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Selbständigkeit?

Wenke
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22 März 2012 06:52 #66837 von Wenke
Selbständigkeit? wurde erstellt von Wenke
Hallo,

ich hatte ja gestern eine Telefonat mit dieser Jugendamtsärztin. Die ist (wie unser Dia-Doc, wenn auch wohl aus anderen Motiven...) der Meinung, ein Integrationshelfer würde Lars nur in der Entwicklung seiner Selbständigkeit hemmen und ihn zudem stigmatisieren.

Grundsätzlich fände ich es auch besser, wenn es ohne ginge... aber eben nur, wenn er dann ganz normal bei allem mitmachen kann und zwar ohne dass ich vor Sorgen fast die Wand hochgehe.

Lars darf seit kurzen in die OGS. Aber er muss sein Essen selber mitbingen. Wenn alles gut klappt, sind die Erzieherinnen wahrscheinlich bereit, ab Mai das Essen vom Caterer abzuwiegen und zu berechnen (nein, es gibt keine Nährwertangaben, der Caterer ist absolut unkooperativ). Das ist aber nur wieder so eine freiwillige Zusage, die jederzeit zurückgezogen werden kann (das hatten wir ja leider schonmal) .
In eine Sport-AG darf er weiterhin nicht. Dafür bräuchte er den Integrationshelfer, dann dürfte er.

In der Schule werden häufig Stunden getauscht. Seit Monaten (und noch min. bis Ende des Schuljahres) wird die Turnhalle renoviert. Sie ist deshalb immer wieder für Stunden oder Tage gesperrt. Die Sportstunden werden deshalb oft sehr kurzfristig auf die Zeiten verlegt, an denen die Halle verfügbar ist.
Außerdem gibt es öfter mal spontane Waldausflüge, oder die Kinder dürfen, wenn sie gut gelernt haben bei schönen Wetter eine Stunde auf dem Spielplatz toben.

Auf all das kann Lars nicht reagieren. Er käme einfach nicht auf den Gedanken. Sein Kopf ist voll mit Ninjagos, Star Wars, Fußball und wenn wir Glück haben auch mal mit Mathe und Deutsch... für DM ist da kein Platz.

Ich habe ständig Angst und wenn das Telefon klingelt bleibt mir fast das Herz stehen. Versteht mich nicht falsch: ich habe nicht so große Angst davor, dass ihm wirklich etwas passiert und er bewusstlos ins Krankenhaus kommt... ich habe mehr Angst davor, dass Lehrer und Erzieher noch mehr verängstigt werden, wenn es öfter mal zu kleinen Zwischenfällen kommt (und da reicht es halt schon, dass er mal zum TZ greifen muss) und es dann vielleicht heißt, dass er doch nicht mehr in die Offene Ganztagsschule darf, weil das Risiko ohne Integrationshelfer zu groß ist.

Die Amtärztin sah die Lösung jetzt darin, dass Lars "eben mal" eine Schulung machen soll, damit er auch mehr andere Kinder mit DM kennenlernt.
Er hat letztes Jahr eine Schulung gemacht, gelernt hat er nichts.
Andere Kinder mit DM kennengelernt hat er da. Das hat ihn aber wenig interessiert. Es bleibt ja dabei, dass er in seiner Schule der einzige ist.

Was ich also sagen wollte: ich würde mich natürlich auch über mehr Selbständigkeit freuen. Aber Lars ist dazu im Augenblick nicht bereit. Was er selber macht (zum 2. Frühstück und neudings auch zum Mittagessen selber messen und bolen) ist ihm im Grunde schon zu viel. Er sagt mir täglich, wie gemein und blöd er es findet, dass er das alles machen muss, während die Freunde schon essen und dabei über Fußball fachsimpeln. (Er verliert dann den Faden im Gespräch und die Kids kommen im 2. Schuljahr jetzt in ein Alter, da sind sie gnadenlos: wer draußen ist, ist draußen!)

