Gegenregulation - wie lange bis sie kommt?
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diese setzt lt. unserem Dia-doc frühestens sechs Stunden nach der Unterzuckerung ein. Wir hatten einmal das "Vergnügen". Marie hatte in jener Nacht einen kontinuierlichen Glucosesensor dran, nur hab ich den Hypo-Alarm nicht gehört. Am nächsten Morgen hab ich mich natürlich erschrocken, dass sie scheinbar mehr als ne Stunde unter 50 war. Der Vormittag verlief völlig normal, mittags dann nur noch HI, also >600.
Also von Kiga nach Hause geholt, doppelt bis dreifach korrigiert (das war dann das Thema Bauchgefühl) und sie zum Mittagsschlaf ins Bett geschickt. Nach ner Stunde gemessen, nochmal etwas korrigiert (Pumpe sagte 0, hab ich aber trotzdem gemacht) und abends um 18h war wieder alles ok.
Maja
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wir hatten auch ein paar Monate lang damit gekämpft, dass Til (auch noch in Remiphase) nach dem Essen/Spritzen nach ca. 1,5 bis 2 Stunden einen Unterzucker hatte (dann TZ gegeben, wobei meist nur 1/4 KE) und weitere zwei Stunden später Werte von über 200.
Es lag bei ihm daran, dass er zuviel Fett gegessen hat, es hat die BZ Aufnahme stark verzögert. Er liebt Wurst und da diese keine Kohlenhydrate hat, nahm er sich doch recht viel davon. Wir sind nun umgestiegen auf "vielleicht", das ist eine Wurst, die weniger als 3% Fett hat und nur aus fast fettfreiem Fleisch hergestellt wird (gibt's bei Edeka in der Kühltheke). Der anfallende Verpackungsmüll ist zwar lästig, aber mein Sohn ist mir dann doch wichtiger. Um nicht so schnell eine Unterzuckerung zu bekommen, trinkt er am Ende des Abendessens noch ein bis zwei KE O-Saft oder A-Saft. Damit haben wir jetzt das Abendessen so wunderbar im Griff, keine nächtlichen Korrekturen mehr mit ständigem BZ kontrollieren.
Die Wurst schmeckt übrigens total lecker.
Korrekturen unter Tag kann man ja recht gut beobachten, nur nachts, wenn das Kind schläft, ist das sehr unangenehm.
Grüße
Anja
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MarieR schrieb: Zum Thema Gegenregulation:
diese setzt lt. unserem Dia-doc frühestens sechs Stunden nach der Unterzuckerung ein.
Joa ... heute früh fingen wir schon mit unter 80 an, obwohl wir Basal ordentlich reduziert hatten am Abend und ich letzte Nacht wieder "zufüttern" musste, da um 2 Uhr 52 ... , dann ab 13 Uhr trotz Essen 64, 57, 41 innerhalb von 3 Stunden. Und seit zwei Stunden auch trotz normalem Spritzen tatarataaaaa 134, 279, 314, 354 :blink:
Wird wieder ne tolle Nacht, ich merk das schon :pinch:
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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Zum Thema Gegenregulation:
diese setzt lt. unserem Dia-doc frühestens sechs Stunden nach der Unterzuckerung ein.
Das stimmt so nicht.
Dann wäre ja z.B. jemand mit einer Hypo mit Bewusstlosigkeit ohne fremde Hilfe (Glucagon-Injektion/Glukose-Spritze/Infusion), über 6 Std. in diesem Zustand!??!
Es spielen u.a. folgende Faktoren eine Rolle:
+ wie schnell sinkt der BZ in Richtung Hypo?
+ wie groß ist der Insulinüberschuss?
+ von welchem Wert aus?
+ wie oft gab es schon Hypo`s? (in relativ kurzer Zeit)
+ wie voll/leer sind die Glukosespeicher?
(Reihenfolge keine Wertung, kein Anspruch auf Vollständigkeit)
Gruß, Egon
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
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die Fragen, die in deinem Beispiel für mich noch offen sind, sind folgende:
+ ab wann nach der Hypo war der BZ sehr hoch (Hi)
+ war das "nur" Gegenregulation oder auch Hypo-BE`s
+ u.U. gibts noch mehr Fragen dazu, aber das sind die, die mir jetzt direkt dazu einfallen
Der hohe BZ nach einer Unterzuckerung kann ziemlich lange anhalten. Auf der anderen Seite soll man ihn nicht sofort mit Insulin senken, da man meist nicht sicher weiß, wie hoch der Insulinüberschuss (der ja zur Hypo führte) immer noch ist.
