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diabetes heilen

TinaSchnecke
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22 Mai 2012 09:35 #69073 von TinaSchnecke
TinaSchnecke antwortete auf Aw: diabetes heilen
Unser erster Arzt, der uns die Diagnose sagen "durfte", sagte damals, dass er schon vor 20 Jahren gedacht hat, die Diabetesforschung stände kurz vorm Durchbruch und dann kann DM geheilt werden, aber bis jetzt...

In deprimierten Momenten, frag ich mich manchmal, ob nicht irgendwo in der Schublade eines Pharmakonzerns, eines Insulinherstellers, bereits die Heilung liegt, gut verschlossen.

Es werden vielleicht erst unsere Kinder sein, die das herausfinden bzw. die Heilung "erfinden". Sie haben ja ihr Leben noch vor sich, vielleicht ist ihr Interesse so groß, dass sie darauf hin arbeiten.

Wenn ich zwanzig jahre jünger wäre, würd ichs vielleicht tun, aber für mich ist der Zug abgefahren, ich bin zu weit von der Medizinbranche entfernt.

Na mal schauen, was die nächsten 20 Jahre so bringen. Das Mindeste, was wir sicher noch mitkriegen werden, ist eine deutliche Verbesserung von Pumpen und CGM hin zum selbststeuernden Regelkreis, auch wenn das dann vielleicht nicht jeder bezahlen kann.

Schauen wir mal!

lg
Tina

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EgonManhold
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22 Mai 2012 14:40 #69085 von EgonManhold
EgonManhold antwortete auf Aw: diabetes heilen
Eigentlich wollte ich mich an dieser Art von Diskussion nicht beteiligen, will nun aber einige Punkte zu diesem Thema nennen:

Es gibt etliche professionelle Studien (z.B. Frau Prof.Dr. Ziegler, München und v.a.), in denen versucht wird, die möglichen Ursachen für T1-Diabetes herauszufinden und dann auch Methoden zu finden, die Erkrankung zu vermeiden oder zu heilen.
Teilweise werden diese Studien ohne, z.T. mit Unterstützung der Pharmaindustrie durchgeführt.
Man weiß heute noch nicht sicher, welche Faktoren den T1-Diabetes auslösen, ob ein einzelner Faktor dazu ausreicht oder ob doch mehrere zusammenkommen müssen. Das liegt nicht daran, dass die Pharmaindustrie es nicht herausfinden will, sondern weil es weltweit bisher keine sicheren Erkenntnisse dazu gibt. Trotz großer Forschungsbemühungen auch von unabhängigen Forschungsinstituten.

Stevia:
DiabetesDE (DDG und VDBD) warnen immer noch vor zu viel Gebrauch von Stevia, insbesondere vor Gebrauch der Pflanze selbst aus unbekannten Quellen.

Fruchtzucker galt etliche Jahrzehnte als idealer Austausch gegen Haushaltszucker.
Inzwischen weiß man, dass der Verzehr größerer Mengen (= Austausch der gesamten üblichen Haushaltszuckermenge gegen Fruchtzucker) massive gesundheitliche Schäden verursachen kann.

Es ist richtig, dass die Pharmaindustrie selten Geld in Dinge steckt, die nicht lukrativ sind.
Da ich weiß, wie lange es dauert und wie teuer es ist, ein neues Medikament auf den Markt zu bringen, kann ich es meist auch verstehen.
Wenn die Pharmaindustrie nicht forschen und entwickeln würde, gäbe es heute z.B. keine Analoginsuline, keine Pens und auch keine Insulinpumpen.

Gruß, Egon

Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....
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Jaegerin1
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22 Mai 2012 15:38 #69087 von Jaegerin1
Jaegerin1 antwortete auf Aw: diabetes heilen
Hallo,

heilen kann man es noch nicht aber vielleicht wird es bald so sein.
Es laufen dieses oder nächstes Jahr die Patente/Lizenzen des Insulins ab und ich möchte wetten, dass der Markt dann was neues raus bringt.

