Ferien vs. Schulalltag

Hallo, unsere Diagnose hatten wir erst am 06.12.
Nach 1 Woche KH kamen wir mit relativen hohen Faktoren nach Hause. Anscheinend ist dann aber der Stress von meinem 13jährigen so abgefallen das ich täglich reduzieren musste weil er pünktlich nach einer Stunde in den UZ gerutscht ist. Dann war es etwas holprig wegen Infekt. Deshalb haben wir es vor den Ferien auch nur 2 Tage in die Schule geschafft. Im Laufe der Weihnachtsferien ist sein Bedarf dann täglich gestiegen und ich hab schon befürchtet das unsere Remi "vorbei" ist. Jetzt geht er den 3ten Tag in die Schule und ich muss wieder stark reduzieren. Als Beispiel Frühstücksfaktor: KH 2, dann runter bis 0.5, dann langsam auf 1.5 jetzt bei 1.
Er hat schon extrem gechillt in den Ferien. Jetzt fährt er einfach 4,5km mit dem Rad zur Schule.
Meine Frage: Macht es echt einen so riesen Unterschied ob Ferienmodus oder Schule? Oder kommt die Remission in Wellen? Muss ich erst mal am Anfang damit Leben das wir der richtigen Einstellung immer hinterher hinken? Wir haben jetzt seit Schulbeginn Traumwerte und auch sehr stabil. Da er aber oft nach unten rutscht muss ich die Faktoren noch optimieren. In den Ferien hatten wir nach dem Essen oft krasse Spitzen. Achja wir arbeiten noch mit Pen, deshalb ist das mit dem abgeben oft mehr Bauchgefühl als stur auf den Faktor zu achten. 

Ich würde mich über Antworten von Leuten freuen deren Teenies auch nicht freiwillig sportlich aktiv sind.

Hallo DiaTeenMom,
mein Diakind ist zwar erst 8, aber ich kann das so bestätigen. Wenn er in der Schule ist, dann kann man das Frühstück schon alleine wegen des Schulwegs (Roller) nicht (oder zumindest deutlich weniger) in der BZ-Kurve sehen, als in den Ferien. Aber ihr seid auch erst kurz dabei! Gebt euch noch Zeit, euch an alles zu gewöhnen. Ihr habt scheinbar gleich auch einen Sensor bekommen, das ist super! Ob Pumpe oder Pen ist dann echt Geschmacksache. Die Werte werden aber immer wieder schwanken. Mal gibt es stabile Phasen, mal hat man das Gefühl, gar nichts im Griff zu haben. Ob Infekt, Hormone, Wetter,... irgendwas ist immer. Wir haben uns recht schnell von den doch recht starren Vorgaben des KH gelöst damals. Wir haben z.B. recht schnell nach dem Essen korrigiert, wenn der Wert zu hoch gegangen ist, obwohl man ja gesagt bekommt, man solle bis zwei Stunden nach dem Essen damit abwarten. Wir haben auch tatsächlich keine Faktoren mehr, wir denken in Insulinmengen pro Essen Aber ich glaube das ist wirklich sehr speziell bei uns... Außerdem haben wir nun auch den Loop von MyLife und haben uns sehr schnell daran gewöhnt, dass es nun kaum noch UZ oder ÜZ gibt. Vielleicht ist das eine Option für euch auf lange Sicht? Das macht vieles einfacher...
Alles Gute euch und denkt daran: Es gibt keine Fehler, nur Erfahrungen!
LG Leloo

Hallo Leloo, 

danke für deine Antwort. Es beruhigt mich sehr das es kein klares Schema gibt, auch wenn ich es mir wünschen würde. Es ist jedes mal wieder faszinierend was alles Einfluss haben kann.
Tatsächlich stell ich sehr oft fest das mein Instinkt oft besser ist als was im KH gesagt wurde. Aber ich lese mich auch dauernd quer durchs Forum und merke das es echt unglaublich individuell ist wie die Kids so reagieren. Darum schmeißt unser Doc einen auch so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus weil man nur im echten Leben lernen kann. Und mittlerweile werde ich immer mutiger und mein Sohn hat keine Panik mehr vor UZ sondern freut sich das er Saft trinken darf. Jetzt merkt er UZ auch schon deutlich ohne die Werte zu sehen. Das ist mir sehr wichtig. 

Pumpe soll im April ein Thema werden wenn wir zur Kontrolle gehen. Wollte mich demnächst mal bei Diaexpert schlau machen was es gibt und ob man Dummys probetragen kann. Er darf das dann selbst entscheiden, obwohl ich sehr dafür wäre, das Loopen hört sich so viel entspannter an. Tatsächlich finde ich es aber gerade auch ganz gut das wir den Umgang mit Pen lernen, dann kann ich der Technik mehr vertrauen wenn ich weiß das wir bei einem Totalausfall klar kommen. 

Lg 

Hallo @DiaTeenMom,

also 1 Woche ist schon extrem kurz, normal sind eher 14 Tage, da dort Anfang Remi noch im Krankenhaus ist und damit die Umstellung mitbekommst.
Es gibt schon ein klares Schema, nur ist das individuell für jeden, es gibt Kinder den macht Schule kaum was aus und andere brauchen mehr und wieder andere weniger Insulin in der Zeit.

