Diabetes, Zöliakie, Weizen & Co.
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ich hab gestern von meiner Freundin ein Buch in die Hand gedrückt bekommen mit der Aufforderung "Lesen!". Ok :blink:
Hab schon lange kein Buch mehr gelesen, und der Titel ließ mich so ein bisschen Augenrollen, weil ich weiß, dass das sehr kritisch beleuchtet wird. Ich weiß aber, dass meine Freundin seit vielen vielen Jahren Probleme mit den Nasenschleimhäuten und Durchfall, Bauchweh hat. Es hieß, es sei das Reizdarmsyndrom, Antikörper (Transglutaminase und Gliadin, was bei unseren Kindern auch immer wieder getestet wird) waren keine vorhanden. Nun hat sie dieses Buch gelesen und beschlossen, das mal halbernst zu nehmen und einfach mal glutenfrei zu essen. Ergebnis nach 6 Tagen: Tag 2-3 Kopfschmerzen, ab Tag 4 null Symptome mehr, nichts. Sie hat konsequent alles aus der Küche verbannt und auf Mandelmehl, Kokosöl, Kichererbsenmehl und Kokosmehl umgestellt. Käsekuchen und die Cookies waren total lecker.
Nun steht in diesem Buch auch einiges über Typ 1 und Zöliakie, die häufige Vergesellschaftung der beiden, auch ein Typ 2 wird häufig von allen Seiten beleuchtet. Allerdings wird dort auch ganz leise die Vermutung angesprochen, dass sowohl Zöliakie als auch ein Typ 1 sowie diverse andere Autoimmunkrankheiten, auch SD-Problematik war dabei, eventuell durch einen Konsum von Gluten von gentechnisch veränderten Getreidesorten zurückzuführen sei?
Man versucht ja eh rauszufinden, wo die Fäden zusammenlaufen und hat aber nie irgendwas gefunden, das auf alle zutrifft (mal wars die Kaiserschnittrate, mal wars kein Stillen ...) , aber Getreide trifft auf uns alle zu? Bei manchen ist eine AK-eindeutige Zöliakie dabei, bei anderen nicht. Manche Zöliakiebetroffene haben Typ 1, andere (noch) nicht.
Ich las hier mal dass die Zahl der Kinder mit Typ 1 steigt. Seit wann genau? Und seit wann genau wird Getreide gentechnisch verändert?
Es geht um die "Weizenwampe", grundsätzlich gehts um (Hochleistungs-)Getreide, den glykämischen Index auch bei glutenfreien Produkten wie Mais, Reis, Kartoffeln und Tapioka, Insulinresistenz bei beginnendem Typ 2 und warum viele Menschen immer dicker werden.
Gibt es da Studien, Erkenntnisse, die ich wieder verpasst habe? Uns hilft das nicht mehr, aber vielleicht den Generationen nach uns oder auch den Geschwisterkindern?
Erschreckenderweise hat mein Sohn (bisher stoffwechselgesund) einen Insulinspiegel knapp unter dem oberen Grenzwert.
Er hat außerdem eine SD-Unterfunktion, hohe Cholesterinwerte, hat deutliches "Bauchfett" und seit ungefähr 3 Jahren wachsende Brüste. Er hat auch öfter mal Bauchweh und Durchfall :blink: Die Endokrinologin war ja der Meinung, es sei alles top - und auf meine Frage nach glutenreduziert oder auch -frei, das sei alles nur Quatsch.
Und wenn ich nun da lese:
Weizenkohlenhydrate -> hoher Insulinspiegel -> Fettansatz am Bauch -> Insulinresistenz (er liegt 0,2 Punkte unter dem obersten Grenzwert) -> noch mehr Bauchfett -> Bildung des Hormons Leptin erhöht -> Östrogenüberschuss auch beim Mann -> Brustwachstum. Zusätzlich hin und wieder Blähungen, Bauchweh, und Durchfall plus eine Schwester mit Typ 1 ... aaaaaaaaah
Und nun?
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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zum Thema Weizen usw. gab es kürzlich einen, wie ich fand, sehr brauchbaren Beitrag in einem der "Anhängsel" der öffentlich rechtlichen Sender (glaube, es war 3SAT, aber beschwören, kann ich's nicht).
