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Therapieumstellung bei Dr. Teupe - ein Fallbericht





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22 Juni 2014 19:26 - 22 Juni 2014 19:37 #92176 von
Nachdem ich einige Nachfragen wegen Jaris Umstellung in Althausen bekommen habe, möchte ich dies gerne als Fallbericht darstellen. Dr. Teupe hat freundlicherweise einer Darstellung der Daten zugestimmt, ich möchte aber vorab darauf hinweisen, dass diese natürlich individuell errechnet werden und somit nicht unbedingt übertragbar sind.
Zunächst zu uns: Der Diabetes unseres Sohnes hat sich im April 2013 manifestiert, da ich selbst Ärztin aus der Inneren Medizin bin, habe ich die Therapieeinstellung im Prinzip von Anfang an selbst vorgenommen. Zunächst war er 4 Monate mit ICT eingestellt, im August 2013 erhielt er eine Insulinpumpe mit Novorapid.

Auffällig war, dass direkt mit der Pumpeneinstellung die Blutzuckerwerte deutlich schlechter wurden, die Insulin-Tages-Dosis (TDD) stieg um 2 IE an (statt zu fallen), spätabends begrüßten uns immer 300 er Werte (zuvor kannte ich gar keine Werte in diesem Bereich). Dies fiel so plötzlich mit der Pumpeneinstellung zusammen, dass ein Ende der Remissionsphase für mich eher unplausibel war. V.a. die abendlichen Blutzuckerentgleisungen mit Resistenzcharakter raubten uns viel Kraft. Hierbei lagen die 2 h pp. Werte immer zwischen 100-120 mg/dl.
Ich hatte bereits in den letzten Monaten immer wieder von Dr. Teupe im Internet gelesen und auch seine frei zugänglichen Mitschriften aus Althausen gelesen. Das was ich las, fand ich spannend und überzeugend und so bestellte ich sein Buch und begann die Therapie schrittweise anzupassen.
Ich erhöhte die Basalrate schrittweise und änderte die Form (komplett flach), da die Anstiege abends abhängig von den gegessenen KEs waren, begann ich mit Verzögerungen zu experimentieren. Ich beschäftigte mich mit den Wirkzeiten kleiner Dosen von Analoginsulin und tüftelte passende Verzögerungszeiten aus (abends musste ich 2/3 des Essensinsulins über 2 h verzögern um den Anstieg zu verhindern). Eigentlich war mir schon 2 Monate nach Pumpeneinstellung klar, dass die Gabe von Analoginsulin für kleine Kinder ziemlich unsinnig ist, kein Mensch kann seine Nahrung in 1,5-2,0 Stunden resorbieren, das Analoginsulin wirkt aber oft so kurz im niedrigen Dosisbereich.
Heute ärgere ich mich, dass ich nicht schon damals nach Althausen gefahren bin, ich hätte mir viel Mühe erspart. Ich glaube vor allem der DEA der mit Normalinsulin unumgänglich ist, schreckte mich ab.

Naja, und dann dachte ich, ich bekomme das mit Hilfe des Buches auch alleine hin. Aber vieles war mir eben doch nicht ganz klar, so betrug unsere Basalrate nur 40% der TDD und war nachts unphysiologisch tief (aber jeder Versuch sie zu erhöhen führte zu zu niedrigen Werten). Das Verzögern des Essens empfand ich als ziemlich aufwendig, auch mussten schon FPE Mengen >1FPE tags mit Insulin abgedeckt werden um BZ Entgleisungen abzufangen. Alles sehr aufwendig, da ja keine 2 verzögerten Boli parallel abgegeben werden können.

Nach 10 Monaten mit Analog-Insulin sind wir endlich nach Althausen gefahren und Jari wurde innerhalb von 2 Stunden komplett neu eingestellt. Das Ergebnis war ja nicht nur die Umstellung auf Normalinsulin , sondern auch die Abänderung der gesamten Basalrate und aller KE- und Korrekturfaktoren.
Selbst mir ist ein bisschen schwindelig geworden, als ich am Abend die nächtliche Basalrate verdreifacht habe und mittags sowohl KE Faktoren, wie Basalrate erhöht habe. Dabei hatte Dr. Teupe nur sehr wenige Protokolle angeschaut und auch die Pumpe nicht ausgelesen (d.h. seine Daten orientieren sich nicht an den bisherigen Faktoren). Seine Berechnungen werden von einem Computerprogramm übernommen und richten sich z.B. nach Lebensalter, Körpergewicht, Essensmenge und -zusammensetzung, körperlicher Aktivität, bisheriger Insulin-Tagesdosis, Einschlaf- und Aufstehzeitpunkt.
Da ich aber in den letzten Monaten so oft erlebt habe, dass es einfach stimmt was Dr. Teupe schreibt, habe ich es einfach gemacht.


