hoher HbA1c-trotz guter BZ-Werte
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ich verstehe nicht, wie man trotz guter BZ-Werte einen HbA1C von 8,8 haben kann...Unsere Ärztin leider auch nicht.
Meine große Tochter (9J) hat seit Oktober 2012 DM- Sie hat bis heute nur zum Essen Humalog gespritzt da sie immer noch selber Insulin produziert. Wenn sie Abends mit einem guten Wert in Bett geht kommt sie Morgens immer noch gut raus ohne Basal. Ihre gemessenen Werte bewegen sich hauptsächlich im grünen Bereich, sie hat kaum Werte über 200 (bis auf paar Ausnahmen an den KiGeb. und Weihnachten). Ihr HbA1C war bei Manifestation auf 10,3 also nicht so besonders hoch, als dass er bisher nicht wieder unten sein könnte.
Nun hab ich noch eine kleine Tochter mit DM (sie ist seit 4,5 Jahren dabei) ihre Werte sind wesentlich schlechter aber ihr HbA1C ist besser.???? Die Kleine trägt eine Pumpe.
Könnte es daran liegen, dass die Große noch kein Basal erhält und deshalb der HbA1C hoch ist?
Kennt sich damit jemand aus?
Meine Diabetologin kann sich das auch nicht erklären, (anhand der gemessenen Werte müsste sie einen 5-6 HbA1C haben). Wir haben diese Woche mal nochmal die Blutwerte über die Vene gemacht mal sehen, welcher HbA1C dabei rauskommt...
Langsam macht mir das nämlich Sorgen, denn mit niedrigeren Werten möchte ich sie in der Schule nicht rum laufen lassen...
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen......
Wünsche euch allen ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Heike
Diagnose 10/2012, 9 Jahre, Paradigm Veo 750
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Könnte mir vorstellen, dass sie durch zu hohe pp-Werte und zu hohe Nachtwerte viele Stunden am Tag zu hoch liegt...
Sie ist ja auch in einem Alter, wo die Wachstumshormone nach dem Einschlafen voll zuschlagen und bei vielen Kindern für hohe Nachtwerte sorgen.
Wenn auch die Zwischenwerte ok sind, also durch die Eigenproduktion noch gut im Rahmen gehalten werden, braucht ihr wohl ein neues Messgerät...
lg
Tina
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danke für deine Antwort
Die Nachtwerte messe ich auch sporadisch , ab und an war der Wert höher als 150, hauptsächlich dann wenn der BZ vor dem schlafen gehen über 100 lag.
Die pp-Werte haben wir seit dem Krankenhaus nicht so richtig gemessen, eher 2STd. nach dem Essen.
Nur wenn ich es mit den Werten meiner Kleinen vergleiche die ist weit davon entfernt traumwerte zu haben, aber ihr HbA1C ist besser ohne viele Hypos. ??
Hab die Ärztin mal gefragt ob ich öfter Nachts messen sollte, sie sagte solange sie ja unter 100 morgens raus kommt, muss ich nicht.
Werde in den Ferien mal die pp-Werte und Nachts alle zwei stunden messen, mal sehen was raus kommt.
LG
Heike
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na ja, wenn die 2h-pp-Werte in Ordnung sind und die Werte vor dem Essen auch verträglich sind, dürfte sich selbst ein 250er, träte er 1h pp auf, nicht erkennbar im A1c widerspiegeln. Die Glucose-Eiweißbindung löst sich in den ersten Stunden nach Entstehung fast genauso schnell wieder auf, wie sie zustandekommt, wenn der Blutzucker sinkt. Erst nach ca. 3 Stunden ist eine festere Bindung entstanden, die dann auch den A1c-Wert beeinflusst.heikeanna schrieb: Die Nachtwerte messe ich auch sporadisch , ab und an war der Wert höher als 150, hauptsächlich dann wenn der BZ vor dem schlafen gehen über 100 lag.
Somit bleiben also die Nachtstunden als Übeltäter im Verdacht.
Ich würde vorschlagen, dass Du mal etwa 3 Stunden nach der Bed-Time, oder halt wenn Du in die Falle gehst misst und dann nochmal 6 Stunden später. Also gegen 3:00 Uhr vermutlich.
Und dabei auch mal schauen, ob sich Unterschiede zeigen zwischen einem "mageren" Abendessen und einem reichhaltigen.
Zu berücksichtigen ist ggf. auch, dass fett- und eiweißhaltige "Hungerstiller", wie sie althergebracht vielfach empfohlen wurden und teils noch werden, keine geeignete Maßnahme sind, da sie den Blutzucker längerfristig, aber nachhaltig in die Höhe treiben, wenn sie nicht durch Insulin abgedeckt werden, besonders wenn die basale Insulinversorgung grenzwertig ist.
Alle 2-Stunden zu messen wäre übertrieben und würde auch keinen relevanten Erkenntnisgewinn erwarten lassen.
