Skip to main content

Werde unser Facebook Fan

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!!!

Tigerflocke
Benutzer


Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

Beiträge: 484

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1997
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
11 Mai 2012 08:41 #68672 von Tigerflocke
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!!! wurde erstellt von Tigerflocke
Hallo Ihr Lieben,
ich steh im Moment wieder kurz vor dem Abgrund in ein tiefes Loch,
und habe echt Angst da wieder reinzustürzen und dann lange nicht mehr da raus zu kommen.
Aus dem letzten habe ich mich erst nach einer gefühlten Ewigkeit und größer Anstrengung befreien können.

Bei jeder kleinsten Kleinigkeit kämpfe ich mit den Tränen. Dinge die sonst an mir abprallen würden, werfen mich total aus der Bahn, dazu kommt das
Lara im Moment total auf konfrontation gebügelt ist,
und mir fehlt echt die Kraft mich durchzusetzen.

Gestern war Kontroll-Termin in der Dia-Ambulanz, und wir sind natürlich nicht,
wie sie mir versprochen hatte, mit vollständigen Listen im KH erschienen.
Zum Teil hatte sie nur die Uhrzeit eingetragen, aber nicht was sie für Werte hatte, oder was gegessen oder gebolt wurde, von der Bewegung ganz zu schweigen.

Mir war das unendlich peinlich.

Sie hatte mir fest versprochen das alles fertig ist,
und ich habe ihr vertraut und es nicht mehr kontrolliert.
Sie wird in 3 Wochen 15 Jahre alt und es ich doch wichtig, das man
seinen Kindern vertrauen kann,
und nicht mehr immer und ständig alles kontrollieren muss.

Zudem ist der Langzeitwert schlechter geworden,
(nicht daramtisch er ist von 7,4 auf 7,6 gestiegen)
und nun hat die Ärztin sie dazu verdonnert, täglich
(und nicht mehr wie bisher am Sonntag) die Werte aufzuschreiben,
und ich muss nun sehen wie ich das hier umsetze.
Die Ärztin sagt ab 7,5 muss eben mehr Kontrolle sein.

Ich habe dann, gestern Abend hier Zuhause, darauf bestanden das sie die Listen komplett macht, da ging natürlich schon wieder "der Dübel auf Stelzen".
Sie hat sich geweigert die Listen zu schreiben, will aber auch nicht das ich ihr das abnehme. Die Pumpe und die Messgeräte gibt sie nicht aus der Hand.
Nur mit ganz viel gerede und geschimpfe hat sie es dann schlussendlich doch gemacht.

Ich frage mich, worüber wir uns wohl zoffen würden, wenn sie keinen Diabetes hätte.
Ob es dann besser wäre hier zuhause, oder ob dann andere Streitpunkte da wären?

Danke das es Euch gibt, ich wüsste sonst oft gar nicht wie es bei uns weitergehen kann.

Tigerflocke

Ich bin nicht gestört!!!
Ich bin Verhaltensoriginell.
;o)

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Papa_Frank
Benutzer


Platinum Schreiber
Platinum Schreiber

Beiträge: 221

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1996
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
11 Mai 2012 09:54 - 11 Mai 2012 09:55 #68676 von Papa_Frank
...ach ja, wie bekannt mir sowas vorkommt!!!! :(

Also ich denke mal das mit dem Vertrauen und der Kontrolle sind so 2 Sachen, die in der Pubertät ein ganz eigene Kapitel in Anspruch nehmen. Da spielt der DM eher eine Nebenrolle, denn die Probleme haben ander auch, deren Kinder kein DM haben.

Ich denke mal, der Psychologe, den wir in der Zischenzeit mit in Anspruch genommen haben, hat das ganze mal schön auf den Punkt gebracht:

Er hat uns und auch unserem Sohn (gemeinsame Gesprächsrunde) mal deutlich gemacht, wie diese "Spirale" funktioniert. Man hat Vertrauen in sein Kind und kontrolliert weniger, was eigentlich beiden Seiten gut gefällt. Doch dann passiert die nächste Entäuschung, wenn Kidi sich nicht an die Abmachungen hält. Dannn geht das ganze Theater los...man kontrlliert wieder die Kinder mehr, was die wiederum mehr nervt und somit erreicht man dann wieder das gnaze Gegenteil, von dem was man erreichen will.
Sprichwörtlich gesehen, ist das die Katze, die sich in den Schwanz beißt! :unsure:

Wir haben uns jetzt auf einen Deal geeinigt, dass ich das Buch aller 2 Tage kontrolliere und wir drüber sprechen, aber um das "Erinnern" komm ich zu Huase einfach nicht rum. Da könnte man nun auch wieder sagen, so lange er erinnert wird, macht er es auch nicht selbstständig (?)