Gruss,

Nadine

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EgonManhold
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22 Mai 2012 19:49 #69098 von EgonManhold
EgonManhold antwortete auf Aw: diabetes heilen
Hallo Nadine,

für welches Insulin läuft bald das Patent (= das Alleinherstellungs-/-vertriebsrecht) ab?

Für Humaninsulin sind die Patente bereits 2001 ausgelaufen.
Was u.a. dazu geführt hat, dass die Firma B.Braun damals ein Normal- und Verzögerungsinsulin auf den Markt gebracht hat. Die Herstellung wird in Kürze aber (ist bereits?) eingestellt.

Für die kurz- und langwirkenden Analoginsuline laufen die Patente m.W. in den nächsten Jahren aus. Einige Firmen arbeiten schon länger an neuen Analoginsulinen, z.T. laufen die ersten Studien damit.

Gruß, Egon

Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
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Wenke
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23 Mai 2012 05:35 #69104 von Wenke
Wenke antwortete auf Aw: diabetes heilen

TinaSchnecke schrieb: Unser erster Arzt, der uns die Diagnose sagen "durfte", sagte damals, dass er schon vor 20 Jahren gedacht hat, die Diabetesforschung stände kurz vorm Durchbruch und dann kann DM geheilt werden, aber bis jetzt...


Dabei musste ich jetzt daran denken, dass, als ich (*1975) in den 80ern ein Kind war, alle immer noch vom magischen "Jahr 2000" sprachen, davon, was es dann alles geben und was möglich sein würde. (Gegen Ende der 80er, als das Jahr 2000 langsam näher rückte, flaute das freilich ab... aber bis ich so 8-10 Jahre alt war, habe ich oft gehört "im Jahr 2000 wird das sicher gehen".)

Inzwischen ist das Jahr 2000 12 Jahre und 5 Monate alt. Vieles, von dem damals gesprochen wurde, ist NICHT eingetreten. Autos fahren noch immer auf der Straße anstatt zu fliegen, es gab bisher keinen Atomkrieg und keinen Weltuntergang und wir machen auch noch immer Urlaub an der Nordsee oder auf Mallorca und nicht auf dem Mond.
Andererseits: die Entwicklungen auf dem Gebiet der Unterhaltungs- und Telekommunikationstechnologie haben die Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen. Damals dachte man, Briefe würden vielleicht irgendwann durch Rohrpostsysteme um die Welt fliegen. Stattdessen "rutschen" sie durch Glasfaserkabel...

Fazit: man weiß nie, was die Zukunft so bringt.

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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marielaurin
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23 Mai 2012 06:32 - 23 Mai 2012 06:35 #69106 von marielaurin
marielaurin antwortete auf Aw: diabetes heilen

Wenke schrieb: Fazit: man weiß nie, was die Zukunft so bringt.


Nee, weiß man nicht, aber man hofft.
Die Zulassung für Arzneimittel dauern. Das ist auch gut so, denn ich bin beruhigter, wenn ich weiß, dass das Mittel, das mein Kind sich injiziert, auf Wirksamkeit, Unbedenklichkeit etc. getestet wurde und ich nicht an meinem Kind herumexperimentieren muss, wie es Eltern früher mussten, als es die ganzen Hilfsmittel noch nicht gab.
Schaut, wir würden uns alle wünschen, dass es möglichst schnell weitergeht, aber:

Früher früher (und das ist nicht allzu lang) war Diabetes ein Todesurteil
Früher gab es strenge Essens- und Spritzpläne
Früher gab es keine Pumpen
Früher (und das ist nicht allzu lange her!) war man froh, wenn man Rinder- oder Schweineinsulin zum (Über-)Leben bekam (die heute hauptsächlich verwendeten Insuline wurden innerhalb der letzten 10 Jahre zugelassen, was, wenn man früher ein Insulin nicht vertragen hat? Heute nimmt man das nächste ...)
Früher hat man mit "richtigen" Spritzen Insulin injizieren müssen
Früher musste man Spritzen auskochen
Früher gab es sicherlich keine Ketonteststreifen, oder gar Blutzuckerteststreifen
Früher, als ich das Kind der Freundin meiner Mutter das erste Mal nach der Diagnose (das muss so um 1978 rum gewesen sein, wir waren damals in der ersten Klasse) sah, wusste ich, für ihn ändert sich alles, er muss diese langen Nadeln ertragen, das ganze Drumherum war ein aus heutiger Sicht ein "Höllenaufwand"