Wer verfolgen möchte wie die Therapieumstellung aussah, folgende Daten in den 3 Monaten vorher:
TDD ca. 11,5 IE, Basalrate 40% der TDD, Einschlafinsulin 0,1 IE, letzter HbA1c 6,6%, durchschnittlicher Blutzucker 118 mg/dl, kein Wert kleiner als 50 mg/dl
Basalrate:
0-4 Uhr: 0,05 IE
4-5 Uhr: 0,07 IE
5-6 Uhr: 0,15 IE
6-22 Uhr: 0,22 IE
22-23 Uhr: 0,17 IE
23-24 Uhr: 0,11 IE

KE Faktoren 0,45-0,35-0,35-0,35-0,45

Korrekturfaktoren tags 170-190/IE, nachts 250/IE

Jari besucht einen Waldkindergarten, ich hatte die Situation bisher so gelöst: 9 Uhr Gabe von 0,6 KE, Versperbolus betrug 80% unseres Alltagsbolus.


Mit diesen Daten haben wir dann die Ambulanz verlassen:

Zeit Basalrate - Schema C - KE-Faktoren
20-4: 0,16 - 320 - 0,2
4-5: 0,16 - 255 - 0,26
5-6: 0,16 - 210 - 0,31
6-7: 0,16 - 180 - 0,36
7-10: 0,16 - 155 - 0,42
10-17: 0,33 - 155 - 0,42
17-18: 0,33 - 175 - 0,37
18-19: 0,33 - 205 - 0,32
19-20: 0,33 - 250 - 0,26


Die Hauptunterschiede:
Die Basalrate ist deutlich höher (nämlich genau 50%), v.a. nachts, sie steigt später an und fällt früher ab. Die Basalrate bleibt bis 3 Stunden nach dem Aufstehen (7-10 Uhr) auf Nachtniveau, die Differenz zur Tagesbasalrate (hier (0,33-0,16)*3 wird als Aufstehinsulin in Bolusform gegeben. Der KE Faktor abends ist deutlich niedriger, v.a. wenn wir später essen. Der DEA beträgt zwischen 22 und 45 min. Der Korrekturfaktor ist nachts viel höher, ich bin sicher, dass unser Korrekturfaktor schon der Ausdruck des Basalmangels war.


Zwischenbericht nach 4 Tagen:
Ich bin jetzt schon richtig froh diesen Weg gegangen zu sein. Der Kontakt zu Dr. Teupe war einfach unglaublich nett, ich weiß überhaupt nicht warum seine Person im WWW so polarisiert. Er hat es geschafft durch klinische Forschung eine berechenbare Grundlage für die Diabetestherapie zu schaffen. Es gibt konkrete Handlungsanweisungen, statt nicht zu belegender Erklärungen für Therapieversagen („das ist die Aufregung“, „kleine Kinder sind eben schwer einstellbar“). Natürlich wird die berechnete Therapiegrundlage an die Realität angepasst und ändert sich mit Gewicht und Lebensalter usw. Eine Anpassung der Faktoren findet aber pauschal statt, oder hat seinen Grund in der Essenszusammensetzung oder dem Bewegungsmaß. Lebensmittel mit hohem glykämischen Index (Laugenbrötchen, reine Mehteige etc.) werden mit mehr Insulin abgedeckt, Lebensmittel mit niedrigem GI brauchen weniger Insulin (Obst). Auch wird die Bewegungsanpassung rein über die Boli gesteuert, eine temporäre Absenkung der BR ist nicht vorgesehen. In den ersten Tagen hatten wir nach dem Frühstück BZ Anstiege auf 180 mg/dl bei sonst niedrigen BZ Werten. Aber auch hierfür hatte Dr. Teupe die Lösung parat: Müsli gehört entgegen aller Angaben zu den Lebensmitteln mit hohem GI und braucht mehr Insulin. Was habe ich mir in den letzten Monaten den Kopf zerbrochen, da wir ständig das Problem mit zu hohen Werten nach Müsli, aber zu niedrigen Werten nach Brot zum Frühstück hatten...
Die Verdreifachnug der Basalrate nachts hat uns übrigens keine nächtlichen Hypoglykämien beschert. Im Gegenteil - momentan sind die BZ Werte noch zu hoch, da das Einschlafinsulin erst nach einigen Tagen in die Therapie eingeführt wird.

