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Wesensveränderung durch Diabetes???

bigurmel1
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09 Dez. 2009 22:32 #34248 von bigurmel1
Wesensveränderung durch Diabetes??? wurde erstellt von bigurmel1
Hallo, ich bin etwas verzweifelt...seit Ende Oktober hat unser Sohn Felix(7) Diabetes. Er war schon vorher ab und zu so, daß er nicht immer gleich gehört hat...aber seit der Diagnose Diabetes habe ich und auch die Erzieher im Hort das Gefühl, daß es seitdem extremer geworden ist.

Er kann sich stundenlang auf etwas konzentrieren, aber im nächsten Moment ist er wieder sehr schwierig. Ein Glück ist, daß er ein Mathegenie ist...hilft beim Rechnen der Insulin-Einheiten.

Ich denke darüber nach, ob es innerlich den Krankenhausaufenthalt, die Diagnose und alles was da dran hängt noch verarbeitet. braucht er psychologsiche Hilfe? Soll ich abwarten? brauchen wir eine Kur oder Reha? schüttet der Körper andere Hormone aus durch die ganze Umstellung? Regelt sich alles von alleine?

Fragen, die mich quälen, da ich Angst habe, daß er sich durch sein Verhalten etwas verbaut, auch wenn er noch "klein" ist....

Vielleicht hat ja jemand die gleichen Erfahrungen gemacht-würde mich freuen etwas dazu zu hören...

LG Birgit :S

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Wibbel
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10 Dez. 2009 09:28 #34253 von Wibbel
Hallo Birgit,

es ist durchaus wahrscheinlich, dass er das Ganze "Drama" erst noch richtig verarbeiten muss. Ich habe bei Mareile nach der Diagnose im Krankenhaus oft gedacht: "Das ist doch nicht dein Kind...". Auch zuhause hatten wir etwa ein halbes Jahr tägliches Chaos und dann hat sie sich wieder berappelt.

Auch wenn dein Sohn "schon" 7 Jahre alt ist, er ist eben noch ein Kind und eine solche einschneidende Veränderung im Leben mit der Gewissheit, dass das jetzt immer so bleiben wird mit dem Diabetes, ist nicht leicht zu verarbeiten. Selbst wir Erwachsene leiden darunter und die Anfangszeit ist der Horror. Wie sollen die kleinen Seelen damit fertig werden?

Gib deinem Sohn ein bisschen mehr Zeit. Ihr seid ja erst seit Oktober betroffen. Das ist doch noch nichts. Da kann man nicht einfach zum Alltag übergehen. Kur oder Reha würde ich so früh nicht anstreben. Aber wenn du meinst, dass psychologische Hilfe was für euch wäre, dann probiert es doch. Ein guter Kinderpsychologe wird durch eine Gesprächstherapie deinen Sohn ganz anders erreichen können als ihr selbst. Und es ist ja "nur reden", da kommt er sich ja nicht wie bei einem Arzt vor ;)

Aber lasst euch einfach Zeit und Felix wird mit der Zeit akzeptieren, dass der Diabetes nun zu seinem Leben gehört. Ich finde es nur wichtig, nicht jedes Verhalten auf den Diabetes zu schieben und den Kindern zu vermitteln, dass sie nichts dafür können - auch nicht für einen hohen Wert oder eine Hypo, wenn die Werte grundlos schwanken. Siemüssen wissen, dass trotzdem immer noch dieselben sind wie vorher und dass Diabetes nichts daran ändert, dass sie geliebt werden und Freunde haben und genauso wie alle anderen Kinder aufwachsen.

Nur Mut - das wird schon. Aber wenn du das Gefühl hast, Felix braucht da Hilfe, würde ich einen Gang zum Psychologen nicht scheuen. Dafür sind die ja da.

Lieben Gruß
Nina

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10 Dez. 2009 14:50 #34255 von
Hallo Birgit,

schließe mich Wibbel voll und ganz an.

Wichtig ist, dass unsere Kinder genauso behandelt werden wie vor der Diagnose.

Man kann dem Kind schon zeigen das man mitfühlt und auch bestätigen das es manchmal weh tut wenn man spritzt. Finde nur enorm wichtig, dass man den Diabetes nicht für alles Verantwortlich macht.

Hast du den mal beobachtet, dass er sich vieleicht bei zu niedrigen Werten verändert?

Bei Celina ist es oft so dass Sie sehr störig und laut wird wenn Sie Unterzucker hat.

Lehnt alles ab und bockt.

Gerade am Anfang ist alles neu und man ist oft fix und alle. Es bleibt einem kaum Zeit zu verstehen was sich alles verändert hat und wird, weil alles so schnell gegangen ist.

Wünsche euch alles gute.