Gruß
Joa
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na ja, wenn die 2h-pp-Werte in Ordnung sind und die Werte vor dem Essen auch verträglich sind, dürfte sich selbst ein 250er, träte er 1h pp auf, nicht erkennbar im A1c widerspiegeln. Die Glucose-Eiweißbindung löst sich in den ersten Stunden nach Entstehung fast genauso schnell wieder auf, wie sie zustandekommt, wenn der Blutzucker sinkt. Erst nach ca. 3 Stunden ist eine festere Bindung entstanden, die dann auch den A1c-Wert beeinflusst.
Diese Aussage ist leider bei den Diabetologen, insbesondere den wissenschaftlich tätigen, noch umstritten. Es gibt häufig auch die gegenteilige Meinung, nämlich dass ich auch relativ kurzfristige BZ-erhöhungen auf den HbA1c-Wert auswirken.
Noch scheint das nicht endgültig geklärt zu sein!
Gruß, Egon
PS: Wenn eine CGM nicht durchführbar ist, kann eine 2-stündliche BZ-Messung (für 1 Tag) durchaus ihren Sinn haben. Man erreicht damit zwar immer noch nicht ALLE (hohen und niedrigen) Werte, bekommt aber doch einen guten Überblick.
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Danke für den Hinweis! Ich ging bislang davon aus, dass sei recht unumstritten.EgonManhold schrieb: Diese Aussage ist leider bei den Diabetologen, insbesondere den wissenschaftlich tätigen, noch umstritten. Es gibt häufig auch die gegenteilige Meinung, nämlich dass ich auch relativ kurzfristige BZ-erhöhungen auf den HbA1c-Wert auswirken.
Was sich ja auch mit der Beschreibung des chemischen Verlauf einer sich erst über die Zeit stabilisierenden Verbindung der Glucose mit dem Haemoglobin als HBA1c
decken täte. Siehe Seite 2 unter 1.2.1 Entstehung von AGEs, als Beispiel da HBA1c * Danach ist die Verbindung erst einmal streng konzentrationsabhängig und zerfällt sofort wieder in ihre Bestandteile, wenn der Reaktionslösung, also hier dem Blut, Glucose entzogen wird. Diese "Reversibilität" (Umkehrbarkeit)der Bindungsreaktion halte für mehrere Stunden an.
Gut ein paar Moleküle mögen auch bei kurzen Spitzen aneinander hängen bleiben,
ich würde aber nicht erwarten, dass sich daraus so gravierende Abweichungen ergeben, wie im dargestellten Beispiel.
Nachtmessungen im 2-Stunden-Takt, wenn kein Basalinsulin gegeben wird, scheinen mir doch mehr Stressfaktor, als Erkenntnisgewinn zu versprechen. Die würden wohl allenfalls Sinn machen, wenn die Befürchtung im Raum stünde, dass es durch Insulinwirkung zu Hypos kommen kann? Aber wo keine zugeführte Insulinwirkung ...
@Heike: Ich gehe mal davon aus, dass die Tochter eine basale Insulinunterstützung in der Nacht gebrauchen könnte.
Gruß
Joa
* Der oben verlinkte Text ist ein Auszug aus einer Dissertation zur altersabhängigen Expression von AGE-Rezeptoren am menschlichen Herzen.
Wer die Dissertation insgesamt lesen möchte, kann in der obigen Link Adresse hinten die Zahl nach t, also t1,t2 ... hochzählen, dann kommen die weiteren Seiten.
Ich verzichte drauf.
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könntest Du Dich bitte in diesem Forum so ausdrücken, daß man auch dann versteht um was es geht, wenn man kein Wissenschaftler ist.
Vielen Dank und Grüße
Michael Bertsch
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ja ok, liest sich dann wohl schon erst mal etwas kryptisch (unverständlich).
Allerdings ging ich davon aus, dass der verlinkte Text recht gut zu verstehen sein sollte. Auch für den Nichtmediziner/Chemiker?
Aber ich besser gerne noch mal nach.
Gruß
Joa
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ich denke, dass das mit unterschiedlicher Empfindlichkeit zusammenhängt. Der HbA1c Misst doch, wieviel Zucker sich im Blut abgelagert hat. bei den einen geht das wahrscheinlich schneller und bei anderen langsamer.
Meine Tochter hatte mal eine Zeitlang ziemlich hohe Werte, aber einen Hba1c von 7,9. Sie bekommt auch keine Ketone, auch wenn sie hohe Werte hat.
Vielleicht hängt das einfach noch von anderen Faktoren ab, die wir noch nicht kennen?
LG Vera
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wenn der BZ "nur" deshalb hoch ist, weil für gegessene KH (z.B. Süßkram )zu wenig/kein Bolusinsulin gegeben wurde, kann der BZ sehr hoch sein, ohne dass Ketone entstehen.
Gruß, Egon
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