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Tipps zu Fremdbetreuung eines Kleinkindes (16 Monate)

DeliaPfy
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Neuling
Neuling

Beiträge: 1

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Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2021
Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
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18 Sep. 2022 13:33 #119194 von DeliaPfy
Liebe ForumteilnehmerInnen, ich brauche eure Erfahrungen, Tipps, Ratschläge. Unser Sohn wurde vor knapp 10 Tagen mit Diabetes diagnostiziert. Zurzeit sind wir noch im Spital, Austritt voraussichtlich morgen. Wobei die Einstellung noch nicht ganz "abgeschlossen" ist, resp. sich schwierig gestaltet, da er unzuverlässig isst/ich auch noch stille. Er hat regelmässig Hypos. Diese frühzeitig zu erkennen ist für uns noch nicht ganz einfach, auch die Behandlung derer nicht (will dann häufig nichts essen/trinken). Nun bin ich noch die nächsten zwei Wochen Zuhause, danach müsste ich theoretisch wieder arbeiten gehen (zwei Tage pro Woche). Dies bereitet mir jedoch jetzt schon grosses Kopfweh. Wie habt ihr das geregelt bei solch kleinen Kindern und der Frembetreuung? (bei uns wäre angedacht dass die Grosseltern zwei Tage pro Woche schauen, ich bin jedoch sehr unsicher ob diese sich das ganze Wissen aneignen können resp. sorgfältig/zuverlässig anwenden können). Besten Dank für eure Erfahrungen, Tipps.
 

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Sie1986
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Beiträge: 245

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Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2019
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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18 Sep. 2022 13:52 #119195 von Sie1986
Hallo Delia,

ähm.... arbeiten in 2 Wochen mit einem noch gar nicht eingestellten Kleinkind? Sorry, aber ich glaube, von dieser Idee kannst du dich erstmal verabschieden. Bei meinem Sohn wurde vor einem Jahr mit 18 Monaten die Diagnose gestellt und ich bin noch weit davon entfernt, wieder arbeiten zu können. 

Zunächst musst du einen Pflegedienst finden. Wird schwer, einen mit freien Kapazitäten zu erwischen. Dann muss dein Kind aber erstmal halbwegs eingestellt sein. Mit Kleinkindern ist das eh so eine Sache, aber ihr müsst euch erstmal auf die neue Situation einlassen, eine Meeeeeenge lernen und überhaupt im Alltag ankommen. Erst wenn du (bist du alleinerziehend?) und deine Familie es zu Hause halbwegs auf Reihe bekommt, kannst du nach Betreuung suchen. Das dauert. Falls ihr keinen Pflegedienst findet dann eine Begleitperson über das Sozialamt.

Ich habe es jetzt auch erst wieder in einem anderen Thema geschrieben. Du kannst dir vom Diabetologen verschreiben lassen, dass dein Kind komplett den ganzen Tag über durch einen Pflegedienst betreut werden kann. Wir haben gerade bis zu 8 Std täglich. Wenn der Pflegedienst nicht unterbesetzt ist, läuft es sehr gut. Leider haben wir häufig Ausfalltage, weil der Pflegedienst zu wenig Personal hat oder dieses ausfällt. Die Alternative bei gut eingestellten Kindern : Die Kita spielt mit, lässt sich schulen und der Pflegedienst kommt nur zu den Mahlzeiten. Oder eine ungeschulte Person, die dann natürlich noch geschult werden muss, kann dafür eingesetzt werden. 

Ich kann nur empfehlen einen Pflegegrad zu beantragen. Dann kann man auch Verhinderungspflege beantragen und bei kleinen Ausfällen jemand anderen auf das Kind aufpassen lassen. Dafür ist aber mind. Pflegegrad 2 nötig. Den mussten wir mit dem VDK erstreiten. Er bringt aber zusätzlich geldliche Entlastung z.B. ab Grad 2 auch monatlich Pflegegeld. Wir brauchen das dringend, weil ich eben noch nicht arbeiten gehen kann wegen der häufigen Ausfälle und der durchwachten Nächte.
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mibi74
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Geschlecht: Junge
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Therapieform: CSII + CGM (DIY Closed Loop Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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18 Sep. 2022 14:47 #119196 von mibi74
Hallo Delia, das ist eine Hausnummer! So leid es mir tut, so zu beginnen, aber ich weiß ganz genau in was für einer Situation du steckst. Mein Kind war damals in einem ähnlichen Alter und nach dem Sommerurlaub, den ich im Krankenhaus verbracht hatte, sollte ich wieder mit mehr Stunden einsteigen. (Von 1,5 Tagen auf 4 halbe Tage) Das war dann nicht mehr machbar und ich hatte es dabei belassen müssen. Allerdings muss ich sagen, ist das jetzt 16 Jahre her und da war die technischen Voraussetzungen noch in der Steinzeit. Das hat sich jetzt zum Glück deutlich geändert! 

