Alkohol
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Hallo,
hier einige Anmerkungen zu Alkoholgenuss und T1-Diabetes:
Man muss wieder einmal selber herausfinden, welches Verhältnis Alkohol:Kohlenhydrate für einen selbst am Besten ist.
Alkohol macht keine BZ-Erhöhung, sondern nur der Zuckergehalt in entsprechenden alkoholischen Getränken!
Alkohol wirkt durch verschiedene Vorgänge im Körper BZ-senkend!
+ ggf. reicht der KH-Gehalt von Bier, um eine Hypo durch den Alkohol im Bier zu vermeiden
+ ähnlich kann es bei Cola-Whisky sein (wobei es natürlich auf das Mischungsverhältnis ankommt)
+ bei zusätzlicher körperlicher Belastung (z.B. Tanzen in der Disco), sollte man dafür zusätzliche KH essen/trinken.
+ der angetrunkene/betrunkene Mensch erkennt eine beginnende Hypo u.U. nicht - und ergreift dann auch keine Gegenmaßnahmen;
und die körpereigene Gegenregulation ist weitgehend ausgeschaltet!
+ die Hypo-Symptome ähneln z.T. den Verhaltensweisen Angetrunkener:
undeutliche Sprache/Lallen/unsicheres Gehen/dummes Zeug reden/usw.
+ Uneingeweihte denken nicht an eine Hypo, sie denken "der kommt schon wieder"
+ DER KOMMT aber nicht, sondern der Zustand verschlimmert sich.
+ Alle haben ihn trinken sehen > also ist er betrunken, oder?
+ DARUM sollten immer Verwandte/Freunde/Kumpels über die Möglichkeit einer Hypo und ihre Symptome informiert sein, damit sie im Fall der Fälle richtig reagieren können!
DAS ist jetzt natürlich wieder eine Kurzfassung. Eine ausführliche Schulungseinheit zu diesem Thema dauert mindestens 2 Stunden, ist aber auf jeden Fall empfehlenswert.
Bei einer Diskussion mit Jugendlichen zu diesem Thema, kommt man häufig auch auf das Thema "Sex und Diabetes" zu sprechen, was dann mindestens noch einmal 2 Stunden dauert!
Gruß, Egon
Egon, Du schreibst:
+ DER KOMMT aber nicht, sondern der Zustand verschlimmert sich.
Was genau erwartet uns da? Ich denke mal, er wird bewusstlos, oder? Mit Krampfanfällen?
Eine Gegenregulation findet unter Alkoholeinfluß nicht statt und die Notfallspritze (Glucagen Hypokit) wirkt nicht, wenn Alkohol im Spiel ist, was ja das Gefährliche an der Kombination Alkohol+Diabetes ist. Wenn er alleine mit seinen Freunden unterwegs ist, können die also nur den Notarzt holen, oder? Der Notarzt wird dann wohl eine Glucoseinfusion verordnen, oder?
Wenn seine Freunde aber ebenfalls betrunken sind, keinen klaren Gedanken fassen können und niemand auf die Idee kommt, einen Notarzt zu rufen, was dann? Endet das auf jeden Fall tödlich? Hat er also überhaupt keine Chance zu überleben?
Gruß Tina
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ja, im Extremfall hast du Recht!
ABER:
1. Regel:
In Situationen, in denen mit erheblichen Alkoholkonsum zu rechen ist, sollte man (= der Betroffenen selber) dafür sorgen, der BZ eher etwas hoch ist, als "nur" im Normbereich.
2. Regel:
Bei den ersten Hypo-Zeichen, die man meint zu bemerken, etwas zuckerhaltiges Trinken/Essen
3. Regel:
Vor dem ins Bett gehen erhöhte BZ-Werte nicht korrigieren!!!
Es gibt noch mehr solcher Regeln, jetzt muss ich aber erst weg.
Gruß, Egon
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....
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hier gibt es noch ein paar Tipps:
www.netdoktor.de/Krankheiten/Diabetes/Ti...nd-Alkohol-5291.html
Auch andere Jugendliche, die am Alkoholkonsul sterben, sterben meist an einer Unterzuckerung.
Die Unterzuckerung wird nicht mehr wahrgenommen. Gerade dann, wenn man nach dem Alkoholkonsum einschläft.
Bei Diabetikern kommt erschwerend hinzu, dass der Körper das eben gar nicht mehr ausgleichen kann.
Wenn die Jugendlichen sich schlafen legen und Alkohol getrunken haben, sollten sie einem Bescheid sagen, so dass man dann den Blutzucker überwachen kann. Das ist natürlich im sensiblen Alter der Pubertät ein schwieriges Unterfangen.
Außerdem sollten die Freunde, oder ein/e ganz zuverlässige/r freund/In so gut informiert sein, dass vielleicht einer von beiden Nüchtern bleibt und sich nicht scheut den Krankenwagen zu rufen.
