Urlaub beim Papa steht an - o je

Hallo,

ich weiß, es gibt bereits ein änliches Thema, aber bei uns ist es etwas anders.
Der Papa kümmert sich eigentlich schon, misst auch und weiß wie die Pumpe funktioniert, aber trotzdem...
Die Werte sind meist höher als zuhause, für Nahrungsmittel wird falsch gebolt (verlängerter Bolus für Kartoffeln :sick: ) und der Katheter zu selten gewechselt. Er schreibt auch wenig auf und ruft immer seltener an, wenn er unsicher ist. Außerdem isst der Zwerg da alles durcheinander, wie soll denn da auch was funktionieren, man muss doch mal ne Pause drin haben...
Am meisten hab ich Angst vor der Nacht, obwohl wir nen Sensor dran haben. Aber der Papa verschläft halt, stellt sich keinen Wecker und der Zwerg ist unbeobachtet.
Dieser Kontrollverlust und dass ich nich eingreifen kann, ist schon am monatlichen Besuchs-WE unschön für mich, aber heute gehts für 10Tage in den Osterurlaub und bei mir zieht sich alles zusammen, wenn ich nur dran denke, was alles wieder laufen oder nicht laufen wird. Auch diabetesunabhängige Sachen (fernsehen, Schlafzeiten etc.) Klar muss es im Urlaub anders sein als zuhause, aber Sendungen ab 6J. sind nix für Kinder, die bald 4 werden, oder was? Und klar darf er da länger aufbleiben, aber bei mir muss er wieder früher raus und das ist doch doof, wenn er die Abende vorher so spät im Bett war.
Tut mir leid, bin sonst nich so der Auskotzer, aber dieser Urlaub raubt mir den letzten Nerv. Ich bin immer für meinen Sohn verantwortlich und das dann für 10 Tage auf 0 zu fahren, ist

Kann ich gut nachvollziehen, obwohl mein Mann und ich nicht getrennt sind und es auch nicht vorhaben. Bei uns war es damals die Oma, wo alle Erziehungsmethoden über den Haufen geworfen wurden. Mich hat es damals genervt, dass mein Zweijähriger (da noch Einzelkind) bei ihr alles durfte, sogar alles durch die Gegend werfen ("Lass ihn doch, es macht ihm doch solchen Spaß!")

Inzwischen gibt es die Oma nicht mehr und das ist seeeehr schade. Sie war ein herzensguter Mensch.

Zurück zum Thema:
Kann man ihm denn sagen, wie wichtig dir manche Sachen sind? Natürlich kann man im Urlaub einiges

anders machen als zu Hause, aber alles muss man nun auch nicht über den Haufen werfen.
Mistiger PC, einmal mit dem Finger abgerutscht und schon ist die Hälfte weg ...

Mit den Fernsehsendungen wäre ich nicht sooo streng, das Zeug für 6-Jährige ist immer noch harmlos, dein Zwerg versteht eben nicht alles. Ist auch nicht toll, aber kann man meiner Meinung nach verschmerzen. Die BZ-Werte sind viel wichtiger, vor allem nachts. Da hilft nur reden. Und wenn das nicht hilft, Daumen drücken und versuchen, gelassen zu bleiben. Von den paar "schlechten" Tagen wird es deinem Kind nicht gleich schlecht gehen.

Lieben Gruß,
Sabine

HAllo,
ich sehe das ähnlich wie Sabine, die Freizeitgestaltung musst du dem Papa überlassen. Du kannst nur an seine Vernunft appellieren, ihn die Nacht bevor er zurückkommt früher ins Bett zu schicken. Zum einen empfinden es Väter als Einmischung, wenn du ihnen vorschreiben willst, wie sie das Wochenende verbringen. Es ist ihre Zeit mit dem Kind und die wollen sie selber gestalten. Je mehr man ihnen vorgibt, um so mehr machen sie das Gegenteil.
Bei uns war es früher auch so und irgendwann habe ich eingesehen, dass es seine Zeit mit den Kindern ist und wenn die dort das ganze Wochenende nur fernsehen, ist das letztendlich sein Problem, weil er verschenkt die Zeit mit den Kindern. Und plötzlich wurde er vernünftig, hat etwas mit den Kindern unternommen.
Ich lasse mir umgekehrt auch nicht vorschreiben, wie ich meinen Alltag gestalte mit den Kindern.

