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Unser Sohn aktzeptiert es nicht

MelanieS
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31 Dez. 2017 09:28 #107372 von MelanieS
Unser Sohn aktzeptiert es nicht wurde erstellt von MelanieS
Unser Sohn (wird im März 18 Jahre) hat seit 2010 Diabetes Typ 1. Anfangs lief es gut. Seit ca. 5 Jahren ist es ein Kampf . Wir haben Krankenhaus Aufenthalte, Rehabilitation und psychologische Therapien, alles versucht. Selbst ein Aufenthalt in der Intensivstation hat nix gebracht. Er möchte auch keine Hilfe, sagt er.
Wir haben es mit vielen Worten und auch schon mit ganz in Ruhe lassen versucht.
Ich kann doch nicht zusehen wie er sich umbringt! Wenn ich frag warum er nicht misst und spritzt? Bekomm ich zur Antwort "Weiß nicht ". Ich bin am Ende meines Lateins.....kann aber nicht wirklich loslassen.
Hat jemand evtl. das selbe Problem?
Freue mich über jede Antwort.
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SuSanne36
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31 Dez. 2017 10:28 #107373 von SuSanne36
SuSanne36 antwortete auf Unser Sohn aktzeptiert es nicht
Hallo Melanie,

wir hatten letztens ein ähnliches Thema:

www.diabetes-kids.de/index.php?option=co...id=77289&Itemid=2592

Kind will nicht spritzen

Wobei ich denke, das es bei Euch ein wenig anderes ist, da das Problem schon über so lange
Zeit besteht und natürlich ein anderes Alter.

Puh, eigentlich habt ihr ja schon viel unternommen und versucht, eigentlich so wie du schreibst alles.

Was vielleicht noch helfen würde, worauf du natürlich keinen Einfluss hast und im Zweifel auch keine aus dem Hut Zaubern kannst.

Eine Freundin. Diese könnte vielleicht positiv auf deinen Sohn einwirken.

Aber ich denke, das dein Einfluss als Mutter in dem Alter einfach nicht mehr greift.

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MelanieS
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Neuling
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Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
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31 Dez. 2017 10:51 #107375 von MelanieS
MelanieS antwortete auf Unser Sohn aktzeptiert es nicht
Eine Freundin hatte er auch für knapp 1 Jahr. Das hat leidet auch keinen Einfluss gehabt. Er wollte sie noch nicht mal im Krankenhaus sehen.

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monday
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01 Jan. 2018 23:06 #107390 von monday
monday antwortete auf Unser Sohn aktzeptiert es nicht
Hallo Melanie,
der Wunsch, den viele Jugendliche haben, ist so zu sein, wie alle anderen, normal sein, dazuzugehören. Das ist für Kinder mit Diabetes schon mal schwierig. Sie sind ja nun mal nicht wie alle. (Wer ist das schon?, aber diese Erkenntnis und Reflektiertheit entwickeln die meisten erst später). Da sie nicht wie alle sind, schleicht sich folglich bei Einigen die Erkenntnis ein, dass mit ihnen etwas nicht in Ordnung ist. Wie geht unsere Gesellschaft mit Dingen um, die nicht in Ordnung sind? Bei Dingen tatsächlich entsorgen.... Entsorgen kann man auch bezeichnen als- die Sorge los zu sein...

Ihr seid nun um euren Sohn berechtigterweise in Sorge. Ich denke einerseits will er genau das- umsorgt werden und andererseits will er natürlich wie alle andere Jugendlichen auch in Ruhe gelassen werden, normal sein, mit Freunden abhängen. Der Spagat, den jeder Jugendliche lernen muss. Erwachsen werden wollen und müssen und gleichzeitig noch umsorgt werden. Das Schönste an der Zeit als Jugendlicher ist doch eigentlich, dass man so vieles darf, aber noch nicht alles muss. Und selber entscheiden will, was man muss. Bzw. nichts müssen will. Rebellieren. Das ist für unsere Kinder heute mit uns als so verständnisvollen Eltern wirklich schwierig. Unsere Kinder sind von Anfang an selbstbestimmter aufgewachsen, als wir damals. Was auch gut ist, was aber auch zur Folge hat, dass sie als Jugendliche manchmal mehr Probleme haben, ihren eigenen Weg zu finden. Für Kinder mit Diabetes, ist es da wieder leichter zu rebellieren und das mit einem Riesen Effekt. Diabetesboykott. Auf Diabetes haben sie eh keinen Bock- wer hat das schon? Aber wir Eltern kommen ihnen dann mit "Geseiere" wie, "ich verstehe, dass du den Diabetes nicht haben willst" und würden alles tun, um Ihnen den Diabetes abzunehmen- das geht nur leider nicht. Und unsere Kinder wollen so etwas nicht hören- denn wir wissen nicht, wie es sich anfühlt, Diabetes zu haben und sie wissen nicht, wie es ist Eltern zu sein und das Kind leiden zu sehen und hilflos zu sein.
Das Problem ist auch, das alles was wir tun, bei den Kids das Gefühl verstärkt, nicht in Ordnung zu sein. Und der Diabetes wird zu einem immer größeren Problem, was immer mehr Raum einnimmt. Das Kind selber ist aber nicht nur Diabetes bzw. gar nicht und fühlt sich möglicherweise hinter dem Diabetes gar nicht mehr wahr genommen.
Soweit meine Gedanken dazu.Ob das nun auf euren Sohn zutrifft, kann ich nicht beurteilen, aber vielleicht hilft es dir ein wenig weiter.