Da nun das richtige Maß an Vertrauen und an Kontrolle zu finden, ist eben sehr schwierig. Doch ich versuche auch nach jeder Entäuschung ihm neue Chancen zu geben, mir zu zeigen, dass man Vertrauen haben kann...

Ich versuche auch, in der Zwischenzeit, den DM weniger "Dramatik" beizumessen, wenn man das so sagen darf und alles ein wenig gelassener zu sehen. Nur leider ist das auch recht schwierig, denn die Sorgen bleiben ja doch. Ich denke auch, sie müssen den einen oder anderen Fehler mal machen, um daraus zu lernen. Ja und such vor allem nicht die "Schuld" bei Dir, denn das belastet unnötig (wie eben oben schon gesagt,...PUPERTÄT!!!)

vG Frank

...ach ja, und nimm Dir ruhig auch mal etwas Zeit für Dich, das hilft auch!!! B)

"Man könnte sich den ganzen Tag aufregen, muss man aber nicht!"
Letzte Änderung: 11 Mai 2012 09:55 von Papa_Frank.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tigerflocke

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Lissy97
Benutzer


Platinum Schreiber
Platinum Schreiber

Beiträge: 221

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1997
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
11 Mai 2012 10:00 #68677 von Lissy97
Hallo Petra

Ich verstehe Dich. Bei uns ist das nicht anders.

Lissy hat das genauso wie Lara gemacht, mit der Begründung:
"Ich hab DM und das sind meine Geräte, Finger weg."
Es klappte auch eine ganz lange Zeit sehr gut, sie hat
jeden Sonntag ihre Werte eingetragen.

Dann kam der nächste Schub der Pubertät. :evil:
Und nichts lief mehr.
Sie hat zwar regelmäßig gemessen und gebolt, aber ein
Tagebuch zu schreiben war einfach zuviel.

Das mit den täglichen aufschreiben klappte bei uns garnicht.
Ich hatte Haare wie ein Igel, Lissy dafür eine neue Haarfarbe. :woohoo:
Nach ganz vielen Gesprächen führe ich jetzt wieder das Tagebuch, aber immer in
unregelmäßigen abständen.
Meistens abends, wenn sie schon schläft lese ich die Pumpe aus.

Unsere DM Ärztin meinte nur das sei ganz normal in dem Alter.
Die Kids meinen nämlich Freunde und alles in ihrer Umgebung
sei viel wichtiger als die DM.

Aber freue Dich, in ein paar Jahren kannst Du darüber lachen.
Ich weiß das aus Erfahrung.
Ich habe die Pubertät schon 3 mal überlebt. :silly:
Zwar ohne DM aber genauso intensiv.

Und irgendwann wird Lara auch einsehen, das es besser
ist das Tagebuch regelmäßig zu führen.
Spätestens dann, wenn sie sich fragen muß: "Wie war das letztens
noch mit der Pizza? Was hatte ich da gebolt und über welchen Zeitraum?
Hat es geklappt oder war ich anschließend zu hoch?"

Stelle ihr doch mal in unregelmäßigen Abständen solche Fragen.
Dieseist nämlich sehr lästig für die Kids.
Da schauen sie nämlich ganz dumm, weil sie Dir die
Fragen manchmal garnicht beantworten kann.

Fühle Dich mal ganz feste gedrückt.

lg Sabine

Alicja 1997, DM 12.02.09, Omni Pod 26.07.10, Novo Rapid
Folgende Benutzer bedankten sich: Tigerflocke

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Andrea Sch
Benutzer


Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

Beiträge: 872

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1998
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
11 Mai 2012 10:30 - 11 Mai 2012 10:31 #68679 von Andrea Sch
Hallo Tiegerflocke!

Tut mir echt leid, dass es Dir momentan nicht so gut geht!
Du schreibst immer so lustige Kommentare und Sprüche, und daher habe ich dich immer für einen sehr fröhlichen, ausgeglichenen Menschen gehalten. :kiss:
Aber offensichtlich wird es auch den stärksten Muttis manchmal zu viel.-Wer könnte das hier nicht nachvollziehen!?
Ich bin auch unendlich froh, wenn ich beide Jungs durch die Pubertät gebracht habe!
Ich kann Dir auch versichern, dass es auch ohne Diabetes genügend Reibepunkte gibt!!!
Mein Großer (16 1/2) ist ja gesund, trotzdem gab und gibt es oft genug unterschiedliche Definitionen von "ordentlich, pünktlich, erledigt, gelernt..." .

