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Unser Diabetes Tagebuch - unnormal?!?

alviseluva
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21 Juli 2012 13:50 - 21 Juli 2012 13:52 #71121 von alviseluva
Unser Diabetes Tagebuch - unnormal?!? wurde erstellt von alviseluva
So, ich habe jetzt mal nicht ganz den letzten Monat als pdf abgespeichert und hänge das mal hier in den Anhang.
Ich finde gerade die letzten Tage, wo wir nur die Spritze benutzt haben, sehr fragwürdig. Bevor ich aber zu unserer Diabetologin renne, würde ich hier gerne mal die ein oder andere Meinung dazu hören.
Sorry, dass es so viel ist, aber ich denke, so bekommt man den besten Einblick. Falls irgendwas fehlt oder ihr mehr Infos braucht, einfach fragen, ich antworte so schnell wie möglich.

Ach so, eine kleine Frage im Vorfeld. Ist es möglich, dass unser Kleiner auch nach gerade mal 2 Monaten schon Spritzpolster hat? Wir achten zwar darauf, immer an einer anderen Stelle zu spritzen, aber ich bin der Meinung, dass ich an einer Stelle eine kleine Verhärtung gespürt hätte.

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Letzte Änderung: 21 Juli 2012 13:52 von alviseluva.

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Flitzpiepe
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21 Juli 2012 16:44 #71124 von Flitzpiepe
Flitzpiepe antwortete auf Unser Diabetes Tagebuch - unnormal?!?
Hallo,

gerade habe ich das Tagebuch überflogen. Es ist nicht unnormal aber für mich wäre es unbefriedigend :( .
Mir ist aufgefallen, dass immer nach niedrigen Werten sehr hohe folgen. Das hatten wir am Anfang auch und lag bei uns daran, dass zuviele Frei-BE´s gegessen wurden. Die Klinik hatte auch 1 schnelle und 1 lange BE als Vorgabe, aber Felix reagierte teilweise auf die Hälfte schon mit Folgewerten über 200. Vielleicht kannst Du da ansetzen und vorsichtig weniger geben.

Was die Spritzpolster angeht: Möglich ist es. Ich würde die Stelle sicherheitshalber ´ne Weile großflächig auslassen und beobachten, was sich tut.

LG

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Joa
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21 Juli 2012 18:10 - 21 Juli 2012 23:54 #71128 von Joa

alviseluva schrieb: würde ich hier gerne mal die ein oder andere Meinung dazu hören.
...
Sorry, dass es so viel ist, aber ich denke, so bekommt man den besten Einblick.

Also ich finde, dass es gar nicht so viel ist. Weil das sieht doch eigentlich alles sehr nach dem gleichen Schema gestrickt aus? Die Bewertung von Einzelverläufen scheint müßig, da das Fundament der Therapie auf Sand gebaut scheint.

Ich versuche mal eine Interpretation:
Die Nüchternwerte sind durchgängig zu hoch, d.h. vorher und zu diesem Zeitpunkt besteht ein basaler Insulinmangel. Der macht sich deutlich an den hohen Ausschlägen auf die KH-Zufuhr bemerkbar, die auch erst mal recht lange oben hängen bleiben, da Glucosetransport in die Zellen und die Glucoseverwertung in den Zellen durch Resistenzfaktoren gehemmt sind.

Steile Abstürze die besonders im nachmittäglichen Verlauf zu sehen sind, lassen sich sehr schlecht mit den jeweils vorgehenden Insulingaben korrelieren, schon gar nicht mit der Basalwirkung.
Der Grund liegt darin, dass Insulin nicht nur die Glucsoeaufnahme in Muskel- und Fettzellen steuert, sondern auch den Ablauf von Glucosefreisetzung (Gluconeogenese und Glucogenolyse) und Glycogenspeicherung der Leberzellen indem es die daran beteiligten Enzyme hemmt oder aktiviert.

Da ihr beständig den nächtlichen Basalmangel zulasst, leeren sich die Glycogenspeicher, mehr oder weniger stark.