Griechische Ärzte haben 100 n.Chr. bereits festgestellt, dass "der Diabetes zu unstillbarem Durst führt, das Leben ist kurz und schmerzvoll", 1800 Jahre später gab es erste Insulinerfolge durch Tests an Hunden. 1800 Jahre!
Und wir reden hier von einigen kleinen Jahrzenten. Wir stecken mittendrin, aber die Diabetesforschung hat eine fantastische Arbeit gemacht, denn:

Unsere Kinder dürfen leben.
Meinem Kind geht es verdammt gut damit.
Sie kann essen was und wann sie will, sie macht die ICT, die war vor einigen Jahren (und ist es teilweise heute noch für manche Ärzte) ein No-go
Sie hat ein Blutzuckermessgerät, es gäbe eine Pumpe, wenn sie eine wollte, es gibt Pens, es gibt Einmalnadeln, Lanzetten etc.
Wir benötigen für das DM-Management kaum Zeit, die 5 Minuten bei jedem Essen stecken wir so weg (und die gebrauchten Nadeln sind Wegwerfartikel, ich muss nichts auskochen...)


Natürlich wünscht man sich ein gesundes Kind, aber auch hier denke ich immer wieder an Sinas Worte bei ihrem ersten Ambulanzbesuch, als sie das offenbar an Krebs erkrankte Kind im Rollstuhl sah:"Ich bin froh, dass ich Diabetes habe, ich kann nämlich gleich mit dir nach Hause gehen! Dieses Kind kann das leider nicht!"

Und wenn wir uns jetzt vor Augen führen, dass die Diabetesforschung in recht kurzer Zeit geschafft hat, dass der DM kein Todesurteil mehr ist sondern sämtliche Hilfsmittel uns immer und jederzeit zur Verfügung stehen, die ein recht normales Leben ermöglichen, ist das schon eine beachtliche Leistung.

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
Letzte Änderung: 23 Mai 2012 06:35 von marielaurin.
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tessa
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23 Mai 2012 06:52 - 23 Mai 2012 06:53 #69107 von tessa
tessa antwortete auf Aw: diabetes heilen
Hallo Tanja,

Du sprichst mir aus der Seele. Natürlich ist das oft eine Sch...Krankheit und man wünscht sie seinem ärgsten Feind nicht. Aber gemessen an früher bzw. an anderen Teilen dieser Erde haben unsere Kinder Glück im Unglück. Sie haben zumindest eine reelle Chance, diese Krankheit zu managen und vielleicht sogar ohne gravierende Folgeschäden ein normales Alter zu erreichen. Bei Katis Manifestation lag in ihrem Zimmer ein Mädchen mit Mukoviszidose. Sie war mit ihren knapp 15 schon über 20mal im Krankenhaus gewesen, teilweise extrem aufgeschwemmt durch Cortison und cortisonbedingt vorübergehend auch immer wieder von Diabetes betroffen. Die Lebenserwartung liegt im günstigen Fall bei 40 Jahren....Natürlich kann man das eine schwere Schicksal nicht mit einem anderen aufwiegen oder sich sogar daran aufbauen. Aber da scheint mir Diabetes (wenn es dabei bleibt) leichter zu ertragen. Und: unsere Kinder sehen normal aus, werden zumindest nicht automatisch ausgeschlossen. Bisher kann ich das so für uns feststellen: die Krankheit hat im Sozialen und in bezug auf die Schulleistungen bei meiner Tochter nichts verändert. Sie hat nach wie vor ihre Freundinnen, geht Turnen, Theaterspielen, fährt auf Ferienfreizeiten etc. Davon träumen viele andere Menschen mit Behinderung.

Also ich wünsche mir natürlich, dass meine Tochter den Durchbruch noch erlebt. Aber ich baue nicht darauf. Es wird/muss auch so gehen.

LG Teresa
Letzte Änderung: 23 Mai 2012 06:53 von tessa. Begründung: Rechtschreibfehler
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