Da ich die Therapieumstellung natürlich noch nicht mit Daten wie dem HbA1c untermauern kann, werde ich dies dann im Verlauf nachholen. Schon jetzt ist aber der durchschnittliche BZ niedriger als vorher.

Da die Schulungen im Diabetesdorf Althausen aber nur noch bis zum Sommer nächstes Jahr stattfinden, kann ich allen Interessenten nur empfehlen diese zeitnah zu beantragen - es lohnt sich wirklich (und ich kriege auch nichts für diese Werbung :laugh: )

Entschuldigt für die schlechte Darstellung der Tabellen, aber ich gebe es jetzt auf.
Letzte Änderung: 22 Juni 2014 19:37 von .

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23 Juni 2014 09:53 - 23 Juni 2014 10:17 #92180 von
Hallo Lena,
vielen Dank für deinen Bericht. Sicherlich wird man vieles wieder neu erlernen müssen und wir würden es irgendwie schon hinbekommen, das einzige Problem ist bei uns der DEA. Im Moment sind geben wir Lennard unmittelbar vor dem Essen sein Bolus ab und verfahren damit mal mehr mal weniger gut. An die 22 bis 45 min sollte man sich spätestens bei der Umstellung auf Normalinsulin auf jeden Fall halten, sonst würde das ganze auch keinen Sinn mehr machen. Das wäre zu Hause gar kein Problem. In der Kita ist es bei mittlerweile 25 Kindern in der Gruppe schon wesentlich schwieriger, aber selbst da habe ich Hoffnungen, dass es einigermaßen gut funktionieren wird.

Aber wenn Lennard nächstes Jahr in die Schule kommt u. evntl. sogar alles selber machen muss, da Frage ich mich, wie er denn rechtzeitig daran denken soll sich mind. 22 min vor der Pause den Bolus abzugeben, und wenn er dann doch nur die Hälfte isst oder gar nichts. :(
Nun hätten wir ja 1 Jahr zum üben... Eine Umstellung würde ich aber auf jeden Fall in Betracht ziehen, die Sorgen sind dann aber wieder andere :S

Nicht nur die AK Geschichte spielt für uns eine Rolle, sondern die Wirkung des Analoginsulins. Da Lennard im Moment ca. 1,5 IE/kg Körpergewicht verbraucht, ich aber durch ständige Basalratenherhöhungen Lennards BZ Werte u. HbA1c Werte so gut wie möglich bei Laune halte, gibt es noch keinen Grund zur Sorge, wenn ich aber sehe, dass er vor einem Jahr noch bei 1,1-1,2IE/kg Körpergewicht verbrauchte und nun schon durchschnittlich 1,5, manchmal auch bis zu 2 IE/kg so gibt es mir schon zu denken. Ohne ständige FPE Insulinisierung hätte Lennard unkorregierbare Entgleisungen nach oben und seine HbA1c Werte wären grottenschlecht und übergewichtig ist er absolut nicht ;)

LG Irina
Letzte Änderung: 23 Juni 2014 10:17 von . Begründung: :

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23 Juni 2014 12:25 #92184 von
Hallo Irina,
irgendwie hatte ich gerade eine Antwort geschrieben, aber die ist jetzt weg.
Der DEA lässt sich viel einfacher umsetzen als gedacht. Morgens messen und bolen wir im Schlaf. Tags hat es sogar den Vorteil, dass er bei erhöhten Werten nicht warten muss.
Da ich auch bisher in den Kindergarten fahre, komme ich jetzt halt 30 min vorher, ein Wecker alarmiert dann den maximalen DEA.
Bis zur Einschulung haben wir noch ein bisschen Zeit, aber geht eine Schulstunde nicht genau 45 min.?
Bei uns wird im Kindergarten allerdings auch die Vesperbox leer gegessen- ich fange nicht an im Wald die verschiedenen Komponenten zurück zu rechnen. Ich denke so würde ich es auch in der Schule handhaben.
LG Lena

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23 Juni 2014 13:24 #92185 von Wenke

JarisMama schrieb: Bis zur Einschulung haben wir noch ein bisschen Zeit, aber geht eine Schulstunde nicht genau 45 min.?


Doch! Aber trotzdem ist es vielen Lehrern zuviel, dem Kind dann bescheid zu geben (bei uns hat es die Lehrerin z.B. noch kein einziges mal geschafft unseren Sohn vor Klassenarbeiten ans Messen zu erinnern, obwohl sie es groß und unaufgefordert versprochen hat). Dass das Kind selbst dran denkt, würde ich nicht erwarten. Ja und außerdem, werden in der Grundschule die Unterrichtseinheiten eher nicht im 45-Minuten-Takt abgehalten.
Da wird eher z.B. 30 Minuten Mathe gemacht, dann 40 Minuten Deutsch und dann noch 20 Minuten Freiarbeit.