Liebe Grüße Nadja únd Celina

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Gottwalt
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10 Dez. 2009 17:34 #34262 von Gottwalt
Hallo Birgit,

Deine Sorgen kann ich verstehen. Und trotz aller Bemühungen ist das Leben eben doch durch den Diabetes zusätzlich belastet, auch und gerade für die Kinder selbst.
Helfen kann da vieles, und man muß halt schauen, was im individuellen Fall paßt. S... war ja zwei Jahre jünger bei der Erstmanifestation, und dieser Altersunterschied macht schon sehr viel aus. Aber nicht nur deshalb lassen sich die Erfahrungen nicht 1:1 übertragen. Es sind halt alle Kinder verschieden, und was dem Einen gut tut, hilft dem anderen überhaupt nicht.

Bei S... halfen Reittherapie und heilpädagogische Therapie, um die einsetzenden Blockaden und die Tendenz zum Verschließen zu durchbrechen. Das wurde begleitet von einer auf Diabeteskinder spezialisierten Psychologin, die uns da beriet. Allerdings war bei uns das zu tragende Päckchen auch ein wenig dicker geschnürt ...

Was bei uns auch wirklich wichtig war: Jeden Tag zur selben Zeit ganz explizit Zeit nehmen für seine Sorgen und Ängste. Aber das versteht sich ja eigentlich von selbst. Nur, wenn alles plötzlich so anders ist, dann ist das anscheinend besonders wichtig.

Lieben Gruß

Gottwalt

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Wilfried49
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12 Dez. 2009 10:58 - 12 Dez. 2009 11:01 #34296 von Wilfried49
Wilfried49 antwortete auf Aw: Wesensveränderung durch Diabetes???
Nina schreibt:
"Sie müssen wissen, dass sie trotzdem immer noch dieselben sind wie vorher und dass Diabetes nichts daran ändert, dass sie geliebt werden und Freunde haben und genauso wie alle anderen Kinder aufwachsen."

Unser Sohn (13) hat seit einem Jahr DB 1 und ich muss sagen, dass kaum etwas so geblieben ist wie vorher. Ich halte auch die DB-Ratgeber für irreführend, die diesen Ansatz verbreiten: alles bleibt wie es war, nur dass jetzt gespritzt werden muss.

Natürlich ändern sich die Kinder durch Diabetes, sie machen Erfahrungen, die sie vorher nicht kannten, und dadurch verändern sie sich (ihnen wird z.B. eine Disziplin abverlangt, mit der Kinder normalerweise nicht konfrontiert werden). Wenn sie die Unterstützung bekommen, wachsen sie daran sicherlich. Auch mit den Freunden verändert sich einiges (die können leichter, schwerer oder gar nicht damit umgehen; mit der Sonderrolle in der Klasse kommen manche Klassenkameraden - und auch Lehrer - nicht zurecht) etc. etc.

Diabetes ist eine große Herausforderung für die Kinder wie für die Erwachsenen und für die Familie insgesamt. Es gibt genügend Postings in diesem Forum, die die Verzweiflung von Eltern und Kindern widerspiegeln. Es wäre fatal - und man täte keinem der Betroffenen einen Gefallen - dies alles schönzureden.

Dennoch, nach der Umstellungs- und Eingewöhnungsphase wird natürlich vieles, was anfangs Probleme macht, zur Gewohnheit; vieles läuft wieder rund, manches sogar besser (z.B. weil man vielleicht viel einfühlsamer innerhalb der Familie mit einander umgeht). Wir sind als Familie durchaus enger zusammen gewachsn.
Das ist vielleicht Trost und Zuversicht zugleich, wenn man gerade mal wieder in einer dieser Alles-Durcheinander-Phasen steckt. B)
In diesem Sinne möchte ich dir, Birgit, durchaus Mut machen!
lg
Wilfried
Letzte Änderung: 12 Dez. 2009 11:01 von Wilfried49.

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Juli
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12 Dez. 2009 19:16 #34308 von Juli
Naja, da kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Bei uns war das eher anders herum:

Leslie hatte sich verändert. Sie war oft unkonzentriert, miesepetrig, fahrig ...! Ich hab´ das schon gemerkt ... wurde aber irgendwie von allen auf die Schiene "Die kommt bald in die Pubertät" geschoben. Ich weiß mal sicher, dass das seit Oktober so war. Die Diagnose kam an am 24.01. ...! So einen richtigen Schock hatte ich eigentlich nie; mir ging am Anfang alles viiiieeel zu langsam, die Erklärungen, Schulungen, überhaupt. Naja, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit zu Hause ist dann natürlich bald alles Alltag. Manches verbessert man heute noch oder stellt um, aber im Großen und Ganzen ist der Dia hier nix "Besonderes" mehr.

Und ich muss sagen, als dann wieder die Schule besucht wurde, alle Bescheid wussten ... da hatte ich MEIN Kind wieder! Da war sie wieder die alte Leslie - ich erkannte ihr Wesen von vorher wieder. Es hat mir nur unendlich leid getan, dass ich mich so leicht habe auf die Pubertätsschiene habe schieben lassen ... schließlich war sie damals erst mal 9 Jahre alt.

