Behindertenausweis:Ja oder Nein?
Benutzer
Beiträge: 149
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1997
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Man bekommt doch den Behindertenausweis, WEIL man Diabetiker ist.
Somit sollen die sozialen Nachteile, die man u.U. hat, etwas gemildert werden.
Man wird den Diabetes doch auch nicht wieder los, wenn man den Ausweis wieder abgibt.
Unserem Sohn ist es egal, ob er vom Sozialamt als 50% behindert und hilflos eingestuft wird, er fühlt sich schliesslich nicht so.
Inwiefern die Beantragung eines eines solchen Ausweises Arbeit macht, kann ich nicht beurteilen. Das wurde alles von der Klinik geregelt, wir mussten nur ein aktuelles Passbild beisteuern.
Grüße
Frank
CSII / Omnipod / HbA1c: 6,8 (18.06.2013)
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Beiträge: 0
Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform:
Es ist ja ok, wenn man der Meinung ist den Ausweis zu brauchen.
Aber in unserem Fall wäre es deshalb Kontraproduktiv weil meine Tochter
sich nicht behindert fühlt (also im Sinne von "ich werde behindert").
Was sollte sie also für Vorteile genießen? Es gibt für Sie kaum Nachteile.
Es würde ihr nichts bringen weniger Eintritt im Schwimmbad zu zahlen, sie ist
ein Kind wie jedes andere. Wir haben durch ihre Krankheit keinen finanziellen
Nachteil. Im Gegenteil - erhöhte Familienbeihilfe z.B.
Meine Tochter würde es gar nicht verstehen wenn wir uns einen Pass besorgen
würden.
Alleine zu wissen "ich brauche/ habe einen Behindertenausweis" ist für
uns ein Grund gewesen diesen Abzulehnen. Es reicht ja schon das Insulin
auf das man angewiesen ist, und der Traubenzucker.
Unser Beweggrund war, nicht auch noch ein Behindertenausweis.
Aber wie gesagt, jeder sollte für sein Kind entscheiden wie er/sie meint.
Von welchen Nachteilen sprichst du eigentlich?
lg daniela
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Benutzer
Beiträge: 149
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1997
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
Daniword schrieb:
Muss man, um so etwas zu bekommen, nicht irgendetwas vorlegen?Wir haben durch ihre Krankheit keinen finanziellen
Nachteil. Im Gegenteil - erhöhte Familienbeihilfe z.B.
Zum Beispiel einen solchen Ausweis?
Oder sei es auch nur für's Finanzamt...
Ich meinte damit die generellen Nachteile, die eine chronische Erkrankung eben so mit sich bringt.Von welchen Nachteilen sprichst du eigentlich?
Im Endeffekt muss es sicher jeder für sich alleine entscheiden.
Einige Beiträge klangen nur eben so, als ob mit Ausweis alles noch schlimmer wäre.
Grüße
Frank
CSII / Omnipod / HbA1c: 6,8 (18.06.2013)
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Beiträge: 0
Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform:
In Österreich braucht man den Ausweis nicht vorlegen um erhöhte Familienbeihilfe zu beziehen. Die Kinder bekommen eine ärztliche Bestätigung für den Grad ihrer Behinderung. Ab 50% und dies ist bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes der Fall, bekommt man die erhöhte Fam.Beih.
Einen Behindertenausweis könnte man auch beantragen um diverse Vergünstigungen zu bekommen wenn man dies möchte.
Speziell meine Tochter weiß nichts davon dass sie eine 50%ige Behinderung hat.
Speziell Kinder- und Jugendliche mit Diabetes sind, wenn man andere chron. Krankheiten betrachtet, kaum im Nachteil. Sie können alles tun was sie wollen und was ihnen Spass macht. Sie können sogar Essen was sie wollen wenn sie sich an die Insulinabgabe halten.
lg daniela
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Beiträge: 0
Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform:
lg daniela
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied
Beiträge: 1440
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2003
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
In Österreich braucht man den Ausweis nicht vorlegen um erhöhte Familienbeihilfe zu beziehen. Die Kinder bekommen eine ärztliche Bestätigung für den Grad ihrer Behinderung. Ab 50% und dies ist bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes der Fall, bekommt man die erhöhte Fam.Beih.