Jedenfalls wurde dort auch auf dieses "Weizenwampe"-Buch (ich war vor wenigen Wochen auch mal kurz davor es zu kaufen) kurz eingegangen und deutlich darauf hingewiesen, dass der Weizen, den wir alle essen, nicht in dem Sinne, den man allgemein unter Gentechnik versteht, gentechnich verändert ist. Er ist lediglich durch Züchtung verändert worden (Körner größer, mehr Körner pro Ähre, mehr Halme pro Quadratmeter und kürzere Halme, weil die weniger anfällig für Regen und Wind sind), durch geschickte Kreuzung, wie Menschen es machen, seit sie vor etlichen Jahrtausenden den Landbau entdeckt haben.
Auch der Weizen in den 50ern (die ja in dem Buch - habe mal reingeschaut - als noch gesunde Zeit besungen werden, als hätte es damals keine Dicken gegeben... Superdicke gab es wahrscheinlich kaum, aber das Schönheitsideal lag 10-20 kg über dem Heutigen, außerdem haben sich die Menschen deutlich mehr bewegt) hatte schon hunderte von Jahren nicht mehr viel mit dem Weizen zu tun, den die alten Römer gegessen haben und wahrscheinlich auch nicht so viel mit dem von 1900. Gezüchtet wird seit eh und je.
Es mag wohl sein, dass sich der Weizen dabei nach und nach zu etwas verändert, was uns tatsächlich nicht mehr gut tut, nur "Gentechnik" ist hier ein irreführendes Wort. Und es liegt der Verdacht nahe, dass es ganz gezielt eingesetzt wird, da es allgemein negativ gelegt ist.
Ja, das wollte ich nur anmerken. Das Buch habe ich dann doch nicht gekauft, weil ich es - soweit ich das beim kurzen Drüberlesen beurteilen konnte - leider sehr reißerisch fand und den Eindruck bekam, dass sich der Autor nur soweit an Fakten hält, wie sie ihm in dem Kram passen und sobald dies nicht mehr der Fall ist, er einfach seine eigene "Wahrheit" erfindet.
LG Heike
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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marielaurin schrieb: Und wenn ich nun da lese:
Weizenkohlenhydrate -> hoher Insulinspiegel -> Fettansatz am Bauch -> Insulinresistenz (er liegt 0,2 Punkte unter dem obersten Grenzwert) -> noch mehr Bauchfett -> Bildung des Hormons Leptin erhöht -> Östrogenüberschuss auch beim Mann -> Brustwachstum. Zusätzlich hin und wieder Blähungen, Bauchweh, und Durchfall plus eine Schwester mit Typ 1 ... aaaaaaaaah
Und nun?
Der Titel ist schon reißerisch, der Inhalt aber m.E. trotzdem nachdenkenswert, wenn auch streckenweise sehr populistisch, halt im Stil amerikanischer Ratgeberbücher verfasst.
Aus Deutschland gibt es ein Buch mit einem nicht minder reißerischen Titel "Menschenstopfleber", das inhaltlich in dieselbe Richtung geht, das Problem aber nicht ausschließlich am Weizen, sondern am hohen Kohlehydratekonsum allgemein festmacht. Im Unterschied zur "Weizenwampe" sind die medizinischen / ernährungsphysiologischen Erklärungen in dem diesem Buch sehr tiefschürfend und wissenschaftlich und absolut nicht reißerisch.
Ich habe die Bücher in umgekehrter Reihenfolge gelesen und fand dann "Weizenwampe" etwas flach und reißerisch.
Was nun?
Ich lebe nach dem Credo: Alles in Maßen - und habe (mein Mann auch) den Kohlehydratekonsum eingeschränkt und statt dessen den Gemüsekonsum ausgeweitet. Meine nicht erklärbaren erhöhten Leberwerte haben sich innerhalb eines Jahres normalisiert (kann selbstverständlich auch andere Ursachen haben) und ich habe 4 kg abgenommen und mein Vorschwangerschaftsgewicht erreicht.
Da ich keine anderen medizinischen Probleme habe, die ich irgendwie mit Gluten in Verbindung bringen würde, sehe ich auch keinerlei Veranlassung Gluten/Weizen komplett zu meiden. Von so absoluten Ernährungsgeboten ohne medizinischen Grund halte ich persönlich nichts. Ich möchte nicht auf irgendwas prinzipiell verzichten.