Irgendwo habe ich dann in einem schlauen Artikel über die Pubertät gelesen, dass diese Zeit des Loslösens und selbstständig Werdens gerade dadurch definiert wird, dass die Eltern nicht immer alles wissen können(sollen), was ihre Kinder machen, und dass die Jugendlichen auch nicht immer alles befolgen können, was die Eltern anordnen.
Auch wenn es uns schwer fällt, aber genau das bedeutet loslösen.
Natürlich sollten die Jugendlichen bis zu diesem Zeitpunkt schon Grundwerte vermittelt bekommen haben, um grobe Fehltritte zu vermeiden!

Das ganze klingt für mich einleuchtend, ist nur leider bei einem Diabetiker sehr schwer in die Praxis umzusetzen.
Da wird in einem Alter, wo andere vielleicht die erste geheime Zigarette rauchen und Alkohol trinken, wovon die meisten Eltern (zum Glück??) nichts mitbekommen,
die vollständige Kontrolle über den Tagesablauf verlangt. Noch dazu schriftlich, was ja auch ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand ist.
Ich kann also wirklich gut nachvollziehen, wenn Deine Tochter momentan dazu keine Lust hat.
Du hast ihr ja schon angeboten, das Führen des Tagebuchs zu übernehmen, (mache ich auch), aber dadurch fühlt sich Lara anscheinend zu sehr kontrolliert.
Verstehe ich auch, ich hätte in dem Alter auch keine Lust gehabt, jeden Muffin, jeden Hamburger und jedes Eis zu "beichten".
Und ehrlich gesagt: 7,6 ist doch wirklich ok für dieses Alter!
Ich habe den Eindruck, dass noch mehr Kontrolle hier sehr leicht zum Totalverweigern führen könnte!
Und es ist ja nicht so, dass sie nicht mehr misst, oder bolt.
Vielleicht kannst Du mit Deiner Tochter und auch mit der Ärztin ein Minimalprogramm vereinbaren?
Ev. doch Pumpe auslesen, oder 1 Woche vor dem Quartalstermin Tagebuch führen?
Ich weiß, das ist natürlich nicht optimal, aber wenn Du jetzt schon den Eindruck hast, ihr streitet Euch nur wegen Diabetes, dann gibst Du Deiner Tochter damit auch ein sehr
wirksames Druckmittel in die Hand!

Nimm Dir jedenfall die Situation nicht so sehr zu Herzen! Und peinlich muss Dir das schon gar nicht sein!
Sooooo schlimm finde ich eine schlampige Doku jetzt auch wieder nicht....!

Alles Gute und viel Kraft!
Andrea

Valentin (08/1998, D seit 04/2006, Accu Check Combo seit 2009, Novorapid)
Letzte Änderung: 11 Mai 2012 10:31 von Andrea Sch.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tigerflocke

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.





Beiträge: 0

Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform:
11 Mai 2012 10:37 - 11 Mai 2012 10:39 #68680 von
Hallo Petra,

ich drück dich mal gaaaanz fest, ich glaub das brauchst du jetzt am meisten :-(

Ich kann dir so gut nachempfinden wie du dich im Moment fühlst, bei uns lief es ja bis vor einiger Zeit auch nicht gerade rund, Ausraster kommen schon noch vor, allerdings nicht mehr in der Häufigkeit und Heftigkeit wie Ende des letzten Jahres *schnellaufholzklopf*

Ich hab mir sowas von den Mund fransig und fusselig geredet, dass er regelmäßig kontrolliert und alles notiert, genau wie du habe ich Markus vertraut, ich meine mit 14 sind sie doch auch schon in einem Alter, wo man sich verlassen kann, oder? Aber komplett vertrauen, das geht halt einfach nicht. Markus hat alles schon durch von widerwillig die Werte in eine Liste schmieren bis hin zu einem Kontroll-Termin einmal wöchentlich bei uns der Prais, was kein Problem ist, die Praxis ist mit dem Radl keine 10 Minuten von uns weg bis hin zum Pumpenauslesen usw. usw. Wir haben uns jetzt so geeinigt, dass er viermal täglich misst, das Minimum an messen und das hat er seiner Dia-Assistentin in die Hand reinversprochen, und ich seine Werte beim Frühstück ins Tagebuch übertrage, wir "teilen" uns sozusagen seine Arbeit auf :-) Ab und ziehe ich ihm auch das Reservoire auf beim Katheter-Wechsel, manchmal will er es alleine machen. Allerdings ist es bei uns auch so, dass ich ihn mehr oder weniger dezent daran erinnern muss, dass er den Kahteter wechselt, sonst würde der den liegen lassen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag getreu dem Motto "solange die Werte passen ist ein Wechsel nicht erforderlich!"