Gruß, Egon
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diese Fragen kann ich ganz leicht beantworten, denn Marie hatte CGM angeschlossen - nur hatte ich leider den Alarm ausgestellt und Marie trägt die Paradigm ohne Abschaltfunktion
- Hypo war zwischen 2 und 3:30h nachts, laut CGM war der BZ länger um 45 rum
- Ab 10h morgens stetiger Anstieg über 180 hinaus. Die Kids waren aber so laut auf dem Spielplatz, dass niemand den Alarm gehört hat
- 12h dann HI
- keine Hypo-BEs
Maja
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Die Sache mit den Hypos war vermutlich bei uns dann doch nur Zufall. Heute haben wir wieder dasselbe wir-schießen-auf-300-und-höher-Werte-Phänomen, allerdings keine Hypo weit und breit.
Ich vermute, dass Sinas Basal von morgens so "wirkungslos" ab 17/17.30 Uhr ist, dass sie, wenn sie danach was isst, zu wenig spritzt und es den BZ in den Himmel treibt. Faktor liegt ja immer noch bei nur 0,5, auch fürs Abendessen. Da wir in den letzten Tagen total spät dran sind, fällt meist noch die freie ZM von eigentlich drei Stunden vorher in diese Vorabendzeit, das passt dann zeitlich echt nicht zusammen, also ist Änderung angesagt. Sobald sie abends um 21.30 Uhr Basal gespritzt hat, gehts ab 23/23.30 Uhr ganz ganz langsam wieder runter, bis 3 Uhr ist sie wieder auf "normal", die Nüchternmorgenwerte sind top. Auch Korrekturen bringen nicht so viel bzw. nicht so schnell so viel wie bei niedrigeren Werten.
So gaaaanz langsam nähern wir uns ... und ich fange endlich an, die Zusammenhänge zu verstehen, hoffe ich.
Manchmal denke ich, mein Kind ist ein Versuchskaninchen, dann denke ich, das ist alles normal am Anfang und dann weiß ich, dass es doch so ist
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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da scheint es bei Marie so zu sein, dass die Gegenregulation erst nach längerer Zeit mit Werten um die 45mg/dl beginnt.
Es gibt auch keine festen Werte, ab welchem BZ-Wert eine Gegenregulation einsetzt.
Je tiefer der BZ-Wert, umso stärker auch die Gegenregulation.
Häufig spielt es eine Rolle, wie oft und wie tief treten Hypo`s auf. Je öfter, umso weniger stark sind die Symptome und umso später (bzw.erst bei tieferen Werten) reagiert der Körper darauf mit der Gegenregulation.
Für viele Abläufe im Körper gibt es -auch im Zusammenhang mit dem T1 Diabetes- leider noch keine Erklärungen.
Und das, was wir heute beobachten, kann morgen unter sehr ähnlichen Bedingungen völlig anders ablaufen.
Positiv formuliert -aus Sicht der Professionellen- bleibt der Diabetes also noch lange eine spannende Sache.
@marielaurin:
Ich nehme an, Sina benutzt als Basalinsulin ein sogenanntes NPH-Insulin. Um damit eine 24-Stunden-Abdeckung des Basalbedarfs zu erreichen (ohne Zwischen-Hypo`s), muss man es mindestens alle 8 Stunden injizieren, besser alle 6 Stunden. Etwas günstiger für den BZ-Verlauf sind da die länger wirkenden Insulinanaloga.
Gruß, Egon
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Ich muss jetzt auch nochmal zum Thema Gegenregulation eine Frage fragen.
Wir hatten bisher noch nicht das zweifelhafte Vergnügen...
Justus hatte heute beim Sport einen BZ von 30 mg/dl.
(Das erste Mal, dass er so stark unterzuckerte - man könnte sagen, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände dazu führte; ist aber letztlich auch wurscht.)
Die Hypo kann nicht allzu lang gedauert haben und Justus hat dann gleich mit 4 BE gegengesteuert (viel hilft viel...).
Jetzt meine Fragen:
Kommt die Gegenregulation (wenn sie denn kommt) nur nach länger andauernder Hypo - wie von Maja beschrieben - oder reicht auch ein "kurzer" Abfall des BZ?
Egon schrieb auch:
Wie reagiere ich denn nun richtig auf eine Gegenregulation?Der hohe BZ nach einer Unterzuckerung kann ziemlich lange anhalten. Auf der anderen Seite soll man ihn nicht sofort mit Insulin senken, da man meist nicht sicher weiß, wie hoch der Insulinüberschuss (der ja zur Hypo führte) immer noch ist.
Spontan hätte ich volle Korrekturen gegeben und die Basalrate auf 200% erhöht, bis der BZ wieder halbwegs im grünen Bereich ist. Aber wenn ich Egon's Aussage lese, bin ich mir da gar nicht sicher :dry:
Vielleicht könnt ihr mich beraten, falls "es" uns heute noch ereilt.
LG und danke! Cordula
Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)
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