Aber ich versuche jetzt schon im geheimen bei meinem Sohn mehr Gemüse auf den Teller zu bringen und die KH etwas zu reduzieren. Das läuft nicht mit Überzeugung, sondern nur über den Geschmack, was gar nicht so einfach ist. Natürlich liebt er Nudeln, Pommes, Pizza und kann gut auf Gemüse verzichten. Ich versuche es halt immer wieder mit neuen Rezepten, die ich nicht groß ankündige und manchmal schmeckt es ihm dann auch
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Tonja schrieb: Da ich keine anderen medizinischen Probleme habe, die ich irgendwie mit Gluten in Verbindung bringen würde, sehe ich auch keinerlei Veranlassung Gluten/Weizen komplett zu meiden.
Bei Sina warten wir ja noch auf die neuen AK-Werte, aber auch sie hat Probleme, die man sowohl Gluten als auch Histamin zuschreiben könnte, ihre AK waren immer negativ, jetzt hab ich in diesem Buch von "latenter Zöliakie" gelesen, d.h. typische Symptome ohne AK, die nach Verzicht auf Getreide verschwanden. Termin in der Gastroenterologie ist in 4 Wochen.
Ohne Veranlassung würde ich das wohl auch nicht machen. Dennoch kann man ja die Ursache suchen, wenn man irgendwelche Probleme hat. Ich hab z.B. welche. Um die kümmert sich am Freitag eine Endokrinologin, es geht um Übergewicht, das ich ja auch mit Weight Watchers nicht in den Griff bekomme (warum konnte mir keiner sagen), um meine seit vielen Jahren bestehende und vermutlich unterversorgte Schilddrüse, um ein PCO, das die Androgene hochpusht und Frauen zur Vermännlichung bringt, um extreme Regelschmerzen, um eine üble Insulinresistenz, die mit Sicherheit Metformin nach sich zieht und der DM 2 ist nicht mehr weit ... Wenn ich das nun weiter spinne, kann ich mir vielleicht Metformin sparen, wenn ich meinem Körper nicht diese schnellen KH und den dauernden Insulinspiegelanstieg zumute. Ich habe im Schnitt vorher mit Getreide 1500kcal zu mir genommen und habe eher langsam aber stetig zugenommen als dass es stehenblieb.
Laut der Aussage des Buches habe ich bei mir also schon eine Ursache für die Insulinresistenz. Fein. Also muss das schnelle Zeug raus.
Heute ist Mittwoch und ich habe Sonntag das letzte Getreide gegessen und komme aber auch auf über 1500kcal täglich, nur ohne Getreide und geringeren glykämischen Index und vermutlich mit weniger Insulinausschüttung. Ich hatte heute früh 4,2kg weniger auf der Waage, drei Tage! Wie geht denn sowas? Ich habe kein Blubbern mehr im Bauch, ich kann schlafen ohne nachts mehrfach wach zu werden, ich kann schlafen ohne Bauchkrämpfe zu bekommen. Ich muss morgens nicht mehr 5x zur Toilette. Kann mir das jemand erkären? Nach diesen paar Tagen? Wenn das so bliebe, haben es viele Ärzte in 14 Jahren nicht geschafft, mich darauf hinzuweisen, dass es auch am Getreide liegen könnte, sondern immer noch draufgehauen mit "Essen Sie Vollkorn". Bei uns kommt seit Sinas Geburt nix anderes auf den Tisch.
Meine Frage oben bezog sich aber eher auf den Zusammenhang zwischen DM 1 bzw. Zöliakie und des vor Manifestation vorangegangenen Glutenverzehrs.
Und wenn ich mal so drüber nachdenke, gab es bei uns verdammt viel Vollkorn. Wobei Sina auch reichlich Milchbrötchen früher gegessen hat, Getreide war bei uns neben Obst Nr. 1 in der Ernährung. Sina hat nie gut zugenommen und lag immer an der Grenze zum Untergewicht, da macht man sich doch keine Gedanken, dass das irgendwie schädlich sein könnte und ist froh, wenn das Kind noch den Vollkornkeks isst, muss ja mal was drankommen ans Kind. Kam aber nie. Außer einem DM 1.
Gibt es irgendwelche Informationen zum Glutenverzehr in Bezug auf den Ausbruch von DM 1 oder Zöliakie?