Wenn sich dann, früher oder später, wieder eine ausreichende Insulinwirkung einstellt, klappt es nicht nur mit der Glucoseverwertung in Fett- und Muskelzellen wieder besser, gut oder zu gut, sondern auch die Enzyme der Leberzellen sind dann wieder "umgeschaltet".

Von Glucosefreisetzung auf Glycogenspeicherung.

Dazu holen sich die Leberzellen dann die Glucose wieder aus dem Blut (bzw. dem Gewebewasser) wozu sie kein Insulin brauchen, da dieses über den insulinunabhängigen Glucosetransport des Typs 2 (GluT-2) geschieht. Das kann zeitlich ggf. sehr starkt verzögert passieren.

D.h., dass bei vorgehenden Basalmängeln mit (Teil-)Leerung der Glykogenspeicher zu irgendeinem Zeitpunkt der Blutzucker steil absinken kann, ohne dass dann eine aktuell übermäßige Insulinwirkung ursächlich ist. Das passiert ggf. auch auf grade nur knapp wirksamem Basalniveau. Und sagt absolut nichts dazu aus, dass zu diesem Zeitpunkt eine zu hohe Insulinwirkung vorliegt.

Das A und O einer stabilen und vorausberechenbaren Diabeteseinstellung ist die Sicherstellung einer ausreichenden Basalwirkung, angefangen über den Nachtverlauf hinweg.

Also bitte mit der Diabetologin abklären, wie ihr eine durchgängig ausreichende Nachtbasalversorung hinbekommt, die keine übermäßigen Wirkgipfel ergibt.

Ihr habt ein NPH-verzögertes Basalinsulin? Das wäre ggf. zu erhöhen und erforderlichenfalls auf zwei oder auch drei Injektionen zu verteilen.

Eine Insulinpumpe kommt für Euch ja nicht in Betracht, wenn ich richtig entsinne?

Falls irgendwas fehlt oder ihr mehr Infos braucht, einfach fragen, ich antworte so schnell wie möglich.

Ach so, eine kleine Frage im Vorfeld. Ist es möglich, dass unser Kleiner auch nach gerade mal 2 Monaten schon Spritzpolster hat?

Spritzpolster sind lokale Fettgewebswucherungen ( Lypohypertrophie )
Ich würde diese nicht nach 2 Monaten erwarten, oder allenfalls, wenn Du konsequent immer in die gleichen Stellen spritzt.

Eine knubbelige Verhärtung könnte wohl eher ein Abszess sein, also eine abgekapselte Entzündung durch Keimeintrag. Aber dass lass mal die Frau Dr. schauen.

Gruß
Joa
Letzte Änderung: 21 Juli 2012 23:54 von Joa.

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alviseluva
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21 Juli 2012 18:34 #71129 von alviseluva
alviseluva antwortete auf Unser Diabetes Tagebuch - unnormal?!?
Okay, also das meiste verstehe ich.
Beim lesen hat sich mir allerdings eine Frage gestellt.

Wir haben vor nicht allzulanger Zeit angefangen abends warm und mittags Brot oder ähnliches zu essen. Einfach weil es im Sommer so angenehmer ist und vor allem weil ich in letzter Zeit mittags häufig unterwegs bin und dann nicht jedes Mal zu McD. oder zum nächsten Italienier rennen will. Und dann mal eben in die Bäckerei gehen und ein Brötchen kaufen, das ganz sicher 2 BE hat, empfinde ich da als einfach. Dazu irgendwas ohne BE (sehr gerne zb. Bifi) und mein Sohn ist glücklich, ich habe keinen großen Stress und vor allem mir geht nicht so viel Zeit "abhanden".

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, wann wir mit dieser Umstellung angefangen haben, aber ich meine, subjektiv betrachtet, dass diese hohen Werte über Nacht bzw. am nächsten Morgen fast zeitgleich angefangen hätten.
Testen wollte ich das eigentlich gestern schon, dass wir abends wieder Brot essen und mittags warm, aber leider hat das weder gestern noch heute geklappt.

