Diabetes und Schwangerschaft

Hallo zusammen.
Meine Tochter (18 Jahre) hat ihren Diabetes noch nie richtig akzeptiert. Ihr Hba1C liegt über 10, sie kümmert sich kaum um das Messen und alles was dazu gehört. Jetzt ist sie schwanger in der 6. Woche und auf einmal geht ein richtiger Ruck durch sie durch. Sie mißt, wiegt ab, berechnet und gibt ein als wenn sie es nie anders gemacht hat. Sie ist gerade zur Pumpenschulung. Passt ja gerade ausgezeichnet.
Ich mache mir nur Sorgen was mit dem Kind geschieht. Ob es Schädigungen bekommen hat bei den schlechten Ausgangswerten. Alles andere kriegen wir schon als Familie auf die Reihe...

Hallo Sabine!

Mit viel Glück und Durchhaltevermögen hält deine Tochter ihr DM Management während der Schwangerschaft ja durch (vielleicht auch danach für's Baby).

Ich habe früher lange auf einer Kinderintensivstation gearbeitet, auf der wir überwiegend Neu- und Frühgeborene behandelt haben.
Kinder diabetische Mütter hatten wir auch immer wieder mal dabei.
Die Kinder haben - wenn überhaupt - nur in der ersten Zeit nach der Geburt Probleme, wenn die Mütter nicht gut eingestellt waren. Die BZ der Kinder mussten anfangs auch engmaschig überwacht werden, da sie doch schon arg am schwanken waren. Schwerwiegende Probleme hatte, soweit ich mich erinnern kann, keines der Kinder.

Habe hier auf die Schnelle noch diese Seite gefunden, die vielleicht auch noch als Motivation für deine Tochter herhalten kann, ihren DM jetzt ernst zu nehmen und die Einstellung zu verbessern:

www.diabetes-heute.uni-duesseldorf.de/fa...erschaft/?TextID=842

Alles Gute für deine Tochter und die werdende Oma ! Cordula

Danke für die schnelle Antwort. Das beruhigt mich ein bisschen. Ich werde das meiner Tochter zeigen sobald sie wieder hier ist. Ich hoffe sehr das dieses Kind ihr ins Leben zurück hilft. Sie ist oft depressiv was ja kein Wunder ist bei den Blutzuckerschwankungen. Momentan blüht sie richtig auf und ist motiviert.

Das mit der Oma ist ja so ne Sache gell? Irgendwie schon ein eigenartiges Gefühl.

Das mit der Oma ist ja so ne Sache gell? Irgendwie schon ein eigenartiges Gefühl.

Hast ja noch lang genug Zeit, dich daran zu gewöhnen :laugh:

Aber vielleicht ist das jetzt der Schritt in die richtige Richtung für deine Tochter.
Während meiner Zeit auf der Intensivstation habe ich auch Mütter erlebt, die ihre Drogensucht "mithilfe" der Schwangerschaft überwunden haben. Die wurden absolut verantwortungsbewusst und haben echt alles gut gewuppt.
Vor denen habe ich echt absoluten Respekt - habe ich es doch immer noch nicht geschafft, mir das Rauchen abzugewöhnen. :blush:

Alles Gute! Cordula

Danke fürs Mut machen.

Hallo Sabine,
ich habe das auch so gelesen, dass die Werte dann bei dem Neugeborenen am Anfang oft niedrig sein können, weil es sich an den hohen Zucker der Mutter angepasst hat. Nach einigen Wochen stellt sich das von selber um.
Wenn deine Tochter jetzt verantwortungsbewusster ist, ist das doch super und zeigt ja auch eine gewisse Reife. Schon mal eine gute Voraussetzung, wenn man in so jungen Jahren-oder überhaupt- Mutter wird.
Aber deine Sorgen kann ich gut verstehen... meine ist ja fast genauso alt. Und muss auch ständig "motiviert" werden genau zu sein...sonst bricht hier auch das Wertechaos aus...
Ich wünsche euch alles alles Gute
du bist dann halt eine junge coole Omi- das findet das Kind später bestimmt gut...
Gruß Vera

Hallo Sabine,
als ich per geplantem Kaiserschnitt entbunden habe, wartete neben mir eine Typ 1 auf ihren Sectiotermin. Ich hab sie gefragt, wie sie das organisiert: sie war in Begleitung ihrer Mutter, da der Mann aufs grössere Kind aufgepasst hat. Ihre Mutter war auch im OP dabei und hat engmaschig gemessen.
Nach der Geburt hat das Kind in den ersten Tagen - neben Stillen - Beba Malto bekommen, das ist ne Spezialsäuglingsnahrung extra "für solche Fälle".

Das Wichtigste ist doch, dass Ihr als Familie zusammen haltet und Du schreibst, dass Ihr die Situation schon schaffen werdet. Ist doch toll, wenn Deune Tochter jetzt endlich anfängt sich zu kümmern, denn das wird ihr UND dem Baby gut tun!!!

Halte uns auf dem Laufenden, wir drücken die Daumen!
Alles Gute,
Maja

Ich danke euch.
Sie hat die Schulung abgebrochen weil sie es dort nicht mehr ausgehalten hat. Waren halt alle so in meinem Alter und in Krankenhäusern wird sie eh immer schnell depressiv. Sie meinte sie will sich kümmern und mißt jeder Stunde. Aber ihr fehlt eben immer noch das sie mal richtig eingestellt wird. :dry:
Aber sie hatte so Heimweh und wollte wieder zu ihrer Familie. Sie meinte sie könne auch alles hier erledigen, na da bin ich ja gespannt.

Hallo Sabine,
bei uns hat das mit der Einstellung im Krankenhaus nie so gut geklappt, weil meine Tochter sich in ihrer Freizeit wesentlich mehr bewegt, als im KH. Dann konnten wir immer alles noch mal nacheinstellen. Jetzt bekommt sie zur NEueinstellung den Sensor für 6 Tage. Nach drei Tagen muss sie zur Ärztin, die Einstellung wird angepasst und dann bleiben nochmal drei Tage zum Gucken, ob es so passt.
Vielleicht kann deine Tochter das auch bekommen. Als Schwangere mit schlechter Einstellung hat sie eh gute Chancen den Sensor für die Zeit zu bekommen. (Es gibt Starterpakete).
Ja, kleine Kinder kleine Sorgen- Große Kinder große Sorgen. Das bewahrheitet sich doch immer wieder....
Gruß Vera

Hallo Sabine,
hm, Glückwunsch zur Omaschaft
Und schön, dass Ihr als Familie zur Tochter steht - das unterstützt sie bestimmt gut.

Ich lese auch im insulinclub mit ( www.insulinclub.de ). Dort gibt es ein extra Schwangerschaftsforum für Diabetikerinnen, wenn ich da mitlese habe ich immer den Eindruck, die allermeisten Kinder werden nach der Geburt genauso wie diejenigen behandelt, deren Mütter keine Diabetes haben.

Vielleicht hilft dir das Forum gut weiter, da dort ja Mütter berichten, die selbst betroffen sind.

Liebe Grüße und alles Gute für die beiden
Steffi