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Psychische Probleme

Georgina
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18 Mai 2015 10:28 #96741 von Georgina
Psychische Probleme wurde erstellt von Georgina
Unsere Tochter ist 7 und hat seit gut einem Jahr Diabetes.

Wir kommen ganz gut klar, haben seit Dezember eine Insulinpumpe, ganz passable Werte und den Diabetes ganz gut in unseren Alltag integriert - so DENKE ICH. Lediglich der Kathederwechsel macht unsere Tochter zu schaffen. Dabei kommt dann unter Tränen raus, dass sie mit Gott und der Welt hadert, eigentlich nicht mehr leben will und diesen kranken Körper sowieso nicht mehr haben will. Und bitte, warum trifft das eigentlich sie und nicht die anderen Kinder? Der liebe Gott hat sie ja auch nicht mehr lieb, sonst hätte sie ja die Krankheit gar nicht bekommen bzw würde er sie ganz schnell gesund machen.
Ich bin froh, dass sie darüber spricht und alles rauslässt. Allerdings bin ich in dieser Situation auch manchmal überfordert, zumal ich ihr Antworten schuldig bleiben muss.

Wie ist das bei euren Kindern? Habt ihr auch solche Durchhänger? Wie geht ihr damit um?

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Wenke
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18 Mai 2015 13:32 - 18 Mai 2015 21:38 #96742 von Wenke
Wenke antwortete auf Psychische Probleme
Hallo,

ja, das hatten wir auch schon. Vor zwei Jahren im Urlaub hatte unser Sohn (damals 8) den DM sowas von über, dass er auch sagte, dass er lieber tot wäre, weil er dann vielleicht gesund wiedergeboren würde.

Er meinte, DM wäre schlimmer als absolut alles auf der Welt. Er säße lieber im Rollstuhl, dann bräuchte er zumindest nie messen, nie Katheter wechseln und könnte einfach essen, was er will ohne über KEs nachdenken zu müssen...
Zufälligerweise saß am nächsten Tag eine Familie mit Rolli-Kind am Strand direkt neben uns. Nachdem unser Sohn so den ganzen Tag mitansehen konnte, was er bedeutet nicht laufen zu können, haben wir am Abend darüber geredet. Nach dem Gespräch räumte unser Sohn ein, dass es schlimmeres gibt als DM und dass er doch nicht so gern im Rollstuhl sitzen würde.

Seitdem behauptet er zwar immer mal wieder, es gäbe nichts schlimmeres als Katheterwechsel (weniger der Schmerz als mehr der Aufwand), aber das behauptet er von Hausaufgaben, Haare waschen, Unterwäsche wechseln und noch so einigen anderen Sachen auch ;)

Habt ihr mal über eine Reha nachgedacht?

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
Letzte Änderung: 18 Mai 2015 21:38 von Wenke. Begründung: Das war leider ein sinnverändernder Dreher im Satz. Sorry,
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Juli
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18 Mai 2015 21:20 #96750 von Juli
Juli antwortete auf Psychische Probleme
Klar, gibt es immer mal doofe Tage. Auch mit fast 17 noch. Und auch nach 8 Jahren Diabetes. Gerade, wenn´s nicht rund läuft ...
Aber im großen und ganzen sollte das nicht die Tagesordnung sein.
Hat eure Tochter Kontakt zu anderen Dia-Kids? Fände ich bei ihr extrem wichtig, dass sie sieht, sie ist nicht alleine. Es gibt ganz viele, die genauso spritzen und messen müssen. Das macht´s einfach leichter ... :)
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Georgina
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19 Mai 2015 15:04 - 19 Mai 2015 15:05 #96768 von Georgina
Georgina antwortete auf Psychische Probleme
Reha ist in Ö meines Wissens nicht möglich.
Kontakt haben wir hin und wieder in einer Selbsthilfegruppe. Das macht ihr Spaß und gibt ihr auch viel Kraft. Leider sind die Treffen recht selten.
Aktuell sind ihre Werte ja vorbildlich. Was ist, wenn das mal nicht so klappt?
Bin schon am Überlegen, ob ich eine Psychologin zu Rate ziehen sollte...
Letzte Änderung: 19 Mai 2015 15:05 von Georgina.