Ebenfalls beschäftigen tut mich der hohe Wert zwischen Frühstück und Mittagessen. Da messen wir ja nur, weil in den erste Wochen zu dieser Zeit die größte Hypogefahr war. Klar, wenn sein Nüchternwert höher ist, dass er dann nicht einfach so in eine Hypo rutscht. Was mich beschäftigt ist, dass er nach dem Frühstück wieder so sehr nach oben schießt. Das ist genau das, was wir im KH als das Dawn-Phänomen beschrieben bekommen haben. Wenn ich mich nicht zu sehr irre, wirkt das Basal erst ca. 2-3 Std. nach dem spritzen, also kann man diesen hohen Wert doch eigentlich gar nicht auf einen basalen Mangel zurück führen, oder sehe ich das falsch?

Nun gut, dann werde ich mal am Montag die Diabetologin anrufen bzw. die Ambulanz und erfragen, ob man unseren Termin vor ziehen könnte, denn bis Mitte August will ich so nicht weiter machen.

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Joa
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21 Juli 2012 20:30 #71135 von Joa

alviseluva schrieb: Wir haben vor nicht allzulanger Zeit angefangen abends warm und mittags Brot oder ähnliches zu essen.
...
ich meine, subjektiv betrachtet, dass diese hohen Werte über Nacht bzw. am nächsten Morgen fast zeitgleich angefangen hätten.

Klar, das mag und wird sicherlich auch mitwirkend sein, vermutlich.
Andere Frage ist die nach Eingeproduktion, Remission und dem Abflauen derselben.

Allerdings entzieht es sich meiner Vorstellungskraft, dass 0,5 IE NHP-Insulin um 18-20 Uhr eine Chance haben sollen, überhaupt eine relativ lineare Basalversorung bis Morgens um 7:00 Uhr abzugeben. Ich denke, das kann vermutlich nur funktionieren, wenn noch eine ausreichende Eigenproduktion mitwirkt.

Ansonsten gehe ich mal davon aus, dass bei zu hohen Morgenwerten und folgender Resistenzsituation auch wenn in Folge von uninsulierten FPE zustande gekommen (oder verschärft), der vorgehende Mangel wie ein Basalmangel betrachtet werden kann.

Testen wollte ich das eigentlich gestern schon, dass wir abends wieder Brot essen und mittags warm, aber leider hat das weder gestern noch heute geklappt.

Hmmm, das solltest Du aber sicherlich mal getestet haben, bevor Du Dir weitere (unnütze) Gedanken machst oder die Ambulanz interviewst. Und Du weißt, ein Test ist kein Test.

Was mich beschäftigt ist, dass er nach dem Frühstück wieder so sehr nach oben schießt. Das ist genau das, was wir im KH als das Dawn-Phänomen beschrieben bekommen haben.

Es gibt Erklärungen, die keine sind. :(
Grundsätzlich habe ich mir/Dir die Anstiege zuvor ja als Folge eines basalen Mangels, ggf. auch noch zusätzlich denkbar wäre eine zu späte und/oder zu geringe Essensinsulinierung in der Früh, zu erläutern versucht.
Ein Dawn Phänomen als solches ist die Folge einer basalen Mangelversorung in der Zeit vor Beginn eines phänomenalen Blutzuckeranstieges.
Bei einem 2-jährigen Kind sollte ein Dawn-Phänomen auch nur dann zu bemerken sein, wenn zuvor ein Basalmangel vorlag.
Das was klassisch ursächlich für den Insulinmehrbedarf im Dawn-Zeitraum (Morgendämmerung) verantwortlich ist, tritt erst ab der Pubertät in Erscheinung. Kinder haben erst mal grundsätzlich keinen Insulinmehrbedarf im Dawn.

Wenn ich mich nicht zu sehr irre, wirkt das Basal erst ca. 2-3 Std. nach dem spritzen also kann man diesen hohen Wert doch eigentlich gar nicht auf einen basalen Mangel zurück führen, oder sehe ich das falsch?