Aber natürlich geht jedes Kind und auch jeder Erwachsene anders damit um. An eine wirkliches Wesensveränderung glaube ich nicht. Zum einen denke ich, können hohe Werte dafür verantwortlich sein; zum anderen kann es so kurz nach der Diagonse und natürlich auch je nach Reaktion des Umfeldes selbstverständlich auch psychische Faktoren geben. Aber auch denen sollte man auf den Grund gehen und einen Besuch bei einem Psychologen nicht scheuen. In unserer Klinik schaut eine Kinderpsychologin sogar regelmäßig während der Sprechstunden vorbei und frägt nach, ob Bedarf ist. Vielleicht gibt´s bei euch so jemanden auch und ihr könntet mal mit ihr sprechen, was sie euch rät! :)

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Lili
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13 Dez. 2009 11:06 #34313 von Lili
Hallo Birgit,

kann ich so nicht zustimmen.

Meine Tochter hat sich vor der Feststellung des DM stark verändert. Sie war knapp 1,5 Jahre alt, hatte gerade zu laufen und zu sprechen begonnen und sie war kein Schreikind mehr.

Dann wurde sie sehr ruhig, hatte dazwischen quengelige Phasen, in denen es ihr auch körperlich nicht gut ging, sie nicht essen und trinken wollte. Sie wollte nicht mehr laufen und hat nicht mehr gesprochen. Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis sie ein fröhliches, aufgeschlossenes und quirliges Kind war.

Ob sie das auch ohne DM geworden wäre, weiß ich nicht, vielleicht ja, vielleicht nein. Auf alle Fälle gefällt sie mir so wie sie ist.

LG Lili

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bigurmel1
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13 Dez. 2009 22:22 #34326 von bigurmel1
bigurmel1 antwortete auf Aw: Wesensveränderung durch Diabetes???
Hallo zusammen, erstmal danke für die vielen Kommentare, Mut-Mach-emails etc.

Ich denke auch viel darüber nach, was ihr mir so schreibt und beobachte Felix jetzt noch mal intensiver als vorher.
Er ist sehr tapfer, wenn ich ihm alle 3-4 Tage einen neuen Katheter legen muß-aber darüber bin ich echt froh-ich meine, daß ich ihn nicht täglich spritzen muß. Und jeden Tag nehme ich mir Zeit für ihn, frage ihn wie es ihm geht-eigentlich denke ich immer wieder er nimmt seine DB am lockersten von allen Beteiligten...eigentlich gut so, aber dadurch paßt es nicht, daß sein Verhalten an der DB liegt...
Ich gebe uns einfach noch mal Zeit und gucke dann mal in Ruhe was ich machen kann; denn in der Schule macht er durch sein Verhalten Ärger beim sport-weil er durch sein gekasper immer der letzte beim Umziehen ist uvm...

Vielen Danke und LG
Birgit

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reiner123
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14 Dez. 2009 10:40 - 01 Feb. 2010 20:52 #34332 von reiner123
reiner123 antwortete auf Aw: Wesensveränderung durch Diabetes???
Hallo Birgit,

habe hier einen Link gefunden, der dir hoffentlich ein bisschen hilft.

Hier heißt es auf Seite 10:
"Nach 9 Monaten bei 80% keine wesentlichen Auffälligkeiten mehr feststellbar."

Und auf Seite 11:
"12 Monate danach gab es keine Unterschiede mehr zwischen Kindern mit und ohne Diabetes."

www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/re...InitialSchulDiab.pdf

(Klick dir die PDF-Version oben in der blauen Schrift an, sie ist "schöner". Habe diese Adresse auch ursprünglich hier angegeben, aber der Link funktionierte nicht)

Ich wünsche dir und deinem Sohn alles Liebe und Gute.
Gruß Tina
Letzte Änderung: 01 Feb. 2010 20:52 von WebAdmin. Begründung: Link korrigiert

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robby
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01 Feb. 2010 19:17 #35310 von robby
hallo wir haben seit august 09 diabetes.robert ist 5 und seit der diagnose gibt es nur probleme.anfangs, in den ersten zwei bis drei wochen zu hause und in der kita, zwischenzeitlich nur noch in der kita.er ist agressiv gegenüber kindern und erziehern.robert befolgt so gut wie keine regeln in der kita wirft mit gegenständen u.s.w.nachdem er schon von der kita ausgeschlossen wurde, geht er ab dem 03.02 in psychologische behandlung.hoffen das es sich dadurch bessert,da ja in diesem jahr die einschulung ansteht.
ich kann dich in deiner lage voll verstehen.aber ich glaube das alles gut wird.schlimm sind nur die reaktionen der anderen,die ständig denken das kind ist so,weil es jeden willen kriegt.
das es am diabetes liegt glaubt einem keiner.

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