Kann ein Zusammenhang bestehen zwischen einer sagen wir unentdeckten, weil unproblematischen Glutensensibilität, die bei weiterem Fortbestehen das Immunsystem so fehlleitet, dass es die Betazellen angreift?
edit: Hab grad Google befragt und das hier gefunden: www.rigshospitalet.dk/english/department...enesis-diabetes.aspx
Ich muss mir aber noch diverse Wörter übersetzen, so ganz hab ich's nicht verstanden, geht aber offenbar in eine ähnliche Richtung ...
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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Bei mir hatte das gar nix mit Diabetes zu tun. Ich habe für mich festgestellt, dass mir Brot, Brötchen & Co. einfach nicht guttun. Weniger wegen Bauchschmerzen, sondern wegen dem Auslösen von Fressattacken. Wenn ich beim Frühstück mit Brötchen beginne, dann höre ich den ganzen Tag über nicht mehr auf rumzufr***en, hab dann natürlich ein Völlegefühl und bin aufgebläht.
Deshalb hatte ich mich mit Low Carb beschäftigt und bin dabei über "Weizenwampe" gestolpert. Ich finde das auch alles sehr einleuchtend und für mich ist eigentlich der eine Satz "Gehen sie getrost an jedem Bäcker vorbei - der kann nichts für sie tun!" im Kopf geblieben. Denn genau so ist es.
Ich benutze seit einiger Zeit kein Weizenmehl mehr; denn da ist mal unumstritten gar nix mehr drinnen, was der Körper so gebrauchen könnte. Meine Kinder finden jetzt die Dinkel-/Vollkornmehlvariante nicht so dolle ... das Gebackene wird alles fester. Ich find das nicht schlimm und denke, da muss ich einfach noch ein bisschen mit rumexperimentieren.
Meine Brötchen backe ich schon lange selbst ... allerdings aus Haferflocken und Quark; das hat jetzt aber eher was mit meiner Abnehmmethode zu tun. Aber damit geht´s mir wesentlich besser, ich habe keine Heißhungerattacken, sondern schaffe es relativ locker einfach nur zu den Mahlzeiten zu essen. Was ja dann auch wieder etwas mit dem Insulinspiegel zu tun hat. Leider nehme ich dabei nicht mal eben 4 kg in einer Woche ab ... wäre zu einfach, um bei mir zu funktionieren! :whistle:
Also kurz und knapp: Ich denke nicht, dass es ganz gluten- oder getreidefrei sein muss; das ist mir persönlich zu extrem und deshalb für mich nicht umsetzbar. Aber ich denke schon, dass man genauer hinschauen sollte bei dem, was man so einkauft. Ich habe da aber z. B. auch ganz arg die Konervierungsmittel derzeit im Auge. Kann ja jetzt auch nicht wirklich gesund sein ...
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darf ich interessehalber eine Frage stellen: Wie sind die genannten Rezepte denn so? Beruht die (mögliche) Gewichtsabnahme allein darauf, dass man keinen Weizen mehr isst oder letztendlich doch eher auch Kalorienreduzierung?
Letzteres ist mir (leider) schon bei anderen Büchern über die verschiedensten Ernährungskonzepte aufgefallen: vorn wird versprochen, "ohne Hungern, ohne Verzichten..." und wenn man dann mal einen genaueren Blick auf das wirft, was man da essen soll, dann stellt man oft fest, dass es am Tag so 1500-1600 kcal gibt, Sport und natürlich meist keinerlei Naschkram.
Wenn es mir gelingen würde 500 kcal pro Tag einzusparen, täglich Sport zu treiben und überhaupt ganz aufs Naschen zu verzichten, würde ich ziemlich sicher abnehmen. Es gelingt mir nicht, jedenfalls nicht länger als ein paar Tage.
In letzter Zeit backe ich auch wieder öfter selber Brot oder Brötchen. Der Hit bei den Kindern ist gerade ein Kartoffelbrot aus Dinkelvollkronmehl (leider etwas teuer), Haferflocken (zum Glück billig), Kartoffeln (eher billig, aber aufwendig, da sie gekocht, gepellt und verstampft werden müssen) und verschiedenen Körnern. (Quark werde ich auch mal probieren)
Dass es mich satter/ länger satt macht als "normales" Brot konnte ich bisher leider nicht feststellen, aber immerhin sind keine "komischen" Zusatzstoffe drin.
Low Carb habe ich auch mal probiert. Leider ging es mir damit nicht gut. Da litt ich nicht 2-3 Stunden nach dem Essen wieder unter Hunger, nein, ich wurde überhaupt gar nicht erst satt, hatte ständig das Gefühl, dass mir etwas fehlt.