Du meinst, dass das morgendliche Basalinsulin dann den hohen Wert schon wieder runter gedrückt haben müsste?

Als Merksatz gilt: Einen vorgehenden Basalmangel hinterher mit Insulin korrigieren braucht erst einmal viiiiel mehr Insulin, als zur Vermeidung der Resistenz vorher erforderlich wäre.

Solche nachgehende Korrektur hat dann auch immer die Gefahr, hat das Insulin erst mal die Resistenz gebrochen, bzw. klingt ein hormonelle Resistenzwirkung ab, dass dann die noch offene Insulinrestwirkung deutlich überwirksam werden kann, bzw. wird.

Gruß
Joa
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alviseluva
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21 Juli 2012 20:40 #71136 von alviseluva
alviseluva antwortete auf Unser Diabetes Tagebuch - unnormal?!?
Okay, mein größtes Problem ist aktuell wohl, dass ich nur gut die Hälfte verstehe. Was zb. ist eine Resistenz? Warum hat man uns das im KH nicht erklärt? Argh, ich bin grad sooooo verwirrt.

Also morgen gibt es ganz sicher Brot zum Abendessen und mittags warm. Das ist schon Familienintern besprochen und abgemacht. So oder so werde ich die Ambulanz am Montag anrufen und darum bitten, den Termin vor zu ziehen. Denn selbst wenn es am Essen liegen würde, hat sich der komplette "Tagesablauf" in Bezug auf die BZ Werte geändert. Er hat Hypos zu Zeiten wo wir hochlagen gewöhnt sind und Hochlagen hat er da, wo wir immer mit Hypos gerechnet haben.

Ein Beispiel was mich "stört". Gestern Abend ging es so gegen 18 Uhr ins Bett. Weil er von alleine wach wurde, habe ich ihm gegen 19:15 Uhr sein Basal gespritzt und BZ gemessen. Weil er nur bei 110 lag haben wir ihm 0,5 BE Traubenzucker gegeben. Gegen 12 Uhr hat mein Mann dann noch einmal gemessen und der Kleine war hoch gegangen auf 376. Von einer halben BE kann das wohl kaum kommen. Tagsüber zb. wirkt eine halbe BE wesentlich weniger stark. Trotzdem beobachten wir, dass er immer anders reagiert. Manchmal bewirkt eine halbe BE mehr als eine ganze. Dann wiederum gibt es eine halbe BE und er fällt trotzdem weiter (ohne spritzen) usw.
Ich sehe hier aktuell überhaupt gar kein Muster und sehe mich nicht in der Lage aufgrund von Erfahrungen zu handeln, weil jede Handlung jedes mal ein anderes Ergebnis bringt.

Ich werde die Diabetologin am Montag auch noch einmal sprechen und mit ihr darüber sprechen, ob das Basal nicht evtl. angehoben werden muss.

Ach so, was mir auch grad noch einfällt. Tagsüber die Werte, als wir mit nur Spritze angefangen haben, waren ja soweit ganz okay. Inzwischen aber nicht mehr so wirklich. Zudem hat mein Mann angeregt, dass wir morgen nochmal den Pen ausprobieren und darauf achten, dass die Patrone wenig bis gar kein Spiel (durch Priming) hat. Sollten wir das vielleicht lieber noch aufschieben und nicht beides am selben Tag "testen"?

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Joa
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21 Juli 2012 22:44 #71139 von Joa

alviseluva schrieb: Okay, mein größtes Problem ist aktuell wohl, dass ich nur gut die Hälfte verstehe. Was zb. ist eine Resistenz?

Resistenz = verminderte Insulinwirksamkeit = Insulinresistenz.

Warum hat man uns das im KH nicht erklärt? Argh, ich bin grad sooooo verwirrt.

Vielleicht weil Du dann genauso verwirrt gewesen wärst? Oder Dich überfordert gefühlt hättest? Manchmal ist es einfacher klein anzufangen und dann schrittweise dazu zu lernen. ;)

Er hat Hypos zu Zeiten wo wir hochlagen gewöhnt sind und Hochlagen hat er da, wo wir immer mit Hypos gerechnet haben.