Ich frage mich: ist es gut, einem Kind gegen seinen Willen mehr Selbständigkeit abzuverlangen? Ich habe totale Angst, dass sich das negativ auf die Krankheitsakzeptanz auswirkt. Vor einem Jahr hatten wir eine ganz schlimme Zeit und ich bin froh, dass es jetzt einigermaßen läuft. Das will ich nicht aufs Spiel setzen. Ich würde gern lieber ein bisschen Druck von ihm nehmen und abwarten, bis er irgendwann bereit ist, selber mehr zu machen. Ich denke persönlich einfach, dass es für die langfristige Krankheitsakzeptanz besser ist, wenn er möglichst wenig negative Erfahrungen wegen DM macht, aber vielleicht liege ich da ja auch völlig falsch... :unsure:

Deshalb würde ich gern wissen, wie die Erfahrungen bei denen sind, deren Kids schon ein bisschen größer sind und die in dem Alter schon mehr machen mussten, als sie wirklich wollten. Hattet ihr den Eindruck, dass erzwungene Selbständigkeit die Entwicklung gefördert hat oder haben eure Kids eher dichtgemacht?

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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pascalK
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22 März 2012 08:13 #66841 von pascalK
pascalK antwortete auf Aw: Selbständigkeit?
Hallo Enke

Ich kann dich gut verstehen,Pascal ist auch nicht so weit um Selbständig zu sein,er mißt zwar schon sein BZ ;) darüber ich mächtig stolz auf ihn bin.,und dreht sein Pen auf die Zahl wo ich spritzen muss,macht das Nädelchen drauf,aber Selbständig ist er denoch noch nicht.
Ich merke es doch auch in der Schule,die Schwester kommt ja zum messen und spritzen,mal kommt sie pünktlich..mal wieder 5 min zu spät.Dann sitzen die andren Kids schon da und essen,er muss warten und ist dann auch frustriert.
Sie hüpfen früher zu Pause raus wenn er noch da sitzt und sein Essen reinschlingt (das er nacher Baichweh hat) und noch gespritzt werden muss.
Die Lehrer meinten ja da Pascal erzählt hat das er schon selber BZ misst..das er das voher schon machen kann..dann kann er schon essen.Aber die guten sind ja mal nicht bereit den Wert zu notieren..und Pascal kann das noch nicht.Die lehrerin meinte ich sollte Ihn ZUR SELBSTÄNDIGKEIT erziehen.Ich sage nur die Leute haben null Ahnung von DM und was in einen Kind so vor geht...

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cociw
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22 März 2012 08:19 - 22 März 2012 08:26 #66843 von cociw
cociw antwortete auf Aw: Selbständigkeit?

Ich frage mich: ist es gut, einem Kind gegen seinen Willen mehr Selbständigkeit abzuverlangen? Ich habe totale Angst, dass sich das negativ auf die Krankheitsakzeptanz auswirkt. Vor einem Jahr hatten wir eine ganz schlimme Zeit und ich bin froh, dass es jetzt einigermaßen läuft. Das will ich nicht aufs Spiel setzen. Ich würde gern lieber ein bisschen Druck von ihm nehmen und abwarten, bis er irgendwann bereit ist, selber mehr zu machen. Ich denke persönlich einfach, dass es für die langfristige Krankheitsakzeptanz besser ist, wenn er möglichst wenig negative Erfahrungen wegen DM macht, aber vielleicht liege ich da ja auch völlig falsch...



Hallo Heike,

das wird vermutlich für die nächsten Jahre immer eine Gratwanderung bleiben.
Die gleichen Gedanken, die dir durch den Kopf schwirren, hatte ich - vor allem am Anfang des DM - auch (da war Justus 10 Jahre alt).
Unser oberstes Ziel nach dem anfänglichen Schock war und ist es immer noch, dass Justus ein weitestgehend uneingeschränktes Leben führen kann, dass nahtlos an dem Leben ohne DM anschloss.

Ich finde es auch ungemein schwierig, das richtige Maß an Fürsorge, Hilfestellung und Kontrolle zu finden, ohne Justus dabei zuviel abzunehmen.
Nach mittlerweile fast 2,5 Jahren DM hat es sich jedoch gezeigt, dass wir unterm Strich mehr erreichen, wenn Justus es selber will und sich seiner Sache auch sicher ist.
Beim Thema Klassenfahrt in der 5.Klasse (zu der Zeit 3 Monate Pumpe) war er sich (genauso wenig wie ich) sicher, ob er alles allein bewältigen kann und hatte daher auch keinen Klemmer, dass ich mitgefahren bin. Nach der Fahrt sagte er mir dann auch irgendwann, dass es ganz gut gewesen sei, dass ich mit war.
Wenn die Kiddies nicht selber bereit dazu sind, würde ich ihnen nichts aufzwingen.
Und wenn sie unbedingt und ganz dringend etwas wollen und sehen, dass dies nur durch ihre Mitarbeit geschehen kann, dann sind sie auch bereit dazu.