Ich bin froh, wenn mein Sohn in der Schule überhaupt ans Messen und Bolen denkt. Jede Art von DEA ist da für uns ehrlich gesagt unvorstellbar.

Habe meinen Sohn mal auf das Thema DEA angesprochen. Er hat mich schlichtweg für verrückt erklärt.

Allerdings leiden wir auch nicht an hohem Insuinverbrauch, ganz im Gegenteil (0,6 IE pro kg Körpergewicht).

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23 Juni 2014 13:29 #92186 von TinaSchnecke
Danke Lena, für deinen ausführlichen Bericht, ich hoffe du lässt uns weiter an deinen Erkenntnissen teilhaben.
Was empfiehlt denn Dr. Teupe zum Mittagessen?
Das Mittag empfinde ich als am schwierigste planbare Mahlzeit in Kita und Schule, aber z.T. auch zu Hause.
Wenn's nicht schmeckt, wird schon 1 KE Kartoffeln zum Problem. Und oft ist bei uns in Schule bzw. Kita gerade an "KH-armen" Tagen, z.B. mit Kartoffeln oder Reis, kein Nachtisch, sondern Salat oder Rohkost auf dem Menüplan, wohingegen es an Nudeltagen Pudding gibt...
An solchen, schmackhaften Tagen ist dann die zweite Portion oft größer als die erste, geplante. Kann man den zweiten Teil dann einfach nachbolen? Muss man ggf. Zufüttern?

Zu Jaris neuer Einstellung fallen mit sofort folgende Fragen ein:
Warum ist die Tagesbasalrate doppelt so hoch wie die nächtliche? Ich dachte der Unterschied soll ca. 30% betragen?
Warum ändern sich die C-Faktoren so oft? Ich dachte sie hängen von Basalrate und Bewegung ab - dann müssten sie ja nachts gleich bleiben...
Der hohe Mittagsfaktor trotz der hohen BR erstaunt mich auch.

Meine Kinder stehen auch am WE meist nicht mehr als eine Stunde später auf, daher habe ich mir die Beschäftigung mit dem Thema Aufstehinsulin bis jetzt gespart. Gebt ihr das dann jeden Morgen? Wenn ich deinen zweiten Beitrag richtig verstanden habe, sogar nach dem Frühstücksbolus ,der ja bereits im Schlaf erfolgt?

Bis bald
Tina

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Wenke
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23 Juni 2014 13:51 #92189 von Wenke

TinaSchnecke schrieb: Das Mittag empfinde ich als am schwierigste planbare Mahlzeit in Kita und Schule, aber z.T. auch zu Hause.
Wenn's nicht schmeckt, wird schon 1 KE Kartoffeln zum Problem. Und oft ist bei uns in Schule bzw. Kita gerade an "KH-armen" Tagen, z.B. mit Kartoffeln oder Reis, kein Nachtisch, sondern Salat oder Rohkost auf dem Menüplan, wohingegen es an Nudeltagen Pudding gibt...


Ja, so ist das bei uns auch. Die mittags verzehrte KH-Menge schwankt zwischen 1 KE ("Iiiiih, es gab Salzkartoffeln, hätte ich nicht solchen Hunger gehabt, hätte ich gar nichts gegessen.") und 12 KE ("Lecker Pfannkuchen. Bin leider nicht ganz satt geworden, weil wir jeder nur 3 Stück durften, aber immerhin gab's dann noch Pudding hinterher.") und als Steigerung hält der Caterer sich nicht mal an seinen eigenen Speiseplan. Wenn Pfannkuchen drauf stehen, gibt es dann vielleicht doch Reis und umgekehrt.