Einen Behindertenausweis könnte man auch beantragen um diverse Vergünstigungen zu bekommen wenn man dies möchte.
Speziell meine Tochter weiß nichts davon dass sie eine 50%ige Behinderung hat.
Und das ist in Deutschland halt anders. Hier erhält man den Bescheid über die Behinderung nur auf Antrag, und dann erhält man auch zwangsweise den Ausweis dazu. Natürlich müßte dennoch das Kind von dem Ganzen nichts erfahren, aber die möglichen Vergünstigungen (z. B. Steuerfreibetrag, Kinderkrankengeld auch nach Vollendung des 12. Lebensjahres etc.) erhält man nur, wenn man einen entsprechenden Antrag stellt und daraufhin einen entsprechenden Bescheid bekommt. Und mit dem Bescheid erhält man zwangsläufig den Ausweis.
Speziell Kinder- und Jugendliche mit Diabetes sind, wenn man andere chron. Krankheiten betrachtet, kaum im Nachteil. Sie können alles tun was sie wollen und was ihnen Spass macht. Sie können sogar Essen was sie wollen wenn sie sich an die Insulinabgabe halten.
Selbst bei Erwachsenen ist das sehr unterschiedlich! In unserem Bekanntenkreis sind zwei fast gleichalte erwachsene Diabetiker, beide tragen eine Insulinpumpe. Der eine hat einen eigenen Zeitungskiosk und fühlt sich von seinem Diabetes praktisch nicht beeinträchtigt, ist der Überzeugung, genau so zu leben, wie er ohne Diabetes auch leben würde. Das einzige, was ihm lästig ist, sind die Katheter- und Ampullenwechsel. Der andere ist Pastor und leidet sehr unter seinem Diabetes, insbesondere, weil er eine Hypo-Wahrnehmungsstörung hat (er merkt also Unterzuckerungen häufig erst, wenn es schon fast zu spät ist) und aus lauter Panik vor Unterzuckerungen deshalb ständig eigentlich viel zu hoch eingestellt ist und schon erste Spätschäden hat. Außerdem leidet seine Leistungsfähigkeit ganz allgemein unter dieser schlechten Einstellung, was ihn natürlich zusätzlich belastet.
Deshalb kann man sicher stehen lassen, daß viele andere chronische Erkrankungen noch erheblich stärkere Auswirkungen auf den Alltag haben. Aber ob und wenn ja wie stark Diabetes Auswirkungen auf den Alltag hat, das hängt ganz offensichtlich sehr von den Begleitumständen und den tatsächlichen Vorstellungen eines "normalen" Lebens ab. Bei uns ist es z. B. so, daß ich S... nicht bei seinen Kindergartenfreunden übernachten lassen konnte, obwohl er das wollte und viele andere Kinder das auch machten. Die Eltern der Kindergartenfreunde fühlten sich damit schlicht überfordert, schon ein Aufenthalt länger als zwei, drei Stunden nachmittags überforderte die meisten.
Liebe Grüße
Gottwalt
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Beiträge: 0
Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform:
Ja, ich dachte mir schon dass die Situation in Deutschland diesbezüglich anders ist.
In diesem Fall ist der Ausweis natürlich unbedingt notwendig.
Zur Situation mit dem Übernachten: Ich verstehe es sehr gut dass du den Burschen noch nicht bei seinen Freunden übernachten lässt. Meine Tochter hat ja viel später, mit acht, Diabetes bekommen.
Das erste Jahr konnte sie auch nirgends übernachten, obwohl sie es gewohnt war. Aber nun ist es möglich, wenn ich es auch nicht unbedingt forciere.
Können wir ja nur froh sein dass unsere Kinder immer selbständiger werden!!
Ich glaube so ab der zweiten, dritten VS wird es sicher auch bei Euch mögl. sein.
Meine Tochter hat nach ausbruch des Diabetes sofort ein Handy bekommen, obwohl ich zuvor eher dagegen war.
Dies erwies sich als nützlich bei Geb. Feiern ect. So konnte ich immer den Zucker kontrollieren.
Aber mit dem neuen Gluco Tel ist dies ja ohnehin ganz toll.
Alles gute noch!!
Daniela
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.