzte Änderung: 18 Dez. 2014 16:16 von monday.
Folgende Benutzer bedankten sich: Juli, lilalottchen

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Pusteblume
Mitglied


Senior Schreiber
Senior Schreiber

Beiträge: 92

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2002
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
10 Jan. 2015 15:47 #95072 von Pusteblume
Hallo,

ich halte das für altersgemäß, bei meiner Tochter ging es vor ca. 1,5 Jahren los, dass die Werte immer mehr in den Keller gingen und es sie zwar nervte, sie sich aber zunehmend immer weniger gekümmert hat. Häufig wurde in der Schule nicht gemessen und wenn sie daran gedacht hat ganz sicher vergessen Bolus abzugeben, ich hätte sie manchmal umgedreht an die Wand nageln können.

Ich hab es mir reden probiert, ermutigen, schimpfen ... wie man das als Eltern eben macht, wenn man sieht das sich das Kind keine Gefallen tut.

Dann hat meine Tochter das Ganze auf den Punkt gebracht und mich sehr klar wissen lasse: was willst Du eigentlich von mir, Du hast doch gar kein Ahnung wie es ist Diabetes zu haben und sich ständig kümmern zu müssen.


Für mich war das die Ansage, lass mich und das hab ich dann auch. Ergebnis war, dass sie zwei mal im KH war und mit ach und Krach wieder nach Hause durfte. Viel schlimmer war aber für sie, wie schlecht es ihr ständig ging - die Übelkeit, der Schwindel ... sie hat das total gestresst und sie merken lassen, dass sie davon profitiert sich zu kümmern.

Mir wurde gleichzeitig klar, dass ich loslassen muss und sie jetzt alt genug ist sich selber zu kümmern (selber Katheter wechseln, selber Tagebuch führen) - klar erinnere ich sie, dass der Katheter wieder dran ist und sage dann auch klar, dass er bis xyz gewechselt sein muss.

Das läuft aber gut - es macht ihr nämlich keinen Spaß Tagelange sauwerte ins Tagebuch zu schreiben (und 300er waren bei uns noch "super" ... sie war meist irgendwas zwischen 400 und 500 unterwegs).


Durchgestanden ist das Ganze natürlich nicht, einfach weil unsere Kinder noch zu jung sind abzusehen, was für Folgen das wirklich und tatsächlich haben wird mit den schlechten Werten - aber groß werden müssen sie eben ein Stück weit allein, es sind keine Kleinkinder mehr, denen man den gesamten Tagesablauf vorplanen kann.

LG

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Wilfried49
Benutzer


Senior Schreiber
Senior Schreiber

Beiträge: 61

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1996
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
15 Jan. 2015 16:06 #95157 von Wilfried49
Unser Sohn war 12, als er Diabetes1 bekam. Wir haben auch erst nach einiger Zeit ansatzweise begriffen, was das eigentlich für ihn bedeutet. In einem Alter, in dem man seine Grenzen austesten will (und muss), zwingt einen der Diabetes in Pflichten, die selbst ein Erwachsener nicht unbedingt bewältigt. Dazu kommt die Sonderrolle in der Klasse und unter den Freunden, die das ganze Prozedere mit sich bringt. Mobbing in der Schule durch Schüler und Lehrer (!) kam noch dazu. Wie soll ein Pubertierender seinen Diabetes akzeptieren??? Er kann über lange Phasen nur wütend und verzweifelt sein.
Jeglicher Druck führte bei unserem Sohn nur zum Widerstand und zur Verweigerung.
Mit ständiger Unterstützung, ständiger Gesprächsbereitschaft, unendlicher liebevoller Zuwendung durch uns und seine Schwester (kein Gejammere oder demonstratives Mitleid!) hat er in den ersten zwei Jahren seine depressiven Phasen überstanden. Wir mussten dazu auch hart an uns selbst arbeiten, an unseren Erwartungen, an unserer eigenen gelegentlichen Verzweiflung.
Der Umstieg auf die Pumpe hat dann auch einiges leichter gemacht (v.a. das Spritzen in der Öffentlichkeit).
Inzwischen ist er 18, hat seinen Freundeskreis, hat seinen Schulabschluss besser gemacht als wir erwartet hatten, hat seinen Führerschein und seit zwei Jahren auch keine depressiven Phasen mehr. Er managt seinen Diabetes völlig selbstständig. Die Werte sind nicht super, aber akzeptabel.
Wenn ein Jugendlicher auch nur annähernd seinen Diabetes geregelt kriegt, kann man ihn dafür nur bewundern - und ihn auch regelmäßig loben und auf die Schuler klopfen.
Folgende Benutzer bedankten sich: monday

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: WebAdminEgonManholdmibi74Wenkemarielaurin
Ladezeit der Seite: 0.487 Sekunden