Man kann nicht immer schimpfen und pulvern, das geht wahnsinnnig auf die Substanz und man kann auch nicht immer auf die Vernunft der lieben Teenies hoffen, da macht ihr Hirn in der Pubertät einfach nicht mit. Irgendiwe mutieren die in der Pubertät in eine Art "Kleinkindphase" zurück: I

Ich kann, Ich will, Ich alleine!!! Geht aber nicht immer. Markus weiss, dass wenn er an zwei Tagen hinterinander nicht viermal gemessen hat, dass er dann für den Rest der Woche den I-Pod abgeben kann und die X-Box, das funzt!! Ohne Druck geht es halt leider nicht. Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und wünsch dir, dass diese Trotzpphase schnell vorbei geht.

glg Tanja
Letzte Änderung: 11 Mai 2012 10:39 von .

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

tessa
Benutzer


Platinum Schreiber
Platinum Schreiber

Beiträge: 327

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1999
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
11 Mai 2012 10:51 #68681 von tessa
Hallo Petra,

auch von mir ganz viel Kraft. Dein Beitrag zeigt, wie sehr diese Krankheit nicht nur das Kind/ den Jugendlichen sondern auch die Eltern und wohl insbesondere uns Mütter (über)fordert. Auch wenn die Werte nicht so toll sind (für uns wären das aktuell Traumwerte), es ist nichts Schlimmeres passiert und Deine Tochter hat ja meistens richtig gehandelt. Das Tagebuchschreiben macht bei uns auch nur einer, nämlich ich. Gelegentlich bespreche ich mit meiner Tochter auffällige Werte. Unsere Ambulanz verlangt auch nur 14 Tage vor dem Termin eine ausführliche Berichterstattung und nächtliche Messungen, evtl. Basalratentests. Das bekommt man ja irgendwie noch hin, sich für 2 Wochen zu disziplinieren. Die Konflikte in der Pubertät sind bei jedem Kind anders. Meine ältere Tochter ist relativ friedlich und kooperationsfähig, mein Sohn war die Hölle (ist jetzt aber gut erwachsen geworden) und bei der Jüngsten (die mit DM) ging es auch schon immer heftig zu, weil sie halt auch sehr eigenwillig ist. Ich rege mich leider auch manchmal über Fehlverhalten in bezug auf DM auf - z. b. zu oft hintereinander essen, was bei ihr immer zu Wertechaos führt. Dabei hatte ich mir geschworen, sie immer nur zu stärken in Bezug auf ihre Krankheit. Manchmal vermischen sich aber die Konfliktherde Schule, Pflichten und Diabetes, dass ich gar nicht mehr weiß, was mich jetzt eigentlich so auf die Palme bringt. Bin leider auch in so einem schwierigen Alter (50).

Was mir immer hilft, wenn ich sie nur noch anmotzen könnte: Kinderbilder anschauen und der Spruch: Liebe mich auch dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe.

Wenn Du merkst, dass Du so am Ende bist, kannst Du Dir nicht irgendwie eine diabetesfreie Auszeit nehmen, und wenn es nur ein Wochenende ist? Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du wieder zu Kräften kommst und nicht im Loch versinkst.

LG Teresa
Folgende Benutzer bedankten sich: Tigerflocke

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Tigerflocke
Benutzer


Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

Beiträge: 484

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 1997
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
11 Mai 2012 11:00 - 11 Mai 2012 11:04 #68682 von Tigerflocke
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für euren Zuspruch,
der tut mir echt gut!!!

Eigentlich macht Lara das mit ihrem DM-Managment ja gar nicht schlecht.
An einen Kathederwechsel brauche ich sie nie zu erinnern, das macht sie immer von ganz alleine, und das auch alle 2-3 Tage. Und das mit dem Messen und dem Bolen geht anscheinend ja nicht vollends in die Hose, sonst wäre der Wert sicherlich viel schlechter.