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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23 Juni 2014 14:30 - 23 Juni 2014 14:31 #92191 von
Hallo Tina und in die Runde,
ich versuche mal Deine Fragen zu beantworten, man merkt halt gleich, dass Du das Buch gut kennst. Wenn ich Teupe richtig verstanden habe, beträgt bei kleinen Kindern bis 6 Jahre (?) die Nachtbasalrate nur 50%, das war auch neu für mich. Die Sinkfaktoren und KE Faktoren haben einen Übergangsbereich, wobei sie von 20 Uhr (unser Einschafzeitpunkt) bis 4 Uhr (3 Stunden vor dem Aufstehen) konstant bleiben, also immerhin 8 h. Dann erfolgt ein schrittweiser Übergang zum Tagesniveau.
Das Aufstehinsulin wird bei normalem Aufstehen in Bolusform direkt mit dem Essensbolus abgegeben, also derzeit wenn Jari noch schläft (er wird ja aber ca. 20 min. später geweckt). Wenn er eine Stunde länger schläft, kann man diese immerhin 0,5 IE z.B. anteilig kürzen. Gerade wenn beim Nüchtern-Wert nicht mehr viel Luft ist, finde ich das eine feine Sache.
Schulessen/Kita und Diabetes finde ich immer schwierig. Da Jari zu Hause ißt, ist das weniger das Problem, da gibt es den Pudding an Kartoffel-Tagen ;)
Wie bei der ICT schätze ich seine Ess-Menge ab, aber Nachbolen ist prinzipiell möglich (das Insulin trifft ja schon auf einen höheren Insulin-Spiegel). Da bei uns Obst sehr beliebt ist, ist das "Nachfüttern" auch nicht so das Problem (wird aber wegen des niedrigeren GI mit weniger Insulin abgedeckt).
Da ich generell stark schwankende Insulinmengen schwierig in der Therapiehandhabung finde, habe ich auch bisher schon versucht diese einigermaßen konstant zu halten. Für Kita/Schule würde mir nur einfallen, eventuell einen Nachtisch mitgeben an den Tagen wo ganz wenig KEs zusammenkommen (oft klappt es ja auch nicht so gut wenn die KE Mengen so variieren), und halt von vorneherein mehr bolen, wenn es leckere Sachen gibt und dann zur Not Nachfüttern.
Was für mich eine enorme Erleichterung im Alltag ist, ist dass mit der hohen BR und dem Normalinsulin die FPEs nicht gleich abgedeckt werden müssen. So gab es tatsächlich keinen BZ Anstieg nach den Waffeln gestern nachmittag (letzte Woche hätte mich ohne FPE Bolus ein 350er begrüsst)
Auch finde ich, dass man das mit dem DEA schon schafft, wenn man wirklich will. Da mein Sohn nicht in der Lage ist zu entscheiden, was das Beste für ihn ist, muss er zumindest momentan mit meiner Entscheidung leben. Seine Aussage heute im Kindergarten: "XY, das neue Insulin ist toll, da kann ich immer gleich essen wenn das Essen fertig ist" :woohoo: ja so kann man das auch sehen. Und wenn ich die Protokolle der letzten Tage anschaue, dann bin ich mehr als fasziniert. Keine Blutzuckeranstiege nach dem Abendbrot oder nach dem Katheterwechsel, praktisch alle Werte zwischen 70-130 mg/dl, da das Einschlafinsulin wieder in Bord ist auch nachts.
Wir messen jetzt schon 1 mal weniger pro 24 h als vorher - und das in der Einstellungsphase.
Mir fängt langsam an die Diabetestherapie richtig Spass zu machen :laugh:
LG Lena
Letzte Änderung: 23 Juni 2014 14:31 von .

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23 Juni 2014 14:58 #92193 von
Das hört sich spannend an, wobei meine Geirnzellen bei den Fakten schwer ächzen, um alles sofort zu verstehen. Der Teupe liegt noch unangetastet auf dem Schreibtisch...

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hoya
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23 Juni 2014 19:56 #92207 von hoya
Danke für deinen Bericht. Ich hätte mal ein paar Fragen zum Diabetesdorf. Gibt es da eine Altersgrenze für die Kinder, wie alt sie mindestens sein müssen? Werden die Kinder während der Schulungen betreut? Und wie ist das mit den Kosten, übernehmen das die KK?

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23 Juni 2014 20:55 #92209 von
Ich bin diesbezüglich nicht der kompetenteste Ansprechpartner, also bitte Korrektur falls etwas nicht stimmt.
Eine Schulung im Diabetesdorf Althausen wird im Prinzip über die KK Karte abgerechnet, aber eben als ambulante Schulung. Die Kosten für die Unterkunft übernimmt die KK ggf. - aber eben als Einzelfallentscheidung. Hierbei ist es möglich eine Begleitperson mit zu beantragen (z.B. der Ehemann)- ev. auch im Rahmen einer Haushaltshilfe (also Verdienstausfall bis zu einem gewissen Limit). Eine Kinderbetreuung gibt es derzeit nicht, da momentan kein Kinderkurs mehr geplant ist.
Es ist nicht immer ganz leicht die Schulung (eigentlich die Unterkunft) genehmigt zu bekommen, aber es ist auch nicht unmöglich. Wenn sich ein paar Familien zusammen tun (man stellt einen Antrag für einen bestimmten Termin) lässt sich ja auch ev. eine Kinderbetreuung organisieren?
LG,
Lena

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