Cheffchen

Bei uns sieht es ähnlich aus. Wir haben lange gebraucht, um ein Muster zu finden. Mittlerweile fahren wir relativ gut, indem wir montags und dienstags Aufschläge für das Frühstück und Mittagessen berechnen und mittwochs bis freitags die normalen 100% geben. Beim Ausschlafen samstags und sonntags geben wir zudem auch ordentlich Aufschlag. Wir mussten uns jedoch langsam herantasten und Mut fassen zu verstehen, dass der Körper unseres Sohnes außerhalb der Routine anscheinend so einen hohen Bedarf hat.
 

Vom Vertrauen her wäre ich auch gerne länger geblieben, aber da die Station so randvoll mit RS war, waren wir auch sehr froh raus zu kommen. 

Und ich hoffe bald hinter das Schema zu kommen, heute war der reinste Hypo-Tag. 3x im Unterricht. Ich hab jetzt das Basal in Verdacht, da werden wir jetzt reduzieren oder wieder auf 2x aufteilen weil er Abends dann doch stetig steigt. 
Es macht mich kirre, er ist mit 150 von der Schule los und mit 80 stark fallend hier angekommen. Dann haben wir erst mitten im Essen gespritzt weil er schon das Zittern angefangen hat.
Werd dann doch mal in der Ambulanz anrufen ob meine Idee so schlau ist wie ich denke. 
 

Je nach dem wie die Honeymoon Phase ausfällt, kann es auch sein, dass die Kinder für einige Zeit kein Insulin mehr brauchen oder nur Basal- oder Bolusinsulin. 
Am besten ihr sprecht das alles mit eurer Ambulanz durch, da sie euch am besten kennen. 
Irgendwann könnt ihr das dann auch ohne Rückversicherung. 

Hallöchen,
mein Sohn ist auch 13. Er hat Diabetes seid 1 Jahr und 2 Monaten. Er hat auch den PEN und möchte von einer Pumpe auch vorerst nichts wissen. 
​​Bei uns ist der Insulin Bedarf auch ganz klar anders wenn er zur Schule geht oder Ferien/Wochenende. Er hat dann einen erhöhten Bedarf. Wir passen nach ein paar Tagen die Basalrate und das Lantus Abends an. Als er einen ausklingenden Infekt hatte und dazu Klausuren Stress, haben wir ihn sogar aus der Schule genommen. Schlagartig wurden die Werte wieder besser. Ich kann mir gut vorstellen, dass Stress auch eine große Rolle spielt.
Wenn ich mir unsicher bin, telefoniere ich mit dem Diabetologen und wir besprechen die Änderungen gemeinsam am Telefon.Es gibt immer gute Tage und weniger gute.s Über die guten freut man sich schon sehr. Wie ist es bei Dir/Euch Nachts? Ich muss meinen Sohn wecken.
Wenn er spät abends keine KH mehr isst, ist die Nacht wesentlich besser. Ansonsten sind hohe Werte immer vorprogrammiert. 
​​​Ab wann gebt ihr Korrektur? Bin mir da immer noch unsicher ob schon ab 220 oder bis 250 abwarten. 
liebe Grüße und alles Gute.

Hallo Sani,

es tut so gut zu hören das es anderen auch so geht. Unsere Nächte sind aktuell meistens sehr stabil. Er steigt meist bis Mitternacht an und geht dann schön runter. Aber es gibt auch nur noch kalt am Abend. Wenn wir mal richtig essen sieht das anders aus. Laut unserer DiaSchwester soll ich ihn nicht in der Nacht extra wecken. Aber wenn er jenseits der 250 ist und es  nach Mitternacht sich nicht abzeichnet das es runter geht dann muss er eine Einheit spritzen. Was meistens schief geht ist wenn er vor dem Schlafen noch einen Kakao möchte. Den bekommt er meist eh nur wenn er leicht erhöht ist weil das Abendessen nicht ganz gepasst hat und da rutschen wir dann oft so tief das er Saft trinken darf und am Ende sind wir wieder genauso hoch beim Einschlafen😅
Aber bei 220 beobachte ich auch erst mal nur und warte ab wohin es sich entwickelt. 
Aktuell bringt ihn aber auch 1IE um 100-150 runter, deshalb bin ich da auch noch vorsichtiger. 
 

Wir haben unsere Diagnose seit fast genau einem Jahr und nutzen seit Mai 2021 eine Pumpe. Ich nehme es ähnlich wahr, obwohl meine Tochter mit dem Bus fahren muss und zur Haltestelle mittlerweile einen eher kurzen Weg hat. Die Basalrate bei der Pumpe kann z.B. in den Ferien in einem getrennten Modus angepasst werden. So haben wir ein Ferien- und ein Schulprofil. Ich habe aber den Eindruck, dass wir nach jeden Ferien auch das Schulprofil erneut anpassen müssen. Entweder ist sie viel zu hoch oder ständig viel zu tief. Das kann aber tageweise unterschiedlich sein. An was das genau liegen könnte, weiß ich noch nicht. Es ist aber immer wieder spannend. Hatte es erst für ein Phänomen nach den (langen) Sommerferien gehalten, aber sogar nach den kurzen Herbstferien und auch jetzt hatten wir das gleiche Problem.