Mit dem Diabetes ist das etwas anderes. Wenn er sich 10 Tage nicht vernünftig darum kümmert geht das gar nicht. Ich würde ihm aber nich wieder alles vorkauen, sondern ihm von deinen Sorgen berichten. Z.B.dass du dir wegen dem Diabetes Sorgen machst. Er würde das alles schon gut machen, aber trotzdem wären die Werte doch hoch, wenn er am Wochenende bei ihm war. Frag ihm, wobei er Hilfe braucht und was ihm schwer fällt. Und das du verstehen kannst, dass ihm manches schwer daran fällt, weil er euren Sohn ja nicht so oft sieht und dann natürlich lieber schöne Sachen machen will. So oder so ähnlich...
Also ohne Vorwürfe, ihm auch sagen, was er gut macht.

Ich kann dich aber nur zu gut verstehen, meine Tochter geht im Sommer 10 Tage zu ihrem Papa und was den Diabetes betrifft sehe ich da echt gegen an...und meine Tochter ist 16!!!!
Die Kontrolle solltest du aber abgeben lernen, wenn du deinem EX das zutraust und ihm das Kind anvertraust. Auch für dich zur Erholung.
Viele Grüße Vera

Danke schonmal für eure Anworten.
ich weiß, dass ich mich nicht über die Freizeitgestaltung vom Papa aufregen darf und ich geb mir auch ganz doll Mühe...
Wenn ich versuche, ihm Hinweise zu geben, blockt er immer total ab, er kann einfach nicht normal mit mir sprechen, dabei sind wir schon 1 3/4 Jahre getrennt. Er sagte z.B. der Katheter müsse bis morgen früh halten. Da könnte ich aus der Haut fahren, klar sind morgen erst die zwei Tage um, aber wenn er heute abend oder nachts dicht ist, dann muss er wohl neu gemacht werden... Ich versuche ihm alles Wichtige ruhig und möglichst wenig bevormundend mitzuteilen und hab ihm gesagt, dass es mir lieber ist, er ruft einmal zu oft an als einmal zu wenig, aber er will so wenig wie möglich mit mir zu tun haben. Find ich auch nicht schlecht, aber nicht, wenn der Zwerg bei ihm ist. Ich bin einfach immer so unruhig, wenn er nicht bei mir ist. Im Kindergarten hab ich kein Problem, die machen das super und ich kann mich echt 1000% drauf verlassen, dass alles klappt, aber beim Papa...
Ich werd mir Mühe geben gelassener zu sein, aber wenn ich nach dem Urlaub die Pumpe hochlade, dann trifft mich wohl wieder der Schlag, so wie so oft.
Trotzdem danke, es hat mich etwas aufgemuntert, von euch zu lesen.
LG

Hallo,

also ich finde das du da vollkommen Recht hast. Es gibt Dinge, die darf der Papa in seiner Elternzeit selber festlegen und es gibt Regeln und da hat er sich dran zu halten - basta! Und die erste Regel an die er sich zu halten hat, ist die Gesundheit seines Kindes nicht aufs Spiel zu setzen, nicht nur die sofortige Gesundheit, auch die spätere Gesundheit nicht.
Ich sage immer ganz gerne: "die hohen Werte sind die Tropfen in einem Fass. Die einzelnen Tropfen machen nichts, ein paar verdunsten sogar wieder aber alle zusammen bringen das Fass irgendwann zum überlaufen und das gilt es so gut es geht zu verhindern" - auch vom Papa. Solche Menschen ärgern mich, sorry.

Klar kann man mal eine Ausnahme machen und über höhere Werte hinweg sehen aber dann hat man mal die Ausnahme Kindergeburtstage, Pizza & Co., Freizeitpark, Ferienlager ....
Ich finde, wo es möglich ist sollten Ausnahmen vermieden werden und vom eigenen Vater sollte man das erwarten können.

Ich kann dir aber leider keinen Rat geben wie du ihm das begreiflich machen kannst außer auf die harte Tour. Ich gehöre zu den wenig geliebten Menschen die solche Dinge tlw. schonungslos anderen an den Kopf knallen. Ich würde meinem Mann das auch so ähnlich sagen wie ich es oben geschrieben habe, mit dem Zusatz, das er seinem Kind dann mit 20 die Erektionspillen kaufen darf, wenn durch sein mieses Verhalten da die ersten Schäden entstanden sind. Mit Freundlichkeit kommt man nicht immer weiter, manche begreifen es nur mit klaren Ansagen.

Ist wahrscheinlich nicht gerade das was du jetzt lesen wolltest, tut mir leid.

Viele Grüße, Katrin