Da haben die Jugendlichen natürlich auch wenig Bock drauf, die wollen ja feiern und Spaß haben, aber man kann es den meisten ganz gut vermitteln.
Wichtig ist, den Jugendlichen zu vertrauen und nicht alles zu verbieten. Ich würde ihnen die Risiken erzählen und dann sagen, ich verbiete dir das nicht, das kann ich nicht, aber du musst auf dich aufpassen, darauf vertraue ich.
Meine Tochter hat wahnsinnige Angst zu unterzuckern bei Alkoholkonsum, und dass dann alle denken, sie sei "bloß betrunken", obwohl alle wissen, dass sie Diabetes hat. Also trinkt sie nur soviel, wie sie auch verträgt.
LAut DIabetes-Ratgeber.net sterben 39 % der nach dem 15 Lebensjahr an Diabetes Typ 1 erkrankten, die im Zusammenhang mit dem Diabetes sterben an Alkohol bzw. Drogenkonsum:
www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Typ-1...ntes-Duo-119435.html
Das spricht aber für zweierlei: DIe Zahl scheint verhältnismäßig hoch. Da sich aber die Therapien bei Typ 1 Diabetes so verbessert haben, dass die meisten Diabetiker gar nicht mehr an ihrem Diabetes bzw. Folgeerkrankungen sterben. Dadurch kann sich diese hohe Prozentzahl auch erklären.
Also keine Panik schieben, sondern reden und vertrauen!
Gruß Vera
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Es gibt noch mehr solcher Regeln, jetzt muss ich aber erst weg.
Gruß, Egon
Egon, aber Du kommst doch wieder, gell?
Schulst Du uns dann weiter? Das wäre toll, wenn Du dann noch ein bisschen Zeit fändest, um uns die übrigen Regeln zu erklären.
Lieben Gruß
Tina
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@Tina: ja ich schreib noch weiter - auch wenn ich eigentlich im Ruhestand bin!
Die wichtigsten Regeln und Verhaltensweisen (Vorbeugungsmaßnahmen) habe ich ja schon beschrieben.
Gute Info`s stehen ja auch in Vera`s Beitrag!
Ich hab ja in der Klinik überwiegend stationär beraten/geschult. Hatte von meinem Chef (und der Verwaltung!) aber das okay, ehemals stationäre Pat. anschließend auch weiter ambulant zu beraten. Da ist es häufig vorgekommen, dass Jugendliche/junge Erwachsene fragten, ob sie ihre/n Freund/in mitbringen dürfen. Bei diesen "Schulungen" ging es dann meist um Themen wie Alkohol, Sex, Urlaub, intensiver Sport u.ä.
Viele kamen also, damit ihre derzeitigen Partner/Freunde sich insbesondere bei Hypo`s gut auskennen und wissen, was dann zu tun ist.
Gruß, Egon
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@Tina: ja ich schreib noch weiter - auch wenn ich eigentlich im Ruhestand bin!
Fein, vielen herzlichen Dank, Egon! Ich freue mich schon sehr auf Deine Tipps!
Übrigens, das mit dem Sex fände ich auch sehr interessant. Egon, würdest Du vielleicht in Deiner grenzenlosen Güte...???
Lieben Gruß
Tina
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die Frage ist zunächst: wo? Hier im offenen Forums-Bereich oder im Mitgliederbereich?
Nicht wegen mir oder dem, was ich schreiben würde, sondern wegen möglicher Weise etwas intimere Fragen/Antworten aus dem großen Kreis der Forumsteilnehmer?!
Eine der häufig gestellten Fragen ist z.B.: was ist denn mit dem BZ während/nach dem Sex?
Da kann man dann nur empfehlen: Statt der Zigarette danach, lieber eine (normale) Cola danach!
Gruß, Egon
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Falls jemand sehr intime Fragen hat, kann er es ja in diesem Fall wie immer halten: Man schreibt ins geschlossene Mitgliederforum.
Lieben Gruß
Tina
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nach langem Suchen habe ich hier etwas über Alkohol und Diabetes entdeckt:
www.insulinpumpen-register.at/userfiles/...sInternisten2009.pdf
Hier heißt es auf Seite 204:
"Unbedenklich im Hinblick auf die Gegenregulation 1/4 Wien, 1 großes Bier, 1 Schnaps pro Hauptmahlzeit."
Weiß jemand von Euch welches alkoholische Getränk sich hinter 1/4 Wien verbirgt? Ich kenne diesen Ausdruck nicht, ist wohl etwas typisch Österreichisches. Dann bekäme ich nämlich endlich mal eine ungefähre Vorstellung davon, wieviel Alkohol es ungefähr braucht, bis die Gegenregulation außer Gefecht gesetzt wird. Dieses Thema ängstigt mich ja sehr.
Lieben Gruß und vielen Dank
Tina
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1/4 ist sicherlich 1/4 Liter, also 250ml. Wien wird ein e/i-Verdreher sein und Wein heißen, was anderes wird es vermutlich nicht sein.
Gruß,
Tanja
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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