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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meine Tochter hat Zöliakie und insofern muß ich mich zwangsläufig mit glutenfreier Ernährung beschäftigen. Ein Großteil der Woche essen wir seitdem aus Gründen der Vereinfachung ebenfalls glutenfrei. Für uns, die nicht an Zöliakie leiden, hat das zu keinerlei Veränderungen in Bezug auf Wohlbefinden oder Gewicht geführt. Freiwillig würde ich niemals auf Gluten verzichten. Gerade wenn man außerhalb isst, ist es sehr schwierig die Hygiene einzuhalten.
Vor kurzem gab es einen sehr interessanten Beitrag bei Quarks und Co. zum Thema "Lebensmittelunverträglichkeiten". Der ist vielleicht noch in der Mediathek anzuschauen.
Wenn ich sehe, wie gefüllt die Regale in den Supermärkten mit glutenfreien Produkten sind, dann ist es angesichts der geringen Quote der Zöliakiepatienten offenbar im Moment ein netter, lukrativer Markt.
LG
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Wenke schrieb: Beruht die (mögliche) Gewichtsabnahme allein darauf, dass man keinen Weizen mehr isst oder letztendlich doch eher auch Kalorienreduzierung?
Bei dem Brot aus Mandelmehl hat eine Schnitte (die aufgrund der fehlenden Hefe viel kleiner aber komprimierter ist als anderes Brot) 10g KH, das entspricht ungefähr einer kleinen Schnitte anderem Brot, ist also nicht Low Carb oder so. Macht aber viel satter als anderes Brot. Komisch eigentlich.
Es geht bei einer GewichtsZUnahme eher um Anstieg des Blutzuckers -> Insulinausschüttung -> Insulinresistenz bei jahrelangem Blutzuckeranstieg durch Getreideprodukte, da deren GI höher ist als ein Snickers beispielsweise -> Insulinresistenz ist verantwortlich für eine Gewichtszunahme und die Bildung von Fettablagerungen (so die Theorie)
Also ich habe in der letzten Woche nur geringfügig weniger kcal zu mir genommen als mit Brot/Getreide, ich hab schon sehr viel gegessen. Bin mittlerweile bei 5,3 kg Abnahme. Das habe ich bisher noch nichtmal mit Fasten geschafft - und mir geht es super, mein Bauch war die ganze Woche sehr ruhig, ich hatte null Blähungen, keine häufigen Toilettengänge wie sonst, alles supi. Erstaunlich, hätte ich nie gedacht. Der Endokrinologe wird mein Blut nun auf Zöliakie testen und sprach von einer möglichen Glutensensitivität, d.h. dass es Zöliakie-ähnliche Symptome gäbe ohne Gliadin- und Transglutaminase-AK zu haben. Meine hohen Insulinwerte will er erst in 8 Wochen wieder testen und bittet bis dahin um getreideloses Essen. Jap, kann er haben.
Wenke schrieb: und wenn man dann mal einen genaueren Blick auf das wirft, was man da essen soll, dann stellt man oft fest, dass es am Tag so 1500-1600 kcal gibt, Sport und natürlich meist keinerlei Naschkram.
Offenbar gehörst du zu den Glücklichen, deren Stoffwechsel halbwegs vernünftig funktioniert. Meiner tut das nicht. Ich habe zu Weight Watchers Zeiten kcal gezählt, wochenlang. Und kam an keinem einzigen Tag über 1200kcal. Damit hab ich 600g in 16 Wochen zugenommen. Sport mach ich nicht wirklich und nein, es gibt und es gab aber auch vorher keinen Naschkram, ich wollte ja nicht noch dicker werden.
Wenke schrieb: Dass es mich satter/ länger satt macht als "normales" Brot konnte ich bisher leider nicht feststellen, aber immerhin sind keine "komischen" Zusatzstoffe drin.
Zusatzstoffe raus ist doch schonmal super. Länger satt macht Getreide offenbar wirklich nicht.
Witzigerweise, also hätte mir das jemand vorher erzählt, ich hätte ihm das nicht geglaubt, habe ich ohne Getreide überhaupt gar kein richtiges Hungergefühl mehr. Ich vergesse Essen, das ist mir noch nie passiert! :blink:
Kleiner Auszug aus dem Buch, sinngemäß: Gliadine regen den Appetit an, weil sie das Sättingungshormon Leptin blockieren und somit eine Sättigung nicht lange anhält.
