Austauschschüler werden?

Hallo, Ich wollte mal wissen, ob man trotz Diabetes Typ 1 Austauschschüler werden kann und wie wird das mit der Versicherung dann geregelt. Meine Tochter wollte eigentlich ein Jahr nach Australien oder in die USA. Ist jetzt aber unsicher, ob Sie noch fahren kann wegen Ihres Diabetes und der Behandlungsmöglichkeiten in den Ländern. Wer irgendwelche Erfahrungen dazu hat, bitte her damit ! Vielen Dank ! Liebe Grüße Elly

Hallo Elly,

natürlich kann deine Tochter auch Austauschschülerin werden. Es gelten die gleichen Regeln wie bei "Gesunden". Im Forum www.diabetes-teens.net haben einige Jugendliche beschrieben, was sie unternommen haben, um ins Ausland gehen zu können.

Manche haben einen Jahresvorrat an Insulin und Hilfsmitteln mitgenommen, andere können sich auch in ihren Gastländern versorgen.

In Australien dürfte das überhaupt kein Problem sein, nach Aussage unsers Diabetologen leben dort noch wesentlich mehr Typ1er als bei uns.

Viel Erfolg wünscht
Steffi *deren Sohn leider nicht ins Ausland möchte*

Hallo,

ich habe zwar selber noch keine Erfahrungen damit gesammelt, kann aber folgendes zu Auslandsversicherungen sagen. Pia ist privatversichert und unsere Versicherung trägt alle Kosten auch für längere Aufenthalte im Ausland. Viele Versicherungen haben aber zeitliche Begrenzungen von etwa 3 Monaten im Ausland, also solltest du zunächst diesen Punkt mit deiner Versicherung klären, denn die Krankenhauskosten in den USA sind immens und selber kaum zu finanzieren. Die ADAC Auslandskrankenversicherung gilt immer nur für die ersten 45 Tage des Aufenthaltes. Man müßte also entweder mit der gesetzlichen Versicherung reden oder einen Zusatzversicherung abschließen. Natürlich ist das mit der Diabetes nicht ganz so einfach.

Ansonsten würde ich sagen, dass so ein Aufenthalt natürlich auch vom Umgang deiner Tochter mit der Diabetes abhängt. Die medizinische Versorgung für versicherte ist in den USA sehr gut und man bekommt alles, was man auch hier bekommt. (Teststreifen gibt es sogar ohne Rezept im Walmart, kosten da aber fast 50$/50 Teststreifen). Wenn deine Tochter verantwortungsbewußt damit umgeht, würde ich sie nicht anders behandeln als ein gesundes Kind. Natürlich müssen die potentiellen Gasteltern sich auf diese Situation einlassen. Vielleicht ist es da etwas schwieriger eine Familie zu finden. Da würde ich mal die Firma ansprechen, die den Austausch organisiert. Vielleicht können die ja auch mit der Versicherung helfen.

Ich selber (Habe keine Diabetes) war einmal 4 Monate in den USA und es hat mir richtig gut gefallen. Wenn deine Tochter es will, würde ich versuchen es ihr zu ermöglichen. Aber natürlich erst dann, wenn die Kostenfrage geklärt ist. Bekannte von uns haben in den USA ihre Zwillinge zur Welt gebracht und haben so erfahren, dass der normale Krankenhausaufenthalt und Kaiserschnitt fast 150000$ gekostet hat. Das kann man einfach nicht selber stämmen. Das gilt eigentlich immer, denn den Diabetesbedarf könnte man im Notfall ja auch hier in Deutschland kaufen und per Post rübersenden. Aber was ist, wenn deine Tochter einen Unfall hat oder anders Krank wird, also vollkommen Diabetesunabhängig.

Viele Grüße

Astrid

Hallo Elly!

Habe mich gerade an einen Artikel im Diabetes-Eltern-Journal erinnert.
Guck mal hier:

LG, Cordula

Hallo Elly!

Habe gerade festgestellt, dass der Link so nicht funktioniert.

Jedenfalls gibt es unter www.diabetes-eltern-journal.de ein Archiv mit älteren Beiträgen.
Der Beitrag, den ich verlinken wollte, ist aus dem Jahr 2010.
Das findest du schon!

LG, Cordula

Hallo,
klar geht das, man kann auch über die Deutsche Krankenverischerung versichert bleiben, aber es kann sein, dass man eine Zusatzversicherung braucht, man sollte sich informieren, wie die Krankenversicherungen in dem jeweiligen Land sind. Ich weiß, dasss es in England so ist, dass man da automatisch versichert wird, wenn man da arbeitet, aber chronische Krankheiten, die schon vor dem Aufenthalt bestehen sind nicht mitversichert. Dann muss man in Deutschland eine Zusatzversicherung für den Diabetes abschließen.
In den USA soll die Diabetesversorgung sehr gut sein. Von Australien weiß ich das nicht. Aber ich würde dann darauf achten dass sie eher in eine Stadt kommt und nicht in eine ländliche Gegend, so dass die Versorgung auch gewährleistet ist.

Gruß Vera

Der Beitrag ist zwar schon etwas aelter aber ich moechte doch jedem raten der in die USA reisen moechte als Diabetiker unbedingt vorher die Kostenfrage mit der Krankenkasse zu klaeren.
Klar kann man den Vorrat fuer ein Jahr mitnehmen das waere das Einfachste.
Aber durch das sehr Kohlehydratreiche Essen braucht man ernorm viel Insulin.

Wir sind vor zwei Jahren in die USA gereist, mit Lena (Diabetikerkind) und 5 Flaschen Insulin fuer 3 Wochen. Ich dachte das reicht. Hat es aber nicht.:woohoo:
So,.... mein Mann ist Soldat der US-Army und wir haben eine amerikanische Krankenversicherung.
Jetzt sollte man meinen, das man in ein Krankenhaus geht in die Notaufnahme ( das ist dort so ueblich)und sein Problem vortraegt und dann mit dem Arzt sprechen kann. Pustekuchen !!!
Wir waren in einem Kinderkrankenhaus und die wollten uns nicht mit dem Arzt sprechen lassen weil wir keine Krankenkassenkarte hatten. Hallo ???? Soldat.... Militaer bezahlt die Rechnung??
Nein, keine Krankenkassenkarte, keine Behandlung, kein Insulin.

Ich typisch deutsch erstmal rumgenoelt, laut geworden und gesagt ich werde hier nicht weg gehen.
Konnte dann mit einem Arzt sprechen und habe mein Rezept bekommen. Die Krankenschwester sowie auch der Arzt wollten uns abwimmeln und sagten Inuslin gaebe er bei Walgreens ( Apotheke) ohne Rezept.
Ja klar, fuer wie bloed hielten die uns denn?
Wir waren nicht auf dem Land sondern in einer grossen Stadt wo das Veteranen Krankenhause direkt nebenan war.
Ich wuerde mich an das ortansaessigen Krankenhaus wo der Austausch stattfinden soll wenden und dort alles erfragen. Die geben alle gerne Auskunft.