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Wie geht es eigentlich EUCH? Energiekur nötig?

Susanna
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07 Nov. 2014 15:36 #94362 von Susanna
Wie geht es eigentlich EUCH, den Müttern? Den Vätern?
Vor 11 Jahren traf unseren Sohn die Diagnose Diabetes.
Vor etwas mehr als 10 Jahren schrieb ich einen Text an Frau Dr. Karin Lange hier im Expertenforum Psychologie, der mir kürzlich wieder "in die Hände fiel", mit dem Thema :

9 Monate schon... Und immer noch unglücklich

Ich schrieb (Zitat Anfang):
Ihm gehr es auch wirklich gut, er darf ja alles machen, was ihm Spaß macht, und Bekannte sagen: "Na, der sieht doch gut aus, was willst Du denn??"
Aber MIR geht es nicht gut. Ich hadere hin und wieder sehr mit diesem Schicksal. Sicher, es gibt viel Schlimmeres, und das mag egoistisch klingen, doch ich kann es nicht fassen, daß ER so etwas Schreckliches bekommen konnte. Damit werde ich nicht so fertig, wie es vielleicht von der Umwelt erwartet wird. Man fragt:"Wie geht`s euch?" Ich sage:"Naja, ganz gut, meistens jedenfalls."Und ich denke: "Ach, das wißt Ihr doch, die Sorge um unser Kind, mein Leben dreht sich nur noch um schwankende Werte, und ich kann mir gar nicht vorstellen, daß die Antwort ES GEHT UNS GUT jemals wieder von Herzen kommen kann."
Besonders schwierig finde ich es, wenn Leute, die (anscheinend) keine Probleme haben, sagen: "Na, ihr macht das schon. Ich hab einen Kollegen, der hat das auch, und das merkt man kaum, dem geht es gut." Da denke ich: Na klar, er wird Euch auch nicht zur Last fallen wollen, er wird Euch von seinen echt großen Problemen mit nächtlichen Hypos und von seinen Umständen beim Mitmachen bei Euren Aktivitäten ganz sicher nichts sagen, aus Sorge, ausgeschlossen zu werden.
Und frag doch mal seine Mutter, wie es IHR geht...
Dieser Diabetes hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, und manchmal habe ich das Gefühl, daß das für andere übertrieben erscheint. Ich weiß ja nicht, wie es anderen Müttern und Vätern mit dieser Diagnose ergangen ist.
Natürlich will ich unserem Sohn ein möglichst unbelastetes Leben ermöglichen, daher muß ich irgendwann zu einer positiven Einstellung kommen.
Manchmal, wenn ein Unterzucker von einer Gegenregulation gefolgt ist, und ich hilflos eine ganze Nacht lang abwarten muß, daß sich das wieder beruhigt, könnte ich mit Fäusten auf den "Schuldigen" losgehen, der von mir erwartet, daß ich ertrage, wie dieser kleine Körper langsam kaputtgeht. Das kommt mir vor wie Folter für eine Mutter.
Wie viele Stunden sitze ich nachts da und lese, suche, lerne... und dann hilft es alles nichts, ich will gerade einigermaßen zufrieden ins Bett, da messe ich nochmal und er ist bei 250 oder gar 300. Gute Nacht????
Ich habe bloß alle 3-4 Nächte mal eine GUTE Nacht, und das auch meistens erst im Nachhinein, wenn der Wert am Morgen stimmt.
Ich will auch nicht, daß es mal heißt: "Meine Mama hat als Hobby Diabetes"...
Zitat Ende!

So, nun sind 11 Jahre vergangen, mit auf und ab, mit sehr vielen schönen, aber auch vielen schweren Momenten. Ich möchte hier mal ausnahmsweise nicht von unserem Kind sprechen und wie es mit dem Diabetes läuft, sondern von mir, wie es mir ergangen ist, damit ich vielleicht jemandem helfen kann, der sich in meiner Situation von damals wiedererkennt.

Man verliert ein paar Haare, bekommt Falten und lässt "Federn" in 11 Jahren. Man gewöhnt sich tatsächlich daran, dass der Diabetes dazugehört, und auch wenn es anfangs unvorstellbar scheint, geht es einem irgendwann wirklich wieder gut. Es kommen noch andere Herausforderungen dazu, die alle Eltern meistern müssen, und auch solche, die man als "Kind" meistern muss, weil ja auch die eigenen Eltern und Schwiegereltern Pflege, Unterstützung und Hilfe brauchen können.

