Schwerbehindertenausweis

Meine Tochter hat mich vor einigen Tagen gefragt, warum sie einen Schwerbehindertenausweis hat. Kurz zu meiner Tochter, sie hat seit Juli 2010 Diabetes Typ 1 (geb. August 2006) keiner in der Familie hat oder hatte Diabetes weder Typ 1 oder 2.. Sie geht seit Oktober 2010 ins Kinderballett, seit September 2013 macht sie bei einem Lauftraining mit. Zudem macht sie noch in einer Akrobatikgruppe (Voltigiergruppe) mit, außerdem geht sie momentan in die 3. Klasse.
Sie ist in ihrer Schulklasse voll integriert und keiner sieht ihr ihren Diabetes an. Ihre Frage war dann warum sie diesen Ausweis hat, sie ist ja nicht behindert und schon gar nicht schwerbehindert, sie sei ja in der Schule flinker als manche "ohne Schwerbehindertenausweis". Hat jemand ähnliche Erlebnisse oder Erfahrungen ?

Hallo,

änliche fragen kommen.
Antworten kommen sehr auf das kind an.
- Damit Kostenfrei Bus fahren kannst als ausgleich weil so oft zum Doc musst.
- Damit Mama/Papa Geld vom Staat bekommen zum ausgleich.
- weil einige Kinder damit leider große Probleme haben und die halt nicht bei jeden das extra Prüfen können.

Also wir konnten das mit änliche Antworten bis jetzt ganz gut klären aber ist halt noch unter 10.

Cheffchen

Sehe ich ähnlich wie Cheffchen, es kommt auf Kind und Situation an. Grundsätzlich finde ich es für das betroffene Kind ebenso wie für seine Freunde oder deren Eltern vergleichsweise leicht zu verstehen, dass ein DM einen großen Zusatzaufwand darstellt. Das kann man meist gut erklären, wenn man kurz den eigenen Alltag erläutert. Der Aufwand wird durch bestimmte (staatliche) Maßnahmen ausgeglichen.
Manchmal, kann man noch hinzufügen, stellt der Diabetes nicht nur Zusatzaufwand dar, sondern schränkt ein Kind bei der Freizeitgestaltung ein, "behindert" es also.
Natürlich wissen wir um die kontroverse Diskussion über den Ausweis - die wir den Kindern nicht auch noch aufhalsen wollen. Deshalb sollten wir sie davor schützen, sich verteidigen zu müssen - bloß wie geht das?
Ralf

Eine Behinderung hat jeder, bei dem etwas nicht so funktioniert, wie es sollte. Dadurch wird der- oder diejenige daran gehindert ein einfaches Leben (ohne Hilfsmittel) zu führen. Manche Behinderungen kann man der Person ansehen. Andere nicht. Andere sieht man nur durch die Hilfsmittel, z.B. wenn jemand eine Brille trägt. Manche Behinderungen kann man mit Hilfen ausgleichen. Andere nicht.
Jeder, der eine Behinderung hat, hat es im Leben etwas schwerer, als Menschen ohne Behinderung. Man muss Medizin nehmen, braucht für manche Dinge länger oder muss daran denken, dass man alles beachtet, was mit der Krankheit/ Behinderung zusammenhängt. Man muss öfter zum Arzt. Das alles kostet Zeit und macht das Leben manchmal anstrengend. Manche Menschen mit Behinderung schaffen das gut und merken gar nicht, dass sie behindert sind, andere sind auch mal traurig und wollen lieber so sein wie die Leute ohne Behinderung.
Damit das für alle Menschen gerecht ist, gibt es für die Arbeit, die man ducrh die Behinderung hat, bestimmte Sachen, die einem das Leben mit der Behinderung dann wieder leichter machen.
So oder teilweise so könnte eine Erklärung aussehen. Aber wie schon die Anderen geschrieben haben, muss man da von Kind zu Kind sehr aufpassen und das können am Besten die Eltern selber meist einschätzen.
Gruß Vera

Hallo,
unsere Sohn ist 13J. wir haben einen Ausweis zuhause in der Schublade liegen. Kann man immer gut brauchen wenn es um:
-Bus- und Bahnfahrten hier ist was Kennzeichen und die zusätzliche Wertmarke wichtig!
-Einkommenssteuererklärung hier kann man einen pauschalen Freibetrag ansetzen
-hier und da mal vergünstigter Eintritt
immer entscheiden ist welchen Einstufung (Buchstabe) und wie viel Prozent man angerechnet bekommen, wir haben ein H Kennzeichen und 50%.
Für die Schule brauchen wir keinen, warum auch.
Gruß und viele gute Werte
Stephan
wa

Hallo,

meine Tochter hat keinen. Einfach, weil wir am Anfang dachten, sie ist nicht behindert (ist sie ja auch nicht).

Im Laufe der Zeit haben sich aber viele Einschränkungen herausgestellt.

Sei es jetzt beim Thema Wartezeit bei der Ausweisbeantragung. Die liegt derzeit in München bei mehreren Stunden. Das hält meine Tochter aber über Stunden (und man darf die Räumlichkeiten nicht verlassen) nicht aus.

Hätte sie einen Schwerbehindertenausweis, dann könnten wir sofort dran kommen.

Im Bus könnte sie kostenlos mitfahren, bei vielen Veranstaltungen könnte eine Begleitperson (die sie braucht) kostenlos mit rein.

Also ich würde sagen, die Vorteile wiegen die Nachteile komplett aus.

Jetzt ist sie 12 und es gibt niemanden mehr, der uns bei der Beantragung unterstützen würde.

Seid froh, dass Ihr ihn habt.

LG Lili

Danke für dein Rückinfo
stört euch einfach nicht an dem Wort "Schwerbehindert" das ding heißt halt so, keiner ist hier schwerbehindert weil er DM hat.
Warum Wartezeit? wir haben nur die ärztlichen Atteste eingeschickt, mussten auf kein Amt selber gehen. Hatten sogar beim Ersten Ausweis Merkzeichen „B“ erhalten, jetzt aber nur noch H.
LG

LG

Hallo Lili,

den Ausweis beantragt man einfach mit einem Formular, welches man beim Versorgungsamt hier in München bekommt. Ich denke mal, das der sogar Online zufinden ist. Wir haben den Antrag auf den Ausweis 2013 auch ganz allein gestellt und ohne Probleme sofort bekommen. GdB 50 % mit Merkzeichen "H". Das Formular auszufüllen sollte nicht die Hürde sein.
Zum Thema Wartezeitverkürzung beim Bürgeramt: dort haben wir trotz Ausweis fast 3 Stunden gewartet, weil halt alle Leute mit kleinen Kindern und Schwerbehinderte allgemein bevorzugt werden. Die Eintrittsermäßigung hält sich ebenfalls in Grenzen bzw. wird eher beim Merkzeichen "B" gewährt.

Lieben Gruß