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monday
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20 Mai 2015 22:45 #96782 von monday
monday antwortete auf Psychische Probleme
Hallo,
das mit der Psychologin finde ich eine gute Idee. Slebst, wenn du dir nur Rat holst, wie du damit umgehen sollst. Vielleicht reicht das für den Anfang?
Eine zusätzliche Möglichkeit wäre vielleicht andere Katheter auszuprobieren. Das hat bei meiner Tochter geholfen. Sie benutzt jetzt mio. Si sagte, dass wäre viel weniger schmerzhaft und sie musste auch nicht mehr so oft wechseln, weil der nicht richtig saß. Sprecht doch einmal mit der Ärztin darüber. Benutzt ihr Emla Salbe? Würde ich mir in Eurer Situation auch überlegen. Ich bin sonst nicht dafür, bei jedem Pieps sofort Schmerzmittel zu geben, aber, wenn jemand mit dem Leben hadert ist das auch kein Pieps mehr.
Liebe Grüße und alles Gute Vera
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anneleu
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21 Mai 2015 20:57 #96792 von anneleu
anneleu antwortete auf Psychische Probleme
Hallo Georgina,

unser Sohn (17 Jahre) hat seit mittlerweile 4 Jahren seinen Diabetes. Leider hat er diesen bis heute nicht wirklich anerkannt, er fühlt sich auch als Krüppel, nicht vollwertiger Mensch/Jugendlicher. Bisweilen hat er sogar Selbstmordgedanken geäußert und das macht mir/uns auch heute noch sehr viel Angst, gerade bzgl. der Zukunft. Ein Kuraufenthalt hatte einen kurzfristigen Erfolg, da er dort mit ebenfalls Diabetes Kindern zusammen war. Leider hielt die Zuversicht/Annahme der Erkrankung nicht lange an. Der Kinderpsychologe in der Kureinrichtung hat diese Problematik bei unserem Sohn erkannt und auch ein Gespräch mit uns geführt. Unser Sohn wäre ein Kind, der seine Erkrankung verheimlichen will und wir als Eltern müssten nicht versuchen, ihn da unzustimmen, er müsse nicht offen mit seiner Erkrankung umgehen. Lt. dem Psychologen sollten wir als Familie in solchen Situationen versuchen Wege zu finden, unserem Sohn dabei zu helfen, seine Erkrankung zu verstecken, er könne auch heimlich seine Messungen und Spritzen tätigen, andere Kinder/Lehrer/Erwachsene müssten über die Erkrankung nicht Bescheid wissen. In seiner Schule wußten seine gesamte Klasse und auch die Lehrer Bescheid. Letzendlich haben wir dann dieses Schuljahr (leider erst jetzt) einen Schulwechsel vorgenommen. Der Schulwechsel ist unserem Sohn sehr gut bekommen, in der neuen Schule weiss keiner seiner Mitschüler Bescheid, wir haben es nur der Klassenlehrerin gesagt und diese aber auch um Stillschweigen gebeten. Er fühlt sich dort wohler (wir sehen es anhand seiner Noten, er geht wieder gerne in die Schule usw). Trotz der ganzen kleinen positiven Schritte ist er immer noch nicht soweit, sich als vollwertigen Jugendlichen zu sehen, er verheimlicht weiterhin (außer bei ganz engen Freunden - du siehst ein weiterer kleiner Fortschritt), macht außerhalb von zu Hause nur in unserem Beisein Messungen und Spritzen. Aber es funktioniert, zu Hause können wir uns auf ihn verlassen und auch mittlerweile meistens außerhalb, auf Klassenfahrten hat es auch geklappt und seine Werte sind zufriedenstellend. Unsere Kinderärztin hat auch nach der Kur schnellstmöglich auf eine psychotherapeutische Behandlung gedrängt, welche er auch immer noch macht. Es gibt Fortschritte, leider nur ganz ganz kleine. Jetzt hoffen wir auf die Pumpe, da die ja unter der Kleidung versteckt ist und die Spritzen keiner mehr sieht. Psychotherapie ist ein guter Ansatz, versucht einen Psychologen zu finden, der sich mit der Psyche von Diabetes erkrankten Kindern auskennt (gibt es leider nur ganz wenige). Ich wünsche Euch alles Gute - Anett
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Georgina
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22 Mai 2015 10:34 #96799 von Georgina
Georgina antwortete auf Psychische Probleme
Wie läuft eine Psychotherapie ab? Was kommt da auf sie/uns zu? Wie lange dauert sie?
Sie hat nämlich schon die Nase voll von Ärzten & Co..... ;)

