Umgang mit Diabetes

Hallo,
ich habe erst vor ein paar wochen erfahren das mein sohn 1jahr und 10 monate diabetes typ 1 hat.fühle mich zurzeit etwas verloren da ich einfach nicht mehr weiß wie ich damit umgehen soll.stelle mir ständig die frage warum mein kleiner er ist ja noch fast ein baby.bitte um hilfe.

mfg mandy

Hallo Mandy,
Meine Tochter war bei der Diagnose gleichalt, wie dein Sohn jetzt. Ich habe auch lange gebraucht, es zu akzeptieren. Die Frage: Warum gerade wir? stellen wir uns alle hier irgendwann. Es gibt darauf keine Antwort.
Aber du wirst bald merken, dass euch schnell vieles leichter fällt. Meine Tochter hatte anfangs das Problem, dass sie Süßes nicht kannte und es daher verweigerte, auch bei Unterzucker, sie wehrte sich gegen die Nadeln (sowohl beim Blutzucker messen als auch beim Katheterwechsel), aber mit der Zeit wurde das alles besser. Man findet Routinen, die einem helfen diese lästigen Mitgebsel der Krankheit zu meistern. Das werdet ihr auch. Gib dir Zeit und schau dir deinen Sohn an. Er ist immer noch der Gleiche, wie vor ein paar Wochen. Er hat nur einen neuen unsichtbaren Freund, der leider manchmal sehr aufdringlich ist und Aufmerksamkeit will.
Liebe Grüße
Nadine

Hallo Mandy,

die Frage nach dem Warum stellt man sich auch nach langer Zeit immer wieder. Und auch die Ängste vor der Zukunft kommen ständig zurück. Aber das ist bei allen Eltern so. Wir würden uns alle auch Sorgen machen, wenn unsere Kinder keinen DM hätten. Bei uns sind sie nur noch wesentlich mehr auf den Umgang mit dem DM gerichtet. Versuch so normal wie möglich damit umzugehen, damit deine Tochter es schnell als "normal" verinnerlicht. Mir hat immer geholfen, die Gewissheit zu haben, dass meine Tochter sich irgendwann nicht mehr dran erinnern kann, wie es vor der Diagnose war. Mir ist wichtig, dass sie alles macht und isst, was sie auch ohne DM gemacht bzw. gegessen hätte. Dadurch mussten wir schnell den Umgang mit den verschiedenen Lebensmitteln verinnerlichen und lernen Gefahren bei diversen Aktivitäten auszublenden.
Auch du wirst das schaffen. Für dein Kind bleibt dir letztendlich auch nichts anderes übrig. Man hat uns im KH gesagt, dass wir in einem halben Jahr darüber lachen würden weil alles so einfach ist. Ganz ehrlich, meine Tochter hat seit 9 Monaten DM und lachen kann ich noch nicht drüber. Aber es wird tatsächlich normal und gehört jetzt zu uns.
Wir haben uns schnell eine Pumpe verordnen lassen. Danach wurde vieles einfacher.

VG
Nicole

Hallo Mandy,
meine Tochter war schon viel älter, als sie die Diagnose bekam. Als wir die zwei Wochen im Krankenhaus waren, war da ein Kind, das hatte einen Gehirntumor. Ein anderes Kind saß im Rollstuhl und konnte nur noch den Kopf bewegen. Ab da, war die Frage "warum wir" für uns vorbei. Wir haben die Sonne genossen und uns gedacht, dass wir es noch ganz gut getroffen haben. Mit Diabetes kann man wirklich ganz gut leben und es gibt wirklich schlimmeres. Klar ist es alles nicht so einfach und ein ganz gesundes Kind hat es vielleicht einfacher, aber oft ist es so: wenn man hinter die Kulissen guckt, hat jeder doch sein Päckchen zu tragen.
Trauern ist am Anfang auch wichtig, aber ich versuche immer aus Dingen, die ich selber nicht ändern kann das Beste zu machen.
"Warum gerade ich" zieht dich nur runter.
Alles Gute
Vera

hallo...
wir haben es vor 5 Wochen erfahren. unser sohn ist 2 jahre alt!ich kenne diese ständige frage wieso nur mein Kind. für mich ist es immer noch sehr schwer. aberes wird immer besser von tag zu tag. ich mache mir nur große sorgen um unseren großen.er ist 4 und ich habe manchmal das gefühl das er sich vernachlässigt fühlt. aber ich versuche ihn überall mit machen zu lassen.bei kateder wechsel.beim bz messen. am tag schaffe ich es eigentlich gut.aber am abend wenn ich hier so lese,weis ich zwar dass wir nicht die einzigsten sind.aber es kommen sehr oft tränen und die angst vor der Zukunft...

Ich danke euch dafür das ihr mir zeigt das wir nicht die einzigsten sind in diesem alter mit dm.
wie findet ihr den diese pumpe???
mir wurde gesagt sie ist praktisch,aber hab angst das er sich beim rum toben daran verletzt.

Mandy, an der Pumpe verletzen sie sich nicht. Ist bei uns jedenfalls noch nie vorgekommen. Da müssten sie schon sehr ungünstig mal drauffallen. Das Einzige, was mal passiert, ist dass der Katheter gezogen wird. Meine Tochter hat da Anfangs dann ein ziemliches Theater gemacht, aber inzwischen kommt sie und sagt, dass der Katheter raus ist. Bei ihr passiert das aber wohl acuh übermäßig häufig. Die anderen hier sagen immer, es würde selten passieren. Dann setzt man einen neuen Katheter, das ist so ähnlich, wie mit Pen spritzen.

Meine Tochter ist mit der Pumpe großgeworden. Sie kennt es nicht anders. Bei manchen Aktivitäten muss man schon etwas mehr achtgeben mit der Pumpe, also im Sand komplett einbuddeln ist Mist (wobei wir das auch schon ausprobiert haben. Die Pumpe hat es überlebt, ist aber seither recht zerkratzt)

Im großen und Ganzen ist die Pumpe schon super, aber wenn ihr euch dafür interessiert, müsstest du dich mal hier im Forum einlesen, wofür sie taugt und wofür nicht, damit du dir für eure spezielle Situation ein gutes Bild machen kannst. Es gibt auch Kinder, die sehr gut ohne Pumpe auskommen, also wenn du es dir nicht vorstellen kannst, dann bleib beim Pen, solange es damit gut klappt.