Die Reservoire fülle ich immer für sie, und in letzter Zeit ist es auch nicht mehr vorgekommen, das ich ihr irgendwas in die Schule nachtragen musste.
Sie misst in der Regel 5 mal am Tag und das auch unaufgefordert,
es ist nur ständig diese Streiterei wegen des blöden Tagebuches.

Ich kann sie sehr gut verstehen, sie darauf keine Lust hat,
und würde es ihr ja auch abnehmen, aber das will sie auf gar keinen Fall.

Die Balance zwischen Unterstützen und Loslassen, kann ich zur Zeit einfach nicht finden. Und das macht mich echt megatraurig.

Fragen über ihren DM lässt sie auch keine zu.
Also mal eben fragen: "Was hast du gegessen oder wieviel hast dafür gebolt",
oder gar, "hast du einen Dualbolus für die Pizza abgegeben", werden mit weglaufen rumgebrülle(von wegen IHR NERVT!!!) und Türen knallen kommentiert.

Und jetzt die Aufgabe von der Ärztin die Werte täglich zu kontrolliern...
ich weiß nicht ob ich das leisten kann.
Ich habe echt Angst vor ständigen streitereien und schlechter Laune hier zuhause.

Wie Frank schon schreibt. Man dreht sich im Kreis, und letztendlich beisst sich da die Katze in den Schwanz.
Ich habe das Gefühl ich kann nur verlieren.
Egal was ich mache.

Allen gerecht zu werden ist wohl nicht zu schaffen.

Ich werde mal über den Vorschlag von Andrea und Teresa nachdenken, ob wir uns drauf einigen können, die 2 Wochen vor dem nächsten Dia-Termin, die Werte mal ganz genau zuführen und es ansonsten erstmal so laufen zu lassen wie bisher.
Leider war Lara bis jetzt nicht bereit sich auf irgendwelche Kompromisse einzulassen.
Sie will das nicht, und dann macht sie das auch nicht....
Ich denke sie würde jetzt erstmal darauf eingehen, aber dann wenn es soweit ist, doch wieder dagegen zu meutern....

Grüßchen
Petra

Ich bin nicht gestört!!!
Ich bin Verhaltensoriginell.
;o)
Letzte Änderung: 11 Mai 2012 11:04 von Tigerflocke. Begründung: Schreibfehler

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

HannahK
Mitglied


Schreiber
Schreiber

Beiträge: 26

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2009
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
11 Mai 2012 12:26 #68685 von HannahK
Hallo Petra,

Ich bin zwar sowohl Neuling als auch Kleinkindmutter, aber auch bei fehlender Erfahrung: Tagebuch hin oder her, ich finde es enorm in dem Alter alles zu managen wie Lara das ja macht, und ich hoffe, dass es so bei meiner Tochter spaeter auch so klappt. Was das Tagebuch angeht, dazu hatten wir irgendwann auch keine Lust mehr, weil ja ansich alle relevanten Daten sowieso in den Geraeten gespeichert sind. Ich kann deine Tochter also gut verstehen. Wir lesen BZ Werte aus dem Messgerät aus, Sensorwerte, BE Mengen und Bolus aus der Pumpe, nur besondere Ereignisse vermerken wir dann im PC als Kommentar. Natürlich habe ich keine Ahnung ob es für Lara tatsächlich einfacher wäre auf diese Weise zu dokumentieren; aber falls sie den Bolusexpert (mal von der Medtronic Pumpe ausgehend, andere kenne ich leider nicht) sowieso benutzen sollte wäre es für sie praktisch gar kein zusätzlicher Aufwand, und es gaebe hoffentlich weniger Konfliktpotential weil die tägliche Kontrolle über die Dokumentation entfallen wuerde.

Gruß,

Hannah

*2009, Diagnose 10/2011, Veo+CGM, Humalog

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Wenke
Mitglied


Moderator
Moderator

Beiträge: 3839

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2004
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
Private Nachricht
11 Mai 2012 13:01 #68686 von Wenke

Tigerflocke schrieb: Die Balance zwischen Unterstützen und Loslassen, kann ich zur Zeit einfach nicht finden. Und das macht mich echt megatraurig.

Fragen über ihren DM lässt sie auch keine zu.
Also mal eben fragen: "Was hast du gegessen oder wieviel hast dafür gebolt",
oder gar, "hast du einen Dualbolus für die Pizza abgegeben", werden mit weglaufen rumgebrülle(von wegen IHR NERVT!!!) und Türen knallen kommentiert.