Der Punkt, auf den ich hinauswill, ist:
KÜMMERT EUCH BITTE AUCH UM EURE GESUNDHEIT!!!
Ihr braucht viel Kraft, viel Energie, Lebensfreude, Mut und Durchhaltevermögen, ein dickes Fell und ab und zu eine gesunde Portion Egoismus, sonst steht ihr das nicht durch!
Es ist schon anstrengend, in der heutigen Zeit Kinder großzuziehen, aber wenn Diabetes und andere Sorgen dazukommen, geht man als Mutter schon mal auf dem Zahnfleisch.
Ihr braucht einen langen Atem, und die Einstellung "Hauptsache es geht dem Kind gut," kann am Ende zu Erschöpfungszuständen der Mutter führen.
Ich hatte irgendwann das Glück, dass mir zufällig eine Ärztin begegnet ist, die mir mit einer Darmsanierung und einer Energie-Kur wieder auf die Beine geholfen hat, und seither geht es mir körperlich einfach gut. Und genau das möchte ich betroffenen Eltern weitergeben:
Ich arbeite inzwischen wieder als Physiotherapeutin und habe diese Kur in mein "Programm" aufgenommen, das heißt, ich darf die Produkte verkaufen, die mir geholfen haben. Nun möchte ich hier auf keinen Fall Geld verdienen, das sei klargestellt - ich möchte den Eltern, die eben nicht die Zeit und das Geld aufbringen, zum Heilpraktiker zu gehen, möglichst unkompliziert und schnell helfen, ohne einen Cent daran zu verdienen, das bin ich meinen Leidensgenossinnen hier schuldig ;-)
Und wenn ich dazu etwas verschenken muss! Ich würde mich sehr freuen, wenn ich jemanden vom "Zahnfleisch" wieder auf die Beine bringen kann! Meldet euch einfach.

Wer die Zeit hat, gehe bitte zum Arzt, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Osteopathen seines Vertrauens. Am Ende tut das auch eurem Kind gut, wenn ihr gut für euch sorgt. Älter werden wir sowieso, manchmal weiser, aber ein bisschen Unterstützung tut uns Eltern auch gut.
Alles Liebe!
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Juli
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09 Nov. 2014 15:14 #94392 von Juli
Liebe Susanna,

das hast du wunderschön geschrieben!
"Wir" (meine Tochter findet das unmöglich, wenn ich WIR sage - schließlich hat SIE Diabetes nicht ich ... :laugh: ) sind jetzt knapp 7 Jahre dabei und Leslie managt heute, mit ihren 16 Jahren ihren Diabetes fast komplett selbstständig.

Ich kann mich da nur anschließen: Macht den Diabetes nicht zu eurem und auch nicht zum Lebensmittelpunkt eures Kindes ... Er ist da, er gehört dazu ... wie Zähneputzen: Nicht mehr und nicht weniger! Und wenn es euch schlecht geht: Sucht euch Hilfe, jemanden zum Reden, nehmt euch eine Auszeit ... das ist wichtig! :)

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Noam
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10 Nov. 2014 11:01 #94408 von Noam
Hallo Ihr beiden
ich war mir immer im Klaren, dass der Diabetes nicht alles bestimmen soll...
Trotzdem war ich im letzten Jahr so erschöpft, dass ich dann Mitte Jahr zusammengebrochen bin.Jede Nacht sind wir alle 2 Stunden aufgestanden, da die Dosierung mit dem Pen (halbe Einheiten) uneinstellbar war.
Wenn ein Kleinkind Diabetes bekommt, ist das was anderes, als wenn ein 9, 10 oder 11Jähriger Diabetes bekommt!

Mein Sohn konnte mit seinen 3 Jahren damals nur sich selber messen, aber die Interpretation der Zahl, das Spritzen (später bolen), das KH-berechnen, das bleibt alles an einem selber kleben. Ausserdem spürt er Unterzuckerungen weder tags- noch nachtsüber (auch jetzt mit 5) noch nicht.

Seit wenigen Wochen kann er die Zahlen am Messgerät lesen, und seit gestern bolt er selber unter Aufsicht.

Wir machen alles (Aktivitäten), damit er nicht das Gefühl hat, der Diabetes sei ein Klotz am Bein , wir gehen Skifahren, an Schwimmkurse, er geht ins Kinderturnen.
Ich weiss nicht mehr, wie viele Leute ich schon geschult habe, um mir zwischendurch auch mal ein paar wenige Stunden allein zu gönnen, wo ich was für mich machen kann.