Außerdem "müssen" die Kiddies schon ganz schön viel: Justus z.B. MUSS stets sein Körpergefühl parat haben (Hypo??), er MUSS seine Zähne sehr gründlich pflegen (Kieferorthopäde), er MUSS seine Asthmatherapie gewissenhaft durchführen, er MUSS seinen DM managen, er MUSS regelmäßig zum Basketballtraining, er MUSS zum Konfirmandenunterricht und in die Kirche und nebenbei MUSS er hier zuhause noch manches erledigen und MUSS auch noch in die Schule gehen und lernen.
Ganz schön viel... - ist bei Lars sicher anders aber ähnlich, und der ist erst 7.

Ich möchte auch nicht, dass Justus seinen DM hassen lernt. Bis jetzt ist es uns glaube ich ganz gut gelungen, dies zu vermeiden.

Was sagt Lars denn selber zum Thema Integrationshelfer? Schließlich muss er seinen Schultag mit ihm/ihr bestreiten.
Ich würde vermutlich nach gründlichem Abwägen der Vor- und Nachteile gemeinsam mit Lars entscheiden, was er will. "Kopf frei haben + Integrationshelfer" oder "Selbständigkeit + Normalität in der Schule".

Wenn er dicht macht, würde ich erstmal alles so lassen, wie es ist.
Druck erzeugt Gegendruck.
Schulung wäre vielleicht doch nochmal ein Thema (?) - immerhin ist er jetzt 1 Jahr älter und reifer. In dem Alter macht 1 Jahr manchmal schon 'ne Menge, finde ich.

LG, Cordula

Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)
Letzte Änderung: 22 März 2012 08:26 von cociw.
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Papa_Frank
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22 März 2012 08:35 #66845 von Papa_Frank
Papa_Frank antwortete auf Aw: Selbständigkeit?
Hallo Heike,

ich sehe es eigentlich auch so, dass die "Selbstständigkeit" von unseren Kiddis selbst kommen muss. Dazu müssen sie (wie auch wir Eltern) ersteinmal verarbeiten, dass der DM für immer bleibt und dann müssen sie weiterhin erkennen, dass man, wenn man damit ordentlich umgeht, auch recht gut leben kann ohne dass man den anderen nachsteht.
Somit müssen unsere Kiddis wohl schneller als andere "vernünftig und erwachsen" werden. Das ist sicherlich in diesem Alter doch noch recht schwierig, aber machbar. ;) Und ich kann Dir auch ehrlich sagen, dass es nicht allein am Alter liegt, denn unser Sohnemann ist 15 und auch hier lässt die "Selbstständigkeit" zu wünschen übrig. Aber da er auch erst seit einem Jahr DM hat, denke ich mal, dass er es für sich noch nicht richtig verarbeitet hat. :unsure:
Ich denke auch mal, wie Cordula schon gesagt hat, dass man nicht zu viel Druck machen sollte.

Eine universelle Lösung wird Dir da auch keiner geben können, wie man am besten zur Selbstständigkeit kommt, da ja jedes Kind seinen eigenen Kopf hat!

Ich drück Euch jedenfalls die Daumen, dass ihr den für Euch besten Weg finden werdet. ;)

vG Frank

"Man könnte sich den ganzen Tag aufregen, muss man aber nicht!"
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Wenke
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22 März 2012 10:07 #66852 von Wenke
Wenke antwortete auf Aw: Selbständigkeit?
Hallo Cordula,

genau das meinte ich!

