Geben wir zu schnell auf?

Hallo zusammen!

Heute hat mich die I-Kraft meines Kindes angerufen, um mir mitzuteilen, dass nur noch bis Ende des Schuljahres zur Verfügung steht und das auch nur noch eingeschränkt.

Da hab ich schon erst einmal schlucken müssen, denn wir hatten uns super verstanden und sie hat das mit meinen Großen echt toll hinbekommen.
Als ich aber den Grund erfuhr, warum, da dachte ich bloß, mein Gott, ich bin so froh, dass es nur der Diabetes ist. Andere Kinder sind echt noch schlimmer dran und die wollen ja auch zur Schule gehen dürfen.

Ja es scheint so, dass es bei anderen Erkrankungen auch nicht anders läuft und da sogar die komplette Schulzeit nicht ohne I-Kraft möglich ist. Also gar niemals nicht!!!!

Jetzt werden die Karten sozusagen neu gemischt. Mal sehen was in den kommenden 3 Monaten geht und was nicht. Um meinen Sohn mach ich mir weniger Gedanken, nur was beim nächsten Ausflug passiert. Und in Sport. Die I-Kraft sagt er täte da seinen Diabetes weglaufen. Sie meinte, den anderen würde nach der 3. Stadionrunde die Zunge heraushängen. Nur mein werter Sohn würde danach noch weiterrennen, sogar rückwärts und fröhlich trällernd.(Ganz der Vater, als er noch jung war)

Mibi, hat dein Sohn ein Handy für den Notfall? Mehr braucht´s nicht. Ich denke, der hat seine I-Kraft sowieso schon in die Tasche gesteckt, was den Diabetes angeht. Der wird das managen und das ist gut und richtig so. Wahrscheinlich wird´s nur schwerer für dich zum Aushalten. Loslassen ist manchmal hardcore !!! aber enorm wichtig!

Die I-Kraft ist eher zum Alibi dort. Sie sind ja zu zweit in der Klasse. Nur hat Kind Nummero 2 von uns profitiert, weil der noch ein sehr massives Problem mit der Akzeptanz hat.
Da es sich bei der Schulform um ein Sportprofil handelt, muss ich wohl beide Augen zumachen und hoffen, dass es gut geht. Der Andre ist im normalen Schulbetrieb, und hat den ganz normalen Schulsport. Beim Tischtennis hat er sich vom Unterzucker danach über 400 und wieder in den Unterzucker gerannt. Da war die I-Mit Kraft nicht dabei. Mir bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten.
Nur was beim nächsten Ausflug passiert ... also das dürfte interessant werden!
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Als Lillith mit 15 Monaten die Diagnose bekam, war der erste Satz den unser Diabetologie zu uns gesagt hat: "Mit Diabetes kann sie hundert werden, und wenn sie will Professorin." Das ist seitdem unser Mantra, und ihr großer Bruder erzählt es auch jedem der fragt (oder nicht:lol: )
Wir sind jetzt seit 17 Monaten dabei, unser HBa1C liegt verlässlich zwischen 6 und 6,2 (Dexcom sei Dank).
Wir versuchen, uns jeden Tag aufs neue vor Augenzu halten, dass es auf jede kleine Entscheidung ankommt. Ums jetzt geht es, nicht um irgendwelche Utopien von Transplantationen oder gar Heilung - meine Meinung. Ich habe aufgehört zu hadern, schlicht weil es nichts bringt - oder doch, es bringt sogar eine ganze Menge, aber halt nur Negatives. Ihr Diabetes ist ein Teil von ihr, demnach ein Teil von uns, uns ich versuche mit ihm zu gehen, nicht gegen ihn. Letztens gelesen, fand ich so gut: "Diabetes is a lifestyle without a choice"
Das Einzige was mich stört und nervt sind Menschen, die diese Krankheit nicht verstehen (wollen) und das Gefühl, das kein Mensch (und sei er noch so verständnisvoll) begreifen kann, was für eine Wahnsinnsperformance wir als Eltern 24/7 abliefern - s***egal wie der Hb ist, keinem von uns ist es egal. Ich finde nicht, dass wir zu schnell aufgeben. Manchmal ist man vielleicht einfach nur zu erschöpft, um seine Kräfte in eine konstruktive Bahn zu lenken.

Da hab ich auch ein tolles Zitat von unserem ehemaligen Dia-Doc: Unsere Kinder könne alles werden: Profi-Fußballer, Topmodell, ja sogar Bundeskanzler. Und wenn sie´s nicht werden ... dann liegt das aber nicht am Diabetes!