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monday
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22 Mai 2015 15:08 #96810 von monday
monday antwortete auf Psychische Probleme
Das kommt auf die Therapie an.
Die meisten Psyhotherapien sind heute Verhaltenstherapien, da wird also am eigenen Verhalten gearbeitet. Diese Richtung der Therapie geht davon aus, dass sich Verhaltensmuster entwickelt haben, die zu einer negativen Einstellung/ negativen Gedanken führen. In der Therapie erarbeitet man positve Verhaltensmuster und -strukturen, die diese negativen Verhaltensmuster ersetzen.
In der Tiefenpsychologie wird mehr nach den Ursachen geforscht. Diese Form der Therapie geht davon aus, dass die Kenntnis über die Ursachen, die dazu geführt haben, dass es einem nicht gut geht der Schlüssel zum Problem ist.
Die Systemische Therapie geht davon aus, dass das gesamte System betrachtet werden muss. Dabei wird ressourcenorientiert gearbeitet. Das bedeutet, man schaut nach den Stärken und Fähigkeiten des Einzelnen und baut auf diesen Stärken die Therapie auf. Hier wird je nach Bedarf die ganze Familie miteinbezogen.
Psychotherapeuten haben eine andere Ausbildung, als Psychologen. Bei diesen beiden Therapieformen kann man in der Regel mit Wartezeiten rechnen. Die Therapie dauert je nach Bedarf zwischen einem dreiviertel und eineinhalb Jahren.
Die Systemische Therapie dürfen auch Sozialpädagogen mit einer entsprechenden Zusatzausbildung anbieten.
Bei jeder Therapie wird es so sein, dass deine Tochter die Therapie auch wollen muss.
In Erziehungsberatungsstellen kann man sich ebenfalls Hilfe holen. Die Wartezeit ist hier meist nicht ganz so lange. Dies wäre eine Möglichkeit, die du auch wahrnehmen kannst. Dann wird mit Dir gearbeitet und du wirst gestärkt, um deine Tochter besser unterstützen zu können.
Ich finde es wichtig, etwas zu unternehmen. Depression ist unter Anderem eine Folgeerkrankung von Diabetes. Mitlerweile ist jeder 10. Diabetiker depressiv, andere Studien sprechen sogar von jedem 4. Diabetiker.
Viele Grüße Vera

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Wenke
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22 Mai 2015 16:27 #96812 von Wenke
Wenke antwortete auf Psychische Probleme
Wir waren im ersten Diabetes-Jahr einige Male bei der Psychologin, die zum Team der Diabetes-Ambulanz gehört.

Eine richtige Therapie hat Lars da allerdings nicht gemacht. Der Grund dafür war, dass die Klinik einfach zu weit weg war für regelmäßige wöchentliche oder auch vierzehntägige Besuche dort. Die Psychologin hätte gern eine Zeit lang regelmäßig mit ihm gearbeitet, sah aber auch ein, dass das aufgrund des weiten Weges (und der Tatsache, dass ich in Ermangelung einer alternativen Betreuung die kleinen Geschwister immer mitbringen musste) nicht wirklich in Frage kam.

Wir waren etwa ein halbes Jahr lang einmal im Monat da. Lars hat durfte dann etwas aus Knetmasse gestalten und währendessen hat die Psycholin versucht aus ihm herauszukitzeln, ob ihn etwas bedrückt und wenn ja, was.

Vorher und hinterher (und teilweise auch zwischendrin telefonisch) haben die Psychologin und ich besprochen, wie es Lars unserer Meinung nach geht und was im Augenblick für Probleme vorliegen.

Die Psychologin erzählte mir, dass sie auch Kindergruppen leiten würde, die jede Woche kommen. Es wird zusammen gebastelt oder getanzt und nebenbei gerüber geredet, wie es mit dem DM so läuft bzw. was eben eher nicht so läuft. Leider kam das für unseren Sohn wegen der Entfernung nicht in Frage.

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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Astrid
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22 Mai 2015 23:21 #96814 von Astrid
Astrid antwortete auf Re:Psychische Probleme
Alles, was du geschrieben hast, Vera, ist richtig, bis auf eine Sache. Kassenzugelassene Psychotherapeuten können entweder ärztliche Psychotherapeuten oder psychologische Psychotherapeuten sein. Beide studieren etwas Unterschiedliches (Medizin oder Psychologie), müssen aber, um ihre Approbation zu erhalten, eine psychotherapeutische Zusatzausbildung machen. Die eben, wie du sagtest, in Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologischer Psychotherapie oder Psychoanalyse sein kann.
Gruß, Astrid

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