Wie Lars selbst zum Thema Integrationshelfer steht... er kann sich nicht so richtig vorstellen, was er machen soll.
Das Problem ist natürlich zusätzlich, dass wir ja keinen haben und vermutlich auch keinen bekommen werden. Und wenn wir wider Erwarten doch einen bekämen, dann müsste der sich echt absolut auskennen... Lars möchte wirklich im Augenblick am liebsten gern "den Kopf frei haben", einem Erwachsenen den Finger hinhalten, ihm die Pumpe in die Hand drücken (möglichst auch noch ohne etwas sagen zu müssen, er redet nicht gern mit Erwachsenen) und mit der Sache so wenig wir möglich zu tun haben... und so einen müsste man sich ja vermutlich backen. Die Mehrzahl der Integrationshelfer, von denen man hier so hört, haben wenig Ahnung.

Da stellt sich mir natürlich auch die Frage, ob es Sinn macht überhaupt weiter für einen zu kämpfen. Denn wenn wir irgend einen Nicht-Fachmann bekämen, würde das zwar Lehrer, Erzieher und Co. unglaublich beruhigen, effektiv nutzen würde es uns aber wenig.

Bisher läuft es z.B. in etwa so: Lars misst zum 2. Frühstück in der Schule 320. Die Lehrerin kriegt einen Schreck und sagt Lars, er solle mit dem Essen warten. Sie rennt ins Sekretäriat um mich anzurufen. Da sie "nebenbei" auch stellvertretende Rektorin ist, ruft garantiert die Sekretärin: "Ach Frau H., gut dass sie da sind, können Sie mal schnell hier und da und da unterschreiben... und der Sowieso lässt fragen ob... was soll ich dem antworten?..."

So vergehen dann schnell mal 10-15 Minuten bis die Lehrerin wieder im Klassenraum ist und Lars endlich essen kann. Inzwischen sind die Freunde fertig und schon draußen auf dem Schulhof.

Lars hat ein Handy und darf es auch benutzen, aber es macht es halt nicht.

Er ist im Sommer wieder zu so einer Schulung eingeladen. Wenn ich wüsste, dass es was bringt, würde ich ihn hinschicken. Aber wenn es wieder so läuft wie letztes Jahr... das war ein Kurs für Schulanfänger und da wurde erwartet, dass die Eltern jeden Tag gegen 16.30 Uhr auf der Matte stehen und das Abendessen managen (was uns vorher keiner gesagt hat) und dafür ist die Klinik einfach zu weit weg. Ich schätze, dass wir auch jetzt erwartet, muss aber noch nachfragen.

Weiß jemand, ob man auch einen Kurs an einer Klinik machen kann, wo man sonst nicht in Behandlung ist? Eine Selbsthilfegruppe in der Nähe gibt es hier leider auch nicht.

Was ich echt schlimm finde: Lars darf zwar neuerdings in die OGS. Aber die Erzieherinnen sind weiterhin so verängstigt, dass sie sich auch lauter Angst, etwas falsch zu machen, nicht mal trauen, ihm beim Messen und Co. über die Schulter zu schauen. Lieber lassen sie einen 7-Jährigen alles allein machen...

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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22 März 2012 11:11 #66854 von cociw
cociw antwortete auf Aw: Selbständigkeit?
Hallo Heike,

läuft denn aus Lars' Sicht alles so, wie er es haben will?
Wenn ja, dann hat er ja auch nicht wirklich einen Grund, was ändern zu wollen.

Wenn es ihn nervt, dass er im Ernstfall erst später auf den Hof kann (wie in der Situation von dir beschrieben), dann könnte er ja auch sein Handy benutzen. Offensichtlich ist sein "Leidensdruck" noch nicht hoch genug, wenn er keinen Handlungsbedarf hat.
DAS würde ich ihm auch genau so mitteilen, denn mit der Benutzung des Handys könnte er sich ja einige Freiräume mehr schaffen. Ist ihm das überhaupt so klar? Manchmal denken die Kids ja auch nur von hier bis zum Tellerrand :blink: .

Ich denke, die Nutzung des Handys könnte man ihm schon abverlangen, denn DER Aufwand ist nun echt nicht groß. Außerdem hätte es für ihn nur Vorteile (für dich vielleicht nicht), aber vielleicht muss er das auch erstmal merken.
Wenn er das Handy nicht nutzt, hört sich das für mich aus der Distanz betrachtet schon ein bisschen wie "Böckchen machen" an - da würde ich dann allerdings auch gegengehen.

