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niedriger, aber konstanter BZ ab 24 Uhr ...?





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24 Aug. 2016 20:04 #102077 von
Wer kennt denn das folgende "Problem", bzw. bin ich mir mal gar nicht so sicher, ob es sich dabei überhaupt um ein "Problem" handelt? Ich beginne mal von vorne, also bei der Zeit, als wir noch keinen Libre hatten: Nachtmahl um etwa 18-18:30; Schlafen gehen um 19 Uhr und im Normalfall haben wir erst gemessen, wenn unser Kleiner munter wurde (da war er dann eh entweder zu hoch oder zu niedrig); ansonsten hat er seelenruhig durchgeschlafen bis etwa 6 Uhr morgens - aufgewacht dann immer bei einem Wert so um die 60, mal knapp drüber, mal knapp drunter, bei Stichprobenmessungen gab es bei scheinbar guter Einstellung auch keine besonderen Auffälligkeiten. Seit wir den Libre haben, sehen wir natürlich den gesamten Verlauf der Nacht und haben folgende Regelmäßigkeit entdeckt: ziemlich punktgenau zwischen 24 Uhr und längstens 1 Uhr Früh, fällt der BZ unsers Sohnes schlagartig auf etwa 60 runter, manchmal auch geringfügig tiefer und wenn wir nicht eingreifen, bleibt sein BZ auch dort, bis um 6 Uhr Früh, da wacht er dann ohnehin auf und es gibt Frühstück. Nun habe ich schon alles Mögliche ausprobiert, um diesen "Abfall" etwas weiter nach oben zu schrauben, also zumindest so weit, dass er nicht unter 70 fällt, ... keine Chance, egal was ich auch verändere, immer das gleiche "Nachtbild". Mittlerweile habe ich sogar ab 24 Uhr seine Basalrate mehr oder weniger auf 0 gesetzt, hilft auch nichts. Es ist auch egal wie hoch sein BZ davor ist, dieser Abfall ist eine Konstante. Nun meine Frage: Wer kennt dieses Phänomen? Gibt es Kinder bei denen die Nacht auch so läuft? Er schläft übrigens wunderbar bei diesem Wert, es ist eher so, dass er dann unruhig schläft, oder aufwacht, wenn eine Nacht mal ausnahmsweise anders verläuft. Hab mir schon mal überlegt, meinen BZ zu dieser Uhrzeit zu messen, da ich tendenziell auch einen eher sehr niedrigen BZ habe - und wozu auch sollte dieser während des Schlafes höher sein? Bitte um Eure Erfahrungen, danke, Sabine

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Joa
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24 Aug. 2016 23:21 #102079 von Joa
Hallo Austria,

wie Du es beschreibst, hat Euer Kleiner noch eine recht ordentliche Eigenproduktion des Insulins am Start, da sonst der Wert nicht auch mit 0 (Null) Insulin im Nachtverlauf auf 60mg/dl abrutschen könnte. Marker dafür ist das C-Peptid als Laborwert.
Grundsätzlich ist ein BZ um 60mg% ein Normwert für Nichtdiabetiker und für Diabetiker, deren Eigenproduktion den basalen Bedarf im Nachtverlauf abdecken kann.

Klinisch gilt ein arterieller 50er Wert und ein venlöser 40er Wert als Hypoglykämie, da das Gehirn eine Versorgung mit arterliell 50mg/dl benötigt um davon den Eigenverbrauch decken zu können, was im Bluttransfer dann ca. -10mg/dl ausmacht. Den BZ auf einen Wert einzupegeln, der nicht unter 70mg/dl liegt ist sinnvoll, sobald die Eigenproduktion auch basale Mängel zeigt.
Wenn der Sohn keine Hyposymtome zeigt und seelig durchschläft denke ich, dass soweit alles in Butter ist. :-)

Gruß
Joa

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25 Aug. 2016 19:56 #102084 von
Hallo Joa,
an Eigenproduktion habe ich schon gedacht, aber das jetzt WIEDER nach über 1,5 Jahren DM? Aber wahrscheinlich ist es bei DM auch wie beim Lotto: Alles ist möglich; ich vermute aber eher, dass unser Mini, der den ganzen Tag über 12 Stunden glaubt, er muss in Dauerbewegung sein: Radfahren, Fußball, laufen, Trampolin, schwimmen, ..., dann evtl. in der Nacht verspätet von dieser vielen Bewegung "profitiert" - ist irgendwie nur sehr schwierig zu handeln und ich dachte es gibt vielleicht Eltern, die das auch kennen und Erfahrungen damit haben. Er ist wirklich so aktiv, dass wir auch viele Tage haben, an denen ich ab Mittag kein Essen mehr spritzen muss, und das liegt mit Garantie nicht an einer Eigenproduktion, denn bei Regenwetter, wenn wir mal nicht rauskönnen, passen die Basalraten und Essensboli optimal; Aber ich denke mir mittlerweile auch: da er überhaupt keine Hyposymptome zeigt, scheint es schon so zu passen; ist halt immer nur ein bisschen ein blödes Gefühl zu wissen, dass er relativ lange so grenzwertig unterwegs ist; lg, sabine

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Joa
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26 Aug. 2016 08:29 - 26 Aug. 2016 08:43 #102086 von Joa
Hallo Sabine (die ich überlesen hatte),

austria schrieb: Hallo Joa,
an Eigenproduktion habe ich schon gedacht, aber das jetzt WIEDER nach über 1,5 Jahren DM?

lässt sich recht einfach verifizieren. Einfach mal das C-Peptid beim nächsten Labor mitbestimmen lassen?
Ist das zuvor mal gecheckt worden? Ansonsten gibt es eine nicht unerhebliche Anzahl von Typ-1ern, die auch nach Jahrzehnten noch Restmengen an Eigeninsulin beisteuern können. Nicht viel, aber immerhin.

Wenn dann noch Hyperaktivismus ;) beim Zwerg dazu kommt, schlägt das nicht nur auf die Glykogenspeicher durch, die sich stärker leeren können, sondern insbesondere die Mitochondrien, die Verbrennungsöfen der Zellen, vermehren sich beträchtlich (bei Sportlern ein Trainingseffekt), so dass die Zellen auch freie Fettsäuren und Glucose erheblich effektiver, bei gleichbleibender Insulindosis verbrennen.

Gegen Glykogenspeicherleerungen der Muskulaturzellen hilft regelmäßiges nachlegen von Treibstoff in Form von KH während der Leistungphasen. Um über die Nacht zu stabilisieren wäre es dann mal mit einem ordenlichen Stück leckeren Käse als Betthupferl zu probieren. FPE beschäftigen die Mitochondrien und hemmen die Glucoseverbrennung. B)

Die Mitochondrien ihrerseits haben auch noch nach Phasen hoher Aktivität eine mehrstündige Nachbrennphase, in der auch ohne zusätzlich Insulinwirkung insbesondere Fettsäuren verbraten werden, was dann wieder im Nachgang die Fettsäurenhemmung der Glucoseverbrennung abbaut.

Nicht verbrannte Fettsäuren führen ihrerseits zur Insulinresistenz/Glucoseverbrennungsresistenz, was bei zu niedriger Basalratendefinition ein wesentlicher Faktor ist, der zu einer schwer ausrechenbaren Therapie und kurvigen Verläufen führt.

Gruß
Joa
Letzte Änderung: 26 Aug. 2016 08:43 von Joa.

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