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Re:Völlig denkbefreite Krankenkassenmitarbeiter?

Gottwalt
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19 Mai 2014 11:06 - 07 Juli 2019 12:56 #91490 von Gottwalt
Hallo liebe Forenleser,

in den letzten Wochen häuften sich bei uns Irritationen mit der Krankenkasse, die letzten zwei Schriftstücke schlugen jedoch dem Faß endgültig den Boden aus. Ich brauche da Euren seelischen Beistand.

Hintergrund: S... hat sehr stark schwankende Werte, auch einen sehr stark schwankenden Insulinbedarf. Das ist halt leider so, bisher haben wir trotz intensiver Suche die Ursache nicht wirklich ermitteln ggf. ausschließen können.

Aus diesem Grunde werden wir zweimal die Woche durch eine Nachtwache entlastet, um mal schlafen zu können. Und ebenfalls aus diesem Grunde beantragten wir nun wieder einen Dauersensor.
Der MDK begutachtete beide Anträge und befand in beiden Fällen die medizinische Notwendigkeit gegeben. Im Falle der Nachtwachen unter dem Vorbehalt, daß der Hausarzt von uns Eltern beurteilen möge, wieviele Nächte wir selbst ohne Gefährdung unserer eigenen Gesundheit leisten können, im Falle des Sensors unter dem Vorbehalt, daß S... nochmals zur Therapie unter Einbeziehung der Sensordaten geschult wird.

Nun antwortete die Krankenkasse wie folgt:

"Vor einer Weiterbewilligung der nächtlichen Betreuung durch Leistungen der Häuslichen Krankenpflege (Nachtwache) soll geklärt werden, ob durch Schulung Ihres Sohnes S... (z. B. in einer Diabetesambulanz) die Selbständigkeit dahingehend gefördert werden kann, dass die nächtlichen Blutzuckermessungen künftig durch Ihren Sohn S... selbständig durch geführt werden können."
Nur Zur Erinnerung: Der Junge ist jetzt elf, und wir müssen leider nachts recht häufig bis zu stündlich messen, wenn er z. B. wie letzte Nacht drei Stunden lang unterzuckert und nicht wieder hochkommt, oder wie zwei Nächte davor nicht unter 400 zu bekommen ist. Das soll er also selbst machen können, nach entsprechender Schulung. Wo gibts die Schulung, bei der ein Heranwachsender lernt, ohne Schlaf auszukommen?

Zum Sensor schrieben sie:

"Ihr Sohn S... ist bereits mit einer Insulinpumpe versorgt. Durch die Insulinpumpe ist es möglich, die Insulinabgabe jederzeit bedarfsgerecht zu dosieren. Dadurch erübrigt sich ein Sensor zur kontinuierlichen Blutzuckerkontrolle."
Aber woher weiß ich, wie hoch der Bedarf ist, wenn ich keinen Blutzuckerverlauf habe?

Lieben Gruß

Gottwalt
Letzte Änderung: 07 Juli 2019 12:56 von WebAdmin.

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Wenke
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19 Mai 2014 11:34 #91493 von Wenke
Hallo Gottwald,

ihr habt unseren Beistand!

Wir haben die letzten Monate auch wieder eine Menge gesammelten Irrsinn erlebt, aber ich glaube, ihr schafft es uns zu übertreffen.

Leider gerät man da immer wieder an Leute, die sich ein Urteil bilden (dürfen) obwohl sie von Diabetes so viel Ahnung haben wie eine Kuh vom Eierlegen. Vermutlich haben die ihr Wissen aus einem Apothekenheftchen...

Wir hatten Ende letzten Jahres ebenfalls ein CGM beantragt und daraufhin die Genehmigung für eine Insulinpumpe bekommen (die bereits seit Mai 2011 im Einsatz ist, was in dem Antrag natürlich wiederholt erwähnt wurde, außerdem möchte man ja annehmen, dass der KK bekannt ist, dass sie seit Jahren eine Pumpentherapie finanzieren). Und als ich nachfragte, ob das ein Irrtum sei, wurde mir gesagt, nein, das sei normal, es würde immer ein bisschen dauern, bis die Pumpe genehmigt würde...