Hallo Petra,

ich glaube, die Balance kann man gar nicht finden. Einem Teenager ist es nämlich so oder so nicht recht.
So wie Einjährige selber essen möchten, obwohl sie es meist kaum können, toben und schreien, wenn man sie füttern will und wenn man sie machen lässt, irgendwann vor Frust und Hunger weinen, weil 75% des Essen auf dem Fußboden, auf der Kleidung oder an der Wand gelandet sind... wollen Teenager eben jetzt so ziemlich alles selber machen, obwohl sie vieles davon auch noch nicht zuverlässig drauf haben bzw. sie es zwar könnten, es ihnen aber eigentlich doch zuviel ist (wie das Führen des Tagebuches).

Ich habe ja noch keine Teenager im Haus, aber wie wir alle war ich selber mal einer (wenn auch ohne DM) und kann mich noch verdammt gut daran erinnern (du doch bestimmt auch).

Irgendwie wollten wir doch auch mit 15 alles selber machen, uns in nichts mehr reinreden lassen und waren doch gleichzeitig oft grauenhaft überfordert. Und wenn unserer Eltern uns den Gefallen wirklich getan hätten, hätten wir sie vermutlich dafür gehasst, weil wir angenommen hätten, dass wir ihnen egal sind.

Fühl dich ganz fest geknuddelt. Unter uns: ich habe sooo eine Angst davor, wie es wird, wenn Lars in die Pubertät kommt. Er ist 7 Jahre und 7 Monate und gestern hat er mir gesagt, ich würde mich immer in alles einmischen... wie das wohl wird, wenn er 14 ist... :woohoo:

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Felidae
Benutzer


Moderator
Moderator

Beiträge: 192

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1998
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
11 Mai 2012 13:53 #68687 von Felidae
Seufz .... das Thema hatten wir gerade gestern.

Wir haben vorgestern Abend festgestellt, dass D. am Mittwoch Morgen um
7.00 Uhr das einzige mal am Tag gemessen hat und Abends um 21.00 Uhr einen
Wert von 453 hatte (0,1 Keton).
Zweimal hatten wir an diesem Tag vor dem Essen nachgefragt ob er gemessen hat
(was auch schon "Todesblicke" zur Folge hatte) und er sagte uns ja, das hätte er.
Aus dem 453er Wert hat er auch einen Wert von knapp 300 gemacht, damit der Ärger
nicht so groß ausfällt. (Ich habe aber später auf dem Messgerät den richtigen Wert
gesehen.) Bolen tut er auch meist Stunde(n) nach dem Essen und wir können froh sein,
wenn er überhaupt daran denkt.
Bei dem Gespräch gestern ist er zum Teil fast in Tränen ausgebrochen, als er berichtete
wie sehr ihn unsere Nachfragen (messen, bolen) nerven.
Wir haben diese eigentlich schon eingeschränkt, aber nicht ganz.
Mensch... unsere "Großen" können sich irgendwie gar nicht richtig als Teenies ausleben,
stehen immer unter dem Kontrollzwang dieser Krankheit. Das tut mir schon sehr leid.

Hier tritt jetzt genau das ein, was Papa_Frank beschreibt.... die Katze beißt sich
selbst in den Schwanz. Das Vertrauen ist wieder angekratzt und am liebsten würde ich
wieder viel mehr kontrollieren.
Ich möchte eben nur nicht, dass er mich anlügt.

Aber das alles von Euch hier zu lesen beruhigt mich unheimlich und gibt mir auch die
(Willens)kraft weiter damit um zu gehen, weil ich lese, dass ich/wir nicht alleine sind.
Das lässt mich einfach auch gelassener damit umgehen.
Mein Mann hingegen kennt da nur die "Holzhammer-Methode" und kann gar kein Verständnis
aufbringen. Er kann das überhaupt nicht verstehen, macht dann auch noch eine sarkastische
Bemerkung nach der anderen (was gar nicht hilfreich ist).
Dadurch kommt es bei uns zu weiteren Konflikten.
Er ärgert sich, dass ich "immer" auf D.´s Seite bin.

Ich bin mal sehr auf den Langzeitwert gespannt. In zwei Wochen haben wir wieder einen Termin
im Krankenhaus. Peinlich ist mir das liederlich ausgefüllte Heft von D. nicht. Der Arzt weiß
ja, dass D. es selbst führt.

LG Anja

Sohn Dominik, 1998 geb., Diabetes seit 03/2003, Pumpe Paradigm 712 seit 06/2006

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: WebAdminEgonManholdmibi74Wenkemarielaurin
Ladezeit der Seite: 0.442 Sekunden