Die einfache Erklärung könnte sein, dass eine vorher vorhandene restliche Eigenproduktion nunmehr den Bach runter geht, bzw. gegangen ist. Die Ambulanz oder Euer HA soll man eine Bestimmung der Restproduktion machen. Dafür wird das C-Peptid bestimmt.

Weil er nur bei 110 lag haben wir ihm 0,5 BE Traubenzucker gegeben.

Den Sinn von Stütz-BE's in dieser Situation könnte man in Frage stellen.

Gegen 12 Uhr hat mein Mann dann noch einmal gemessen und der Kleine war hoch gegangen auf 376. Von einer halben BE kann das wohl kaum kommen.

Das ist recht unwahrscheinlich. :dry:
Aller Wahrscheinlichkeit nach hat da wohl das Insulin für einen anderen Bedarf gefehlt?
Abendessen, 17:00 Uhr waren 3 BE abgedeckt mit 4 IE. Wieviele FPE waren dabei? Du hast schon mal ein paar Ideen gesammelt, wie größere Anteile Fett/Eiweiß ggf. mit Insulin gedeckt werden könnten?

... hat mein Mann angeregt, dass wir morgen nochmal den Pen ausprobieren und darauf achten, dass die Patrone wenig bis gar kein Spiel (durch Priming) hat. Sollten wir das vielleicht lieber noch aufschieben und nicht beides am selben Tag "testen"?

Also ich würde es nicht zugleich starten. Sonst stehst Du vor der Frage, welche Schraube an der Du gedreht hast nun die entscheidende für Verlauf x oder y war.

Gruß
Joa

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alviseluva
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21 Juli 2012 23:06 #71140 von alviseluva
alviseluva antwortete auf Unser Diabetes Tagebuch - unnormal?!?
Was genau ist denn FPE? Hat das mit diesem verzögern bei Pumpen zu tun? Sprich durch mehr Fett (heute Abend zb. die Pizza) wird die Aufnahme von KH langsamer wodurch eigentlich (in unserem Fall wegen Pen) nach einer Zeit x nocheinmal eine Bolusrate von y gespritzt werden müsste. Das ist das doch.

Dazu hatte ich hier anfangs gesagt bekommen, dass man das nicht zwangsläufig beachten müsse.

Zum Thema Eigenproduktion hatte ich hier vor unserem Umzug einen Thread mit Namen "jetzt schon ende der remission?". Ich habe das schon länger vermutet, hatte dann aber durch die Umstellung zur Spritze das Gefühl, dass es doch noch nicht vorbei ist. Schaue ich mir seine morgendlichen Werte der letzten 2 Wochen an, bekomme ich aber doch wieder das Gefühl, dass nachts kaum noch Eigeninsulin ausgeschüttet wurde.

Wir haben am 30.07. einen Termin beim Kinderarzt (der ist auch Diabetologe, wussten wir aber bisher gar nicht), kann der dann das C-Peptid bestimmen oder sollten wir dazu zu unserer "eigentlichen" Diabetologin gehen? Und wie lange dauert das ganze? Würde schon gerne so schnell wie möglich wissen, ob noch Insulin produziert wird oder nicht. Zumal mir immer noch in den Ohren nach klingt, dass die Remission bei so kleinen Kindern in aller Regel kürzer ist als bei älteren.

Ach so, unser Faktor beim Abendessen ist 0,75/BE. Beim Brot kamen wir damit eigentlich ganz gut hin. Zwar isst der Kleine fast immer nur Salami, die ja schon sehr fettig ist, aber das ging eigentlich immer ganz gut.

Ein Fazit, das dieser Thread mir jetzt schon gegeben hat ist, dass ich in Zukunft ein Tagebuch darüber führen werde, was der Kleine zu Essen bekommen hat. Und im Falle von Zuckerhaltigen Getränken werde ich auch das notieren. Ich möchte einfach die Kontrolle darüber haben, was wie bei ihm wirkt und schon vor dem Essen wissen, dass zb. die Salami zum Abend hin einen höheren BZ bewirkt als zb. die Mortadella.