Man kann nur die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, wenn man sieht, was für Leute in diesem Land auf chronisch kranke Kinder losgelassen werden.

LG, Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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Mama von Sophia
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19 Mai 2014 15:08 #91494 von Mama von Sophia
Mama von Sophia antwortete auf Völlig denkbefreite Krankenkassenmitarbeiter?
Lieber Gottwald,

zum Heulen!!! :woohoo:
Aber wenn Ihr schon mal vom MDK die positive "Bewilligung" habt, dann ist doch schon die halbe Miete erldigt. Ihr müsst bei dem Quatsch echt einfach nur versuchen, das Positive zu sehen. Wenn Ihr eine Rechtsschutz habt, dann droht mit einem Rechtsstreit und die KK wird schnell nachgeben.
Man braucht da einfach einen langen Atem!!
Ich drücke Euch für die Bewilligung für Sensor und Nachtwache die Daumen.

Aber mich würde mal am Rande interessieren, wie das mit der Nachtwache klappt? Kommt da jemand, der sich wirklich richtig gut mit Diabetes auskennt. Schläft er im Kinderzimmer mit? Wie funktioniert das? Habt Ihr selber jemanden rausgesucht oder wurde Euch die Person zugeteilt. Habe davon noch nie gehört.

Danke und toi toi toi!!!
LG, Caroline

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Gottwalt
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19 Mai 2014 15:13 #91495 von Gottwalt
Hallo Caroline,

eine Rechtsschutzversicherung braucht man zum Glück dabei nicht, das Sozialgericht wird auch so tätig, ohne weitere Kosten für uns. Ist ja nicht der erste Wahnsinn, dem wir so begegnen.

Zur Nachtwache: Da kommen Kinderkrankenschwestern, die entsprechend geschult wurden. Die eine hat selbst einen Bruder mit Typ 1 und dementsprechend ihre ganze Kindheit und Jugend das verinnerlicht, die anderen sind sehr souverän und arbeiten sich rasch ein. Die kommen vom Kinderkrankenpflegedienst ( www.kinderkrankenpflege-hh.de ) und sitzen bei uns ab 22 Uhr im Wohnzimmer auf dem Sofa, gehen stündlich oder nach Bedarf auf Zehenspitzen ins Kinderzimmer und messen dort, und morgens um 6 Uhr ziehen sie nach der letzten Messung leise die Haustüre zu. Für uns ist das seeeeeeehhhhr hilfreich, wir können diese Nächte wenigstens mal ohne "Hasenohren" wirklich entspannt schlafen.

Lieben Gruß

Gottwalt

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Mama von Sophia
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20 Mai 2014 08:00 #91504 von Mama von Sophia
Mama von Sophia antwortete auf Völlig denkbefreite Krankenkassenmitarbeiter?
Hallo Gottwalt,

danke für die Info. Habe ich bisher noch nicht gehört.
Klingt aber wie ein Engel. So was bräuchte ich auch mal ab und zu!!!
Alles Gute weiterhin!
LG, Caroline

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marielaurin
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20 Mai 2014 09:07 - 07 Juli 2019 12:57 #91505 von marielaurin

Wenke schrieb: Vermutlich haben die ihr Wissen aus einem Apothekenheftchen...


... in dem steht:"Nach einer Einstellung wird zweimal am Tag Insulin gespritzt, die Berechnung erfolgt in der Regel durch den betreuenden Arzt und wird alle sechs Monate geprüft. Den Betroffenen von schwerem Diabetes wird geraten, die Kontrollen alle drei Monate durch ihren Diabetologen druchführen zu lassen."

Wenn es nicht so traurig wäre, würde man fast über so ein gut recherchiertes und fundiertes Wissen lachen wollen.

Ich wünschte, dass diese Mitarbeiterin sich ein einziges Mal nachts bei euch aufs Sofa setzt.

Hast du zurückgefragt, wo genau S... an einer Schulung zur Schlafreduzierung teilnehmen kann und welche zusätzlichen Medikamente euer Kind braucht, damit es tagsüber in der Schule wach bleibt? Kommt dann jemand von der Krankenkasse und schreibt seine Arbeiten, weil er durch die häufigen Messungen zu müde ist? Schreibt auch die KK seine Zeugnisse?