Der zweite Gedanke den ich dazu hatte ist, ob euer Sohn möglicherweise eine Depression hat. Depression kann eine Folgekrankheit von Diabetes sein und ich glaube jeder 10. Diabetiker ist davon betroffen.

Hat euer Sohn vielleicht den Eindruck gehabt, dass sich alle gegen ihn verbünden? Wollte er deswegen die Freundin im Krankenhaus nicht sehen? Hat sie versucht- vielleicht sogar auf euer Anraten hin- ihn positiv zu beeinflussen?

Gruß Vera
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Luca03
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03 Jan. 2018 14:46 #107394 von Luca03
Luca03 antwortete auf Unser Sohn aktzeptiert es nicht
Hallo Melanie,
unser Sohn hatte letztes Jahr punkto spritzen auch eine absolute "Ich weiß nicht" und "hab ich vergessen" - Phase.
Auch ich war mit meinem Latein und vor allem mit den Nerven am Ende.
Die Dia-Ärzte konnten uns auch nicht im geringsten helfen.

Da blieb mir nur noch das Register Pumpe:
Das hatte er zwar ein Jahr zuvor nach einem Probetragen von 1-2 Tagen strikt abgelehnt, da er mit dem Schlauch überhaupt nicht zurecht kann ( unter uns : ich konnte es verstehen),
aber nachdem das Schulische auch in den Tiefkeller rutschte, blieb mir nur noch die schlauchlose Pumpe Omnipod ins Spiel zu bringen.

Zusammengefasst: Neue Klasse mit schlauchloser Pumpe = Neustart und die Erkenntnis, vor allem bei mir, dass das Spritzen im schulischen Umfeld ein absolutes Hindernis ist.

Heute sagt unser Sohn zum erstenmal wirklich ehrlich (vllt. hat er es auch jetzt erst selber erkannt): das Spritzen im Unterricht geht garnicht, da sind zu viele doofe Lehrer die blöde Bemerkungen machen, außerdem soll er da doch zuhören und nicht an anderes denken, also auch nicht an Diabetes...
Und vor allem in der Pause hat er keine Zeit um sich zu spritzen, da sonst die Freunde schon weitergezogen sind oder er die Pointen nicht mitbekommen hat.

Mit dem Omnipod hat er zwar auch Arbeit und muss an einiges denken, aber das kann er mehr zuhause tun und in der Schule misst er einfach per FreeStyleLibre den BZ unauffällig, gibt ihn im PDM (Handyformat) der Pumpe ein, gibt noch evtl. die KH ein, die er essen will und das PDM schlägt ihm einen Wert vor, den bestätigt er und schon ist die Grundversorgung erledigt. Damit kommt er gut über die Runden.

Das war jetzt stark vereinfacht, aber wirklich: nur damit haben wir eine Kehrwende im teufelskreis bekommen. Denn wenn die Nächte nicht perfekt sind -und das haben wir mit der Steuerung der Pumpe super hinbekommen- läuft unser Sohn an den Tagen nur noch den Werten hinterher und das meist erfolglos. das ist für alle sehr deprimierend und mir hat es jetzt gezeigt, mit dem Erfolgserlebnis (Nächte gut, Tage viel einfacher zu steuern) ist er ein viel fröhlicher Mensch geworden.

Es gibt bessere Tage und auch schlechtere, aber vllt. ist das eine neuer Weg für Dein Kind?!
Ich wünsche Euch viel Erfolg.
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Juli
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05 Jan. 2018 14:18 #107402 von Juli
Juli antwortete auf Unser Sohn aktzeptiert es nicht
Liebe Melanie, das ist auch noch nicht zum Loslassen. Nach dem Gesetz sind sie mit 18 zwar erwachsen, mental und emotional sind sie das aber noch nicht. Mit dem wenigen was du schreibst, ist da schwer was dazu zu sagen. Wie ist er sonst so drauf? Ist er ansonsten lebensfroh oder könnte da tatsächlich eine Depression dahinter stecken? Ich denke auch, dass Pubertierende, und erst recht UNSERE Kinder, einfach ganz normal sein möchten; bloß nicht merkwürdig auffallen; das geht mit Diabetes nur bedingt. Meine Tochter ist 19 und fühlt sich auf den Diabetes bezogen als ganz normaler junger Mensch. Messen und spritzen (sie trägt eine Pumpe) bekommt kaum jemand mit, der es nicht weiß. Führt natürlich dazu, dass man lange nach dem Essen spritzt, spritzt ohne vorher zu messen, ... Aber solange ihr HbA1c in Ordnung ist - was soll ich dazu sagen?
Nur ist sie auch Lichtjahre von der Intensivstation entfernt. Da hört der Spaß dann auf und ich würde glaube ich da auch keinesfalls ruhig zuschauen können ...! :(

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