Es wäre anzuraten, die gesamte Krankenzeit zu nehmen die dir zusteht. Zumindest noch einmal drei Wochen, damit du erst einmal ein Gefühl für den Alltag bekommst.
In der kannst du dann etwas ruhiger die Betreuung in Angriff nehmen.

Und dann sehe ich, dass ihr spritzt? Echt? Keine Pumpe, kein Sensor? Steinzeittherapie, wie bei mir damals? Mit 16 Monaten?
Vergib mir, aber das ist wirklich eine Hausnummer! 

Oder ist das nur falsch eingegeben? Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass das noch so praktiziert wird. 

Okay. Als erstes, wenn das so beabsichtigt ist.. mein Kind hatte mit 18 Monaten eine Insulinpumpe bekommen. Wir mussten drei Monate spritzen und das war weder mit meinem Berufsleben vereinbar, noch mit irgendwas überhaupt. Es war der Killer für unser Familienidylle. Mit der Steinzeitpumpentherapie vor 16 Jahren, änderte sich das dann schlagartig und trotzdem musste ich noch lange, lange blutig messen, weil es die Sensoren noch nicht gab. 

Du möchtest arbeiten und dein Kind soll sich gut und frei entwickeln können?
Ich empfehle dir eine Insulinpumpe, mit Sensor. Die steuert alles. Gibt Insulin ab oder unterbricht die Abgabe. Der Sensor meldet, wenn der Blutzucker in einem kritischen Bereich kommt. Sogar per Follower App in dein Schlafzimmer oder von der Krippe.

Und falls die Aussage kommt, man sollte erst mal spritzen lernen ... Dann kann ich dazu nur sagen, das sind Steinzeitansichten. Das ist gut für den Geldbeutel der Krankenkassen, aber es geht um das Kind und dessen Familie und da muss man nicht erst eine Bindungsstörung provoziert werden, die bei so jungen Kindern deutlich schneller auftreten kann, als wenn sie schon größer sind und verstehen, was mit ihnen passiert. Man es ihnen erklären kann. 

Heutzutage geht so viel, aber nur mit der entsprechenden Technik dazu. Der Diabetes bei Kleinkindern ist heute viel, viel besser zu therapieren. Sodass das Leben recht schnell wieder in gewohnten Bahnen kommen kann. Aber es kostet Mut sich mit Dingen auseinanderzusetzen und zu akzeptieren, dass so ein kleines Kästchen am kleinen Körper dran hängt. Ich kann das so gut verstehen.

So, hoffentlich habe ich dich nicht überfordert. 

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  Das war jetzt ganz schön direkt. 

Meine Schwiegereltern waren damals bei den Schulungen mit dabei. Sie hatten die Betreuung ja auch vorher schon übernommen und sind damals mit allem mitgegangen und hatten mich unterstützt. Ohne sie hätte wir das damals nicht wuppen können. Sie waren bei allen Schulungen dabei. Sie hatten uns auch mal eine Nacht entlastet, damit wir schlafen konnten.

LG Michaela
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Sie1986
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Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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18 Sep. 2022 15:09 #119197 von Sie1986
Achso, schau dich mal im Forum nach der Ypsopump um. Die ist neuerdings für Kleinkinder zugelassen. Wir haben jetzt Monate dafür gekämpft, dass wir die bekommen. 
Die regelt sehr viel alleine und man hat theoretisch eine große Erleichterung. Die läuft mit dem Dexcom G6 Sensor. 
Ihr habt noch niemals einen Sensor? 