Wir hatten letztens einen Fall mit der Autoversicherung. Wir haben angegeben, dass das (Zweit-)Auto mittlerweile in der Garage steht anstatt auf der Straße, und es auch viel weniger Kilometer gefahren sei als wir vor 5 Jahren mal angegeben hatten, weil wir hauptsächlich ein anderes Fahrzeig nutzen. Wir bekamen eine neue Berechnung, deren jährliche Beitragssumme die alte um 120 Euro überschritt, Grund sinngemäß:"Wenn Sie weniger fahren, haben Sie weniger Übung, damit ist das Unfallrisiko deutlich erhöht." Na klar ;) Schon cool, wenn man sein Auto besser schützt und wegschließt, nur leider schlecht für die Versicherung, die meint nämlich, dass das dann viel gefährlicher sei. Vom Fahrverhalten mal ganz abgesehen. Unfälle hatten wir übrigens in 22 Jahren Fahrpraxis keine, bis auf einen Auffahrunfall, da ist uns aber jemand hinten drauf. Nach einigem Hin- und Her gab es dann von uns einen sehr ironischen Brief direkt an den Herrn Chef mit dem gesamten Schriftverkehr von vorher und schwupps, lagen wir 60 Euro unter dem alten Beitrag. Geht doch.


Schön Heike, dass ihr jetzt ne Pumpe genehmigt bekommt, was für eine Überraschung :pinch:

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
Letzte Änderung: 07 Juli 2019 12:57 von WebAdmin.

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Gottwalt
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27 Mai 2014 13:31 #91612 von Gottwalt
Gottwalt antwortete auf Alles wird gut oder so ...
Liebe Mitforisten,

gerade hatte ich ein langes und konstruktives Telefonat mit dem zuständigen Vorstand unserer Krankenkasse.
Das Ergebnis ist die Bewilligung der Nachtwache und des CGM und eine ausgewachsene Entschuldigung für die "nicht ganz so professionellen" Briefe.

Lieben Gruß

Gottwalt

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Wenke
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27 Mai 2014 13:36 - 07 Juli 2019 12:57 #91613 von Wenke
Hallo Gottwald,

sag mal, ihr hattet doch vor einiger Zeit schon mal ein CGM (ich erinnere mich, daran, dass die KK am Ende gezahlt weil S... als einziger in der Klasse nicht Flöten spielen konnte, weil er so verhornte Finger hatte...). Hat man euch das damals wieder weggenommen?

Ich frage das deshalb, weil ich das Anfang des Jahres ja auch irgendwie "durchgedrückt" habe. Wir haben keine Befristung in der Genehmigung. Ich frage mich aber trotzdem fast täglich, wie lange die KK wohl zahlen wird.

Gratulation zum Erfolg!!!

LG, Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
Letzte Änderung: 07 Juli 2019 12:57 von WebAdmin.

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Gottwalt
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30 Mai 2014 11:22 - 07 Juli 2019 12:58 #91677 von Gottwalt
Hallo Heike,

damals hatten wir die Genehmigung fürs CGM nur bis zum Ablauf des Senders. Es ging dann ziemlich zeitgleich auch der Empfänger kaputt (wir hatten ja damals den Dexcom 7Plus, da er der kleinste und dünnste uns bekannte Sensor ist und S... ja den Omnipod trägt, somit ein Medtronic-Sensor völliger Blödsinn wäre).

Wir versuchten es jetzt ziemlich lange wieder ohne Sensor, leider mit ziemlich schlechtem Ergebnis (sehr starke Schwankungen, Hba1c 8,4% und unterirdische Compliance von S...), sodaß unser Diabetologe ganz ganz dringend dazu riet, den Kampf um den Sensor erneut zu führen.

LG

Gottwalt
Letzte Änderung: 07 Juli 2019 12:58 von WebAdmin.
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Lukas_ch



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30 Mai 2014 14:24 #91680 von Lukas_ch
Salü
Warum ist ein Medtronic Sensor zusammen mit dem Omnipod ein Blödsinn?
Der Omnipod kann ja sowieso nicht die Daten empfangen.


Gruss Lukas


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