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Joa
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22 Juli 2012 00:51 - 22 Juli 2012 00:59 #71142 von Joa

alviseluva schrieb: Was genau ist denn FPE?

FPE ist ein kürzel für den recht modernen Begriff: Fett-Protein-Einheit.
Dahinter steckt der schon sehr lange bekannte Sachverhalt, dass auch Fett und Eiweiß (Protein) in der Nahrungsverstoffwechslung einen eigenen Insulinbedarf haben.

Dieser Insulinbedarf liegt je 100 kcal aus FPE nach den Literaturquellen bei etwa 0,5% der Insulinmenge, die der gleiche Mensch für 12 Gramm KH hat. Dieser Insulinbedarf besteht aber nicht nur über etwa 3-4 Stunden, wie für KH, sondern relativ gleichmäßig über etwa 8 bis 9 Stunden hinweg.
Feinheiten der Diskussion sind dann für's Fortgeschrittene.

Hat das mit diesem verzögern bei Pumpen zu tun?

Ja, richtig.
Bei Pizza ist z.B. der Käsebelag meist recht mächtig, sonstige Belegungszutaten noch dazu gerechnet. Hoher FPE-Anteil! Der KH-Anteil einer Pizza hat seinen eigenen Bedarf, der auch wenig vom FPE-Anteil beeinflusst oder verzögert wird.
Für den FPE-Anteil der Pizza braucht es dann eine getrennte Fett-/Eiweißinsulinierung.

Mit der Pumpe kann dieser Insulinbedarf für Fett und Eiweiß dann relativ einfach mit einem verzögerten Bolus berücksichtigt werden. Unter ICT lässt er sich mit Normalinsulin (Humaninsulin) durch zweimalige Bolusgabe decken, mit einem Analogon eher durch 3x spritzen.
Alternativ passt meist auch eine entsprechende Dosis von NPH-Insulin als einmalige Gabe (direkt nach dem Essen?).
Also, wenn die Pizza, die das Kind gegessen hat einen Anteil von z.B. 3 BE KH und 3 FPE hat, dann wäre bei einem Faktor von 0,75 IE je BE eine Bolusinsulinmenge von 2,3 IE und eine NPH Menge von 1,2 IE der Ausgangspunkt für Versuche um sauber zu landen.
Vorausgesetzt, die Therapie ist ansonsten einigermaßen stimmig.

Dazu hatte ich hier anfangs gesagt bekommen, dass man das nicht zwangsläufig beachten müsse.

Ja, das war auch richtig. Weil bei noch bestehender Eigenproduktion fängt die Kapazität der Betazellen den zwar längeren, aber je Zeiteinheit auch niedrigen Insulinbedarf für FPE noch weg.

Ansonsten wird die Therapie ja auf die normalen Ernährungsverhältnisse eingestellt. Bei Menschen (Kindern), die standardmäßig viel Fett-/Eiweiß verdrücken, wird man die Bolusgröße und die Basalinsulinierung am Besten auf den normalen Ernährungsstil ausrichten. D.h. die Basis enthält dann den FPE-Insulinanteil der üblichen Futterzufuhr. Ist am Abend das FPE-reiche Essen üblich, die Therapie darauf angelegt, denn wird es eng, bzw. niedrig in der Nacht, wenn das Abendbrot ausfällt, weil das Kind nichts isst, oder z.B. ausnahmsweise deutlich mehr KH und wenig FPE.

Zum Thema Eigenproduktion hatte ich hier vor unserem Umzug einen Thread mit Namen "jetzt schon ende der remission?".
...
Würde schon gerne so schnell wie möglich wissen, ob noch Insulin produziert wird oder nicht. Zumal mir immer noch in den Ohren nach klingt, dass die Remission bei so kleinen Kindern in aller Regel kürzer ist als bei älteren.

Da bin ich nicht firm, aber wenn Du das noch im Ohr hast, wird wohl auch was dran sein?
Zumal es immer individuell recht unterschiedlich ist.

