Probleme mit Versorgungsvertrag

Hallo liebe Forenleser,

vor einiger Zeit informierte uns unser Diabetesversand, daß er nun mit der Krankenkasse einen Versorgungsvertrag für uns abgeschlossen habe, wir deshalb den Diabetesbedarf nur noch über ihn beziehen dürften und im Gegenzug aber keine Rezepte mehr benötigten. Erstmal war ich über dies Vorgehen reichlich empört und rief bei unserer Krankenkasse an. Die bestätigten mir, daß dieser Vertrag auf Betreiben der Krankenkasse zustandegekommen sei, die auf diese Weise einen günstigen Bezug sicherstellen wolle, daß wir aber (solange das von den Krankenkassen angestrebte entsprechende Gesetz noch nicht in Kraft ist), diesem Vertrag auch widersprechen dürften. "Notfallversorgung" etc. sei weiterhin auch über Rezept möglich (z. B. im Urlaub). Es siegte dann doch die Bequemlichkeit und wir widersprachen nicht.

Heute rief ich mal wieder bei unserem Diabetesversand an (der ist bei uns ziemlich direkt um die Ecke, nur ein paar Kilometer stadteinwärts) und bestellte neue Katheter, da wir am Wochenende dreimal hintereinander beim Setzen eine Ader getroffen hatten und deshalb außerplanmäßig keinen Vorrat mehr hatten. Ich vereinbarte, daß meine Frau auf dem Weg zur Arbeit in die Stadt die Sachen direkt mitnimmt.
Als meine Frau dort ankam bekam sie jedoch nichts sondern die Aussage, unser Budget für diesen Monat sei schon ausgeschöpft und das würde dann die Kasse nicht mehr zahlen! Nun muß man vielleicht wissen, daß wir aufgrund einer Pflasterunverträglichkeit gerade auf eine neue Kathetersorte umstellten und dementsprechend von den alten noch drei angebrochene Packen haben (einmal mit langem Schlauch, einmal mit kurzem Schlauch, einmal ohne Schlauch). Da die Kartons nun aber angebrochen sind, können wir sie ja nicht zurückgeben. Aber: Der Wechsel des Katheters ist vom Diabetologen so angeordnet, um die allergischen Reaktionen auf das Pflaster des anderen Katheters zu vermeiden.

Wütend rief ich bei der Krankenkasse an. Die bestätigten mir, daß in der Regel tatsächlich nur ein bestimmtes Budget (wieviel wollten sie mir allerdings grundsätzlich nicht mitteilen!) gezahlt würde, sagten aber, daß der Diabetesversand dennoch in jedem Falle die Versorgung gewährleisten müsse! Was dann in meinen Worten wohl bedeutet, daß der Diabetesversender halt draufzahlt. Ist ja nicht so, daß die auch wirtschaften müssten, oder wie?

Kurzes Ende: Wir stehen jetzt ohne Katheter da und können nur hoffen, daß der aktuell liegende bis morgen abend noch problemlos läuft, denn morgen abend soll angeblich dann doch eine Eilsendung mit einer(!) Schachtel ankommen, als "Kulanz" des Diabetesversandes ... ich fühle mich hilflos, wütend und verschaukelt. Was soll das?

Ist Ähnliches hier schon jemandem passiert, und wie habt Ihr reagiert?

LIeben Gruß

Gottwalt

Hallo Gottwalt

Diese " Dauerverordnung" haben wir schon seit 3 Jahren und ich muss sagen,es läuft prima.
Unser Buget wir immer für 1 Jahr gerechnet und ich bestelle vierteljährlich unseren Bedarf.
Anfang des Jahres dauerte die Genehmigung etwas länger,da unser Doc einen Fehler im Jahresrezept hatte.Also gingen alle Rezepte vom Dia-Versand zurück zum Doc,dann wieder Dia-Versand und dann KK.Dadurch wurde unser Bestand auch verdammt gering.Ein Anruf beim Dia-Versand,und ich bekam sofort Katheder und BZ Streifen zugeschickt.Da gab es gar keine Diskussionen.
Wonach wurde euer Bedarf denn ermittelt?Wir müssen 1x jährlich unsern täglichen Bedarf vom Doc per Rezept bestätigen lassen.Dann wird das aufs Jahr hochgerechnet + einer Reserve.Damit kommen wir immer super hin.

Gruß Ulrike

Hallo Ulrike,

wonach unser Bedarf berechnet wurde und was überhaupt mit dem Versorgungsvertrag alles abgedeckt ist haben wir bis heute nicht erfahren, sowohl der Versender als auch die Krankenkasse geben dazu keine Auskunft (!), der behandelnde Diabetologe wurde überhaupt nicht gefragt!

Uns teilte nur der Versender mit, daß die Krankenkasse mit ihm einen Versorgungsvertrag geschlossen habe und wir deshalb ab sofort nur über ihn beziehen dürften, dafür aber keine Rezepte mehr benötigen würden.

Heute versuchte ich den ganzen Tag über jemanden bei der Krankenkasse zu erreichen, der mir verbindlich Auskunft erteilen könnte, aber der verantwortliche Mitarbeiter war die ganze Zeit in "Besprechungen", konnte mich noch nicht einmal zurückrufen. Dafür erhielt ich ungefragt und umgehend durch seinen Assistenten als Fax die Kostenübernahmezusage für alles, was uns der Arzt jetzt wieder per Rezept verordnet, zur Vorlage bei der Apotheke, damit die Versorgung jetzt auf jeden Fall erstmal funktioniert.

Anscheinend ist da ganz gründlich diverses schiefgegangen, und das wohl schon im Vorfeld.

Lieben Gruß

Gottwalt

Das ist bei uns alles ganz ordentlich über die Bühne gegangen.
Erst bekam ich einen Anruf von der KK,ob ich mit der Dauerverordnung einverstanden wäre.2 Tage später meldete sich der Dia-Versand bei mir und erklärte mir,wie das alles ablaufen würde.Zusätzlich bekam ich eine Reihe schriftlicher Infos zugeschickt.
Die Dauerverordnung beläuft sich über sämtliche Hilfsmittel-Kath.,BZ-und Ketonteststreifen,Reservoire,Pflaster,Desinfektionsmittel,Lanzetten,etc.
Desweiteren noch über Pumpenzubehör-wie Gürtelclip,Tragesystheme,Einführhilfen etc.
Wir bekommen auch jedesmal eine Aufstellung,wieviel fürs Jahr von welchen Hilfsmitteln genehmigt wurde.
Auch ein Wechsel der Kathedersorte o.ä. war bisher nie ein Problem.Anruf beim Dia-Versand,die neue Sorte wurde geschickt,die original verpackte alte Sorte ging zurück.
Wie gesagt,ich bin da superzufrieden mit und es spart mir ne Menge Rennerei nach Rezepten und Ärzten.

Ulrike

Hallo Gottwalt,
bis die Situation geklärt ist, würde ich mich an Deiner Stelle nicht auf den Diabetesversand verlassen. Wir haben schonmal auf eigene Rechnung beim Versand bestellt (=Selbstzahler) und dann anschließend mit der KK abgerechnet, das ging auch.
Maja