Kann ich bestätigen, bis vor einer Woche konnte ich mir ein Leben ohne Brot, Nudeln und Co. nicht vorstellen, ich hatte Dauerhunger. Hab nie viel davon gegessen, aber es gehörte einfach dazu, für mich war das sonst keine vollständige Mahlzeit.
Wenke schrieb: Low Carb habe ich auch mal probiert. Leider ging es mir damit nicht gut. Da litt ich nicht 2-3 Stunden nach dem Essen wieder unter Hunger, nein, ich wurde überhaupt gar nicht erst satt, hatte ständig das Gefühl, dass mir etwas fehlt.
Richtig, hatte ich auch. Ich hatte Kopfschmerzen, ich war unendlich müde, ich war fix und fertig. 2 Tage. Und entsetzt, was der Verzicht auf eine Nahrungsmittelgruppe mit mir anstellt. Das war für mich reiner Entzug. So wurde das auch beschrieben, es gibt Entzugserscheinungen. Ja sag mal, Getreide ist doch keine Droge! Aber offenbar hatte mein Körper ein Problem damit, als ich es ihm entzog. Und mit solchen Reaktionen habe ich ein Problem.
Und auch heute hatte ich ein Riesenproblem. Gestern bei der Grillparty Couscoussalat gegessen, 2 Löffel, also keine große Menge. Heute ganz früh Bauchkrämpfe als wenn mir jemand mit der Rasierklinge durch die Därme geht, dann Toilette. Das war durchschlagend, meine Herren. Und für mich eindeutig, dass Getreide in jeder Form grad nicht der Bringer ist hier.
So, bleibt die Frage ob Gluten/Getreide irgendwas mit der Entstehung eines Typ 1 zu tun haben könnte.
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Nicht nur Fettablagerungen, auch Fetteinlagerungen ... :whistle:marielaurin schrieb:
Es geht bei einer GewichtsZUnahme eher um Anstieg des Blutzuckers -> Insulinausschüttung -> Insulinresistenz bei jahrelangem Blutzuckeranstieg durch Getreideprodukte, da deren GI höher ist als ein Snickers beispielsweise -> Insulinresistenz ist verantwortlich für eine Gewichtszunahme und die Bildung von Fettablagerungen (so die Theorie)Wenke schrieb: Beruht die (mögliche) Gewichtsabnahme allein darauf, dass man keinen Weizen mehr isst oder letztendlich doch eher auch Kalorienreduzierung?
Interessant dazu die Information, letztens in der Dorf-Schule, dass das Down-Regulationsverhalten der Insulinrezeptoren der Fettzellen deutlich langsamer/geringer ausfällt als z.B. bei der Muskelzelle.
Da stark KH-lastige Ernährung mehr Insulin benötigt, als die gleiche Kalorienmenge aus z.B. Fett/Eiweiß, die nur etwa 1/3 bis 1/4 des Insulinbedarfes hat, verschiebt sich bei hohen Insulinspiegeln die Nutzung der Glucose stärker auf die Fettzellen (Einlagerung) als auf die Muskulatur (Verbrennung).
Auch brauchen KH mit hohem GI deutlich mehr Insulin als langsame KH.
Gruß
Joa
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Eigentlich werden die als "schuld" genannt und nicht pauschal Gluten, so wie es gang und gäbe ist ... also, da nehme ich die Zöliakie jetzt mal aus, denn dann sind wir ja schon einen Schritt weiter als bei der puren Unverträglichkeit. Und ja ... leider ist derzeit nicht nur vegetarisch und vegan, sondern auch glutenfrei als riesen Markt zum Abschuss freigegeben. Wahrscheinlich jetzt auch ein bisschen die logische Konsequenz, seit die Unsinnigkeit von Diätprodukten nachwiesen und eingestellt ist ...?!
Die Information aus der Dorf-Schule finde ich, kann man unseren Teenies aber ruhig erst mal vorentalten ... führt mitunter nämlich genau dazu, dass einige fuchsige relativ schnell kapieren, dass man, wenn man zu wenig spritzt, prima abnimmt! :blink: Dass sie sich damit dennoch schaden und das eine Essstörung ist ... realisieren die dann (noch) nicht oder man nimmt´s in dem Alter vielleicht auch in Kauf. Brandgefährlich ...!
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