Wir haben am 30.07. einen Termin beim Kinderarzt (der ist auch Diabetologe, wussten wir aber bisher gar nicht), kann der dann das C-Peptid bestimmen oder sollten wir dazu zu unserer "eigentlichen" Diabetologin gehen? Und wie lange dauert das ganze?

Das ist eine einmalige Laboraktion. Also Blut abnehmen, an's Labor geben und dann hast Du eine Hausnummer für's C-Peptid.
Eigentlich ist es nicht wirklich wichtig, das zu bestimmen. Der BZ-Verlauf sollte aussagefähig genug sein, aber es ist sicher gut sagen zu können, dass da halt nicht mehr viel oder nichts mehr ist. Dann wird auch für den/die ÄrztIn deutlich, dass die Basis durchgängig alleine durch Basalinsulin gedeckelt werden muss, um Achterbahnfahren im Therapieverlauf nach Möglichkeit zu reduzieren.
Ruf vor dem Termin noch mal an und bitte eine C-Peptidbestimmung zu planen. Dann können die Dir auch gleich sagen, wie die Voraussetzung ist. Z.B. Nüchternwert, also am Morgen direkt nüchtern als Basalwert, oder wie auch immer.
Finde ich richtig gut, dass Eurer Kinderarzt auch Diabetologe ist. :)

Vier Augen sehen manchmal halt mehr als zwei...

Ein Fazit, das dieser Thread mir jetzt schon gegeben hat ist, dass ich in Zukunft ein Tagebuch darüber führen werde, was der Kleine zu Essen bekommen hat.

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Zumindest erst mal für den Abend anfangen. Der Therapieaufbau beginnt mit dem Nachtverlauf.

Und im Falle von Zuckerhaltigen Getränken werde ich auch das notieren.

Ähm, hast Du KH aus Getränken bislang ignoriert?

Ich möchte einfach ... schon vor dem Essen wissen, dass zb. die Salami zum Abend hin einen höheren BZ bewirkt als zb. die Mortadella.

Nun übertreibe den Eifer nicht gleich. Es wäre schon mal gut zu notieren und zu wissen, wieviel kcal aus Mortadella oder Salami gefuttert worden sind (siehe oben).

Feinheiten, welche Unterschiede ein höherer Fettanteil gegenüber mehr Eiweiß bringt, sind dann für die Zukunft aufhebbar. Ich würde sagen, ganz unverbindlich, Eiweiß kommt schneller in den BZ und kürzer, Fett eher später und länger.

Gruß
Joa
Letzte Änderung: 22 Juli 2012 00:59 von Joa.
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22 Juli 2012 13:59 #71149 von alviseluva
alviseluva antwortete auf Unser Diabetes Tagebuch - unnormal?!?
Nein, nein. Ich habe KH haltige Getränke nicht ignoriert. Aber die gabs bisher nur, wenn er in einer Hypo war. Das wurde dann als BE eingetragen und fertig. Ansonsten gibt es ungesüßten Tee (maximal mit etwas Stevia) oder Wasser.

Habe heute mit dem Tagebuch angefangen. Allerdings ist zur "Bestimmung" eigentlich ein schlechter Tag. Mein Kleiner hat eine offene Tüte Saft Gummibären in die Finger bekommen und zwei genascht, war vor dem Mittagessen aber nicht hoch genug um das zu korrigieren.
Das werde ich dann wohl machen wenn er wieder wach ist. Bis dahin müssten sowohl die Frikadellen (mit Maggizeugs dran, deswegen berechnen wir das) und der Kartoffelbrei wirken. Und Erfahrungsgemäß geht er nach dem Mittagschlaf noch mal ein bisschen hoch.

Mal eine andere Frage. Gibt es ein Programm in dem ich das Essen so genau festhalten kann? So ähnlich wie SiDiary nur eben nicht die Frage nach den BE sondern eben auch nach dem "was genau wurde gegessen"?

Kinderarzt rufe ich dann gleich morgen an und frage wegen dem C-Peptid Test.

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