Vielleicht ein erster Ansatzpunkt: Nutzung des Handys "abverlangen" (mit Absprache mit der Lehrerin).
Ich finde das nicht zuviel und mit ganz viel Glück spart das auch schon den nicht vorhandenen Integrationshelfer.

Ich tippe mal, das er darauf einfach "keinen Bock" hat, oder?

LG, Cordula

Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)

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22 März 2012 13:43 #66861 von Famgaja
Famgaja antwortete auf Aw: Selbständigkeit?
Hallo Heike !
Unser Christopher ist 9 Jahre und hat seit 6 Jahren DM.
Er ging schon in den Ki-Ga als er es bekam. Wir hatten zum Glück super gute Erzieherinnen . Allerdings waren seine 3 größeren Geschwister auch schon in diesem Ki-Ga ;) . Jedenfalls haben die Erzieherinnen sich von Anfang an um den DM gekümmert und Christopher darin unterstützt , schon im Ki-Ga selbständig zu sein .
Er hat immer selber gemessen , beim Frühstücksbuffet durfte er immer selber seine BE´s aussuchen (alles unter Aufsicht). Als er dann 5 war ,ist er angefangen sich auch selber zu spritzen (wir machen ICT ). Er durfte alle Ausflüge mitmachen (alles ohne mich ! ).
D.h. er war schon sehr selbständig als er in die Schule kam (und rechnen konnte er dank DM auch schon :silly: )
Allerdings kam vor ein paar Wochen die Retourkutsche :(
Weil er bessere Werte wollte hat er sich heimlich gespritzt :woohoo:
Aber das haben wir zum Glück auch gut überstanden, jetzt läuft es wieder :)
Wie man sieht , so oder so gibt es immer wieder Probleme :whistle:
Übrigens , seit kurzem benutzt er ein Handy und da er es viel eher bekommen hat als seine Geschwister, ist er mega stolz , denn er weiß, dass es was besonderes ist :) .

Ich hoffe Ihr findet eine Lösung !!!
Und die Meinung Eures Sohnes ist dabei sehr wichtig !
Liebe Grüße, viel Geduld und Kraft wünschen Euch
Maike und Christopher

Christopher 10.10.02 , DM 07.06 ,Pumpe seit 10.12 (Veo)
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Wenke
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22 März 2012 13:49 #66862 von Wenke
Wenke antwortete auf Aw: Selbständigkeit?

cociw schrieb: Hallo Heike,

läuft denn aus Lars' Sicht alles so, wie er es haben will?
Wenn ja, dann hat er ja auch nicht wirklich einen Grund, was ändern zu wollen.

Wenn es ihn nervt, dass er im Ernstfall erst später auf den Hof kann (wie in der Situation von dir beschrieben), dann könnte er ja auch sein Handy benutzen. Offensichtlich ist sein "Leidensdruck" noch nicht hoch genug, wenn er keinen Handlungsbedarf hat.
DAS würde ich ihm auch genau so mitteilen, denn mit der Benutzung des Handys könnte er sich ja einige Freiräume mehr schaffen. Ist ihm das überhaupt so klar? Manchmal denken die Kids ja auch nur von hier bis zum Tellerrand :blink: .

Ich denke, die Nutzung des Handys könnte man ihm schon abverlangen, denn DER Aufwand ist nun echt nicht groß. Außerdem hätte es für ihn nur Vorteile (für dich vielleicht nicht), aber vielleicht muss er das auch erstmal merken.
Wenn er das Handy nicht nutzt, hört sich das für mich aus der Distanz betrachtet schon ein bisschen wie "Böckchen machen" an - da würde ich dann allerdings auch gegengehen.

Vielleicht ein erster Ansatzpunkt: Nutzung des Handys "abverlangen" (mit Absprache mit der Lehrerin).
Ich finde das nicht zuviel und mit ganz viel Glück spart das auch schon den nicht vorhandenen Integrationshelfer.

Ich tippe mal, das er darauf einfach "keinen Bock" hat, oder?