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Cheffchen
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18 Sep. 2022 21:49 #119199 von Cheffchen
Hallo @DeliaPfy,

der Zeitplan ist sehr Sportlich, da Remision ja auch bald zuschlagen wird und damit alles über den Haufen.
Das Grosseltern das 2 Tage machen, ist mit nötiger Technik, Einweisung und Möglichkeit immer mit dir rücksprache zu halten eine möglichkeit.
Da solltest halt schauen, das eine Art behandlungsplan (BedienungsanleitungKind) wann, was, wie gemacht werden muss, dann geht das schon. Ist natürlich schwer für dich, das jetzt schon zu erstellen, da ja selber noch viel austesten musst, wie zb am besten drohende Hypo gegenwirken ob Pumpe aus oder Milch oder Traubenzucker in die Wange oder oder.
Schau das die erste woche so sehr entspannt wie möglich, dann Grosseltern einbinden.

Achte acher den Grosseltern drauf, wie später Erzieher, selbst wenn extrem tief/hoch, ruhig bleiben und bloss nicht in Panik verfallen, selbst wenn Puls auf 220, du bist der Fels und das müssen alle so sehen.

In dem Alter gibts ja nur Ypsopump oder Dana wenn KK mitspielt, das macht das leben um einiges leichter, was habt ihr denn von beiden.

Cheffchen

Nächstes Treffen 20.04.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

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Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
tslim x2 CIQ / Dexcom BYODA / xDrip / Nightscout

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KEM
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19 Sep. 2022 23:11 #119212 von KEM
Hallo Delia, 

auch wenn die Herausforderung, in zwei Wochen wieder arbeiten zu gehen, riesig erscheint, sie ist meisterbar. Vor allem, wenn es sich nur um zwei Tage die Woche handelt, bei denen die Großeltern übernehmen. Sie müssen nicht alles lernen bzw. sofort alles wissen. Solange sie wissen, was bei Hypos zu tun ist, ist für den Anfang das Wichtigste geregelt. Mahlzeiten kannst Du vorab berechnen, ein paar Stunden zu hohe Werte sind kein Drama. Die Großeltern werden sicher schnell vieles lernen. In der Remissionsphase ist auch erst einmal vieles einfacher, weil der Körper wieder mitreguliert. Ein Diabetesmanagement mit Pumpe und Sensor, idealerweise als closed loop, würde allerdings in der Tat alles (auch Deine Nächte!) viel einfacher und entspannter machen. Damit könntest Du Dir auch die Blutzuckerwert Deines Sohnes automatisch auf das Handy schicken lassen, wenn Du bei der Arbeit bist. Wenn Eure Klinik dies nicht befürwortet, würde ich wechseln. Wir haben dies vor Jahren auch sehr schnell gemacht und den Umstieg auf eine Pumpe keinen Tag bereut.

Diabetes ist ein blöder Langstreckenlauf, aber er lässt sich in den Alltag integrieren!

Ich wünsche Euch alles Gute!
 
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Sie1986
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Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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20 Sep. 2022 08:02 #119218 von Sie1986
Delia, schau mal in deine privaten Nachrichten.

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LenaD



Neuling
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Beiträge: 3

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Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2021
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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25 Sep. 2022 21:03 #119251 von LenaD
Hallo Delia,
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das eine Fremdbetreuung möglich ist. Auch in dem Alter. Unsere Kleine war 10 Monate bei der Diagnose u ist mit 13 Monaten zur Tagesmutter gegangen. Da war für uns auch noch alles sehr frisch. Wir haben eine intensive Einweisung durchgeführt u reglm Telefonkontakt mit unserer Tagesmutter. Hilfreich ist auch die Pumpe u der Sensor. Wir haben die Betreuerin aber auch auf Phasen ohne Sensor eingewiesen, da es anfangs da immer wieder Schwierigkeiten gab.
Wie bereits empfohlen notieren wir die Kohlenhydrate auf die Pausenessen. 
Auch die Großeltern haben schon nach unserer Lütten aufgepasst. Da lief es ähnlich wie oben beschrieben ab. Wenn du nähere Infos zu unseren Vorgehen haben möchtest kannst du dich gerne bei mir persönlich melden.
Wichtig ist, das du bei der Fremdbetreuung ein gutes Gefühl hast, dann geht es deinem Sohn auch gleich viel besser damit umzugehen.
VG Lena

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