Ich weiss von Eltern, die total ängstlich geworden sind, seit ihr Kind Diabetes hat.
Aber das bin nicht ich.
Es muss schlussendlich auch ohne mich gehen, irgendwann.
Und mein Sohn ist einer, der alles selber machen will, da bin ich dankbar.
Allerdings geht das noch eine Zeit, bis er alles selber managen kann.

lieb Grüsse

Rahel

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Susanna
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11 Nov. 2014 16:09 - 11 Nov. 2014 16:10 #94443 von Susanna
Liebe Rahel,
Genau das meine ich - so weit darf es einfach nicht kommen. I
ch helfe gerne, wenn ich kann.
Und wir haben es nun mal besonders schwer, weil wir keine " Ferien" vom Diabetes bekommen, weil die Sorge und die Pflege Tag und Nacht da sind.
Auszeit geht ja nur, wenn wirklich jemand übernehmen kann, das gab es bei uns nicht.
Und selbst wenn - ich war einfach sehr unglücklich und konnte nicht mehr unbeschwert den Tag genießen.
Mein Sohn war damals auch erst 5.

Liebe Grüße, Susanna
Letzte Änderung: 11 Nov. 2014 16:10 von Susanna. Begründung: Rechtschreibprogramm

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12 Nov. 2014 12:22 #94456 von
Hallo Susanna,

leider ist das leichter gesagt als getan.
Unser Sohn war damals 2,5 Jahre alt. Den Diabetes zu managen ist das eine, das andere ist, wie andere mit uns umgehen bzw. umgegangen sind.
Wenn ich an die Kigazeit denke frage ich mich: Wie haben wir das alles geschafft???
Die Kigazeit...da könnte ich ein Buch drüber schreiben. Ich habe viel geschluckt um Daniel nicht noch mehr zu belasten. Je älter er wurde um so mehr merkte er, dass er "anders" war.
Die Grundschulzeit...da rede ich nicht mehr drüber, sonst rege ich mich nur noch auf.
Nun ist er in der 6. Klasse...Traubenzucker wird in der Schule geklaut - Handy geklaut...
Schlaflose Nächte gehören seit fast 10 Jahren zu mir wie das tägliche Frühstück.
Ich hatte keine helfende Oma, die ihn mir mal für 2h abgenommen hätte.
Arbeiten gehen konnte ich erst nicht mehr und nun ist es sehr schwer Arbeit zu finden...

Ich bewundere Eltern, die es fertig bringen den Diabetes "nebenher" laufen zu lassen.
Leider haben "wir" schon immer einen HbA1c Wert über 8 und dies bedeutete immer dass von ärztlicher Seite es sehr betont wurde, dass da was schief läuft. Wir versuchen alles um diesen Wert endlich mal in einen Normalbereich zu bekommen, nur leider haben Kinder ihren eigenen Kopf bzw. Sorgen.
Ich merke, dass es ihn belastet und das belastet mich. Mein Mann sieht das lockerer aber ich habe ihm all die Jahre den Rücken frei gehalten, damit er ausgeschlafen arbeiten gehen kann. Auch die Alltagssorgen bekommt er nicht so mit wie ich nur werden die halt auch nicht weniger und somit können wir den Diabetes nicht "nebenbei" laufen lassen.

Wir sind mittlerweile beim 3. Diabetologen und fahren ca. 1,5h dahin.
Das ist uns aber egal, die Chemie muss stimmen.
Ich freue mich für dich, dass es dir so gut geht.

LG
DanielsMama

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Susanna
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12 Nov. 2014 15:15 - 12 Nov. 2014 15:17 #94461 von Susanna
,Liebe Mama von Daniel,
Ich kann dich sonst verstehen, fast jedes Wort könnte von mir sein. Auch wir hatten keine Oma in der Nähe und habe auch darunter gelitten, wie andere mit uns umgegangen sind.
Ich musste mein Kind aus dem Kindegarten nehmen, weil die Unterstützung dort nicht so war, wie er es gebraucht hätte.
Grundschule war gut - aber ich war ja auch daheim, mit einem Kleinkind, und spätestens 12.15 habe ich ihn abgeholt. An Hort oder Mittagsbetreeung war nicht zu denken.
Seit er aufs Gymnasium geht, muss er alleine klarkommen, denn von Seiten der wechselnden Lehrer und von Seiten der Mitschüler war keine Unterstützung möglich.
Übrigens durfte auch mein Mann immer ausschlafen ;-) und auch unser Hba1c war immer zu hoch, ich kenne die Gefühle nur zu gut.

Trotzdem - oder gerade deshalb - sorge irgendwie für dich, geh zum Hausarzt und lass dich checken, Vitamin D kann helfen, und geh zum Heilpraktiker falls du einen guten kennst. Dich braucht dein Kind GESUND. Ich kann dir auch meine Energiekur schicken, falls du niemanden hast, der dich da berät.

Liebe Grüße, Susanna
Letzte Änderung: 12 Nov. 2014 15:17 von Susanna. Begründung: Ergänzung

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