LG, Cordula


Hallo Cordula,

warum er das Handy nicht benutzt, das ist so ein Punkt, bei dem ich nicht an ihn heran komme. Ein weiterer Punkt ist die Frage, warum er immer noch solche Sachen macht, wie am Nachmittag bei Freunden Hunger zu schieben, selbst dann, wenn ich ihm etwas eingepackt habe und er nicht mal anrufen müsste.
Er sagt dann: "Ich hab' mich nicht getraut." WAS genau er sich nicht getraut hat, verrät er nicht.

Vielleicht hatte er einfach keinen Bock. Ich weiß es nicht...

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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cociw
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22 März 2012 14:30 - 22 März 2012 14:32 #66865 von cociw
cociw antwortete auf Aw: Selbständigkeit?
Hallo Heike,

habe heut' beim Mittagstisch mal mit meinem Diabetiker drüber gesprochen und ihm im Ansatz die Geschichte von Lars erzählt.

Justus meinte nur, dass es in der Grundschule (in der er ja auch noch war, als er DM bekam) TOTENPEINLICH sei, das Handy zu benutzen.
Eben weil alle anderen das ja nicht dürfen und unsere Diabetiker damit wieder einen Punkt haben, mit dem sie auffallen. Und auffallen wollte Justus auch um keinen Preis.

Ich erinnere mich auch nur an ein einziges Mal, als er aus der Umkleide beim Sport anrief, weil er 380 mg/dl hatte und das war kurz nach DM-Start. Ansonsten hat er sich durchgewurschtelt, was aber auch noch "einfacher" war, da er keine Pumpe, sondern ICT hatte und in der Schule eigentlich nicht spritzen musste.

Ich weiß, dass du das schonmal irgendwann erklärt hattest, aber ich hab's vergessen. Daher nochmal die Frage: wieso nutzt ihr den Bolus-Expert nicht? War auch die Frage von Justus, denn damit - meint er - sei doch alles "pippi-einfach".
Und wenn ihr gute Gründe habt: würde es die Mühe lohnen, es nochmal zu probieren, auch wenn die Programmierung evtl. etwas dauert...?

LG, Cordula

Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)
Letzte Änderung: 22 März 2012 14:32 von cociw.

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22 März 2012 14:53 #66867 von Wenke
Wenke antwortete auf Aw: Selbständigkeit?

cociw schrieb: Ich weiß, dass du das schonmal irgendwann erklärt hattest, aber ich hab's vergessen. Daher nochmal die Frage: wieso nutzt ihr den Bolus-Expert nicht? War auch die Frage von Justus, denn damit - meint er - sei doch alles "pippi-einfach".
Und wenn ihr gute Gründe habt: würde es die Mühe lohnen, es nochmal zu probieren, auch wenn die Programmierung evtl. etwas dauert...

LG, Cordula


Wir benutzen ihn! Schon länger (seit Sommer)! Lars hat da auch zuerst rumgemotzt, aber dann hat er es akzeptiert und findet es inzwischen auch pipieinfach.

Ist halt nur so, dass der BolusExpert ja nur linear arbeitet. Ich habe als Zielbereich 90-140 einprogrammiert, für den späten Vormittag in der Schule 90-180. Das kommt ganz gut hin.
Ein Problem ist allerdings, dass Korrekturen bei Werten nur kurz über dem Zielbereich meist zu stark, bei Werten ab etwa 250 dagegen fast immer zu schwach wirken. (Mein Mann, der Scherzkeks und Diplominformatiker sagt immer, wenn er mal Zeit hat, programmiert er was besseres...)

Na ja und dann hat Lars immer so wechselnden Phasen: mal ein paar Tage kaum etwas unter 200, dann wieder total niedrig, sodass man die BR ständig auf 70 % oder sogar 50 % laufen lassen muss. Und diese Phasen treten sehr plötzlich auf bzw. wechseln sehr plötzlich. Wenn wieder eine niedrige Phase angesagt ist, hat er eine Unterzuckerung nach der nächsten, wenn man nicht die BR reduziert.
Was das rein technische anbetrifft, könnte ich ihm das ja beibringen. Aber mit so Abmachungen wie: "Wenn du einmal was unter 80 oder zweimal was unter 100 gemessen hast, rufst du bitte mal an," brauche ich ihn halt nicht zu kommen. Wie Justus schon sagt, mit Handy fällt man in der Grundschule peinlich auf.

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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