Heute wird´s ernst...

Guten Morgen Miteinander,
heute werden wir in unserer Familie auf glutenfreie Ernährung umstellen. Irgendwie ein ganz seltsames Gefühl...Unsere Tochter (13)bekam vor kurzem nach einer Biopsie die Bestätigung der Zöliakiediagnose. Und obwohl sie keine gravierenden Symptome aufweist hat sie die ausgeprägteste Form!!! Das ist für sie total bitter. Sie kommt zwar mit ihrem DM1 ganz gut klar, aber das hat sie umgehauen. Bei der Ernährungsberatung hat sie nur noch geweint. Sie kann nichts mehr davon hören, was sie alles nicht darf oder woran sie erkranken könnte, welche Spätfolgen und so weiter...
Ja und jetzt haben wir gestern unser erstes gf-Brot gekauft...Schmeckt ganz passabel...Und gestern in unserer Eisdiele nebenan hab ich erfahren das dort keine Weizenstärke o.ä. verwendet wird.
Grüße von bärenfamilie

Hallo Bärenfamilie,
bei uns war vieles ähnlich, keine Symptome, aber nach der Biopsie schlimmst mögliche Variante diagnostiziert.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die vielen Verbote und Dinge, die man nicht mehr darf, für deine Tochter ein ziemlicher Schock sind.
Die Verbote bleiben natürlich auch. Trotzdem kann ich aus unserer Erfahrung sagen, dass man sich recht schnell an die neuen Bedingungen gewöhnt. Zum Glück gibt es mittlerweile viele viele glutenfreie Produkte. Die Auswahl wird ständig besser und größer und das Einkaufen wird auch immer leichter. Mir hat die Lebensmittelliste der DZG sehr geholfen. Wenn du vor Ort nicht alles findest, was es glutenfrei gibt, kannst du im Internet einkaufen. Meine Tochter kommt gut mit ihren Zöli-Spielregeln klar. Und das Netteste an Zöliakie finde ich immer: Wenn man brav seine Diät einhält, hat man am Schluss tatsächlich tolle Werte. Was man ja bei DM nicht immer sagen kann...alles richtig gemacht wie immer und manchmal trotzdem alles Murks.
Viel Erfolg!
Petra

Servus Petra,
es freut mich das du geantwortet hast. Dachte schon wir sind die einzigsten Dia-Zö hier
Hatte sogar schon den ersten Gesprächskreis hier in Scheidegg. War allerdings die einzige . War aber nicht schlimm, denn so hatte ich Gelegenheit mit der DZG-Beraterin ausführlich zu quatschen. Und Fragen hat man so einige, wie du sicherlich bestätigen kannst. Zudem hab ich gleich noch zwei Gastronomiewirte kennengelernt, die auch ein bisserl aus ihrer Erfahrung erzählt haben.
Jetzt nach knapp drei Wochen haben wir schon einige tolle Rezepte ausprobiert, allesamt schmackhaft. Gestern gab´s Fleischküchle, die mir mit dem Paniermehl von Schär besser gelungen sind als ehemals mit Brötchen!!!
Probleme hat unsere Tochter eigentlich nur in der Schule. Ständig bringen Mitschüler oder Lehrer was mit. Nun, wir gehen halt in die Offensive: auch was mitbringen
Was mich noch interessieren würde:
Zu keinem Zeitpunkt haben die BZ-Werte irgendwie verrückt gespielt, obwohl sie MARSH IV hat. Wie war das bei euch?
Und habt ihr bemerkt, das nach der Umstellung sich etwas am gesundheitlichen Zustand etwas verändert hat??
Herzliche Grüße
Melanie

Hallo Melanie,
ich möchte auf deine letzte Frage antworten:"Und habt ihr bemerkt, das nach der Umstellung sich etwas am gesundheitlichen Zustand etwas verändert hat??"
ja bei unserer Tochter hat sich sehr schnell etwas geändert. Wir leben jetzt gute 3 Jahre mit der Diagnose Zöliakie und fast 10 Jahre mit DM. Vor der Zöliakiediagnose hatte Carmen keine "echten" Symptome, das ist nur auf Grund von Blutwerten und anschließender Biopsie festgestellt worden. Aber vor der Zöliakiediagnose war sie eher durchschnittlich bis klein für ihr Alter, nach ein paar Monaten Glutenfreier Ernährung kam der große Wachstumsschub, mittlerweile ist sie die größte in der Klasse. Auch die Milchzähne, die vorher einfach nicht raus wollten, sind alle weg. Die bleibenden Zähne alle prima rausgekommen. Für sowas hatte der Körper vorher wahrscheinlich wenig Kraft. Das sind eingentlich die größten gesundheitlichen Sachen, die mir so einfallen.

Schöne Grüße
Julia

Servus Julia,
danke für eure Antwort. Das mit den Zähnen ist uns in letzter Zeit auch aufgefallen. Zum einen hat sie sehr hartnäckige Milchzähne, die einfach nicht raus wollen und zum anderen Zahnlöcher obwohl sie regelmäßig und gründlich putzt!! In der Zeit vor der Umstellung hatte sie auch vermehrt Muskelzucken, am Auge oder auch in den Waden. Was ihr jetzt aufgefallen ist, dass sie zum Frühstück wieder Milch trinken kann ohne das ihr schlecht wird und die Tics sind auch weg.
Seit nunmehr drei Wochen essen wir gf. Es klappt so ganz gut. Hab auch schon einige Kuchenrezept ummodeliert.
Wie ist das denn bei euch? Esst ihr alle in der Familie gf? Wie machst du denn das mit den Brot und Pausenessen für die Schule? Da haben wir den Dreh noch nicht wirklich raus.
Herzliche Grüße
Melanie

Hallo Melanie,
wenn ich für uns alle koche, dann immer glutenfrei. Unsere Küche ist komplett umgestellt auf GF. Auch alles an Backwaren, hier besonders Kuchen und Pizza, sowie Weihnachtsbäckerei. Unser Sohn ist nicht betroffen und auch wir Eltern nicht, deshalb essen wir meistens normales Brot. Wenn ich frisches GF-Brot gebacken habe, dann essen wir es aber alle mit, denn es wird relativ schnell trocken oder verdirbt. Und bei den Preisen möchte ich wirklich nichts wegwerfen müssen. Ansonsten nimmt Carmen so gut wie nie was in die Schule mit. Sie frühstück morgens ausgiebig und kommt 3x die Woche um 14 Uhr nach Hause. Dann essen wir Mittag. 2x hat sie Nachmittags Unterricht bis 15:30 Uhr, da sieht es schon anders aus. Die Pausenversorgung im Gymi ist ziemlich dürftig und GF schon mal gar nicht, da nimmt sie dann was mit. Aber das ist dann oft ein Problem, meistens bleibt es bei Banane, Apfel, irgendein GF-Riegel, oder Gemüsesticks. An diesen Tagen koche ich dann abends was Gescheids.
beste Grüße Julia